Ehemalige Krankenschwester stirbt wenige Stunden nach der Verhandlung

(Minghui.org) Die Falun-Dafa-Praktizierende Wang Guiling starb am 10. November 2017 – nur wenige Stunden, nachdem sie vor Gericht gestellt worden war. Gegen sie war wegen ihres Glaubens rechtswidrig ein geheimer Prozess angesetzt worden. Schauplatz des Geschehens war das Bezirksgericht Bayuquan in der Stadt Yingkou, Provinz Liaoning.

Die genaue Ursache für Wangs Tod ist nicht bekannt. 

Die jüngste Verhaftung

Bekannt ist, dass die 46-jährige ehemalige Krankenschwester aus der Provinz Heilongjiang einst im Forstamtskrankenhaus des Landkreises Linkou gearbeitet hatte. Streifenpolizisten der Polizeistation Hongqi hatten sie in der Nacht vom 19. Mai 2017 zusammen mit einer anderen Praktizierenden namens Wang Pingguang an einer Straßenkreuzung verhaftet.

Wang Guiling

Am 10. November um 10 Uhr morgens wurden die beiden Frauen vor Gericht gestellt – ohne Rechtsbeistand und ohne dass ihre Familienangehörigen davon wussten. Als Familienangehörige dennoch von der Verhandlung erfuhren und zum Gerichtsgebäude kamen, wurde ihnen der Zutritt verweigert.

Als der Prozess eine Stunde später endete und die Angehörigen mit den Angeklagten sprechen konnten, lächelte Wang Guiling sogar und begrüßte sie.

Doch am nächsten Tag verbreitete sich die Nachricht von Wangs Tod. Ihre Familie sah später ein Dokument des Bestatters, aus dem hervorging, dass ihr Leichnam um 13:00 Uhr weggebracht worden war.

Als die Nachricht von ihrem Tod bekannt wurde, ordnete das Gericht jeden Mitarbeiter an, eine Garantieerklärung zu schreiben, dass sie niemandem sonst von ihrem Tod erzählen oder darüber diskutieren würden. Wangs Wohnung im Kreis Linkou wurde überwacht und die Polizei befragte jeden, der ihr Haus betrat.

Erste Verhaftung im Jahre 2006

Die Verhaftung in 2017 war nicht Wangs erste Verhaftung. In den letzten 18 Jahren wurde sie mehrfach verhaftet und zweimal für zwei und vier Jahre in Zwangsarbeitslager gesperrt, weil sie an ihrem Glauben an Falun Gong festhielt. 

Am 13. April 2006 war Wang auf der Arbeit, als sie von den Polizisten Wang Qinghe und Wang Chunming aus dem Polizeirevier und der Polizeistation verhaftet wurde. Sie und der Polizist Jia Qijie schlugen und demütigten sie drei Stunden lang.

Wang Chunming packte sie an den Haaren und drückte sie auf den Boden, bevor er ihr auf den Kopf und ins Gesicht trat. Dabei zogen sie ihr jede Menge Haare heraus und ihr Gesicht war stark geschwollen.

Die drei Polizisten zogen sie dann hoch und wechselten sich ab, sie zu schlagen und zu ohrfeigen. Sie durchsuchten ihr Telefonbuch, um Beweise zu finden, die sie gegen sie verwenden konnten.

Nach dieser Tortur wurde Wang für zwei Jahre in ein Zwangsarbeitslager gebracht.

Persönlicher Bericht zur Verhaftung im Jahr  2013

Wang wurde im August 2016 nach vier Jahren Haft freigelassen. Es folgt ihr persönlicher Bericht über ihre Verhaftung im Jahr 2013:

Am 11. März 2013 brachen der stellvertretende Leiter Ma Qingyuan und Beamte der Polizeistation Linkou in meine Wohnung ein und beschlagnahmten drei Falun-Gong-Bücher. Sie meldeten mich ihrem Chef, Sun Zhongmin.

Etwa zehn Minuten später tauchte Sun mit einer Polizistin vor meiner Tür auf, die mich aufforderte, die Tür zu öffnen.

Als niemand antwortete, brüllte Sun meinen Namen. Zehn Minuten später gingen sie weg, aber ein männlicher Polizist, der mich überwachen sollte, war in der Wohnung meines Nachbarn stationiert. Dieser Polizist blieb bis nach Einbruch der Dunkelheit, dann ging er, weil er sich sein Abendessen holen wollte.

Ich sah ihn später zurückkehren. Er stellte sich direkt vor die Tür meines Nachbarn und beobachtete meine Wohnung. Irgendwann ging er weg, so dass ich gegen Mitternacht entkommen konnte. Am nächsten Tag rief ich meinen Krankenhausdirektor Gao Feng an und teilte ihm mit, dass ich Urlaub nehmen würde. Er bat mich zurückzukommen und garantierte mir, dass ich in Sicherheit sei.

Als ich am Morgen des 14. März wieder zur Arbeit ging, nahm er mich mit in sein Büro und sagte: „Da die Polizei Falun-Gong-Bücher in Ihrer Wohnung gefunden hat, wollen sie Ihre Lage verstehen. Ich begleite Sie zur Polizeistation. Es wird alles gut und wir kommen bald zurück.“ Er sagte mir, ich solle meine Uniform ausziehen, aber ich weigerte mich und sagte: „Da ich gleich zurückkommen werde, ist es nicht nötig, meine Uniform auszuziehen.“

Gao hatte mich angelogen und ließ mich verhaften.

An jenem Nachmittag plünderten der Polizeichef und mehrere andere Polizeibeamte meine Wohnung und nahmen einen Drucker, einen DVD-Player, ein Handy, einen Tacker, ein Tranchiermesser, über 100 Shen Yun DVDs, Bücher über Falun Gong, über 200 Exemplare von Minghui Weekly, über 100 Stück 1-Yuan-Geldscheine mit Informationen über Falun Gong, ein Foto von Meister Li Hongzhi und Informationsmaterial über Falun Gong mit.

Ich wurde in dieser Nacht im Untersuchungsgefängnis des Kreises Linkou festgehalten und hörte, dass diejenigen, die an meiner Verhaftung teilgenommen hatten, belohnt wurden.

Mein Prozess war auf einen Freitag im Juni angesetzt, aber ich wurde am Montag vor Gericht gestellt.

Als ich im Gerichtssaal ankam, sah ich weder meine Familie noch Freunde, nur die Staatsanwaltschaft, Gerichtsangestellte und den stellvertretenden Polizeichef, der in Zivilkleidung war. Ich fragte die Gerichtsbeamten: „Warum ist meine Familie nicht gekommen?“

„Ich bin mir nicht sicher, warum - sie hätten benachrichtigt werden sollen“, antwortete einer. 

Die Behörden befürchteten, dass andere Falun-Gong-Praktizierende, meine Familie und Anwälte anwesend sein würden. Deshalb informierten sie meine Familie nicht und belogen sie, indem sie ihnen sagten, dass der Prozess am 2. Juli stattfinden würde. Sie verurteilten mich zu Gefängnis.

Ich legte Berufung ein, aber das Urteil wurde beibehalten.

Am 9. Oktober 2013 wurde ich in das Frauengefängnis Heilongjiang gebracht. In dieser Zeit kündigte mir mein Arbeitgeber.

Im Mai 2016 hörte Polizeichef Sun, dass ich möglicherweise vorzeitig entlassen werden würde und kam ins Gefängnis, um mich zu verhören.

„Laut Gesetz hätten Sie zu drei bis sieben Jahren verurteilt werden können. Drei Jahre sind zu kurz und sieben Jahre zu lang, also wurden Sie zu vier Jahren verurteilt.“

Ich sagte zu ihm: „Sie haben mir meinen Personalausweis, den Sie am 20. Juli 1999 mitgenommen haben, immer noch nicht zurückgegeben. Sie müssen ihn mir zurückgeben.“

„Den gebe ich Ihnen, wenn Sie nach Hause kommen!“, sagte er wütend. „Ich besorge Ihnen eine Sozialhilfe, wenn Sie nach Hause zurückkehren, und Sie bekommen auch Ihren Job zurück. Ich werde mit Ihnen darüber reden, wenn Sie wieder zu Hause sind.“

Als ich am 15. Juni 2016 entlassen wurde, bat das Gefängnis darum, dass jemand aus dem Büro 610 die Übergabe vornimmt. Sun kam.

Auf dem Heimweg brachte meine Familie die Frage meines Personalausweises gegenüber Sun zur Sprache, aber er schob das Thema weg und sagte: „Das muss mit dem Leiter der Polizeidienststelle besprochen werden.“

Als meine Familie nach der Sozialleistung fragte, sagte er: „Wir müssen sehen, was ihre (auf mich bezogene) Einstellung ist.“

Wangs Familie bat die Polizei nach ihrer Entlassung mehrmals um ihren Personalausweis. Aber die Polizei weigerte sich, ihn zurückzugeben oder ihr bei der Beantragung von Sozialleistungen zu helfen. Wang musste also Gelegenheitsjobs annehmen, um über die Runden zu kommen, und ging später in die Stadt Yingkou.

Frühere Berichte:Provinz Heilongjiang: Leitung des Büros 610 ließ Anwälte ihre Mandantin nicht treffenhttp://de.minghui.org/html/articles/2013/7/28/74766.html

Former Heilongjiang Nurse Struggles to Make a Living upon Recent Prison Releasehttp://en.minghui.org/html/articles/2016/9/6/158571.html