Seit seiner Kindheit von Polizei schikaniert – jetzt erneute Verhaftung der Mutter eines Hochschulabsolventen

(Minghui.org) Ein Hochschulabsolvent hat einen weiteren Schicksalsschlag erlitten, als seine Mutter erneut verhaftet wurde – weil sie sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben.

Seit seiner Kindheit hatte er traumatische Erlebnisse mit der Polizei, da seine Eltern immer wieder wegen ihres Glaubens verhaftet wurden. Die letzte Verhaftung seiner Mutter, Li Xiuqin, am 5. August 2018 rief Erinnerungen an die jahrelangen Leiden der Familie wach.

Eine gesunde und zufriedene Familie

Er lebte mit seinen Eltern im Bezirk Xianghe in der Stadt Langfang. Als er drei Jahre alt war, begann sein Vater Li Liandi Falun Dafa zu praktizieren. Der Übungsweg half ihm, mit dem Rauchen und Trinken aufzuhören. Zwei Jahre später begann auch seine Mutter namens Li zu praktizieren, woraufhin ihre Arthritis, Schwindel, niedriger Blutdruck, Entzündungen und chronische Schmerzen schnell verschwanden. Danach führte die Familie ein gesundes und zufriedenes Leben.

Erste Belästigung durch die Polizei im Alter von zehn Jahren

Der Junge war zehn Jahre alt, als seine Eltern zum ersten Mal in Schwierigkeiten mit den Behörden gerieten. Im Frühjahr 2003 wurde sein Vater dann verhaftet. Die Polizei durchsuchte das Haus und fand einen Flyer über Falun Dafa. Dafür wurde sein Vater für einen Monat inhaftiert. Der Junge hatte Angst und weinte die ganze Nacht. Die Familie bestach die Polizei und die Behörden im Untersuchungsgefängnis, damit sie seinen Vater freiließen.

Einige Jahre später befahlen Agenten des örtlichen Büros 610, dass seine Mutter an ihrer Arbeitsstelle überwacht wird. Als er 13 Jahre alt war, wurde seine Mutter entlassen, weil sie sich weigerte, ihren Glauben aufzugeben. Die Familie geriet in eine schlimme finanzielle Situation. Er erlebte auch, wie seine Mutter von ihren Kollegen diskriminiert und gemieden wurde.

Mutter angegriffen, nachdem der Teenager die Tür geöffnet hatte

Seine Mutter wurde erstmals im Juli 2009 verhaftet. Damals stürmten mehrere Polizisten in die Wohnung, als der Junge die Tür geöffnet hatte. Als seine Mutter Widerstand leistete, fesselten die Polizisten sie und verdrehten ihr die Arme. Einer zog sie vom fünften Stock an den Haaren nach unten. Danach stießen sie sie die Treppe hinunter, wodurch ihre Rippen, Brust und Beine verletzt wurden.

Noch am selben Nachmittag brachte man sie von der Polizeiwache in ein Untersuchungsgefängnis. Dort musste sie Zwangsarbeit verrichten; sie musste Lebensmittelbeutel herstellen.

Eine Woche später brachte man sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung Langfang. Alle Falun-Dafa-Praktizierenden dort wurden in getrennten Zellen untergebracht und durften nicht hinausgehen. Sie wurden gezwungen, sich Propaganda anzuhören, die Falun Dafa und den Gründer verleumdete. Die Wärter verhörten und bedrohten sie, um Informationen zu erhalten oder sie zu Geständnissen von erfundenen Anschuldigungen zu bringen.

Der Sohn war in der Mittelschule, als seine Mutter verhaftet und ihre Wohnung durchsucht wurde. Danach machte er sich große Vorwürfe, Fremden die Tür geöffnet zu haben. Die traumatischen Erlebnisse ließen ihn nicht los. Er stand unter einer so starken mentalen Belastung, dass sich seine Noten in der Schule verschlechterten.

Frisch an der Uni muss der Sohn zusehen, wie beide Elternteile am selben Tag verhaftet werden

Beim zweiten Mal, als seine Eltern verhaftet wurden, hatte der junge Mann gerade erst mit dem Studium begonnen. Es war im Oktober 2011. Damals brachen vier Spezialagenten in ihre Wohnung ein und nahmen seine Mutter mit, während sie das Abendessen vorbereitete. Drei weitere Leute kamen herein und begannen, ihre Wohnung zu durchsuchen. Niemand zeigte einen Ausweis vor. Die Mutter wurde zur Polizeibehörde gebracht und am nächsten Tag in die Gehirnwäsche-Einrichtung Langfang überführt, wo sie geschlagen wurde, bis ihr Muskel und Ellbogen verletzt waren. Einen Monat lang unterzog man sie einer Gehirnwäsche.

Der Vater wurde am selben Tag wie die Mutter verhaftet und anschließend für zwei Monate in der Gehirnwäsche-Einrichtung gefoltert. Sobald er entlassen wurde, verhaftete ihn die Polizei erneut, nur um 30.000 Yuan [1] von der Familie zu erpressen, die ihn nach Hause bringen wollte.

 Am Tag der Verhaftung seiner Eltern ging der Student nach der Uni nach Hause und fand dort niemanden vor. Als klar wurde, dass sie festgenommen worden waren, bat er Verwandte und Freunde, seine Eltern zu retten, stieß aber nur auf Gleichgültigkeit und Vorurteile. Ihm wurde gesagt, dass seine Eltern „gegen das Gesetz verstoßen“ hätten.

Mutter zum dritten Mal verhaftet

Die letzte Verhaftung seiner Mutter fand einige Jahre nach seinem Abschluss statt. Am Morgen des 5. August 2018 nahmen Polizisten und Agenten des Büros 610 die Mutter mit, durchsuchten die Wohnung und beschlagnahmten ihren Besitz als „Beweis“, dass sie Falun Dafa praktiziert.

Erst einen Monat später genehmigte die Staatsanwaltschaft des Bezirks Xianghe die Verhaftung. Die Mutter befindet sich seitdem im Untersuchungsgefängnis der Stadt Sanhe.


[1] Das sind umgerechnet ca. 3.700 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.