Zwei Jahre nach seiner Freilassung leidet ein Mann aus Jilin noch immer unter dem während der Haft erlittenen Trauma

(Minghui.org) Der 38-jährige Liu Chengda ist in der Stadt Jilin, Provinz Jilin, zu Hause. Mehr als zwei Jahre sind seit seiner Freilassung aus dem Gefängnis vergangen. Er leidet aber immer noch unter dem Trauma, das er während der Haft erlitten hat.

Liu Chengda war zuletzt am 16. Mai 2012 verhaftet worden, weil er sich weigerte, Falun Gong [1] aufzugeben. Fünf Monate später wurde er zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Zuvor hatte er bereits 2001 ein Jahr Zwangsarbeit und 2007 fünf Jahre Gefängnis wegen seines Glaubens verbüßt.

Liu Chengda

Lius jüngste Verhaftung ereignete sich in der Stadt Hangzhou in der Provinz Zhejiang, wo er Gelegenheitsarbeiten verrichtete, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Nach seiner Verurteilung wurde er ins Gefängnis von Hangzhou gebracht.

Die dortigen Wärter versuchten, Liu dazu zu bringen, seinen Glauben an Falun Gong aufzugeben. Jeden Tag wurde er gezwungen, Materialien zu lesen und anzuschauen, die Falun Gong verleumdeten. Danach musste er seine Gedanken aufschreiben. Oft musste er von morgens bis abends bewegungslos dastehen. Jede leichte Bewegung führte zu Beschimpfungen und Schlägen durch Häftlinge, die ihn überwachten.

Noch immer weigerte sich Liu, seinem Glauben abzuschwören. Die Wärter verstärkten ihre Misshandlungen und drohten sogar, seine betagte Mutter wieder zu verhaften. Lius Mutter ist auch eine Falun-Gong-Praktizierende, die wiederholt verhaftet wurde. Für ihren Glauben hatte sie insgesamt fünfeinhalb Jahre im Gefängnis gesessen.

Die physische Folter und die psychische Manipulation wurden unerträglich, und so schrieb Liu schließlich gegen seinen Willen eine Erklärung, auf Falun Gong zu verzichten.

Ende 2015 wurde er vorzeitig freigelassen, aber seine Familie wurde nicht darüber informiert. Mehrere Agenten des Büros 610 [2] aus der Stadt Jilin flogen nach Hangzhou, um ihn abzuholen.

Die Agenten logen und behaupteten, sie hätten für Lius Flugticket bezahlt und er müsste es erstatten. Liu sagte ihnen, dass das Gefängnis sein Ticket gekauft habe und dass er immer noch die Quittung habe. Die Agenten gaben ihren Versuch auf, Geld von ihm zu erpressen, aber sie setzten ihn von Zeit zu Zeit zu Hause unter Druck.

Jeder offizielle Besuch und jede Drohung der örtlichen Behörden weckte bei Liu Erinnerungen an seine Inhaftierung. Seit seiner Entlassung vor mehr als zwei Jahren konnte er kein normales Leben mehr führen.

Frühere Berichte:

In China tragen Verbrecher Uniformen (Fotos)http://de.minghui.org/html/articles/2012/11/3/71018.html

Mr. Liu Chengda Arrested Again Just One Year after Being Released from Jailhttp://en.minghui.org/html/articles/2012/7/29/134673.html


[1] Falun Gong ist ein traditioneller Doppelkultivierungsweg für Körper und Geist, dessen Praktizierende seit 1999 durch die Kommunistische Partei Chinas grausam verfolgt werden.[2] Das Büro 610 ist eine außergerichtliche Behörde, die mit der Ausrottung von Falun Gong beauftragt ist und befugt ist, das Justizsystem außer Kraft zu setzen.