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Todesmeldung: Zweimal inhaftierte Falun-Gong-Praktizierende stirbt nach 39 Monaten im Koma

1. Juli 2018 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Jiangsu

(Minghui.org) Zhu Liling verlor das Bewusstsein, als sie wegen ihres Glaubens an Falun Gong [1] im Untersuchungsgefängnis in der Stadt Nantong inhaftiert war. Ein Arzt sagte, dass sie ein plötzliches Trauma erlebt haben müsse, das sie bewusstlos gemacht habe. Die örtliche Polizei weigerte sich, ihrer Familie zu erklären, was passiert sein könnte, das zu dieser plötzlichen Ohnmacht geführt hatte.

Zhu lag bis zu ihrem Tod zwei Jahre und drei Monate später, am 14. Juni 2018, im Koma.

Zhu Liling

Unerklärliches Koma vor dem vorzeitigen Tod

Zhu ist eine Falun-Gong-Praktizierende aus dem Kreis Rudong, Stadt Nantong. Am 10. März 2016 wurde sie plötzlich ohnmächtig. Ihre Familie eilte ins Krankenhaus von Nantong. Dort sahen sie mehr als 30 Polizisten, die um sie herum standen. Zhu sabberte und war aschfahl. Ihre Angehörigen versuchten, mit ihr zu sprechen, aber sie reagierte nicht.

Zhus Ohnmachtsanfall ereignete sich im Untersuchungsgefängnis der Stadt Nantong, wo sie nach ihrer Verhaftung am 1. September 2015 eingesperrt war. Sie war inhaftiert worden, weil sie eine Strafanzeige gegen den ehemaligen chinesischen Staatschef Jiang Zemin erstattet hatte, der die Verfolgung von Falun Gong angeordnet hatte.

Zhu war zweimal für insgesamt acht Jahre inhaftiert worden, weil sie sich geweigert hatte, auf Falun Gong zu verzichten. Sie hatte versucht, Jiang für ihre Tortur verantwortlich zu machen, und war deswegen wieder verhaftet worden.

Die Polizei, die Zhu ins Krankenhaus brachte, erklärte nicht, warum Zhu ins Koma gefallen war. Sie drohten, ihren Sohn zu verklagen, als dieser sich weigerte, die Einverständniserklärung zur Durchführung einer Operation mit geöffnetem Schädel zu unterzeichnen.

Zhus Sohn unterschrieb das Formular, und die Operation wurde gegen 21:00 Uhr an jenem Abend durchgeführt.

Nach der Operation geriet Zhu in einen Wachkoma-Zustand, wobei ein Stück ihres Schädels entfernt worden war.

Die örtliche Polizei des Kreises Rudong und das Büro 610, eine außergerichtliche Behörde, die mit der Ausrottung von Falun Gong beauftragt war, tauchten oft bei Zhu zuhause auf, um sie zu fotografieren und ihre Familie zu schikanieren.

Am 14. Juni 2018 um 1:00 Uhr morgens hatte Zhu plötzlich starke vaginale Blutungen. Sie verlor so viel Blut, dass ihre Familie zusehen musste, wie ihr Bauch direkt vor ihren Augen schrumpfte. Sie starb kurz darauf.

Damit wurden fast 20 Jahre des Leidens durch das chinesische Regime beendet.

Zweimal inhaftiert

Zhu wurde 1950 geboren und litt unter zahlreichen Krankheitssymptomen. Sie war jedoch innerhalb von nur zehn Tagen krankheitsfrei, nachdem sie begonnen hatte, Falun Gong zu praktizieren.

Nur weil sie wieder gesund werden wollte, kam sie mehrmals in Polizeigewahrsam. Nur einen Monat nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 brach die Polizei bei ihr ein und durchsuchte ihre Wohnung. Sie wurde im Dezember desselben Jahres für eine Woche eingesperrt.

2000 wurde sie auf dem Weg nach Peking verhaftet. Sie hatte sich dort für Falun Gong einsetzen wollen. Erst einen Monat später wurde sie freigelassen. Im folgenden Jahr versuchte sie es erneut und wurde erneut festgenommen.

Als sie 2004 verhaftet wurde, wurde sie zu drei Jahren Haft verurteilt und ins Gefängnis von Nanjing gebracht.

Die Gefängniswärter misshandelten sie oft, weil sie sich weigerte, Falun Gong aufzugeben. Einmal musste sie sieben Tage in Folge stehen, während dieser Zeit durfte sie weder die Toilette benutzen noch sich waschen. Ihre Füße und Beine schwollen extrem an.

Der Wärter Bai Zhenghui brachte Zhu am Tag ihrer Entlassung aus dem Gefängnis in eine lokale Gehirnwäsche-Einrichtung.

Am 5. Februar 2009 wurde Zhu wieder verhaftet und zu fünf Jahren Haft verurteilt. Drei Monate lang durfte sie nicht schlafen. Die Gefängniswärter zwangen sie, tagsüber Videos anzusehen, die Falun Gong verleumdeten, und sie stießen in ihr Gesäß mit spitzen Stiften, wenn sie nachts einnickte.

Zhu hielt an ihrem Glauben fest. Die Wärter befahlen den Häftlingen, ihr Essen mit unbekannten Drogen zu versehen. Als sie das herausfand, warf sie das Essen weg.

Zhu klärte ihre Mitmenschen über Falun Gong und die Verfolgung auf, nachdem sie im Februar 2014 entlassen worden war. Im darauffolgenden Jahr erstattete sie Strafanzeige gegen Jiang Zemin.

Am 1. September 2015 brachen plötzlich mehr als zehn Polizisten in ihre Wohnung ein und erschreckten ihren Schwiegervater, der bei ihr und ihrem Mann lebte.

Zhus Anwalt hielt für sie ein Plädoyer auf nicht schuldig. Richter Wang Zhenghong schrie laut im Gerichtssaal herum, als der Anwalt fragte, welches Gesetz seine Mandantin angeblich missachtet habe.

Während sie im Untersuchungsgefängnis auf ihr Urteil wartete, verlor Zhu am 10. März 2016 plötzlich das Bewusstsein. Sie kam nicht mehr zu sich und starb am 14. Juni 2018.


[1] Falun Gong (auch Falun Dafa genannt) ist ein traditioneller Doppelkultivierungsweg für Körper und Geist, dessen Praktizierende seit 1999 durch die Kommunistische Partei Chinas grausam verfolgt werden. Die Kernprinzipien von Falun Gong sind Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht.