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Erkenntnisse über Schwächen in der Kultivierung

15. April 2018 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden aus China

(Minghui.org) Als ich diesen Artikel schrieb, fühlte ich mich nicht gut. Denn einige Praktizierende, mich eingeschlossen, erfüllen bei Weitem die Anforderungen der Kultivierung nicht. Wir sind nicht in der Lage, das Fa als Maßstab zu nehmen und die Probleme aus dem Blickwinkel eines Praktizierenden zu betrachten und zu behandeln. Ich schämte mich deshalb.

In den vergangenen zwanzig Jahren habe ich vieles erlebt: Die friedliche Demonstration am 25. April 1999, den Beginn der Verfolgung am 20. Juli 1999, meine Petition gegen die Verfolgung, dann Verhaftung und Verurteilung, danach Haft im Arbeitslager. Später erklärte ich die Fakten über Falun Dafa und die Verfolgung. Ich verteilte entsprechende Informationsmaterialien. Außerdem beteiligte ich mich an der Anzeigewelle gegen den ehemaligen Parteichef Jiang Zemin.

Vieles hatte ich nicht gut gemacht, sodass Verluste entstanden. Das lag daran, dass ich nach der Beendigung der Verfolgung trachtete und die Gefühle und Begierden der gewöhnlichen Menschen nicht losließ. Der wichtigste Grund war jedoch: Ich wusste nicht, wie man sich kultiviert und sich dem Fa wirklich angleichen kann. Ohne die Fa-Grundsätze auf unterschiedlichen Ebenen als Maßstab zu nehmen, konnte ich nicht fleißig vorankommen und mich nicht ständig erhöhen.

Bis heute bin ich immer noch sehr weit von den Anforderungen des Falun Dafa entfernt. Im Folgenden erkläre ich meine Schwächen bei der Kultivierung in einigen Aspekten.

1. Auf konkrete Konflikte fixiert – vergessen, nach innen zu schauen

Eine Zeit lang hielt ich Handlungsweisen für Kultivierung. Anhand der Menge meiner Handlungen und der Anzahl der Parteiaustritte beurteilte ich, ob ich bei der Kultivierung fleißig war. Ich vernachlässigte aber meine qualitative Verbesserung und achtete nur noch auf die messbaren und oberflächlichen Dinge. Das war ein Anzeichen, dass die Kultivierung auf Abwege geraten war.

Bei den Konflikten in der Gesellschaft, in der Familie und mit den Mitpraktizierenden achtete ich auf die Fehler der anderen. Ich nahm die Fa-Grundsätze, die ich erkannt hatte, um andere zu beurteilen. Jedoch suchte ich die Ursache nicht wirklich bei mir, deshalb konnte ich mich nicht durch die Konflikte erhöhen. Ich fixierte mich sogar eigensinnig auf die Fehler der anderen und vergaß dabei, dass ihre Fehler mir offenbart wurden, weil es darin Faktoren für meine Erhöhung gab.

Zum Beispiel bemerkte ich durch die Worte und Taten eines Mitpraktizierenden, dass er sich für besser hielt als die anderen. Warum sah ich diese Schwäche bei ihm? Weil in mir auch Arroganz steckte. Ich hielt mich auch für keinen normalen Menschen. Das Verhalten solcher Mitpraktizierenden war für meine Verbesserung da und nicht, damit ich andere belehrte. Wenn wir wirklich Probleme bei Mitpraktizierenden entdecken, sollen wir sie natürlich gutherzig darauf hinweisen.

Alles, was uns froh oder ärgerlich macht und alles, was unser Herz bewegt, dient der Erhöhung. Aber bei solchen Fällen suchte ich oft die Ursache bei den anderen.

Der Meister erklärt:

„Meister: Solche Leute gibt es auch unter den langjährigen Schülern. Das erkennbarste Phänomen ist, dass sie sich immer mit Menschen oder mit ihrer Vergangenheit vergleichen und nicht die Forderungen der verschiedenen Ebenen des Fa als Maßstab für sich selbst anwenden können.Gottheit: Das sind schon außerordentlich ernsthafte Probleme. Es wäre gut, wenn sie das, was sie bei anderen gesehen haben, umdrehen, um in sich selbst nachzusehen.“(Li Hongzhi, Ein Dialog mit der Zeit, 03.07.1997, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Diesen Text las ich seit mehr als zwanzig Jahren. Jedoch kann ich die Anforderung bis heute nicht erfüllen. Ich schäme mich dafür.

2. Der erste Gedanke: Ursache im Außen suchen

Wenn über die Ehre der Falun-Dafa-Jünger geredet wird, freuen sich alle sehr. Denken wir aber darüber nach, ob wir wirklich den Maßstab eines Falun-Dafa-Jünger erreichen? Ich erkannte, dass ich das in vielen Fällen nicht geschafft hatte. Die Anforderungen an einen Falun-Dafa-Jünger sind sehr hoch. Es reicht nicht, wenn man nur die Übungen macht, das Fa lernt und die Fakten über Falun Dafa erklärt.

Der Meister erklärt:

„Wenn du Konflikten begegnest, egal ob du recht hast oder nicht, denkst du: Was habe ich bei dieser Sache Falsches getan? Ist es wirklich so, dass bei mir etwas nicht stimmt? Jeder denkt so, der erste Gedanke ist auf sich selbst und die eigenen Fehler gerichtet. Wer nicht so ist, ist kein wahrer Dafa-Kultivierender.“ (Li Hongzhi, Was ist ein Dafa-Jünger, 29.08.2011)

Ich hatte oft Konflikte in meiner Familie. Ehrlich gesagt, hatte ich selten daran gedacht, die Ursache zuerst bei mir zu suchen. Oft wurde ich ärgerlich, wenn mein Herz betroffen war. Anstatt die Konflikte als eine Chance für die Erhöhung zu betrachten, versuchte ich, sie zu vermeiden. Manchmal zeigte ich sogar Desinteresse und wollte dadurch demonstrieren, dass ich die Konflikte leichtgenommen hätte. Das Desinteresse ist aber eine negative Erscheinung, wenn man die Anerkennung der anderen nicht erhält und deshalb passiv wird. Ich wusste, dass mein Herzenszustand nicht barmherzig und harmonisch war. Ich beschwerte mich innerlich und es war nicht wirklich ein Loslassen.

Wenn Konflikte kamen, wurde ich oft zuerst passiv und biss die Zähne zusammen, um Nachsicht zu üben. Dann konnte ich durch das Fa-Lernen die Probleme bei mir finden und erkennen, dass tatsächlich meine Eigensinne die Konflikte verursacht und verschlimmert hatten. Zum Schluss bemerkte ich, dass die Konflikte eine gute Chance für meine Erhöhung waren. Erst dann konnte ich von Herzen dankbar sein. Dieser Prozess dauerte manchmal sehr lange. Wie schön wäre es, wenn ich bei Konflikten wirklich direkt die Ursache bei mir suchen könnte. Durch das Fa-Lernen verstand ich: Wenn ich das nicht schaffe, dann bin ich kein wahrer Falun-Dafa-Kultivierender. Ich erkannte, dass ich noch weit von dieser Anforderung entfernt war.

Ich kann es bis jetzt noch nicht schaffen, bei Konflikten zuerst die Ursache bei mir zu suchen, deshalb erinnere ich mich immer wieder daran. Ich denke, dass ich dadurch diese grundlegende Anforderung an einen Kultivierenden erfüllen werde.

3. Die Errettung der Lebewesen steht an erster Stelle

Wir sind Falun-Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung. Deshalb sind die persönliche Kultivierung und die Errettung der Lebewesen beide sehr wichtig. Die persönliche Kultivierung ist natürlich die Basis für alles und beeinflusst den Effekt der Erklärung der Fakten über Falun Dafa.

Bei der Arbeit, im Alltagsleben und bei der Kultivierung begegnen wir allerlei Konflikten. Es taucht die Frage auf, wie wir sie betrachten und behandeln sollen. Natürlich kann man sie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Das hängt eng mit der Ebene der jeweiligen Person zusammen.

Die menschliche Gesellschaft ist sehr kompliziert und viele Dinge können einen Kultivierenden verführen und stören. Außerdem steht ein Kultivierender unter dem Einfluss verschiedener Gedanken, die nicht rein sind und Eigensinne, die er vielleicht nicht bemerkt. Deshalb weiß ein Kultivierender manchmal wirklich nicht, wie er richtig handeln soll.

Der Meister lehrt uns:

„Manche kommen einfach nicht fleißig voran. Ihre menschlichen Gesinnungen sind so stark. Egal was ihnen begegnet ist, sie beurteilen es mit menschlichen Gesinnungen. Manche machen sich noch nicht einmal vom Fa her Gedanken, dass sie Dafa-Jünger sind, dass sie eine große Verantwortung tragen. Wenn sie über etwas nachdenken, setzen sie immer menschliche Gesinnungen ein und stellen dabei die Errettung aller Wesen nicht an die erste Stelle.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2016, 15.05.2016)

Dieses Fa weist uns die Richtung. Egal wie kompliziert eine Sache ist, sobald wir die Errettung der Lebewesen an die erste Stelle stellen, ist es leicht zu entscheiden, wie man sie behandeln soll. Wir sollen, wenn wir komplizierte Probleme lösen, daran denken, was vorteilhaft für die Errettung der Lebewesen ist. Um das zu erreichen, müssen wir möglichst das Ego loslassen. In dem Prozess sollen wir unsere Gefühle und Begierden leichtnehmen. Wir sollen sogar unsere persönliche Meinung ablegen, wenn dadurch Vorteile für die Errettung der Lebewesen entstehen.

Bei der Kultivierung war ich in diesem Aspekt nicht gut. Manchmal beschäftigte ich mich mit dem konkreten Konflikt. Ich dachte an Gewinn und Verlust von Vorteilen und war deshalb froh oder traurig. Oft vergaß ich, die Errettung der Lebewesen an die erste Stelle zu setzen und Probleme aus diesem Blickwinkel zu betrachten. Deshalb fand ich, dass ich noch sehr weit von der Anforderung an einen Falun-Dafa-Jünger während der Fa-Berichtigung entfernt war.

Es gibt ein Sprichwort: „Durch strenge Anforderungen des Meister erlangen die Schüler große Fähigkeiten“. Ich denke, die Anforderungen an die Falun-Dafa-Jünger während der Fa-Berichtigung sind sehr hoch. In den obengenannten Aspekten handelte ich bei Weitem nicht den Anforderungen entsprechend. In vielen anderen Aspekten auch nicht. Ich darf in meiner Kultivierung nicht locker lassen. Meine Kultivierung darf nicht oberflächlich sein. Ich werde nach den Anforderungen des Meisters handeln und die drei Dinge gleichzeitig gut machen. Ich möchte der Errettung des barmherzigen Meisters würdig sein und werde meine Chance zur Kultivierung schätzen und mein Gelübde erfüllen.