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Ohne Streben kommt alles von selbst

12. März 2018 |   Von einer westlichen Falun-Dafa-Praktizierenden aus Deutschland

(Minghui.org) Heute habe ich auf der Minghui-Website einen Artikel von einem westlichen Praktizierenden gelesen. Dort schreibt er, wie er Mitpraktizierende ermutigte, selber Artikel zu schreiben, und wie die ganze Gruppe davon profitiert hat. Dieser Artikel hat mich dazu inspiriert, öfter Artikel zu schreiben, auch wenn sie nur kurz sind und nur ein paar „kleine“ Erkenntnisse enthalten. Denn das ist auch eine Möglichkeit, sich an das Artikelschreiben heranzutasten und zu lernen, seine Erkenntnisse in Worte zu fassen und anderen mitzuteilen. 

Obwohl ich mich schon seit über 20 Jahren kultiviere und aufgrund meiner guten Schul- und Ausbildung eigentlich auch gut schreiben kann, habe ich nur einmal auf einer Fa-Konferenz einen Artikel vorgetragen. Ein weiterer Artikel von mir wurde auf Minghui veröffentlicht. Also zwei Artikel in 20 Jahren – ein Armutszeugnis. Außerdem fand ich meinen auf Minghui veröffentlichten Artikel im Nachhinein dann gar nicht mehr so gut. Aber das liegt auch nur daran, dass man sich bei der Kultivierung im Dafa ständig erhöht und immer neue Erkenntnisse gewinnt. Das sollte uns aber nicht davon abhalten lassen, Artikel zu schreiben, denn wir schreiben die Artikel ja nicht für uns selber, sondern für die gemeinsame Erhöhung als ein Körper. Ich bin sehr dankbar für die vielen Erfahrungsberichte, die mich bereichert und ermutigt haben und durch die ich meine Abstände zu anderen Praktizierenden erkennen konnte. Mit meinen eigenen Artikeln möchte ich nun einen Teil zurückgeben und ebenfalls zur Erhöhung des Gesamtköpers beitragen. 

Artikel von westlichen Praktizierenden

Auf der Minghui-Website sind nach wie vor viel mehr Artikel von chinesischen Praktizierenden zu lesen als von westlichen. Natürlich liegt das daran, dass sich proportional immer noch viel mehr Chinesen kultivieren als Westler. Eine Zeitlang hatte ich den Eigensinn, dass ich auf Minghui gezielt nach Artikeln von westlichen Praktizierenden suchte. Ich fand die Artikel der chinesischen Praktizierenden „langweilig“. Sie handelten meistens davon, wie sie trotz der ständigen Gefahr durch die Polizisten der Kommunistischen Partei Chinas es schafften, Flyer zu verteilen und die Menschen über die wahren Umstände aufzuklären. Sie handelten von Verhaftungen und von Arbeitslagern. Als ich dann nach innen schaute, erkannte ich viele Eigensinne. Zum Beispiel, dass ich immer noch nach Ruhm trachtete, denn ich sehnte mich nach Artikel von Praktizierenden, die große intellektuelle Leistungen vollbrachten. Also solchen Leistungen, die die gewöhnlichen Menschen als großartig empfinden, wie etwa erfolgreiche Projekte, Ruhm und Reichtum in der Menschenwelt. 

Mangelnde Geduld

Ein weiterer Eigensinn, wie schon oben beschrieben, den viele westliche Praktizierende haben, ist die Ungeduld und mangelnde Toleranz. Mein Eigensinn der mangelnden Geduld war so stark, dass ich sogar nach 15 Jahren Kultivierung wieder mit dem Rauchen anfing und verschiedene Begierden auftauchten, die ich eigentlich schon lange vorher abgelegt zu haben glaubte. Es kostete mich vier Jahre, mir das Rauchen wieder abzugewöhnen. Danach war ich weiterhin ungeduldig. Die dann entstandene Lücke füllte ich mit Essen, Computerspielen und Fernsehen aus. Meine Ungeduld war davon überhaupt nicht berührt worden, dass ich mit dem Rauchen aufgehört hatte. Durch beharrliches Fa-Lernen und auch gerade durch die Artikel unserer chinesischen Mitpraktizierenden konnte ich diese Begierden weiter durchbrechen und Stück für Stück loslassen. 

Der Meister schreibt:

„Natürlich ist es unmöglich, alles auf einmal sehr gut zu machen, man kann auch nicht über Nacht ein Erleuchteter werden. Aber sich Stück für Stück zu kultivieren und sich Schritt für Schritt zu erhöhen, das ist zu verwirklichen. Wie viel du aufgeben kannst, so viel bekommst du. Die persönlichen Interessen sollst du immer leicht nehmen. Lieber etwas weniger bekommen, dafür aber die Ruhe bewahren.“ (Li Hongzhi, Falun Gong, Seite 48)

Und weiter:

„Einmal sagte ein Taoist, der einem großen taoistischen Weg folgte: ‚Was die anderen haben wollen, will ich nicht haben. Und was die anderen haben, habe ich nicht. Aber was ich habe, haben die anderen nicht. Ich will das haben, was die anderen nicht haben wollen.‘ Es ist für einen gewöhnlichen Menschen sehr schwierig, zufrieden zu sein. Er will alles haben, nur die Steine die auf dem Boden liegen will er nicht. Dieser Taoist sagte darauf aber: ‚Dann hebe ich eben diese Steine auf.‘ Ein Sprichwort sagt: ‚Seltenes ist kostbar.‘ Hier bei uns sind die Steine, die auf dem Boden liegen, zwar wertlos, aber im Himmel oder in anderen Dimensionen sind sie vielleicht am wertvollsten.“ (ebd.)

Der Vergleich mit den Steinen hat mir besonders geholfen, meine Ungeduld weiter zu beseitigen. Die Steine scheinen uns hier in der Menschenwelt nicht besonders weit zu bringen. Es ist doch mühselig, einen Stein nach dem anderen aufzusammeln. Aber Beharrlichkeit zahlt sich am Ende aus, auch wenn sie uns keine schnellen Erfolge beschert. Genauso wie die chinesischen Praktizierenden, die Tag für Tag in mühseliger Kleinarbeit Flyer drucken und verbreiten. Die von Angesicht zu Angesicht mit den Chinesen sprechen und einen nach dem anderen zum Austritt aus der Kommunsitischen Partei Chinas bringen. 

Inzwischen empfinde ich gar keinen Unterschied mehr zwischen den westlichen und chinesischen Erfahrungsberichten. Jeder Bericht hilft mir gleichermaßen, noch mehr nach innen zu schauen und mich zu erhöhen. Nachdem ich nun das Streben nach Berichten von westlichen Praktizierenden aufgegeben hatte, tauchten sogar immer mehr Artikel von westlichen Praktizierenden auf sowie der Aufruf auf der Minghui-Website, Artikel zum Welt-Falun-Dafa-Tag einzusenden. 

Da fiel mir der Satz des Meisters ein:

„Denn es gibt im Kultivierungskreis einen Spruch: ‚Ohne streben kommt es von selbst‘“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der europäischen Fa-Konferenz, 30 - 31.05.1998)