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Finnland: Medizinjournal beleuchtet den Organraub in China

15. März 2018 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in Finnland

(Minghui.org) „Woher kommen die Spenderorgane in China?“, war der Titel eines Artikels im Patient Medical Journal, einer Publikation der finnischen Ärztekammer, veröffentlicht am 7. Februar. Er erörtert die Bedenken, die bisher in medizinischen Publikationen über die fehlende Ethik bei Organtransplantationen in China geäußert wurden.

Am 7. Februar 2018 veröffentlichte „Patient Medical Journal“ einen A rtikel über den Organraub in China.

„Ein nationales Organspende-System wurde in China erst Ende 2013 eingerichtet. 2011 waren in China nur 37 Personen als Spender registriert. Es konnte keine bedeutsame Anzahl von Spenderorganen erworben werden, da die Verstorbenen nach dem Tod entsprechend der chinesischen Tradition unangetastet bleiben“, heißt es in dem Artikel.

Fragen nach der Herkunft der Spenderorgane 

Dies wirft viele Fragen auf. Für die große Anzahl an Transplantationen, die jedes Jahr in China durchgeführt werden, bleibt die Herkunft der Spenderorgane im Dunkeln. Schließlich gab das chinesische Regime zu, dass hingerichtete Häftlinge als Organquelle benutzt werden. Doch auch die Organe aller hingerichteten Häftlinge decken nur einen Bruchteil der gesamten Transplantationen, die in China durchgeführt wurden. Da die Anzahl der Hinrichtungen in China Staatsgeheimnis ist, kann sie nur geschätzt werden. Amnesty international schätzt für 2017 über 1.000 Hinrichtungen. Für jährlich ungefähr 100.000 Organtransplantationen sind das nicht genug.

Immer mehr Beweise deuten darauf hin, dass lebende Gefangene aus Gewissensgründen Opfer dieses Verbrechens sind. Unter ihnen: die Falun-Gong-Praktizierenden.

Um diese Probleme zu lösen, wurde die International Coalition to End Organ Pillaging in China (EOP) [1] gegründet. Wendy Rogers, Professorin für Medizinethik an der Universität von Macquarie und die Menschenrechtsanwältin Eeva Heikkilä gehören zu seinen Mitgliedern sowie andere Spitzenexperten aus Medizin, Recht und Bioethik.

„Nach dem im Juni 2016 veröffentlichten 680-seitigen Forschungsbericht (von David Kilgour, David Matas und Ethan Gutmann) [2] sind sie überzeugt, dass die systematische Bedrohung der Dissidenten und Gefangenen aus Gewissensgründen durch China wahr ist“, so heißt es in der finnischen Publikation weiter.

In China stieg die Anzahl der Lebertransplantationen zwischen 1993 und 2007 um das 400-Fache, wie in einem Artikel der Zeitschrift Caijing im Jahr 2009 zu lesen war. „Diese explosionsartige Steigerung an Lebertransplantationen begann im Jahr 2000, sechs Monate nach Beginn der Verfolgung von Falun-Gong-Praktizierenden, die aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen inhaftiert werden“, führt das Patient Medical Journal aus.

Besorgnis in internationalen Fachkreisen

Dies hat in internationalen Fachkreisen zu Besorgnis geführt. Das British Medical Journal berichtete im Jahr 2017 darüber, dass die Zeitschrift Liver International einen chinesischen Artikel aus dem Jahr 2016 entfernt habe, da nicht festgestellt werden konnte, wo die in der Studie verwendeten Organe herkamen. Die Autoren des Artikels lieferten keine überzeugenden Argumente, dass die Organe nicht von lebenden Gefangenen aus Gewissensgründen entnommen wurden.

Die ethischen Probleme bei der chinesischen Organtransplantation nehmen weiter zu, so nachzulesen in einem Artikel im Journal of Medical Ethics, der 2016 veröffentlicht wurde. Unabhängige und objektive Beweise für die Beendigung dieser unethischen Praktiken in China wurden 2016 in einem Artikel im American Journal of Transplantation als unabdingbar gefordert. „Die medizinische Gemeinschaft hat eine berufliche Verpflichtung, die chinesischen Organtransplantationen akademisch zu boykottieren“, wiederholte das Patient Medical Journal diese Forderung.

Resolutionen gegen den Organraub

Bemühungen zu dieser wichtigen Angelegenheit gibt es auf der ganzen Welt. Das Europäische Parlament veröffentlichte am 12. Dezember 2013 eine Resolution (2013/2981) (RSP), in der es seinen Standpunkt bekannt gab. Insbesondere fordert die EU und ihre Mitgliedstaaten auf, sich des Themas der Organentnahmen in China anzunehmen; empfiehlt der EU und ihren Mitgliedstaaten, den Missbrauch bei Organtransplantationen in China öffentlich zu verurteilen und ihre Bürger, die nach China reisen, für dieses Thema zu sensibilisieren; fordert eine umfassende und transparente Untersuchung der Praktiken auf dem Gebiet der Organtransplantation in China durch die EU sowie die strafrechtliche Verfolgung derjenigen, denen eine Beteiligung an solchen ethisch nicht vertretbaren Praktiken zur Last gelegt wird.

Das US-Repräsentantenhaus gab im Juni 2016 eine ähnliche Resolution heraus:  die House Resolution 343. Außerdem überreichten Vertreter der Organisation Doctors Against Forced Organ Harvesting (DAFOH) den Vereinten Nationen eine Petition, die die unverzügliche Beendigung dieser Verbrechen fordert.


[1] auf Deutsch: Internationale Koalition zur Beendigung der Organplünderung in China

[2] Organbeschaffungskette in China basiert auf der Vernichtung von Menschen – neuer Bericht im National Press Club veröffentlicht:http://de.minghui.org/html/articles/2016/6/27/121646.html