Zwei Jahre Vermisster ist staatlicher Gefangener in China

(Minghui.org) In China eine Vermisstenmeldung zu machen kann bedeuten, zum Kidnapper selbst gehen zu müssen. Wie das zu verstehen ist, erzählt die Geschichte von Wang Xinnian aus der alten Kaiserstadt Xi’an, der Hauptstadt der Provinz Shaanxi.

Zwei Jahre ist es her, dass Wang nicht mehr zu Hause angetroffen wurde. Nachdem lange nichts über seinen Verbleib bekannt war, gibt es nun wenigstens die Information, dass er noch lebt, wenn auch unter fürchterlichsten Bedingungen und in Erwartung drei weiterer Jahre Haft.

Vor zwei Jahren lebte Wang bereits länger allein und hielt sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Er hatte Arbeit und Familie verloren, nachdem er zwischen 2011 und 2014 bereits für seinen Glauben eingesperrt wurde. Der Grund: Wang praktiziert Falun Gong, eine spirituelle Praktik, die in China seit 1999 auf das Schärfste verfolgt wird.

Falun-Gong-Praktizierende richten sich im Täglichen nach Wahrhaftigkeit, Mitgefühl und Nachsicht und streben nach spiritueller Erhöhung. Für viele dieser Menschen ist es Teil ihres Lebens geworden, über die ungerechte Verfolgung ihrer Praktik durch die Kommunistische Partei Chinas zu informieren. Dafür werden sie besonders schwer verfolgt.

So auch Wang, der am 21. März 2016 erneut verhaftet wurde. Beamte der Bezirkspolizei Lianhu im Zentrum von Xi‘an hatten ihn auf seinem Heimweg von der Nachschicht gekidnappt.

Wang soll von der Polizei mit Plakaten in Verbindung gebracht worden sein, die über die Verfolgung von Falun Gong informierten. Die Plakate hingen in der Nachbarschaft von Beiguan, seinem aktuellen Wohnort in Xi’an.

Nach Wangs Festnahme durchsuchte die Polizei seine Wohnung und fand ähnliche Holztafeln, wie sie für die Herstellung der Plakate verwendet worden waren, hieß es. Irgendwann später sei noch durchgesickert, Wang würde in einem Krankenhaus in Ankang liegen, etwa drei Autostunden südlich von Xi’an. Daraufhin habe es zwei Jahre lang keine Informationen über seinen Verbleib gegeben.

Erst kürzlich erfuhr man nun, Polizei und Staatsanwaltschaft hätten damals Beweise gefälscht auf deren Basis er nach seiner Verhaftung angeklagt wurde. Dies ist eine bekannte und gängige Praxis, wie sie im Zusammenhang mit Gerichtsverfahren gegen Falun-Gong-Praktizierende angewendet wird. Schließlich wurde er vom Bezirksgericht Lianhu zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, so die Informationen. Bis heute ist er im Gefängnis von Weinan, im Osten der Provinz Shaanxi, wo er von Wachen und Häftlingen brutal geschlagen wurde.