Mich kultivieren, indem ich menschliche Anschauungen beseitige

(Minghui.org) Ich begann 1998 mit dem Praktizieren von Falun Dafa, verlor mich aber später für eine lange Zeit im alltäglichen Leben. Obwohl ich immer wieder die Lehren des Meisters lernte, hinderte mich mein Egoismus daran, dass sich mein wahres Selbst zeigte. Ich kultivierte mich selten wirklich. Stattdessen „kultivierte ich andere“, indem ich meine Mitpraktizierenden mit meinem oberflächlichen Verständnis über die Fa-Prinzipien bewertete.

Erst als ich mehrmals stolperte und hinfiel, konnte ich meine grundlegenden Anhaftungen, die mich seit mehr als einem Jahrzehnt auf meinem Kultivierungsweg begleitet hatten, deutlich erkennen. Mir wurde bewusst, was in meinem Leben wirklich wichtig ist. Deshalb stärkte ich mein Hauptbewusstsein, indem ich mich von meinen postnatalen Anschauungen nicht weiter beeinflussen ließ. Danach konnte ich feststellen, dass ich mich in meiner Kultivierung stark verbesserte.

Menschliche Anschauungen bei der Errettung von Mitpraktizierenden beseitigen

Ein Mitpraktizierender, der mit uns an Projekten der Praktizierenden beteiligt war, wurde 2015 festgenommen, weil er eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin eingereicht hatte, den ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas. Uns wurde gesagt, dass er für fünfzehn Tage inhaftiert würde, aber weder seine Familie noch sein Anwalt ihn besuchen dürften.

Seine Mutter war eine Falun-Dafa-Praktizierende, sein Vater jedoch praktizierte nicht. Um die Polizei nicht zu verärgern, entschieden sich seine Eltern dafür, die Anordnung nicht anzufechten, dass ihr Sohn „keine Besuche“ empfangen dürfe. Als ich das hörte, drängte ich sie, der Polizei zu sagen, dass er in weniger als fünfzehn Tagen freigelassen werden sollte. Als dieser Zeitraum vergangen war und die Eltern ihren Sohn nach Hause bringen wollten, hieß es, dass er nicht freigelassen werden könne, weil ein Strafverfahren eingeleitet worden sei. Zu jener Zeit fühlte ich Groll gegenüber seinen Eltern.

Der Anwalt beschloss, zur Bezirksstaatsanwaltschaft zu gehen, um die Haftanstalt und die Polizeibehörde zu verklagen. Viele Praktizierende unterstützten ihn, indem sie außerhalb des Büros aufrichtige Gedanken aussandten. Ich bat die Mutter des verhafteten Praktizierenden, dem Staatsanwalt die wahren Umstände  zu erklären, aber sie entschied, dass sie stattdessen aufrichtige Gedanken aussenden wollte. Das machte mich unzufrieden, also sagte ich: „Alle Praktizierenden die im Auto bleiben, senden aufrichtige Gedanken aus. Es liegt in deiner Verantwortung, die wahren Umstände zu erklären.“ Sie wurde ärgerlich und erklärte, dass wir auf den Staatsanwalt hören und nicht so unhöflich sein sollten. Darauf meinte ich: „Das ist nur eine Ausrede für deine Angst.“ Meine Worte machten die Situation nur noch angespannter.

Zu Hause beschwerte ich mich immer noch über sie. Ich war verärgert und fassungslos. Doch nachdem ich mich beruhigt hatte, dachte ich gründlich darüber nach: „Es ist nicht falsch, Menschen erretten zu wollen, aber warum habe ich sie nur gebeten, die wahren Umstände  zu erklären? Gehörte ich nicht auch zur Familie? Warum konnte ich es nicht selbst tun? Warum beschwerte ich mich darüber, dass sie eine Anhaftung hatte? Was war mit meiner Angst?“ Ich bedauerte es wirklich, dass ich ihre Situation nicht bedacht hatte, und erinnerte mich.

Sie war mehrere Male verfolgt worden, nachdem sie nach Peking gegangen war, um für ihr Recht einzutreten. Nun war ihr Sohn verhaftet worden. Außerdem musste sie sich mit Beschwerden und Anschuldigungen ihrer nicht kultivierenden Familienmitglieder auseinandersetzen. Wie viel Druck war sie ausgesetzt! Ich hatte ihr unüberlegt meine eigenen Vorstellungen aufgezwungen. Konnte es denn sein, dass sie nur dann dem Fa entsprach, wenn sie die Anforderungen, die ich für richtig hielt, erfüllte? Wie selbstsüchtig ich war! Wollte der Meister das? War das nicht die Manifestation der Kultur der bösartigen Partei, wenn ich anderen etwas auferlegte oder sie zu etwas zwang? Als ich nach innen schaute, schämte ich mich.

Ich entdeckte dann auch eine tief verborgene Angst. Ich hatte Angst, dass der verhaftete Praktizierende die Namen anderer Praktizierender, darunter auch meinen, bekanntgab, wenn er den Drohungen oder der Folter nicht standhielt. Was für ein Beispiel für meinen Egoismus wurde da aufgedeckt! Ich war schockiert und sagte mir: „Ich muss mich selbst ändern.“

Der Meister sagte: 

„Anschauungen gewandelt,Verdorbenes vernichtet,Licht scheint auf.“ (Li Hongzhi, Neue Geburt, 07.09.1998, in: Hong Yin I)

Daraufhin erkannte ich, dass ich ohne zu verurteilen, zu beschuldigen oder zu beschweren, die Aufklärung über Falun Dafa und die Verfolgung in die Tat umsetzen sollte. Daher beschloss ich, einen Brief zu schreiben, so als ob die Eltern des verhafteten Praktizierenden ihn geschrieben hätten, und zwar an alle betroffenen Abteilungen, um ihre Güte zu wecken.

Am nächsten Tag entschuldigte ich mich aufrichtig bei der Mutter und dann tauschten wir uns kurz aus. Danach las ein anderer Praktizierender den Brief dem Vater vor und bat ihn um seine Meinung. Der Zweck meiner Vorgehensweise war, dem Vater die wahren Umstände zu erklären, damit er seinen Sohn und seine Frau besser verstehen konnte. Außerdem wollten wir ihm unseren Respekt zeigen. Beim Lesen des Briefes konnte der Praktizierende nicht aufhören zu weinen und der Vater war mit unserer Vorgehensweise einverstanden.

Wir nahmen diesen Brief mit, als wir zu allen beteiligten Abteilungen gingen. Wann immer es möglich war, erklärten wir den Mitarbeitern die wahren Umstände. Wir hinterließen stets eine Kopie des Briefes in ihrem Büro, wenn es nicht möglich war, mit den Verantwortlichen zu sprechen. Alles lief in die richtige Richtung. Später sagten die anderen Mitpraktizierenden: „Der Brief ist sehr gut und vernünftig geschrieben.“

Ich wusste, dass all dies vom Meister getan worden wurde. Solange unsere Gedanken mit dem Fa übereinstimmen und unser Ausgangspunkt rein ist, wird der Meister uns die Weisheit geben, damit unsere Worte die richtige Wirkung erzielen.

Menschliche Anschauungen loslassen, Verfolgung der alten Mächte ablehnen

Als unsere Koordinatorin Anfang Juni 2017 ihren Sohn im Süden besuchte, wurde sie bei der Verteilung von Informationsmaterial über die Hintergründe der Verfolgung verhaftet. Es war ein Schock für uns alle. Das Erste, was uns in den Sinn kam, war, das Foto und die Falun-Dafa-Bücher des Meisters zu schützen. Wir gingen zu ihr nach Hause und brachten das Foto und die Bücher des Meisters an einen sicheren Ort. Jemand sandte einen Bericht an die Minghui-Website über das Geschehene und erinnerte uns daran, aufrichtige Gedanken auszusenden, um die Verfolgung zu verneinen.

Zu dieser Zeit begannen Praktizierende, die diese Koordinatorin gut kannten, über ihre Lücken zu sprechen. Sie meinten, dass sie aufdringlich und kontrollierend gewesen sei und so getan habe, als sei sie besser als andere. 

Nachdem wir uns ausgetauscht hatten, stellten wir fest, dass nichts in der Kultivierung zufällig ist. Nur wenn wir nach innen schauen und uns erhöhen, können wir die schlechten Dinge in gute verwandeln. Wir erinnerten uns daran, dass wir unser Hauptbewusstsein stärken und nicht nach Lücken bei anderen suchen sollten. Wenn wir es auf diese Weise tun, haben die alten Mächte keine Rechtfertigung, die Verfolgung zu verstärken.

Doch nur wenn wir unsere Erkenntnisse in die Tat umsetzten, konnten wir uns wirklich kultivieren. Wir verbrachten 24 Stunden damit, aufrichtige Gedanken auszusenden. Während ich aufrichtige Gedanken aussendete, fühlte ich mich manchmal schläfrig oder hatte negative Gedanken über die Praktizierende, die verhaftet worden war. Unterbewusst schien mich etwas dazu bringen zu wollen, dass ich dachte, sie verdiene es, eingesperrt zu werden, weil sie so aufdringlich und fordernd gewesen war. Sofort erschrak ich bei diesen Gedanken und erkannte, dass die alten Mächte hinter dieser Logik standen!

Sie hatte Informationsmaterialien verteilt, um Menschen zu erretten. Das war nichts, wofür jemand verhaftet werden sollte. Die Polizei sagte, man würde sie freilassen, sobald sie eine Erklärung schreibe [dass sie Falun Dafa aufgebe], was sie absolut ablehnte. Das brachte ihr meinen unendlichen Respekt ein. Ich sendete aufrichtige Gedanken aus und fühlte, dass ich damit tatsächlich ihr dimensionales Feld erreichen konnte, um das Böse zu beseitigen.

Die Koordinatorin wurde dreißig Tage lang rechtswidrig festgehalten. Die Praktizierenden, ihre Angehörigen und der Anwalt arbeiteten zusammen, um ihre Freilassung zu erreichen, und behielten dabei aufrichtige Gedanken bei. Am wichtigsten war natürlich der Schutz des Meisters.

In dieser Zeit veröffentlichte die Minghui-Website eine Audio-Version des Artikels mit dem Titel „Schwerkranker Praktizierender erholt sich in drei Tagen, nachdem sich die Gruppe erhöht hat“. Während ich mir die Datei anhörte, wurde mir noch stärker bewusst, dass wir bei der Unterstützung von verhafteten oder unter Krankheitskarma leidenden Mitpraktizierenden bedingungslos nach innen schauen sollten. Die Praktizierende, die verfolgt wurde, hatte ihre eigene Situation. Aber alle Praktizierenden in der Umgebung  sollten alle menschlichen Ansichten beseitigen und erlauben, dass unser kultiviertes Selbst die Führung übernahm. Die Verfolgung hatte dann keine Grundlage und die falsche Vorstellung von der Verfolgung wurde beseitigt, weil wir ein Körper waren.

Darüber hinaus erkannte ich, dass das Ende der Verfolgung eine Herausforderung ist, der wir uns alle stellen müssen. Wenn wir alle unsere Anhaftungen aktiv beseitigen, werden die Schwierigkeiten für die Praktizierende, die verfolgt werden, weniger schwerwiegende Folgen haben.

Als die Praktizierende entlassen wurde, sprachen viele andere Praktizierende sehr positiv über sie, weil ihre Freilassung das Ergebnis ihrer aufrichtigen Gedanken war. Als wir uns trafen, sah ich, dass sie tatsächlich eine Führungskraft zu sein schien. Jedoch veranlasste mich meine Anhaftung dazu, die Gruppenkoordinatorin daran zu erinnern, dass wir für die Mitpraktizierenden verantwortlich seien. Deshalb sollten wir so schnell wie möglich einen gemeinsamen Austausch machen, für den Fall, dass irgendeine Anhaftung sie an einer Erhöhung hinderte.

Ich war auch deprimiert und fragte mich: „Warum macht mich ihr Erfolg so besorgt? Welche Anhaftung soll ich mit diesem Vorfall beseitigen – was möchte der Meister? Während ich aufrichtige Gedanken aussandte, ließ mich der Meister plötzlich erkennen, dass es meine Einstellung der Gruppenkoordinatorin gegenüber war. Damals, als sie eingesperrt war, wurde diese Anhaftung von mir unterdrückt, aber sie wurde nicht wirklich entfernt. Als sie zurückkehrte, wurde die unterdrückte Anhaftung wiederbelebt. Der Grund war, dass ich mich immer noch nicht erhöht hatte. Selbst wenn die Gruppenkoordinatorin einige Schwachpunkte haben sollte, dann wird der Meister dafür sorgen, dass sie sie erkennt. Musste ich also wegen meiner Anhaftung um sie besorgt sein?

Plötzlich fühlte ich mich fröhlich, als ob eine große Last, die auf meinem Herz gelastet hatte, entfernt worden war. Danke, Meister, für Ihren mitfühlenden Hinweis und Ihr Arrangement für meine Erhöhung.

Menschliche Anschauungen im Umgang mit der Familie ändern

Als sie ein Kind war, studierte meine Tochter die Lehren von Falun Dafa mit mir und lernte viele Gedichte aus Hong Yin auswendig. Sie begleitete mich oft bei der Verteilung von Informationsmaterialien in Wohngegenden. In der High School wagte sie es auch, ihrer Politiklehrerin die Fakten über den „Vorfall der Selbstverbrennung auf dem Tiananmen“ zu erklären. 

Bis zu ihrem dritten Jahr an der High School machte sie die Falun-Dafa-Übungen mit uns. Als sie zur Universität ging, nahmen ihre Hausaufgaben und sozialen Aktivitäten einen großen Teil ihrer Zeit in Anspruch. Am Ende las sie keine Falun-Dafa-Bücher mehr und machte auch die Übungen nicht mehr. Schlimmer noch, sie verstand nicht, warum ich Menschen ermutigte, aus der Kommunistischen Partei Chinas und ihren angegliederten Organisationen auszutreten. Sie entfernte sich immer weiter vom Fa. Das bereitete mir wirklich Sorgen.

Nach ihrem Abschluss kam meine Tochter nach Hause, um sich auf ihre Zusatzprüfungen vorzubereiten. Ich dachte ursprünglich, dass ich sie bitten könnte, das Fa während der Sommerferien wieder zu lesen. Aber jedes Mal, wenn ich ihr etwas über Falun Dafa erzählte, wies sie mich ab. Als ihre Großeltern sie zum Abendessen einluden, wollte sie nicht mitgehen. Sogar mit ihren Cousins wollte sie nicht reden und meinte, dass sie zu beschäftigt sei, um etwas mit ihnen zu unternehmen. Außerdem verspottete sie mich oft wegen meiner unmodernen Kleidung, sah mich verächtlich an und sprach in einem herablassenden Ton mit mir. Um sie nicht zu stören, verhielt ich sehr vorsichtig und unterdrückte meine Gefühle.

Der Meister sagt:

„Aber normalerweise, wenn der Konflikt kommt und das Herz eines Menschen nicht gereizt ist, zählt es nicht und hat auch keine Wirkung, er kann sich dann nicht erhöhen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 226)

Nach jeder Diskussion fühlte ich mich immer wieder unwohl und versuchte es zu tolerieren, indem ich meine Gefühle unterdrückte. Als ich einmal dachte, sie würde mich geringschätzig ansehen, konnte ich es nicht mehr ertragen und kritisierte sie. Irgendwann hörten wir dann auf, miteinander zu reden, wodurch die Atmosphäre zu Hause sehr angespannt war.

Eines Tages bat mein Mann unsere Tochter zu einem Abendessen mit Freunden aus der Familie, aber sie lehnte dies grob ab und verhielt sich respektlos. Das machte meinen Mann so wütend, sodass er sehr streng mit ihr sprach. Meine Tochter begann zu weinen und die Atmosphäre zu Hause wurde noch schlimmer.

Diesmal war ich wachsam und schaute nach innen.

Der Meister sagte:

„Ein Kultivierender muss sich also entsprechend den kosmischen Eigenschaften fordern, und nicht dem Maßstab der alltäglichen Menschen entsprechen.“ (ebda., Seite 23)

Ich dachte: „Wie kann ich von menschlichen Anschauungen kontrolliert werden? Wie kann ich vergessen, dass ich eine Praktizierende bin und mich wie eine sentimentale Mutter benehmen? Aus der Sicht eines gewöhnlichen Menschen hat das Verhalten meiner Tochter mich verletzt. Schätzt sie nicht das, was ich für sie geopfert habe? Ich bin tief verletzt und verärgert. Aber als Praktizierende sollte ich all diese menschlichen Anschauungen beseitigen. In unserer Wohnung, der Heimat einer Falun-Dafa-Praktizierenden, fühlt sich meine Tochter unwohl und hat schlechte Laune. Ist das nicht ein Spiegelbild eines unharmonischen Kultivierungsfeldes? Wenn wir uns nicht erhöhen, macht sich die wissende Seite meiner Tochter Sorgen um uns. Meine Tochter hilft uns bei der Kultivierung, indem sie unsere Eigensinne offenbart. Warum habe ich das nicht bemerkt? Warum danke ich ihr nicht von ganzem Herzen, wie ich es tun sollte? Stattdessen benutze ich meine elterliche Autorität, um sie zu unterdrücken! Meine Tochter scheint egoistisch und gleichgültig zu sein, aber ist das nicht ein Spiegelbild meines Verhaltens?“

Als ich nach innen schaute, entdeckte ich, dass ich selten meine Verwandten und Freunde aufsuchte, denen ich bereits die wahren Umstände erklärt hatte, aus Angst, dass sie meine Zeit verschwenden würden. Wenn ich mich nicht verbesserte und immer noch darauf bestand, dass sich andere veränderten, wie konnte das richtig sein?

So wurde mir deutlich, dass ich nicht standhaft in meiner Kultivierung war.

Nachdem ich meine eigenen Lücken gefunden hatte, änderte sich meine Tochter am nächsten Tag komplett und hatte keine weiteren Auseinandersetzungen mit uns. Kultivierung ist wirklich mysteriös!