Wie ich den Kultivierungsprozess verstehe, Anhaftungen zu beseitigen

(Minghui.org) Haben wir nicht alle schon vom „Kultivieren guter Gewohnheiten“ oder „Kultivieren von Freundschaften“ gehört? Als ich zum ersten Mal von Falun Dafa erfuhr, lernte ich, dass es eine spirituelle Praktik ist, in der man seinen Körper und Geist kultiviert. Ich verstehe es so, dass dabei die guten Dinge, die ein Teil von uns sind, kultiviert oder erhöht und all die schlechten Dinge beseitigt.

Nach meinem Verständnis des Zhuan Falun konzentriert sich die Kultivierung im Falun Dafa auf die Kultivierung unseres Herzens und der Geisteshaltung (Xinxing) und ist ein Prozess, unsere Anhaftungen loszulassen.

Ein genauer Blick auf das Loslassen von Anhaftungen

Vor 17 Jahren, als ich Falun Dafa kennenlernte, war mein Verständnis von „Anhaftungen“ wie das der meisten Menschen. Ich dachte über Anhaftungen, dass sie so etwas seien wie das Verlangen nach köstlichem Essen oder nach dem Wunsch, materielle Dinge zu erwerben oder Reichtum und Vermögen anzuhäufen. Aber Falun Dafa stellte meine Vorstellung über Anhaftungen auf den Kopf. Als ich das Buch Zhuan Falun und die anderen Schriften von Meister Li Hongzhi las, dämmerte es mir, dass das Leben und unsere Lebensweise im Grunde ein Zusammenspiel all unserer Anhaftungen sind.

Hast du jemals daran gedacht, dass dein Ärger oder dein Neid eine Anhaftung ist? Du könntest fragen: „Wie kann ein Gefühl eine Anhaftung sein?“ Nun, schau dich selbst einmal gut an, wenn du wütend bist. Braucht es nicht recht lange, bis du dich beruhigt hast? Es ist offensichtlich, dass der Ärger an deinem Körper oder an deinem Selbst hängt. Er wird sich nur beruhigen, wenn du loslässt oder dich beruhigst.

Oder nehmen wir das Beispiel des Gefühls des „Neids“. Du könntest neidisch sein auf jemanden, dem es gut geht, oder jemanden, der materiellen Besitz, sozialen Status und gutes Aussehen hat, das außerhalb deiner Reichweite liegt. Nimmt dich der Neid nicht so sehr in Anspruch, dass du anfängst, jemanden zu verfluchen oder dich zu beschweren, dass das Leben sehr unfair zu dir ist? Nur wenn du den Neid loslassen kannst, wirst du dich körperlich und geistig leichter fühlen. Deine Anhaftungen spiegeln sich in den vielen Gefühlen deines Lebens wider.

Nach innen zu schauen, ist Teil unserer Kultivierung. Beim Nach-innen-Schauen, denke ich, bemühen wir uns, unsere verschiedenen Anhaftungen zu erkennen. Manche Menschen mögen es als Selbstbeobachtung betrachten. Aber ich denke, es ist mehr als nur Selbstbeobachtung. Es ist der Mut, jede Anhaftung zu offenbaren, selbst jene, die einem zur zweiten Natur und zu einem Teil der Persönlichkeit oder des Charakters geworden sind. Zu Beginn scheint die bloße Tat, nach innen zu schauen, und die Anhaftungen zu ertragen, entmutigend. Aber wenn du die Kultivierung von Falun Dafa zu einer Lebensweise machst, wird das Erkennen deiner Anhaftungen wie eine Herausforderung und die Kultivierung wird einnehmender und eine fruchtbare Übung. Es gibt etwas, das du dabei beachten solltest: dass du sehr oft loslassen oder eine Anhaftung fallen lassen musst, sie aber wieder auftaucht, um dich herauszufordern. Wenn du fest entschlossen bist, diese Anhaftung zu beseitigen, wird sie bereits einige Kraft verloren haben, um dich wieder einzufangen. Du erkennst bald, dass Kultivierung dein ganzes Leben andauert. Während du dich kultivierst, werden bis zum Ende sehr viele Anhaftungen offengelegt.

Anhaftungen sind zahllos

Anhaftungen scheinen einen eigenen Charakter und ein eigenes Leben zu haben. Sie können tief verwurzelt sein, groß oder klein, auf der Oberfläche sichtbar oder versteckt. Einige haben die Möglichkeit, an die Oberfläche zu gelangen, und du wirst dir dessen bewusst. Viele Eigensinne zeigen sich in verschiedenen Situationen und manchmal durch Interaktionen mit anderen Menschen. Jemand könnte etwas sagen oder provozieren, um die Anhaftung aufzudecken.

Wenn du dir der Anhaftung bewusst wirst, kannst du sie identifizieren und daran arbeiten, sie zu beseitigen oder loszulassen. Du kannst dich aber auch selbst verschließen, die Anhaftung leugnen, in der Kultivierung dann aber aber auch nicht mehr weiter voranschreiten.

Ich versuche, jeden Tag nach innen zu schauen und mir meine Anhaftungen bewusst zu machen. Aber sehr oft, wenn ich keine meiner Anhaftungen sehen kann, merke ich plötzlich, dass „Selbstgefälligkeit“ auch eine Anhaftung ist und ich aufwachen muss.

Oder ich habe oft Gedanken, dass ich nicht die Anhaftung von „Neid“ habe, dann schaue ich nach innen und erkenne, dass ich mein Leben mit dem bequemen Leben anderer Menschen mit weniger Verantwortung vergleiche. Wenn das nicht Neid ist, was ist es dann?

Eine Anhaftung, die in meinem Leben fast jeden Tag wiederkehrt, ist die Anhaftung an „Irritation und Wut“ aufgrund schlechter Infrastruktureinrichtungen, gleichgültiger Einstellung von Menschen oder Dinge, die nicht in Einklang mit meiner Art zu senken stehen. Die meisten Menschen würden es als normale Reaktion betrachten. Aber als jemand, der sich kultiviert, muss man sich bewusst sein, dass all diese unangenehmen Faktoren versuchen, die eigene Reizbarkeit oder Wut auszulösen. Es liegt an uns, ob wir darauf mit Schimpfen und Toben reagieren und unsere Ruhe verlieren oder ruhig bleiben wollen. Sehr oft, wenn wir Ruhe bewahren, werden unsere Gereiztheit und Wut schwächer und wir werden proaktiv sein und die Situation wird sich von selbst klären.

In Bezug auf Anhaftungen, die ich bei anderen sehe, erkenne ich auch einige von ihnen in mir. Zum Beispiel, die Zukunft der Familie wichtig zu nehmen, das Streben nach Reinlichkeit und alles in einer bestimmten Reihenfolge haben zu wollen, Diskussionen über TV-Shows und Politik, danach zu streben, mehr Informationen und Wissen zu bekommen oder das lange Suchen [von Kleidungsstücken], um gut auszusehen ..., die Liste kann endlos sein.

Also werde ich weiterhin mein lebenslanges Versteckspiel mit meinen Anhaftungen spielen, meine Anhaftungen finden und beseitigen, um mich durch Kultivierung zu erhöhen und zu befreien.

Dies ist mein derzeitiges Verständnis. Bitte weist mich darauf hin, wenn etwas nicht mit dem Fa übereinstimmt.