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Traurige Bilanz im August 2018: Insgesamt 310 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und Hunderte schikaniert

7. Oktober 2018 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in China

(Minghui.org) Laut Informationen der Minghui-Website wurden im August 2018 insgesamt 310 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und Hunderte wegen ihres Glaubens schikaniert.

Zum Zeitpunkt des Schreibens waren 98 der verhafteten Praktizierenden wieder freigelassen worden, die Übrigen blieben weiterhin in Haft; darunter 14, die in Gehirnwäsche-Einrichtungen gebracht wurden.

Die verhafteten Praktizierenden befinden sich in 27 von 33 chinesischen Provinzen, autonomen Regionen und Gemeinden auf Provinzebene.

Die Provinz Liaoning wies mit 74 Fällen (24% der Gesamtzahl) die meisten Verhaftungen auf, gefolgt von Shandong, Hebei, Jilin und Heilongjiang.

Massenverhaftungen und Schikanen

Im Januar 2018 startete das chinesische Regime eine neue Kampagne zur Bekämpfung krimineller Banden. Doch statt Banden zu verfolgen, wurden in einigen Regionen Falun-Dafa-Praktizierende zur Zielscheibe der Kampagne. Dazu gehörten die Provinzen Hebei, Shandong, Sichuan und Liaoning. In den letzten Monaten wurden Praktizierende in großem Umfang verhaftet und schikaniert.

In der Provinz Liaoning hat man innerhalb von zwei Tagen, am 22. und 23. August, 31 Praktizierende und Familienangehörige verhaftet.

In der Stadt Zhaoyuan, Provinz Shandong wurden seit August über 20 Praktizierende festgenommen.

Berichten zufolge haben Beamte am 18. Juli 2018 in der Stadt Shulan, Provinz Jilin zwölf Praktizierende und ein Familienmitglied eines Praktizierenden verhaftet. 

Die Polizei überraschte die Praktizierenden im Schlaf. Eine Praktizierende brachten sie in Unterwäsche weg. Viele andere schikanierten sie in derselben Nacht oder am nächsten Tag.

Anfang dieses Jahres fanden auch in Shandong, Jilin und Heilongjiang mehrere groß angelegte Verhaftungen von Hunderten von Praktizierenden statt.

Darüber hinaus wurden im August in vielen Städten der Provinz Hebei vor dem geheimen Beidaihe-Treffen, einem wichtigen Ereignis für das kommunistische Regime Chinas, zahlreiche Schikanen durch die Behörden gemeldet.

Allein im Bezirk Laishui wurden im August über 500 Praktizierende von der Polizei schikaniert. Die Details und die betroffenen Praktizierenden werden noch untersucht.

Ein Beamter in der Stadt Cangzhou, Provinz Hebei, verriet einem Praktizierenden, dass die Schikanen von der Polizei in Hebei angeordnet worden seien. Die Beamten seien angewiesen worden, die Praktizierenden zu fragen, ob sie noch Falun Dafa praktizieren würden. Die Verhöre sollten sie auf Video aufzunehmen.

Die Polizei drohte, die Bewerbungen der Praktizierenden oder die Berufsaussichten ihrer Familienmitglieder zu stören, sollten sie sich weigern zu kooperieren.

Außerdem waren die Beamten besonders daran interessiert, die persönlichen Daten der Praktizierenden zu erhalten, wie ihre Handynummern und WeChat IDs, die dominierende soziale App in China. Einige Beamten machten gewaltsam Fotos von den Praktizierenden und auch von den Innen- und Außenräumen ihrer Häuser.

Laut weiteren Berichten vom August wurden der 91-jährige Yu Jiachuan und seine 88-jährige Frau, Wu Ruiqing, am 25. Juli 2018 von der Polizei der Polizeiwache Haiyang in Qinhuangdao, Hebei fotografiert. Wegen der Nachrichtenzensur in China können solche Fälle nicht immer rechtzeitig gemeldet werden.

Große Geldsummen von Praktizierenden erpresst

Zusätzlich zu den groß angelegten Verhaftungen erpresste die Polizei insgesamt 125.550 Yuan (ca. 15.800 Euro) [1] von 17 Praktizierenden oder durchschnittlich 7.385 Yuan (ca. 930 Euro) pro Person.

Als Song Jiaxing und seine Frau, Wang Xiuyun, am 24. August Geschenke für einen Freund im Krankenhaus einkauften, bemerkte die Polizei, dass sie mit Geldscheinen bezahlten, die Informationen über Falun Dafa enthielten. Die Beamten nahmen das Paar fest und beschlagnahmten über 30.000 Yuan (ca. 3.800 Euro) in bar aus ihrem Haus. Song befindet sich derzeit im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Qi, während seine Frau Wang im Frauenuntersuchungsgefängnis Kaifeng in der Provinz Henan festgehalten wird.

Lebensbedrohliche Misshandlungen in Haft

Mann verliert das Bewusstsein, nachdem die Polizei seinen Kopf gegen die Wand geschlagen hat

Wu Mingshu, 66, aus der Stadt Suining, Provinz Sichuan, wurde am 28. August von Beamten der Polizeiwache im Stadtteil Dongchan in seinem Haus verhaftet. Auf der Polizeiwache hielt ein Beamter seinen Kopf fest und schlug ihn hart gegen eine Wand, wodurch er sofort das Bewusstsein verlor. Sie brachten ihn in ein Krankenhaus. Die Ärzte dort weigerten sich, ihn aufzunehmen, nachdem sie festgestellt hatten, dass er schwere Blutungen im Gehirn hatte. Diese gingen über die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten der Ärzte hinaus. Die Polizei versuchte dann, ihn in ein anderes Krankenhaus zu bringen. Unklar ist, ob ein anderes Krankenhaus ihn in seiner akuten Situation aufgenommen hat.

75-Jährige rechtswidrig wegen ihres Glaubens verhaftethttp://de.minghui.org/html/articles/2018/9/16/134774.html

Li Qingxia, 75, wurde von Polizisten beschattet und verhaftet, weil sie am Nachmittag des 10. August 2018 mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte.

Im Untersuchungsgefängnis bekam Li hohen Blutdruck, hohes Fieber und Schmerzen im Bein, was das Gehen sehr beeinträchtigte.

Trotz der hartnäckigen Forderungen ihrer Tochter weigerte sich die Polizei, sie freizulassen. Die Staatsanwaltschaft genehmigte Lis Verhaftung offiziell am 24. August 2018. Ihr steht nun eine mögliche Strafverfolgung bevor.

Ihre Tochter ist sehr besorgt um ihre Gesundheit.

Familien am Boden zerstört

Ehemaliger Grundschulleiter verhaftet

Li Zhanbin, 57, war der Direktor einer Grundschule im Bezirk Fangzheng, Provinz Heilongjiang. Er verlor seinen Job infolge der Verfolgung von Falun Dafa und musste Gelegenheitsarbeiten annehmen, damit er die Ausbildung seines Kindes ermöglichen konnte. Er lebte in einer anderen Stadt, weit entfernt von seiner Familie, um nicht wegen seines Glaubens verhaftet zu werden.

Als er am 18. August 2018 nach Hause zurückkehrte, um seine Familie zu besuchen, kamen drei Beamte in seine Wohnung und verhafteten ihn. Sie sagten zu seiner Frau, dass sie ihn festgenommen hätten, weil er Falun Dafa praktiziere und den Leuten davon erzählt habe. Gegenwärtig ist er im Gefängnis des Bezirks Fangzheng inhaftiert.

Lis Verhaftung ließ seine Frau in Verzweiflung zurück. Sie ging immer wieder zur Polizei und forderte seine Freilassung. Außerdem verlangte sie die Rückgabe ihrer persönlichen Gegenstände, die beschlagnahmt worden waren, als Polizisten ihre Wohnung durchsuchten. Ihre Anträge wurden jedes Mal abgelehnt.

Töchter und Enkel inhaftiert, 85-jähriger Mann allein zurückgelassen

Nach der Verhaftung seiner beiden Töchter und seines Enkels Ende August weint der 85-jährige Lin Tong aus der Stadt Maoming, Provinz Guangdong, häufig und kann nicht gut essen. Er sagt, er fühle sich „als ob ihn jemand mit einem Messer gestochen habe“. Er fordert die Polizei auf, seine Angehörigen freizulassen.

Lin Yanmei und ihr Neffe Wu Zhaoqi waren am 29. August verhaftet worden, als sie den Geburtstag des betagten Lin feierten. Die Polizei brach in seine Wohnung ein und beschlagnahmte viele Materialien über Falun Dafa, 20.000 Yuan (ca. 2.500 Euro) in bar und die Renteneinlagen des alten Vaters.

Als der betagte Mann die Polizei wegen der rücksichtslosen Durchsuchung zur Rede stellte, packte man ihn so heftig an den Armen, dass seine Haut aufplatzte und zu bluten begann.

Nachdem die jüngere Schwester, Lin Lizhen, einen Anwalt für ihre Schwester und ihren Sohn engagiert hatte, wurde sie am 31. August verhaftet. Alle drei werden nun im ersten Untersuchungsgefängnis Maoming festgehalten.

85-Jähriger Vater wird während Polizeieinbruch brutal behandelthttp://de.minghui.org/html/articles/2018/9/19/134804.html

Nach der Entlassung aus dem Gefängnis ins Untersuchungsgefängnis gebracht

Wang Yongli aus der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning, sollte am 22. August aus dem Gefängnis entlassen werden. Aber bevor er weggehen konnte, fuhren Beamte der Polizei von Shenbei vor und verfrachteten ihn in einen Polizeiwagen. Sie verboten ihm, sich mit Familienmitgliedern zu treffen, und brachten ihn direkt ins Untersuchungsgefängnis Shenbei.

Frühere Berichte:

3.628 Falun-Dafa-Praktizierende im 1. Halbjahr 2018 verhaftet oder angegriffen
Neue Verhaftungswelle gegen Falun-Dafa-Praktizierende: 478 verhaftet und 112 von Behörden schikaniert
Provinz Hebei: Kampagne „An die Türen klopfen“ – über 200 Personen befragt und deren persönliche Daten gesammelt
Shulan, Provinz Jilin: 12 Falun-Dafa-Praktizierende in einer Nacht verhaftet
Polizei wütet in Provinz Liaoning: 47 Festnahmen in nur zwei Tagen


[1] Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.