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Praktizierende steht eine Anklage bevor, Anwalt und Schwester fordern ihre Freilassung

2. Juli 2018 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Heilongjiang

(Minghui.org) Eine Frau aus der Stadt Mudanjiang befindet sich seit ihrer Verhaftung vor fast zehn Monaten in Haft. Während sie auf den Prozess wartet, bemühen sich ihr Anwalt und ihre Schwester, ihre Freilassung zu erwirken.

Gao Shunting war am 31. August 2017 verhaftet worden, als sie für ihre ältere Schwester, Gao Lanting, eine Mietwohnung in der Nähe des Wohnkomplexes Linye suchte. Die ältere Gao, die mit einem Stock geht und in Armut lebt, ist auf die finanzielle Unterstützung ihrer jüngeren Schwester angewiesen.

Gao wurde zur Zielscheibe der Polizei, weil sie sich weigerte, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben. Ihrer letzten Verhaftung ging eine Festnahme im August 2017 voraus. Obwohl sie nach 15 Tagen entlassen wurde, stand sie weiterhin unter polizeilicher Überwachung.

Die Beamten beschlagnahmten bei der Verhaftung Gaos Brieftasche, einen Elektroroller und das Handy. Sie trugen Zivilkleidung und zeigten keinen Ausweis. Später erfuhr sie, dass sie von der Polizei in Xinhua gewesen waren.

Anwalt entschlossen, für Gerechtigkeit zu kämpfen

Gaos Anwalt, Zeng Wu, traf sich am 6. März 2018 im Untersuchungsgefängnis Mudanjiang mit seiner Mandantin. Er teilte ihr mit, dass ihr Fall zwei Mal an die Polizei zurückgegeben worden sei und dass er hoffe, dass sie bald freigelassen werde.

Als nächstes suchte Zeng die Polizei auf, um sich über den Fall zu erkundigen. Der Verantwortliche des Falles war nicht da, weshalb ein Beamter namens Wang ihn empfing. Zu Zengs Überraschung sagte dieser, dass sie den Fall erneut bei der Bezirksstaatsanwaltschaft Aimin eingereicht hätten. Als Zeng die Freilassung seiner Mandantin verlangte, stand Wang auf und befahl ihm, das Gebäude zu verlassen.

Am 20. März suchte Gaos Familie die Staatsanwaltschaft auf. Wang Juan (keine Beziehung zum Polizeibeamten), die zuständige Staatsanwältin, sagte, sie hätten den Fall ein drittes Mal an die Polizei zurückgegeben. Die Angehörigen gingen zur Polizei, wurden aber vertrieben, ohne dass mit ihnen gesprochen wurde.

Am 22. März suchte der Anwalt Gao erneut auf. Sie sagte ihm, dass die Staatsanwältin am 12. März ins Untersuchungsgefängnis gekommen sei und sie gefragt habe, ob sie Falun Gong aufgeben würde. Sie sei gegangen, als sie verneinte.

Der Anwalt versuchte, mit der Staatsanwältin zu sprechen, konnte sie aber nicht erreichen. Später erfuhr er, dass die Polizei den Fall der Staatsanwaltschaft ein viertes Mal vorgelegt hatte.

Gaos Familie traf sich später mit Wang, die sagte: „Wie könnte Gao freigelassen werden? Ich habe ihren Fall bereits an das Bezirksgericht Aimin weitergeleitet.“

Gaos Gerichtstermin war für den 19. Juni 2018 angesetzt gewesen, aber als der Anwalt an diesem Morgen ankam, wurde ihm gesagt, dass die Anhörung verschoben werden würde. Er wiederholte sein Vorhaben, auf nicht schuldig zu plädieren, woraufhin Richter Zhang erklärte, er müsse die Zustimmung der höheren Behörden einholen.

Die Bemühungen der älteren Schwester, Gaos Freilassung zu erwirken

Am 19. Juni ging Gaos Schwester zum Gericht. Sie trug eine Weste mit der Aufschrift „Gao Shunting wird ungerecht behandelt“.

Auf der Rückseite der Weste steht: „Gao Shunting wird ungerecht behandelt.“

Gao Lanting hält ein Schild mit der Aufschrift: „Meine jüngere Schwester Gao Shunting hat versucht, eine Wohnung für mich zu finden, eine Person, die in Armut lebt. Sie wurde deshalb von Agenten der Polizei Xinhua verhaftet und von Wang Juan angeklagt. Das ist eine Ungerechtigkeit. Lasst meine Schwester frei!“

Als Gao die Staatsanwältin beim Betreten des Gerichtsgebäudes sah, rief sie: „Lasst meine jüngere Schwester frei. Sie hat kein Gesetz gebrochen!“ Die Staatsanwältin ging hinein, ohne zu antworten.

Viele Gerichtsangestellte kamen heraus, um zu schauen, was los sei. Einige trösteten die ältere Frau, während andere sie überreden wollten, ihre Weste auszuziehen. Später wurde sie ins Gerichtsgebäude geführt, wo sie erklärte, warum ihre jüngere Schwester freigelassen werden sollte und dass sie bereit sei, ihre Schwester vor Gericht zu verteidigen. Ihr wurde empfohlen, ihre Geschichte dem Anwalt ihrer Schwester zu berichten.

Gao lief zwischen verschiedenen Agenturen hin und her, um die Freilassung ihrer Schwester zu erwirken.

Andere Praktizierende vor demselben Gericht

Auch einige andere Falun-Gong-Praktizierende aus Mudanjiang wurden von derselben Staatsanwältin, Wang Juan, und demselben Bezirksgericht in Aimin verhaftet und angeklagt.

Zhao Qun und Dai Qihong waren am selben Tag wie Gao verhaftet worden. Wang Mingying und Yao Guocai wurden am 29. November 2017 verhaftet.

Gaos Anwalt vertrat auch Wang für mehrere Monate, bevor deren Familie beschloss, ihn zu entlassen.

Zhaos Anwalt namens Lu besuchte zusammen mit Zeng das Gericht und erfuhr, dass der gemeinsame Prozess mit Gao verschoben werden würde.

Da kein Gesetz in China Falun Gong kriminalisiert, haben die Familien der Praktizierenden eine Beschwerde gegen Staatsanwältin Wang eingereicht, weil die Praktizierenden ohne Rechtsgrundlage angeklagt wurden. Die Beschwerde wurde bei der Obersten Volksstaatsanwaltschaft eingebracht, die Fallnummer lautet: A201806156156143e06f.