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Die Gesinnung, sich zu beschweren, beseitigen

7. April 2018 |   Von einem Falun-Dafa-Praktizierenden im Ausland

(Minghui.org) In der letzten Zeit hatte ich eine Prüfung in der Kultivierung. Der Auslöser war nur eine Kleinigkeit, zog aber große Kreise.

Eine kleine Entscheidung mit unangenehmen Folgen

Im letzten Jahr kümmerten meine Frau und ich uns um den Ort des Fa-Lernens für die chinesischen Mitpraktizierenden in unserer Region. An den Sehenswürdigkeiten bei uns vor Ort wurden Materialien zur Erklärung der Fakten über Falun Dafa und über die Verfolgung verteilt. Wir hatten kurzfristig bei der Bereitstellung solcher Materialien geholfen. Am Ende des Jahres gaben wir diese Aufgabe aus bestimmten Gründen wieder auf. Um den Bedarf, für die Übergangszeit zu sichern, entschieden wir uns, am Ende dieser Zeit die doppelte Menge drucken zu lassen. So wurden anstatt 20.000 Exemplare von Minghui-Weekly 40.000 gedruckt. Wegen der großen Menge dauerte die Verteilung etwas länger. Nach mehr als einem Monat waren sie dann aufgebraucht.

Obwohl wir klargestellt hatten, dass kein Material verschwendet worden war, wurden meine Frau und ich später von einem Verantwortlichen des Falun-Dafa-Vereins kritisiert. Auf einer Konferenz für chinesische Praktizierende sagte er ohne unsere Namen zu nennen, dass manche Mitpraktizierende zu viele Materialien gedruckt hätten. Da die Materialen auf dem neusten Stand sein sollten, hätte es zur Verschwendung von Ressourcen geführt. Außerdem sei der Inhalt der Materialien nicht überprüft worden. Die Praktizierenden, die das getan hätten, hätten auch die Unwissenheit der anderen ausgenutzt, denn der für das Drucken Zuständige könne kein Chinesisch sprechen.

Als meine Frau und ich das hörten, fühlten wir uns innerlich sehr unausgeglichen. Wir waren der Meinung, dass keine Ressourcen verschwendet wurden. Außerdem müssen die Unterlagen von der Minghui-Webseite nicht überprüft werden. Wir hatten auch niemanden ausgenutzt. Zuvor hatten wir bereits eine Absprache mit einem Verantwortlichen getroffen und ein anderer Mitpraktizierender hatte dann unser Vorhaben übersetzt.

Kritik als Chance in der Kultivierung betrachten

Ich dachte daran, diesem Betreuer die Tatsachen klarzulegen und seine Anschuldigungen öffentlich zurückzuweisen. Gleichzeitig wusste ich auch, dass das nicht nötig war. Ich erinnerte mich, dass es keine Zufälle gibt. Nach einem Austausch mit meiner Frau waren wir der Meinung, dass eine Klarstellung nicht notwendig sei und wir diesen Fall als Chance für die Erhöhung betrachten sollten. Diese Chance war doch so wertvoll!

Beim Überwinden dieses Passes erlebte ich die Kultivierung des Herzens. Es war bitter und der Prozess beinhaltete auch, etwas loszulassen und sich zu verbessern.

Ich dachte an zwei Gedichte aus Hong Yin III – „Wenig argumentieren“ und „Wer hat recht, wer hat unrecht“. Ich dachte an eine Geschichte, in der ein berühmter Mönch beschuldigt wurde, eine Frau verführt und mit ihr ein Kind bekommen zu haben. Er sagte aber nichts, um sich zu verteidigen, sondern zog das Kind auf. Jahrelang wurde er deshalb verspottet. Später ging diese Frau mit ihrem Mann zu ihm und entschuldigte sich. Eigentlich war das Kind nämlich von ihrem Mann. Da sie damals aber nicht verheiratet war, hatte sie gelogen. So kam die Wahrheit nach Jahren doch ans Licht und dieser Mönch konnte zur Vollendung kommen. Im Vergleich zu dem, was dieser Mönch ertragen musste, war meine Angelegenheit nur eine Kleinigkeit.

Beschwerde“ ist eine Substanz, die das Vertrauen in Falun Dafa schwächt

Ich fragte mich, ob dieser Konflikt nur dem Üben von Nachsicht diente. Dann suchte ich aber die Ursache bei mir und fand heraus, dass ich eine negative Meinung gegenüber dem Verantwortlichen des Falun-Dafa-Vereins gebildet hatte. Daraus entstand die Substanz „Beschwerde“, die sowohl den anderen, als auch mir selbst schaden konnte.

In dieser Zeit tauschte ich mich mit meiner Frau über diese Angelegenheit aus. Wir erinnerten uns an etwas zu Beginn der Verfolgung. Damals waren wir beide noch in China. Wir kannten uns schon, waren aber noch nicht verheiratet. Ich hatte erst zwei Jahre vorher meinen Abschluss an der Universität gemacht und war jahrelang Betreuer gewesen. Ich hatte viel für die Verbreitung dieser Schule getan. Wegen des Drucks von Seiten der Politik und durch meine Familie hatte ich die Kultivierung für einen Monat aufgegeben. Meine Frau erinnerte sich, dass ich, als sie damals zu Besuch gekommen war, gesagt hatte: „In so vielen Jahren habe ich so viel gemacht und was habe ich am Ende bekommen?“

Ich hatte es bereits vergessen. Als sich meine Frau daran erinnerte, war ich geschockt. Von zwei Mitpraktizierenden, die im Arbeitslager „umerzogen“ wurden, hatte ich nämlich ähnliche Sätze gehört. Bis heute sind sie nicht zur Kultivierung zurückgekehrt. Ich erkannte, dass sie Falun Dafa wegen „Beschwerden“ verlassen hatten.

Im Juli 1999 begann die Kommunistische Partei Chinas mit der Verfolgung. Seitdem entstand bei einigen Mitpraktizierenden die Substanz „Beschwerde“. Sie dachten, dass sie sich doch die ganze Zeit kultiviert und viel hergegeben hätten und fragten sich, warum sie verfolgt wurden. Wegen des Verlustes von Ruhm, Reichtum und anderen Dingen in der Menschenwelt beschwerten sie sich. Dadurch wurde ihr Vertrauen in den Meister und das Dafa geschwächt.

Es gibt auch nicht wenige Praktizierende, die sich bei der Überwindung des Passes von Krankheitskarma beschweren. Sie denken, dass sie die ganze Zeit die drei Dinge gemacht haben und fragen sich, warum sie dennoch solche dämonischen Schwierigkeiten bekommen. Es gibt auch manche, die denken, dass die Kultivierung im Falun Dafa einem doch Glück bringen solle und beschweren sich wegen der Schwierigkeiten im Leben. Dadurch kann ebenfalls die Substanz „Beschwerde“ entstehen, die einen Praktizierenden von seinem Vertrauen in Falun Dafa trennt.

In den letzten zehn Jahren gab es auch nicht wenige Praktizierende, die über den Zeitpunkt der Beendigung der Verfolgung und des Abschlusses der Fa-Berichtigung spekulierten und danach trachteten. Als beides nicht eintrat, beschwerten sie sich innerlich.

Die Ursachen der Beschwerden sind verschieden. Wenn jemand einen anderen nicht gut behandelt, sei es ein gewöhnlicher Mensch, ein Familienangehöriger oder ein Mitpraktizierender, können Beschwerden auftauchen. Auch über Organisationen, wie zum Beispiel den Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge oder über chinesische Staatsorgane, die die Fakten über Falun Gong nicht verstehen, wurde sich beschwert. Manchmal ist das Objekt, über das die Praktizierenden sich beschweren, nicht konkret. Zum Beispiel beschweren sich manche über den Himmel und die Erde. Manche sind unzufrieden mit sich selbst. Das Gefährlichste ist jedoch, wenn man sich über den Meister und Falun Dafa beschwert.

Die Unannehmlichkeiten im Leben sind Chancen für die Kultivierung

Durch das Fa-Lernen wissen wir, dass es kein Vorbild bei der Kultivierung gibt und dass es keine Zufälle gibt. Im Alltagsleben gibt es viele Kleinigkeiten, aus denen verschiedene Arten von „Beschwerde“ entstehen können. Man wird unzufrieden, wütend, neidisch oder fühlt sich ungerecht behandelt. Manche sprechen dann schlecht über einen anderen oder eine Sache. Diese Angelegenheiten sind eigentlich Chancen für die Erhöhung, die unbemerkt verpasst wurden. Mit der Zeit häufen sich solche Substanzen an und können eines Tages zur Explosion führen. Dadurch wird man sich selbst und anderen Schwierigkeiten bereiten. Niemand kann mit „Beschwerde“ in den Himmel steigen. Sonst wäre doch Krieg im Kosmos möglich.

Wenn wir auf Probleme stoßen, sollen wir sie als Chancen für die Erhöhung betrachten. Wir sollen die Ursache bei uns suchen und uns verbessern. Dadurch können wir die Substanz der „Beschwerde“ beseitigen und zur Vollendung kommen. Wenn man weiterhin bei der Unzufriedenheit bleibt, gibt man damit eine Chance für die Erhöhung auf und bleibt auf der alten Ebene. Ich erkannte, dass die „Beschwerde“ zu beseitigen, ein Teil der Kultivierung nach den Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit, Nachsicht“ ist.

Zum Schluss zitiere ich folgende Sätze des Meisters, um Mitpraktizierende und mich zu motivieren.

Der Meister schreibt:

„Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neides.Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten.Ein gütiger Mensch ist immer barmherzig.Ohne Beschwerde und Hass hält er die Leiden für Freude.Ein erleuchteter Mensch ist frei von Eigensinn.Ruhig beobachtet er die Menschen auf dieser Welt, die durch die Illusion verwirrt sind.“(Li Hongzhi, Ebenen der Gesinnung, 25.09.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)