[Minghui Fahui] Erkenntnisse bei der Übersetzung von Erfahrungsberichten

Ausgewählter Erfahrungsbericht für die Minghui-Fa-Konferenz 2018, gekürzt

(Minghui.org)

Grüße an den verehrten Meister!Grüße an die Mitpraktizierenden!

Unlängst übersetzte ich zusammen mit anderen Mitpraktizierenden mehrere Erfahrungsberichte. Im Laufe der Übersetzung stieß ich auf viele Xinxing-Prüfungen. Obwohl ich mir Zeit nahm, um wirklich zu verstehen, um was es ging und um die Prüfungen aus der Sicht einer wahren Kultivierenden zu würdigen, war ich zutiefst dankbar für die Gelegenheit, mein Herz zu stählen. Ich möchte über eine dieser Prüfungen in diesem Artikel berichten. Die Situation schien sehr einfach zu sein, war für mich aber sehr lehrreich.

Zuerst arbeitete ein Praktizierender an einem Artikel, bevor er ihn mir zur weiteren Bearbeitung übergab. Als Frau hatte ich ein sicheres Gefühl, dass der Verfasser dieses Artikels auch eine Frau war. Ich überprüfte den Namen des Autors, wie er sich mir in der Englischübersetzung darstellte, konnte aber das Geschlecht bei der Betrachtung nicht bestimmen. Niemand in meiner Umgebung sprach chinesisch und so konnte ich das Geschlecht durch Prüfung des chinesischen Originaltextes nicht verifizieren.

Ich konnte ziemlich gut das Geschlecht einschätzen und hatte früher bei diesem Punkt nie Fehler gemacht. Und so änderte ich in dem Artikel das Geschlecht von männlich in weiblich um, wie es von dem männlichen Praktizierenden, der zuerst daran arbeitete, festgelegt worden war. Die Schlussversion schickte ich dann weiter, ohne ihm meine Änderungen anzuzeigen. Ich dachte nicht, dass er eine andere Meinung dazu hätte. Außerdem wollte ich einen Streit mit ihm vermeiden. Er neigte nämlich dazu, eine Menge E-Mails zu schreiben, wenn seine Meinung von der anderer abwich. Er hatte das Problem, auf seinen Argumenten zu beharren. Je mehr Praktizierende zu der Diskussion dazukamen, mussten wir weitere Abschweifungen vom Originalinhalt feststellen. Ich fand, er sollte lernen, die Entscheidungen anderer ohne weitere Argumentationen einfach zu akzeptieren. Diesmal wollte ich ihm eine Lektion erteilen.

Im Nachhinein betrachtet war da so viel Absicht in meinem „ihn mit meinen Änderungen nicht belästigen zu wollen“.

Als der männliche Praktizierende meine Version dieses Artikels sah, schickte er mir eine E-Mail. Er fragte mich, warum ich so viele Änderungen vorgenommen hätte, besonders hinsichtlich der geschlechtlichen Zuordnung des Artikelautors. Meine erste Reaktion war abwehrend. Ich dachte mir: „Da versucht er doch wieder nur, über dies und das zu debattieren. Warum kann er denn die Änderungen anderer nicht einfach annehmen, ohne darüber eine Debatte auszulösen?“

Ich wollte ihm auf seine E-Mail antworten und ihn daran erinnern, nicht „Warum“ zu fragen, sooft andere in seinen Übersetzungen Änderungen vornehmen. Ich wollte ihm sagen, er solle nicht auf seine Übersetzungsversion versessen sein. Ich war schon fast dabei, ihm das zu schreiben, als ich erkannte, dass ich darauf versessen und absolut nicht ruhig war. Da war ein Knoten in meinem Magen und ich hatte alle möglichen negativen Gedanken über ihn. Ich fühlte mich wie elektrisiert und war bereit für eine Debatte.

Dann dämmerte mir, dass das, was ich mir für ihn zu tun wünschte, genau das war, was ich selbst tun sollte. Obwohl ich anfänglich gehofft hatte, einem Streit mit ihm auszuweichen, war ich nun begierig darauf, ihm meinen Standpunkt klar zu machen. Ich sah mich in ihm gespiegelt.

Und so entschied ich, mich selbst zu betrachten und nicht auszuweichen, wenn sich Konflikte ergeben.

Der Meister sagte:

„Egal ob ihr bei der Kultivierung auf Gutes oder Schlechtes stoßt, dies alles sind gute Sachen, denn sie sind erst aufgetaucht, weil ihr euch kultiviert.“ (Li Hongzhi, An die Fa-Konferenz in Chicago, 25.06.2006)

„Wenn du Konflikten begegnest, egal ob du recht hast oder nicht, denkst du: Was habe ich bei dieser Sache Falsches getan? Ist es wirklich so, dass bei mir etwas nicht stimmt? Jeder denkt so, der erste Gedanke ist auf sich selbst und die eigenen Fehler gerichtet. Wer nicht so ist, ist kein wahrer Dafa-Kultivierender. Das ist die Geheimwaffe der Kultivierung und eine Eigenschaft der Kultivierung unserer Dafa-Jünger. Egal, was einem begegnet, man denkt zuerst über sich selbst nach, das heißt eben ‚nach innen schauen‘.“ (Li Hongzhi, Was ist ein Dafa-Jünger, 29.08.2011)

Um ehrlich zu sein, selbst wenn diese Sache wirklich keine große Angelegenheit im großen Plan der Dinge war, brauchte ich doch eine ganze Weile, um im Inneren friedlich zu werden. Ich musste wirklich den Wunsch abwehren, darüber zu debattieren, wer Recht hat und wer nicht, und um nicht von Eigensinnen kontrolliert zu werden. Alle diese Gedanken gingen mir dauernd durch den Kopf, doch schließlich beschloss ich, mich wie eine wahre Kultivierende zu verhalten und mich auf das zu fokussieren, was nötig war, um aus dieser Situation etwas zu lernen.

Ich erkannte, dass ich nicht andere tadeln, sondern Dinge aus der Perspektive der anderen Menschen betrachten sollte. Kultivierende sollten gütig sein und zuerst an andere denken. Kultivierende sollten an sich selbst arbeiten und ich sollte mehr der Kraft des Fa vertrauen. Die alten Mächte sind diejenigen, die andere verändern wollen und nicht sich selbst. Ich sendete aufrichtige Gedanken aus, um mein Feld von all diesen negativen Anschauungen zu klären, die mich immer die Fehler anderer kritisieren ließen.

Nach einer Weile empfand ich ein Gefühl von Ruhe in mir.

Ich sagte mir: „Ich sollte mich nicht darum kümmern, was er kultivieren sollte“, und entschied, mich auf das zu fokussieren, was ich aus dieser Situation lernen sollte. Ich rekonstruierte meine Gedanken: Es gab keine Hinweise auf das Geschlecht des Verfassers, doch ich beeilte mich und änderte das Geschlecht trotzdem. Welche konkreten Gründe hatte ich denn, um meine Version über seine zu stellen? Nun, eigentlich war mein einziger Grund, dass ich glaubte, in diesen Dingen kompetenter zu sein als er. Ich glaubte, meine Lösung sei besser und ich erlaubte mir, es zu ändern. Ich wollte auch eine Diskussion vermeiden und so informierte ich ihn bewusst nicht über meine Entscheidung.

Früher hätte ich ihm gesagt, wir müssten die Arbeitsleistung verbessern, uns bemühen, Übersetzungen vor Fristablauf fertigzustellen und Änderungen ohne Klagen zu akzeptieren. Eigentlich diente das alles nur dazu, nicht auf das Kernproblem einzugehen. Ich begriff, dass das genau war, was die alten Mächte wollen – sie wollen, dass wir miteinander streiten, was unsere künftige Kooperation unweigerlich ruinieren würde. Ich war geschockt, als ich erkannte, wie viele Male meine Mitkultivierenden und ich auf ihren Trick hereingefallen waren und uns in lange Debatten eingelassen und dabei oft die Kooperation insgesamt blockiert hatten. Das geschah langsam, aber sicher. Ich spürte, dass es wirklich an der Zeit war, dieses Verhalten zu stoppen. Denn es schien, dass die alten Mächte bereits viele Male gewonnen hatten, weil wir sie das tun ließen.

Ich gestattete mir, die Gnade der Lehre des Meisters zu akzeptieren, fest darauf vertrauend, dass wenn der Meister mich als seine Schülerin angenommen hatte, ich dann sicherlich diese schlechten Gewohnheiten, die nicht mit dem Fa übereinstimmten, überwinden kann. Allmählich spürte ich, wie ein Eisblock im Herzen und im Geist zu schmelzen begann.

Ich schrieb dem männlichen Praktizierenden eine E-Mail, legte ehrlich alle Details von Anfang an offen – von meinem Wunsch, Debatten mit ihm zu vermeiden, bis hin zu meinem egoistischen Gedanken, ich sei erfahrener als er und meiner Einsicht, ich müsse mein Herz der Selbstbestätigung loslassen. Ich teilte ihm mit, was ich aus der ganzen Sache gelernt hatte, bedankte mich für seine Übersetzungsbemühungen und entschuldigte mich, dass ich seine Arbeit nicht respektiert hatte. Ich bot ihm an, seine ursprünglichen Ideen wieder in die Übersetzung einzuarbeiten. Das waren die Worte, die ich ihm schrieb, aber sie kamen auch wirklich aus tiefstem Herzen. Es fühlte sich aufrichtig an und ich war voller Energie, aber auch gedemütigt.

Er dankte mir für die E-Mail und sagte, es sei gar nicht nötig, weitere Änderungen an der Übersetzung vorzunehmen. Wir diskutierten über dieses Thema auch nicht weiter. Ich hatte ein Gefühl von Frieden und Eintracht. Tatsächlich gab es noch ein paar andere Situationen zwischen uns, die letztendlich ebenfalls durch offenes und ehrliches Umgehen miteinander gelöst wurden. Es war eine gute Lektion, meine Gedanken und mein Verhalten richtigzustellen.

Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, während wir mit anderen Praktizierenden kooperieren, nicht auf die von den alten Mächten ausgelegten Köder hereinzufallen, die in unterschiedlichsten Formen, Größen und Zeiten erscheinen. Sie mögen klein erscheinen, aber mit der Zeit summieren sie sich. Ich fragte mich, warum es so lange dauern musste, bis ich das klarer erkennen konnte?

Auf einer tieferen Ebene erkannte ich, dass ich mich nicht auf Ego-Streitereien einlassen, nicht einmal bei unseren Projekten für Dafa, sondern ehrlich und respektvoll mit meinen Mitkultivierenden umgehen sollte. Nur wenn wir Dinge auf diese Weise tun, bestätigen wir Dafa in unseren Worten und Handlungen. Falls wir das nicht tun, sieht es so aus, als würden wir uns mit den alten Mächten verbünden, anstatt sie zu verneinen und zu eliminieren.

Je offener und einfacher ich bin und je mehr ich nach innen schaue, desto leichter ist es, mit anderen zu kooperieren und zwar sowohl bei Projekten für Dafa, als auch in meinem persönlichen Leben.