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In Konflikten die eigenen Mängel erkennen

29. Juni 2018 |   Von einem chinesischen Falun-Dafa-Praktizierenden in den Vereinigten Staaten

(Minghui.org) Im Jahr 2012 wanderte ich nach Amerika aus. Dort beteiligte ich mich an einem Medienprojekt der Dafa-Praktizierenden. Leider achtete ich mehr auf die Eigensinne der anderen als auf meine eigenen. Als ich kürzlich den Arbeitsplatz wechselte, erlebte ich dieselben Konflikte. Endlich verstand ich, dass ich nach innen schauen, meine Mängel finden und mich besser kultivieren musste.

Groll – eine Manifestation des Egoismus

Eines Tages stritt ich mich mit meinen Eltern. Sie beklagten sich über die Hühnerschenkel, die ich eingekauft hatte. Verärgert begann ich, mit ihnen zu streiten.

Nachdem ich mich beruhigt hatte, dachte ich darüber nach, warum ich mich so über ihre Äußerungen aufregte. Ich erkannte, dass ich gerne Komplimente hörte, jedoch Kritik nicht akzeptieren konnte. Mit anderen Worten, ich schaute nur auf mich selbst und war abhängig von Anerkennung, Ruhm und Gefühlen.

Als ich mich an meine früheren Konflikte mit Praktizierenden an meiner vorherigen Arbeitsstelle erinnerte, konnte ich immer noch nicht aufhören, über ihre Mängel und den Groll, den ich empfunden hatte, nachzudenken. Ich wurde immer ärgerlicher und fand, dass ich schlecht behandelt worden war.

Der Meister sagt:

„Weil der Mensch unter den alltäglichen Menschen umherirrt, erzeugt er in seinen Gedanken oft Gesinnungen in Hinsicht auf Ruhm, Reichtum, Erotik, Ärger und so weiter. Mit der Zeit entsteht daraus ein starkes Gedankenkarma.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 365).

Als ich das Fa des Meisters las, erkannte ich, dass es bei der Kultivierung darum geht, die menschlichen Anschauungen, die nicht im Einklang mit dem Fa sind, zu finden und zu beseitigen. Lange hatte ich mich zwischen den Gefühlen von Recht und Unrecht befunden. Ich wollte gerne beweisen, dass ich recht hatte. Selbst wenn ich in einem Streit gewann, hatte ich es versäumt, meinen Charakter zu verbessern, weil ich der Lehre des Meisters nicht gefolgt war:

„Sich gut kultivieren und Lebewesen erretten, das sind eben die Sachen, die sie machen sollen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz des Großraums New York 2009 – Fragen und Antworten, 07.06.2009)

Streitlustig zu sein, bedeutet, am guten Ruf, Vorteilen und Gefühlen festzuhalten. Es ist egoistisch und kann uns nicht helfen, uns zu verbessern. Menschliche Anschauungen stecken in diesen Eigensinnen, wie zum Beispiel Begierden und Wut, die Gedankenkarma erzeugen. Das wiederum mischt sich ins Hauptbewusstsein ein und stört die Praktizierenden, wenn sie das Fa lernen, aufrichtige Gedanken aussenden und die Übungen machen.

Fähigkeiten werden vom Meister gegeben

Ein anderer Eigensinn, den ich bei mir fand, war das Streben nach Anerkennung – das war der Eigensinn, mich selbst zu bestätigen. Ich hatte keine Ausbildung als Medien-Designer, sondern musste dieses Fachwissen von Grund auf lernen, als ich ins Ausland kam. Als ich dann mehr und mehr Erfolg hatte, begannen die Praktizierenden, mich zu loben. Ich freute mich über jedes Kompliment und die Aufmerksamkeit der Koordinatoren war groß. Hörte ich jedoch ein negatives Feed-back über meine Arbeit, war ich unzufrieden und beklagte mich.

Unsere Fähigkeiten und unsere Weisheit in der Medienarbeit werden uns vom Fa gegeben. Obwohl ich versuchte, mich nicht von positiven Rückmeldungen bewegen zu lassen, hielt ich sehr viel von mir.

Wenn ich jetzt diese Art von Gedanken habe, erinnere ich mich daran, dass alle unsere Fähigkeiten vom Meister gegeben werden. Ich erkenne auch, dass der Gedanke nicht wirklich von mir war – ich sollte ihn beseitigen.

Alternativen erwägen und Kooperation fördern

Mein Bestreben zu beweisen, dass meine Fähigkeiten besser sind als die der anderen, war durch Kampfgeist, Konkurrenzdenken, Neid und Eifersucht verursacht worden. Diese Eigensinne hatte ich über zehn Jahre lang nicht bemerkt. In der Vergangenheit hatte ich mich wie ein gewöhnlicher Mensch benommen und mich überlegen gefühlt.

Wenn ich den anderen Ratschläge gab, wie man Probleme lösen konnte, war ich sehr energisch. Wenn andere kein positives Ergebnis durch meinen Vorschlag erreichten, glaubte ich, dass sie meine guten Ideen nicht akzeptieren wollten.

Jetzt sage ich anderen freundlich meine Meinung – es steht ihnen jedoch frei, das zu tun, was ihre entsprechende Situation benötigt. Ich gebe jedem mehr Raum, Alternativen zu prüfen und auf diese Art die Zusammenarbeit unter den Praktizierenden zu fördern.

Ich fühle mich nicht mehr ungerecht behandelt, wenn Praktizierende in Konflikten ihre Positionen verteidigen. Wenn ich nach innen schaue, stelle ich fest, dass ihr Verhalten ein Spiegel von mir ist. Ich habe dieselben Probleme.

Eigene Mängel identifizieren

Wenn ich jetzt einem Konflikt gegenüberstehe, bin ich ruhiger. Ich beseitige zuerst die negativen Gedanken in meinem Kopf und vergesse, was andere gesagt und getan haben. Außerdem berücksichtige ich ihre Vorschläge und schaue nach innen, um meine Unzulänglichkeiten zu finden. Ich verbessere mich, um zu verhindern, dass dieselben Probleme erneut auftauchen. Als ich das tat, war ich in der Lage, viele meiner Eigensinne zu identifizieren.

Ich habe gelernt, dass es bei Konflikten nicht wichtig ist, mit anderen zu streiten, um zu beweisen, wer recht oder wer unrecht hat. Der Schlüssel ist, die Situation zu nutzen, um eigene Mängel offen zu legen und sie zu beseitigen. Auf diese Weise können wir unser Herz weiter reinigen und die drei Dinge [1] gut machen.


[1] Die drei Dinge: Das Lernen der Lehre von Falun Dafa, das Aussenden der aufrichtigen Gedanken und den Menschen auf der Welt die wahren Umstände über Falun Dafa und die Verfolgung gut erklären.