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Sie waren dabei: Zeugen des 25. Aprils erzählen

24. April 2018 |   Von Chen Xiao in den USA

(Minghui.org) Als der Falun-Dafa-Praktizierende Shen Mu vor 19 Jahren in den Xiangshan Park ging, um sich dort der Falun-Dafa-Gruppe anzuschließen, bemerkte er, dass weniger Menschen da waren als gewöhnlich. Es war der Morgen des 25. April 1999.

Als er einen anderen Praktizierenden fragte, erfuhr er, dass seine Mitpraktizierenden zum Nationalen Petitionsbüro neben dem kommunistischen Regierungsgebäude in Peking gegangen seien. Sie wollten die Freilassung von 45 Falun Gong-Praktizierenden fordern, die in Tianjin, einer Stadt östlich von Peking, unrechtmäßig verhaftet worden waren.

Die Tianjin-Regierung informierte die örtlichen Falun-Dafa-Praktizierenden, dass dieses Problem nur von hochrangigen Regierungsbeamten in Peking gelöst werden könne. Also gingen die Praktizierenden zum Nationalen Petitionsbüro in Peking.

Shen beschloss, auch zum Petitionsbüro zu gehen. „Nachdem ich gehört hatte, dass Mitpraktizierende verhaftet worden waren, fühlte ich mich verpflichtet, etwas zu sagen“, erinnert sich Shen.

Er nahm einen Bus und ging in die Fuyou Straße, wo er viele Praktizierende sah, die still auf beiden Seiten der Straße standen. Er war erfreut, als er so viele Menschen sah, die in einer geschäftigen Gegend von Peking friedlich in Reihen standen.

Angenehm überrascht

Heidi [chinesische Praktizierende legen sich oft im Ausland westliche Namen zu, da man sie sich dann besser merken kann] war an diesem Morgen nicht bei der Gruppenübung. Ihr wurde von einem anderen Praktizierenden gesagt, dass in Tianjin Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet worden seien und daher alle zum Petitionsbüro gehen sollten.

Sie fuhr mit dem Fahrrad zum Petitionsbüro, musste aber nach dem Weg fragen, da sie den genauen Standort des Büros nicht kannte. Um kurz nach sieben Uhr kam sie in der Fuyou Street an. Dort standen bereits viele Leute in Reihen auf der Straße und es kamen immer mehr an.

„Ich wusste zunächst nicht, dass sie Falun-Dafa-Praktizierende sind“, sagt Heidi mit einem Lächeln. „Ich kannte keinen von ihnen und schaute mich erst einmal um. Dann sah ich, dass einige das Zhuan Falun, das Hauptwerk von Falun Dafa, lasen. Jemand sagte mir, dass sie Falun-Dafa-Praktizierende seien.“

Sie war angenehm überrascht, so viele Praktizierende zu sehen. Sie hatte gerade ihr Studium an der Universität abgeschlossen und keine Ahnung, ob sie mit den Mitarbeitern im Petitionsbüro sprechen musste.

Später traf sie einen ortsansässigen Praktizierenden. Sie stellten sich zusammen in der Warteschlange zusammen.

Neue Praktizierende profitiert von Falun Dafa

Connie war damals die Betreuerin eines Übungsplatzes. Sie brachte immer um 4:00 Uhr morgens einen Kassettenrekorder zum Übungsplatz mit und praktizierte mit den anderen dort die Falun-Dafa-Übungen. Am Morgen des 25. April erzählte sie den anderen von dem Gang zum Petitionsbüro.

Nach der Gruppenübung kehrte sie nach Hause zurück und hinterließ eine Notiz für ihren Mann und ihre Tochter, da diese noch schliefen. Dann ging sie zum Petitionsbüro.

An der Kreuzung der Fuyou- und Changan-Straße sah Connie viele Polizisten stehen. Viele Praktizierende fragten nach Anweisungen, woraufhin die Polizei sie zur Fuyou Straße führte, westlich des Regierungsgeländes.

Connie hatte zu jener Zeit ein Jahr lang Falun Dafa praktiziert. Sie war Mitte 30. Bevor sie mit dem Praktizieren von Falun Dafa begann, litt sie an vielen Krankheiten. Wegen ihrer schlechten Gesundheit war sie meistens übellaunig gewesen. Kurz nachdem sie mit dem Praktizieren von Falun Dafa angefangen hatte, erholte sie sich von ihren Krankheiten.

Danach konnte sie sich wieder um den Haushalt kümmern und ihren Ehemann entlasten, der diese Aufgabe die ganze Zeit über hatte alleine machen müssen, weil sie nicht in der Lage dazu gewesen war.

Friedliche Demonstation

Connie erinnert sich: „Etwa 10.000 Falun-Gong-Praktizierende standen still auf dem Bürgersteig. Die Polizisten sahen entspannt aus – sie rauchten und unterhielten sich miteinander. Später sammelten die Praktizierenden ihre Zigarettenkippen auf und warfen sie in den Müllcontainer.“

Und Shen Mu erinnert sich: „Ich stand den ganzen Tag in der ersten Reihe. Gelegentlich kam ein Praktizierender vorbei und fragte, ob wir Wasser oder Essen bräuchten. Wenn jemand die erste Reihe verließ, übernahmen andere seine Stelle. Wenn die Polizisten herumgingen, begrüßten die Praktizierenden sie. Sie verstanden uns.“

„Als ich diese unbekannten Praktizierenden sah, fand ich diese Gruppe großartig und ich war stolz darüber, eine von ihnen zu sein“, merkt Heidi an.

Sie standen an vorderster Front. Dann merkten sie, dass Leute mit Camcordern und Kameras Videos und Fotos machten. Ein paar Vertreter der Praktizierenden führten einen Dialog mit der Regierung. Das Problem wurde friedlich gelöst und die Polizei von Tianjin ließ die zu Unrecht verhafteten Praktizierenden frei. Die Zentralregierung erklärte, dass die Regierung niemals in das öffentliche Praktizieren von Falun Dafa eingegriffen habe.

Als die Praktizierenden diese guten Nachrichten hörten, gingen sie zurück nach Hause.

Augenzeugen

Einen Tag nach der Demonstration vom 25. April war jeder Teilnehmer der Demonstration Gefahr und Druck ausgesetzt.

Heidi erinnert sich: „Mein Vorgesetzter hat uns gefragt, ob wir zum Petitionsbüro gegangen seien. Jeder wusste, wer in der Arbeitseinheit Falun Dafa praktizierte. Obwohl die Medien berichteten, dass es keine Verfolgung gebe, stieg der Druck. Immer mehr Polizeibeamte in Zivil begannen, uns am Gruppenübungsplatz zu überwachen. Die friedliche Demonstration hatte nichts an der Entscheidung der kommunistischen Partei geändert, Falun Dafa zu verfolgen.“ 

Am 20. Juli begann das kommunistische Regime dann offiziell die Verfolgung.

Shen Mu war Ph.D. Student an der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Seine Teilnahme an der Demonstration am 25. April wurde zu einer Ausrede, ihn nach dem 20. Juli zu verfolgen. Obwohl er seine These erfolgreich verteidigte, gab ihm die Chinesische Akademie der Wissenschaften keinen Doktortitel, da er sich weigerte, seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben.

Shen kehrte nach Hause zurück und arbeitete an einer Universität. Seine Frau wurde verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verschickt hatte. Später wurde sie in einem Zwangsarbeitslager zu Tode gefoltert. Shen wurde für sieben Jahre unter Hausarrest gestellt, weil er seinen Schülern Falun Dafa erklärte.

Er wanderte später in die Vereinigten Staaten aus. Nach einigen Höhen und Tiefen zog er schließlich nach St. Louis, Missouri.

Heidi verließ China kurz nach Beginn der Verfolgung und studierte weiter. Sie arbeitete in mehreren Städten in den Vereinigten Staaten. Schließlich ließen sie und ihr Ehemann sich ebenfalls in St. Louis nieder.

Connie lebte in Peking, als die Verfolgung begann, und dachte nicht daran, ins Ausland zu gehen. Sie fuhr fort, Falun Dafa zu praktizieren, obwohl dies bedeutete, dass sie verhaftet werden konnte. Als sie 2009 Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte, wurde die Polizei auf sie aufmerksam. Deshalb musste Connie ihr Zuhause verlassen, um ihre Familie nicht in die Verfolgung zu verwickeln.

Ihre Tochter durfte wegen der Implikationspolitik der Kommunistischen Partei Chinas nicht am College studieren. Sie studierte stattdessen in den Vereinigten Staaten und kam auch nach St. Louis.

Diese drei Praktizierenden, Shen, Heidi und Connie, kannten sich vor 19 Jahren nicht, als sie an der Demonstration vom 25. April teilnahmen. Sie trafen sich jedoch viele Jahre später in St. Louis und arbeiten seitdem zusammen, um die Verfolgung von Falun Dafa bekannt zu machen.

Wenn sie sich an die Demonstration am 25. April 1999 erinnern, kommen verschiedene Gefühle hoch.

Shen erinnert sich: „Es war ein historischer Moment, der einzigartig in unserem Leben war. In den vergangenen 19 Jahren haben wir uns gegen die Verfolgung eingesetzt. Ich habe erkannt, dass der Appell vom 25. April damals eine Chance für die Kommunistische Partei Chinas war, die richtige Entscheidung zu treffen. Aber statt das Richtige zu tun, entschied das verdorbene Regime, gute Menschen zu verfolgen – Menschen, die den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht folgen.

Falun-Dafa-Praktizierende haben die Lügen der Partei aufgedeckt. Seitdem haben immer mehr Menschen die bösartige Natur der Partei und die Brutalität der Verfolgung kennengelernt. Der Zusammenbruch der Partei steht unmittelbar bevor.“