25-jähriges Jubiläum des Nürnberger Denkmals „Straße der Menschenrechte“: Plakataktion thematisiert auch die Verfolgung von Falun Gong

(Minghui.org) Mit zahlreichen Veranstaltungen feierte die Stadt Nürnberg im Oktober das 25-jährige Bestehen der Straße der Menschenrechte, eine Installation des israelischen Künstlers Dani Karavan. Zum Beispiel konnten bei einer Plakataktion zum Thema Menschenrechte Schulen, Vereine und weitere Organisationen ihr Engagement zu diesem Thema auf einer Plakatwand ausdrücken. Eines der 25 großflächigen Plakate, die im ganzen Stadtgebiet 10 Tage lang präsent waren, wurde von örtlichen Falun-Gong-Praktizierenden gestaltet.

Unter dem Titel ‚Falun-Gong-Praktizierende in China seit 19 Jahren ohne Menschenrechte‘ thematisiert die Plakatwand die Glaubensverfolgung von Falun Gong in China. Es zeigt ein historisches Foto auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking: chinesische Falun Gong-Praktizierende appellieren mit Transparenten, auf denen die Prinzipien ihres Glaubens stehen, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, dafür, dass sie ihren Glauben wieder frei ausüben dürfen. Der friedliche Protest wird von chinesischen Polizisten gewaltsam beendet.

Berichten aus China zufolge haben tausende Falun-Gong-Praktizierende mit großem Mut versucht, ihre Rechte friedlich einzufordern. Die Antwort von staatlicher Seite war jedoch stets menschenverachtend: Verhaftung, Folter und Misshandlung sowie Ermordung.

Das Falun-Gong-Plakat in Nürnberg

Drei weitere, kleinere Fotos dokumentieren ebenso die staatliche Willkür und Unterdrückung der Falun-Gong-Praktizierenden: Auf dem ersten Foto drücken zwei Zivil-Polizisten einen Mann auf den Boden und treten ihm ins Gesicht. Auf dem zweiten Bild wird eine ältere Frau brutal festgehalten und ihr wird der Mund zugehalten. Zahlreiche Passanten beobachten das Geschehen offenbar tatenlos.

Das dritte kleine Foto zeigt eine Mutter mit ihrer kleinen Tochter auf dem Arm und einem Foto des Ehemannes in der Hand. Der Vater des Kindes wurde in China zu Tode gefoltert, weil er Falun Gong praktiziert hatte.

Der Text auf dem Plakat lautet: “Die buddhistische Qigong-Schule Falun Gong wird wegen ihrer Prinzipien Wahrhaftigkeit Barmherzigkeit, Nachsicht verfolgt.“

„Millionen wurden wegen ihres Glaubens verschleppt, eingekerkert, gefoltert und zwangsernährt, oder ihrer Organe beraubt und getötet. Hunderttausende von Familien wurden auseinandergerissen und leiden unter der seit 1999 andauernden Verfolgung.“

Eine Lotusblume in der unteren rechten Ecke des Plakats symbolisiert Reinheit und Stille.

Die Stadt Nürnberg bemühte sich nach dem Zweiten Weltkrieg um ein neues Image hin zur „Stadt des Friedens und der Menschenrechte“ Dazu gehörte auch der Bau der 100 Meter langen Straße der Menschenrechte. Im Rahmen der Umgestaltung des Germanischen Nationalmuseums, dem größten kunsthistorischen Museum im deutschen Sprachraum, wurde die Passage als Eingangsbereich des Museums in der Nürnberger Innenstadt angelegt und am 24. Oktober 1993 eingeweiht.

Die Eröffnung der Straße der Menschenrechte war der Startpunkt für das menschenrechtliche Engagement in Nürnberg. Laut Nürnbergs Obernbürgermeister Dr. Ulrich Maly ist sie Symbol für die Selbstverpflichtung der Nürnberger, für Frieden und Menschenrechte einzutreten.

Die Straße der Menschenrechte in Nürnberg

Der Eingang der Straße der Menschenrechte ist eine imposante weiße Betonkonstruktion mit einem großen Bogen in der Mitte und zwei kleineren rechteckigen Eingängen auf beiden Seiten des Bogens. Im Inneren stehen 27 acht Meter hohe Säulen, 2 Bodenplatten und 1 Baum, versehen mit den 30 Artikeln der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen. In die Betonsäulen eingraviert sind verkürzte Formen der Menschenrechtsartikel, jeweils auf Deutsch und in einer anderen Sprache.

Am 10. Dezember 2018 jährt sich die Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen zum 70. Mal.