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Einsamkeit in der Kultivierung – Akzeptieren, dass Kultivierung Härte ist

18. Juni 2018 |   Von Yuner in der Provinz Liaoning, China

(Minghui.org) Bis vor kurzem hatte ich einen tief verborgenen Eigensinn. Neben dem Praktizieren der Falun-Gong-Übungen und dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken zog ich es vor, immer mit anderen Praktizierenden zusammen zu sein, wenn ich die drei Dinge durchführte.

Wenn ich hinausging, um den Menschen die Fakten zu erklären, bat ich zuerst einen Praktizierenden, mit mir zu gehen. Wenn der Praktizierende nicht mitkommen konnte, fragte ich einen anderen. Ich ging nur dann allein aus, wenn ich niemanden fand, der mich begleitete. Schließlich bemerkte ich dieses Problem und entdeckte meine Abhängigkeit von anderen und meine Gefühle gegenüber anderen Praktizierenden. Durch das Fa-Lernen wurde mir klar, dass ich mich vor Einsamkeit fürchtete.

Es ist gut, bei der Kultivierung fleißig zu sein und mit anderen Praktizierenden zusammenzuarbeiten, damit wir uns gemeinsam verbessern können. Neben dem regelmäßigen Erfahrungsaustausch und der Zusammenarbeit bei der Kultivierung kann das aber auch dazu führen, dass ein Eigensinn entsteht, nämlich die Furcht vor Einsamkeit.

Einige Praktizierende sprechen über alles, von ihrem Verständnis der Fa-Prinzipien bis hin zu Klatsch über ihre Familien, Kinder und andere Praktizierende. Selbst wenn sie sich des Eigensinns bewusst sind, behaupten sie, dass es kein Klatsch sei. Sie wüssten, dass sie nach innen schauen sollten, und so weiter.

Infolgedessen wächst der Eigensinn, da die Praktizierenden möglicherweise nicht wirklich nach innen schauen. Die Praktizierenden bilden allmählich Gewohnheiten, ohne sich dessen bewusst zu sein. Manche haben viele Dinge zu sagen und können es kaum erwarten, mit anderen Praktizierenden zu sprechen. Dieses Verhalten ist gleichbedeutend mit engen Freundschaften in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen, deren Ziel es ist, die Einsamkeit zu verringern.

Kultivierung ist Härte

Abgesehen von der Zusammenarbeit bei der Aufklärung der Menschen über Falun Dafa und die Verfolgung oder der Hilfe für diejenigen, die nicht nach vorne gegangen sind, hat jeder Praktizierende seinen eigenen Weg bei der Kultivierung. Und jeder muss seinen eigenen Weg gehen. Die Schwierigkeiten bei der Kultivierung und bei der Errettung der Menschen müssen von jedem einzelnen Praktizierenden ertragen werden. Missverständnisse sollten nicht mit anderen besprochen werden.

Emotionen sollten nicht gegenüber anderen Praktizierenden zum Ausdruck gebracht werden, da sie normalerweise Eigensinn enthalten, der beseitigt werden sollte. Dies ist auch ein Teil des Prozesses für das Ansammeln der mächtigen Tugend.

Der Meister und alle Gottheiten können diese Gefühle sehen, und das sollte reichen. Die Ruhe, die Leistungsfähigkeit und die Toleranz der erleuchteten Wesen müssen durch die Kultivierung erreicht werden.

Manche Praktizierende gehen gerne herum, um mit anderen zu unterhalten. Nach einer kurzen Zeitspanne gehen sie wieder umher. Die Familien dieser Praktizierenden können Falun Dafa nicht praktizieren. Deshalb fühlen sich die Praktizierenden einsam, weil sie niemanden haben, mit dem sie kommunizieren können, dann plaudern sie einfach gerne einmal.

Ich hatte auch ähnliche Probleme. Als ich mit einem Praktizierenden sprach, tauschte ich einige Informationen mit ihm aus und erfuhr dabei manche Dinge. Als ich mit dem nächsten Praktizierenden sprach, erzählte ich ihm alles über den Praktizierenden, mit dem ich zuvor gesprochen hatte. Als ich mit einem dritten Praktizierenden sprach, redete ich über die ersten beiden und so weiter. Ich fügte auch einige Bemerkungen hinzu, wie zum Beispiel: Kürzlich war diese Praktizierende in einem guten Kultivierungszustand; sie hat viele Materialien ausgedruckt und plante, sie in bestimmten Gebieten zu verteilen; jener Praktizierende hat Schwierigkeiten in Form von Krankheitskarma erlebt und Mitpraktizierende haben jeden Tag aufrichtige Gedanken ausgesendet; der andere Praktizierende war an mehreren Projekten mit verschiedenen Handys beteiligt und hat starke aufrichtige Gedanken ausgesendet; wieder ein anderer plante, Informationsmaterialien zu kaufen und benötigte Geld und so weiter. Wäre eines dieser Handys überwacht worden, hätten die Folgen schrecklich sein können.

Wenn wir einsam sind und sich das unerträglich anfühlt, sollten wir nach innen schauen. Wir können dann leicht unsere verborgenen Eigensinne finden, wie das Gefühl, hilflos und schmerzerfüllt zu sein, wenn wir nicht in der Lage sind, Prüfungen zu bestehen; uns zu freuen, wenn wir neue Erkenntnisse über die Fa-Prinzipien haben; Beschwerden gegenüber Familienmitgliedern, Praktizierenden und anderen zu haben; wenn wir nicht in der Lage sind, Ruhm und Reichtum im Leben loszulassen; froh sind, wenn Menschen aus der Kommunistischen Partei austreten; kritische Kommentare über andere abgeben und zufrieden sind, nachdem wir uns über unsere Einsamkeit ausgelassen haben. Neben den Sicherheitsfaktoren verschwendet dieses Verhalten auch unsere kostbare Zeit.

Manchmal wollte ich keinen Kontakt mehr zu solchen Praktizierenden haben, da es nicht sicher war. Aber als ich nach innen schaute, entdeckte ich, dass ich viele dieser Eigensinne hatte.

Nach dem Fa-Lernen kam ich zu einem neuen Verständnis: Ich sollte mich besser kultivieren, Eigensinne beseitigen und gegenüber anderen Praktizierenden tolerant sein. Ich sollte mit guter Absicht darauf hinweisen, anstatt über Menschen hinter ihrem Rücken zu reden oder andere zur Veränderung zu zwingen. Jedes Leben hat andere Eigenschaften und Wege, aber auch andere Verantwortlichkeiten und Faktoren. Wir sind nur so lange gute Praktizierende, wie wir uns gut kultivieren wollen.

Erinnern wir uns an das Fa des Meisters bezüglich der Einsamkeit:

„Eben habe ich gesagt, dass es mit der Einsamkeit für lange, lange Zeit und in einer Kultivierungsumgebung, in der man keine Aussicht erblicken kann, am schwersten zu ertragen ist, dies kann am leichtesten dazu führen, dass man nachlässig wird. Das ist eine der größten Prüfungen im Kultivierungsprozess.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz des Großraums New York 2009, 07.06.2009)

„Allerdings, wenn ich nicht so oft das Fa erkläre, mache ich mir am meisten Sorgen darüber, dass ... Ihr wisst alle, dass es bei der Kultivierung sehr schwer ist, Bitternis zu ertragen. In Wirklichkeit ist das Ertragen von Bitternis nicht das Schwierigste. Leiden, wie bitter es auch sein mag, im Nachhinein wird man sich im Klaren sein. Aber wenn einer sich in einer hoffnungslosen Einsamkeit kultiviert und keine Hoffnung sehen kann, ist es am schwierigsten.“ (ebenda)

„Das Schlimmste ist die Einsamkeit während einer so langen Zeit. Wovor fürchtet sich der Mensch am meisten? Vor Einsamkeit. Einsamkeit kann einen verrückt machen, Einsamkeit kann einen die Vergangenheit vergessen lassen, Einsamkeit kann einen sogar die Sprache vergessen lassen. Sie ist die schrecklichste Bitternis. Man sagt, dieser hat mit dem Gesicht zur Wand neun Jahre lang meditiert, jener hat mit dem Gesicht zur Wand dreizehn Jahre lang meditiert. Es gibt noch jemanden, der dort schon über hundert Jahre gesessen hat. Ihr seid nicht so einsam, ihr habt euch nur von Anfang bis zum Ende wie ein Dafa-Jünger zu verhalten.“ (Li Hongzhi, Was ist ein Dafa-Jünger, Fa-Erklärung in New York 2011, 29.08.2011)