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Verurteilt – trotz kritischem Zustand nach zwei Jahren Untersuchungshaft und Gehirnwäsche

16. Oktober 2018 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Guangdong

(Minghui.org) Der 54-jährige Einwohner von Guangdong, Jiang Rongxin, ist vor kurzem zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er Falun Dafa praktiziert und den Menschen von der Verfolgung berichtet hatte.

Erst zehn Monate nach der Verhandlung vor dem Bezirksgericht Baoan in Shenzhen am 1. Dezember 2017 erhielt Jiang das Urteil.

Zwei Jahre Haft und intensive Gehirnwäsche trotz kritischem Zustand

Das Urteil kam fast zwei Jahre nach seiner Verhaftung. Am 24. September 2016 war er zusammen mit zwei Dutzend anderen Falun-Dafa-Praktizierenden in der Provinz Guangdong festgenommen worden. Man hatte sie verdächtigt, Textnachrichten, die die Verfolgung von Falun Dafa aufzeigten, an ihre Mitmenschen zu versenden.

Jiang war zunächst im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Huidong eingesperrt, wurde dann aber ins Untersuchungsgefängnis Jiuwei im Bezirk Baoan verlegt. Er erlitt einen Herzinfarkt und hatte Bluthochdruck, kurz nachdem er eingesperrt worden war.

Obwohl er damals die richtige medizinische Versorgung bekam, erlitt er am 10. Oktober einen weiteren Herzinfarkt und befand sich in einem kritischen Zustand. Trotz der wiederholten Forderungen seiner Familie und seines Anwalts, ihn auf Bewährung freizulassen, verlegten die Behörden Jiang ins Untersuchungsgefängnis Shenzhen Nr.1, wo Schwerverbrecher mit langen Haftstrafen interniert sind.

Obwohl sein Zustand sehr schlecht war, wurde Jiang täglich einer intensiven Gehirnwäsche unterzogen. Laut Informationen war den Beamten ein Bonus von 70.000 Yuan [1] in Aussicht gestellt worden, wenn sie Jiang dazu bringen würden, Falun Dafa aufzugeben.

Besuchsverbot

Die Behörden verboten jedem, ihn zu besuchen. Sein Anwalt unternahm fünf Versuche, ihn im Gefängnis zu besuchen, durfte ihn aber nie sehen.

Jiangs Familie beauftragte einen anderen Anwalt, ihn zu vertreten. Als der neue Anwalt Jiang am 12. Juni 2017 im Gefängnis besuchen wollte, wurde ihm mitgeteilt, dass er eine Bescheinigung des Justizbüros seiner Stadt vorlegen müsse. Nachdem der Anwalt diese erhalten und sich zehn Tage später schließlich mit Jiang getroffen hatte, folgten ihm Zivilbeamte, als er das Gefängnis verließ.

Die Verhandlung

Nach über 14 Monaten Haft stand Jiang am 1. Dezember 2017 vor dem Bezirksgericht Baoan. Nur ein Familienmitglied durfte dabei sein.

Nach Angaben dieses Angehörigen wirkte er schwach, abgemagert und blass.

Die Polizei zwang ihn, seinen Anwalt zu entlassen und den von der Regierung ernannten Anwalt zu akzeptieren, der auf schuldig plädierte.

Der Staatsanwalt befragte Jiang, ob er daran beteiligt gewesen sei, Geräte zum Versenden von Textnachrichten eingerichtet zu haben. Er fragte auch nach anderen Praktizierenden. Anstatt eines klaren Ja oder Nein beantwortete Jiang die meisten Fragen mit: „Ich kann mich nicht erinnern“ oder: „Wahrscheinlich“.

Seine Familie vermutet, dass die Polizei ihn während seiner Haft gezwungen hatte, seine Schuld zuzugeben und Informationen über andere Praktizierende preiszugeben.

Der Richter vertagte das Verfahren, ohne ein Urteil zu verkünden.

Jiang hatte früher bei der Post in Shenzhen gearbeitet. Seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa im Jahr 1999 war er wiederholt festgenommen, inhaftiert und zur Zwangsarbeit gezwungen worden.


[1] Das sind umgerechnet ca. 8.750 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.