63-jährige Witwe wegen ihres Glaubens vor Gericht – sie darf sich nicht selbst verteidigen

(Minghui.org) Li Jing, eine 63-jährige Bewohnerin aus der Stadt Changchun in der Provinz Jilin, stand am 8. November wegen ihres Glaubens an Falun Gong [auch als Falun Dafa bekannt] vor Gericht. Ihre Familie wurde nicht über die Anhörung informiert.


Li Jing

Als Richter Zhang Yuhui die Meditationsschule Falun Gong als böse Sekte bezeichnete, nahm Li daran Anstoß und wollte den Hintergrund klarstellen. Aber Zhang unterbrach sie und erlaubte ihr nicht, sich zu verteidigen. Als die Anhörung endete, drohte Staatsanwalt Chen Yaping damit, Li zu sieben Jahren Gefängnis zu verurteilen.

Li war am 14. März 2018 vor ihrer Mietwohnung von Polizisten der Ökonomie und Technologie Entwicklungszone Changchun und der Straßenpolizeiwache Shenzhen verhaftet worden. Sie durchsuchten ihre Wohnung und beschlagnahmten einen Computer, fünf Drucker, 16 Handys, Falun-Gong-Bücher und Informationsmaterialien.

Li wurde in Handschellen und Fußfesseln zur Polizeiwache gebracht und dort verhört. Das Verhör dauerte 36 Stunden. Während dieser Zeit durfte sie nicht schlafen und bekam weder Nahrung noch Wasser. Die Beamten wollten von ihr die Quelle der bei ihr beschlagnahmten Falun-Gong-Informationsmaterialien wissen. Li schwieg.

Während des Verhörs erfuhr Li, dass die Polizei ihre Telefonnummer gefunden hatte. Anhand von Anrufen, die sie von zu Hause aus getätigt hatte, konnten sie ihren Standort ausfindig machen. In den Anrufen hatte sie den Leuten von Falun Gong berichtet.

Praktizierende haben keine Möglichkeit, sich durch öffentlich zugängliche Medienkanäle für ihr Recht einzusetzen, Falun Gong zu praktizieren. Deshalb waren sie sehr kreativ darin, andere Methoden zu finden, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Eine solche Methode sind zum Beispiel die Telefonate, die sie führen, um die wahren Umstände von Falun Gong und der Verfolgung zu verbreiten.

Als das Verhör zu Ende war, hatte Li Schmerzen in den Beinen und Füßen. Sie wurde zum vierten Untersuchungsgefängnis in Changchun gebracht. Es dauerte über einen Monat, bis sich ihre Beine erholt hatten.

Im Gefängnis fanden zusätzliche Verhöre statt. Li bestand darauf, dass die beschlagnahmten Falun-Gong-Informationsmaterialien ihr gehörten. Sie gab keine Namen von anderen Praktizierenden preis. Den Häftlingen erzählte sie von Falun Gong und der Verfolgung.

Am 28. März stufte die Staatsanwaltschaft ihre Verhaftung als „strafrechtliche Verhaftung“ ein. Ihr Fall wurde am 25. Mai an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet. Am 16. August wurde er dann an das Gericht der Ökonomie und Technologie Entwicklungszone Changchun übergeben.

Im Jahr 2000 war Li das erste Mal verhaftet worden und hatte ein Jahr in einem Zwangsarbeitslager verbracht. 2003 wurde sie erneut für zwei Jahre in ein Arbeitslager gesperrt. Ihr Mann und ihr Sohn waren bereits gestorben und sie lebte allein. Nach Lis Verhaftung am 14. März 2018 wussten ihre 85-jährige Mutter und andere Familienmitglieder bis zum 19. März nicht, wo sie war. Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits im Untersuchungsgefängnis.

Für die Verfolgung verantwortliche Personen:

Zhang Yuhui, Vorsitzender Richter des Gerichts in der Ökonomie und Technologie Entwicklungszone Changchun: +86-431-88559811, +86-13596163336Yao Huaili, Leiter des Polizeidezernats der Ökonomie und Technologie Entwicklungszone Changchun: +86-431-84643943, +86-13354308123Xu Anhuai, Direktor der Staatsanwaltschaft in der Ökonomie und Technologie Entwicklungszone Changchun: +86-13756209999Wang Xihong, Leiter der Straßenpolizeiwache Shenzhen: +86-13354308889, +86-431-84645889