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Erneute Festnahme einer Lehrerin – weil sie Falun Dafa praktiziert

4. November 2018 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Yunnan

(Minghui.org) Einer 55-jährigen Bewohnerin der Stadt Kunming steht eine Anklage bevor, weil sie Falun Dafa praktiziert.

Zhao Chenyu wurde am 27. August 2018 verhaftet. Sie war gerade von einem Besuch bei ihrer Mutter in ihrer Heimatstadt Jinghong nach Hause gekommen.

Die Polizei von Jinghong vermutete, sie sei die Frau, die auf einem Überwachungsvideo beim Verteilen von Informationsmaterialien über Falun Dafa zu sehen war. Die Beamten verfolgten Zhao bis nach Kunming und hielten sie drei Tage lang im dortigen Gefängnis fest, bevor sie sie zurück ins Untersuchungsgefängnis der Autonomen Präfektur Xishuangbanna Dai Dai brachten.

Der Staatsanwalt genehmigte Zhaos Verhaftung. Nun steht ihr eine Anklage wegen ihres Glaubens bevor.

Die Verhaftung traumatisierte Zhaos Mutter so sehr, dass sie verwirrt wurde und stürzte. Sie lag einen ganzen Tag lang auf dem Boden, bevor ein Angehöriger nach Hause kam und ihr helfen konnte. Ihr Oberschenkelknochen war verletzt, der im Krankenhaus behandelt werden musste. Bis zum Zeitpunkt des Schreibens war sie noch nicht entlassen worden.

Zhaos aktueller Festnahme ging eine dreijährige Haftstrafe im Jahr 2006 voraus. Auch damals hatte sie sich geweigert, Falun Dafa aufzugeben. Ihr Arbeitgeber, die Mittelschule Nr. 30 der Stadt Kunming, entließ Zhao, als sie im Gefängnis war. Da sie sich während der Haft nicht um ihren Sohn kümmern konnte, wurde dieser straffällig. Sein Großvater mütterlicherseits und sein Großvater väterlicherseits lebten in Angst. Beide starben, während seine Mutter im Gefängnis war.

Guter Lehrerin wird Beförderung verweigert, sie wird inhaftiert und einer Gehirnwäsche unterzogen

Zhao begann 1998, Falun Dafa zu praktizieren. Sie folgte den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht in ihrem täglichen Leben und leitete ihre Schüler entsprechend an. Diese zeigten dadurch starke Verbesserungen in den Noten und ihre Klasse hatte einen guten Ruf.

Im September 1999, kurz nach Beginn der Verfolgung von Falun Dafa, wurde Zhao jedoch von Schulbeamten und der örtlichen Polizei vorgeladen. Sie forderten, dass sie Falun Dafa aufgeben sollte, und drohten ihr mit Konsequenzen. Das lehnte Zhao entschlossen ab. Später wurde ihr eine Beförderung verweigert und ihr Gehalt und ein Bonus gekürzt. Um den Hass ihrer Kollegen zu schüren und sie zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben, wurde ihrer Schule der Exzellenz-Preis entzogen und der Bonus am Jahresende für alle Lehrer und Mitarbeiter gekürzt.

Am 5. Februar 2000 verhaftete man sie in einem Zug, als sie auf dem Weg nach Peking war, um bei der Zentralregierung für das Recht, Falun Dafa zu praktizieren, zu appellieren. Vor ihrer Entlassung wurde ihr Bruder, der ein hochrangiger Beamter in der Autonomen Präfektur Xishuangbanna Dai war, gezwungen, eine „Garantie“ zu schreiben. Darin musste er versprechen, dass sie nichts mehr im Zusammenhang mit Falun Dafa tun würde. Die Parteimitgliedschaft ihres Bruders und seine Regierungsposition wurden als Sicherheit hinterlegt. Auch erpressten sie 10.000 Yuan [1] von ihr. Am 17. März 2000 wurde Zhao entlassen und war gezwungen, in ihre Heimatstadt zurückzukehren.

Im Dezember 2001 rief die Polizei von Kunming Zhao an und sagte ihr, sie solle nach Kunming zurückkehren. Direkt nach ihrer Landung auf dem Flughafen Kunming brachte man sie dann in eine Gehirnwäsche-Einrichtung.

Verurteilung und Inhaftierung

Am 29. Juli 2005 wurde sie erneut verhaftet, als sie im Urlaub in Tibet war. Ihre ebenfalls praktizierende Freundin, die mit ihr gereist war, wurde den Behörden gemeldet, weil sie den Leuten von Falun Dafa und der Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas berichtet hatte. Sie wurde gemeinsam mit ihrer Freundin verhaftet und nach Kunming zurückgeschickt. Am 26. August 2005 durchsuchte man ihre Wohnung.

Der Staatsanwalt von Kunming erhob am 19. Dezember 2005 Anklage. Am 10. Februar 2006 gab es eine heimliche Verhandlung gegen sie vor dem Mittleren Gericht in Kunming. Ihre Familie war nicht benachrichtigt worden. Vier Tage später verurteilte man sie zu drei Jahren Gefängnis.

Am 18. April 2006 brachte man Zhao ins Zweite Frauengefängnis der Provinz Yunnan, wo sie gleich nach ihrer Ankunft gefoltert wurde. Den Insassen wurde befohlen, sie rund um die Uhr zu überwachen. Sie war gezwungen, jeden Tag von 6 Uhr bis 23:30 Uhr auf einem „kleinen Hocker“ stillzusitzen. Sobald sie sich bewegte, schlug man sie. Die Toilette durfte sie nur drei Mal am Tag benutzen. Gefängnisbeamte und Wärter wandten auch andere Foltermethoden an, um sie zu zwingen, Falun Dafa aufzugeben.

Ungefähr sechs Monate nach der Inhaftierung kamen Beamte ihrer Schule ins Gefängnis und teilten ihr mit, dass sie freigelassen werde.


[1] Das sind umgerechnet ca. 1.300 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.