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77-Jährige mit List inhaftiert – einige Stunden später bereits verurteilt

6. April 2018 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Heilongjiang

(Minghui.org) Zhang Chenghua , eine 77-jährige Bewohnerin der Stadt Mishan, wurde wiederholt zur Zielscheibe der Behörden, weil sie Falun Gong nicht aufgeben wollte. Polizisten holten Zhang am 27. März 2018 um 8 Uhr morgens ab, kurz nachdem sie ihr Apartment verlassen hatte. Ihre Familie erhielt um 16 Uhr einen Anruf vom Untersuchungsgefängnis der Stadt Jixi. Man teilte ihnen mit, dass Zhang zu einem Jahr Gefängnis und zu einer Geldstrafe von 10.000 Yuan [1] verurteilt worden sei.

Zwei Tage später suchte Zhangs Familie die Haftanstalt auf, wurde jedoch gebeten, am 3. April wiederzukommen, wenn sie sie sehen wollten. Auch wurden sie darüber informiert, dass Zhang auf ihr Recht, Berufung einzulegen, verzichtet habe.

Ihre Gefängnisstrafe war das Resultat ihrer früheren Verhaftung am 11. Mai 2017. An jenem Tag ging sie auf der Straße und wurde plötzlich von hinten gepackt. Der Angreifer war Wang Haiying , der stellvertretende Leiter der Staatssicherheit Mishan. Sie weigerte sich, mit ihm zu gehen, weshalb er drei Agenten anrief, um sie in sein Polizeiauto zu zerren. Danach durchsuchten sie ihre Wohnung. Vier weitere Agenten kamen dazu, um den Flur zu bewachen, so dass niemand sehen konnte, was da drinnen vor sich ging.

Zhang weigerte sich, Fragen zu beantworten, während sie auf Polizeiwache der Stadt Mishan verhört wurde. Erst als ihr Enkel und ihre Enkelin unterschrieben hatten, dass sie unter Hausarrest gestellt werden sollte, ließen sie sie frei.

Staatssicherheitsagenten verschaffen sich durch Täuschung Zutritt

Li Gang von der Staatssicherheit tauchte zusammen mit zwei anderen Agenten am 22. Januar 2018 bei Zhang auf. Sie waren nicht in Uniform und behaupteten, von der örtlichen Erdgasgesellschaft zu sein. Zhang ließ sich täuschen und öffnete die Tür. Die drei Beamten nahmen sie sofort fest.

Sie fuhren sie direkt zum Gericht der Stadt Mishan, wo sie ohne Rechtsbeistand vor Gericht gestellt wurde. Der Richter erließ kein Urteil und sie durfte danach nach Hause gehen. Die nächsten zwei Monate hörte Zhang nichts vom Gericht.

Ihre Familie war entsetzt, als die Polizei sie am 27. März festnahm und bereits einige Stunden später ein Urteil gegen sie verkündete. Sie glauben nicht, dass Zhang auf ihr Recht, Berufung einzulegen, verzichtet hat. Sie vermuten, dass entweder die Haftanstalt sie angelogen hat oder dass sie Zhang gezwungen haben, nicht in Berufung zu gehen.

Vorgeschichte: Früher schon viermal verhaftet

Es war nicht das erste Mal, dass Zhang, eine Rentnerin von der Mudanjiang Farm, wegen ihres Glaubens zur Zielscheibe der Behörden wurde. Zwei Monate nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 hatte ihr Vorgesetzter erfolglos versucht, sie dazu zu bringen, ihren Glauben aufzugeben. Sie zwangen damals ihren Sohn, 5.000 Yuan (ca. 650 Euro) zu zahlen, und ihren Schwiegersohn, eine Garantieerklärung zu unterschreiben, worin er versprach, ein Auge auf sie zu werfen.

Dennoch fuhr Zhang im Dezember 1999 nach Peking, um für Falun Gong zu appellieren, und wurde verhaftet. Man brachte sie dann zurück nach Mudanjiang und hielt sie für zwei Wochen fest. Am 25. April 2000 wurde sie erneut verhaftet und für mehr als zwei Monate inhaftiert. Im Dezember desselben Jahres wurde sie zum dritten Mal verhaftet und erhielt ein Jahr Zwangsarbeit.

Zhang wurde am 13. März 2016 zum vierten Mal verhaftet, aber wenige Stunden später wieder freigelassen.


[1] Das sind umgerechnet ca. 1.300 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.