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3.628 Falun-Dafa-Praktizierende im 1. Halbjahr 2018 verhaftet oder angegriffen

19. August 2018 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in China

(Minghui.org) Mit Beginn des 19. Jahres der Unterdrückung von Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) durch das kommunistische Regime bestätigte Minghui.org weitere 3.628 Praktizierende, die wegen ihres Glaubens ins Visier der Verfolger gerieten.

Laut Informationen der Redaktion wurden 2.392 Falun-Dafa-Praktizierende verhaftet und 1.236 schikaniert. Außerdem wurden 71 Praktizierende in Gehirnwäsche-Einrichtungen gesperrt. Bei 1.097 der genannten Personen wurden die Wohnungen von der Polizei durchsucht.

Am 14. März 2018 durchsucht die Polizei die Wohnung von Li Jing in der Provinz Jilin. Li wird danach in das Untersuchungsgefängnis Changchun Nr. 4 gebracht.

Im Zuge dieser Hausdurchsuchungen wurden von der Polizei in Summe 930.302 Yuan (ca. 120.000 Euro) [1] in bar erbeutet. Das Geld wurde entweder direkt aus der Wohnung entnommen oder durch Verhängung von Geldbußen eingetrieben.

Aus der Wohnung der Praktizierenden Liu Lanchun, Provinz Shandong, wurden 190.000 Yuan (ca. 24.320 Euro) [1] in bar und viele andere wertvolle persönliche Gegenstände, von der Polizei mitgenommen.

Erpresstes Geld nach Provinzen aufgegliedert

Zielgruppe der Verfolgung waren insbesondere 244 Praktizierende ab 65 Jahren. 52 von ihnen waren über 80. Die älteste Praktizierende war die 89-jährige Mutter von Cao Limei. Sie wurde am 17. Januar 2018 zusammen mit der 68-jährigen Cao verhaftet. Die beiden Praktizierenden aus Jinan, Provinz Shandong, wurden bei der Verteilung von Informationsblättern über Falun Dafa verhaftet. Die Mutter ließ man zwar am selben Abend wieder frei, die Polizei hielt Cao allerdings für weitere zehn Tage im Untersuchungsgefängnis fest.

Die betroffenen Praktizierenden stammen aus unterschiedlichen Lebensbereichen und Berufen. Viele arbeiteten als Ärzte, Ingenieure, Buchhalter, Lehrer und Manager.

Schikanen in den ersten sechs Monaten 2018

Verhaftungen und Schikanen in den ersten sechs Monaten 2018 nach Provinzen aufgegliedert

Vergleicht man die Anzahl an Verfolgungsfällen in den ersten Halbjahren von 2017 und 2018 scheint es im Jahr 2018 eine Abnahme der Verfolgung gegeben zu haben. In einigen Regionen jedoch betrieben Regierungsbeamte die Verfolgungspolitik unbeirrt weiter. 2017 war geprägt von der sogenannten „Anklopf-Aktion“, bei der es zu 10.869 Verhaftungen und Einschüchterungsversuchen kam.

Die Provinzen Shandong, Hebei, Liaoning, Heilongjiang und Jilin führten auch 2018 die traurige Statistik mit Verhaftungen und Berichten über Schikanen an. In Shandong gab es sogar doppelt so viele Fälle wie in anderen Provinzen.

Ein Bericht über die Verhaftung einer Praktizierenden stammt aus Qingdao. 

Cai Ying, eine Übersetzerin aus Qingdao, wurde am 26. April 20 18 verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis Pudong gebracht. Sie trat in einen Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren und wurde daraufhin zwangsernährt. Am 8. Mai brachte man sie ins Krankenhaus. Wie jedoch berichtet wurde, war sie bereits vor der Ankunft im Krankenwagen verstorben. Das Untersuchungsgefängnis leugnete die Folter und weigerte sich, eine Erklärung für ihren Tod zu geben. Cai Yings Tod war zwölf Tage nach ihrer Verhaftung. Sie war 48 Jahre alt.

Verfolgungspolitik „von oben“ und Massenverhaftungen

Als die Unterdrückung von Falun Dafa begann, erließ Jiang Zemin, der damalige Vorsitzende der Kommunistischen Partei Chinas, die Anweisung, „den Ruf der Praktizierenden zu zerstören, sie finanziell zu ruinieren und körperlich zu vernichten“.

Jiangs Rückendeckung und seine Verfolgungspolitik „von oben“ motivierte viele Beamte, die Kampagne mitzumachen. Im Gegenzug erhielten sie finanzielle Leistungen oder Beförderungen.

Einige Beamte haben inzwischen jedoch aufgehört, sich an der Verfolgung zu beteiligen. Grund dafür sind die jahrelangen friedlichen Bemühungen der Falun-Dafa-Praktizierenden innerhalb und außerhalb Chinas, der Verfolgung Einhalt zu gebieten. Dadurch ließ die Verfolgung in einigen Regionen nach. Die Verfolgungspolitik selbst wurde jedoch nicht beendet und in manchen Regionen ist die Intensität der Unterdrückung weiterhin hoch. 

In mehreren Provinzen kam es in der ersten Hälfte des Jahres 2018 sogar zu Massenverhaftungen von Praktizierenden. So wurden vor dem SCO-Gipfel in Weifang, Provinz Shandong im April und Mai 163 Praktizierende verhaftet (Provinz Shandong: 163 Verhaftungen vor SCO-Gipfel in Qingdao – Falun-Gong-Praktizierende sollen am Petitionieren gehindert werden). Sun Qisheng, der Leiter des Komitees für Politik und Recht in Weifang, griff Falun Dafa am 27. März 2018 in lokalen Fernsehsendungen an und verleumdete es vor Beginn der Massenverhaftungen und Schikanen.

Zudem verstärkte die Polizei die Überwachung und Schikanen gegen die Praktizierenden in der gesamten Provinz Shandong. Die Aktion diene der „Aufrechterhaltung der Stabilität“ vor und während des Gipfels, hieß es. Man verhaftete 203 Falun-Dafa-Praktizierende, als sie nach Qingdao reisen wollten, um dort während der Veranstaltung zu appellieren. Die Aktion wurde von den Behörden in der Provinz Jilin durchgeführt.

In der Provinz Heilongjiang wurden in der ersten Hälfte des Jahres 2018 insgesamt 175 Praktizierende verhaftet, 17 von ihnen am 19. April 2018 in Harbin. Die Polizei brach in die Wohnungen der Praktizierenden ein und beschlagnahmte ihr gesamtes Material über Falun Dafa. Wie die Praktizierenden von einem Beamten erfuhren, hatte der neue Gouverneur der Provinz Heilongjiang Wang Wentao die Massenverhaftungen befohlen. Wang habe befürchtet, sie würden nach Peking gehen, um zum Jahrestag des historischen friedlichen Appells vom 25. April zu demonstrieren, so der Polizist.

Anhaltende Verfolgung

Viele Praktizierende, die in der ersten Hälfte des Jahres 2018 verhaftet oder schikaniert wurden, stehen auf der schwarzen Liste der Regierung. Sie wurden in den letzten 19 Jahren wiederholt verfolgt.

Song Guoli nach anderthalb Jahren Haft verurteilt

Einer von ihnen ist Song Guoli, ein Falun-Dafa-Praktizierender aus dem Kreis Jingyuan, Provinz Gansu. Er wurde seit Januar 2017 von der Polizei gesucht, weil er Transparente und Plakate zu Falun Dafa aufgehängt hatte. Die Polizei setzte eine Belohnung von 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro) [1] für Informationen über Song aus.

Nachdem er sich fast 16 Monate lang versteckt hatte, verhaftete die Polizei ihn am 2. Mai 2018 in der Stadt Baiyin, Provinz Gansu. Der Staatsanwalt genehmigte seine Verhaftung am 17. Juni. Derzeit wird er im Untersuchungsgefängnis des Kreises Jingyuan festgehalten und weiterhin verfolgt.

Vor seiner letzten Verhaftung verurteilte man Song zu 18 Monaten Zwangsarbeit. Er wurde ständig mit verschiedenen Methoden gefoltert: Man schlug ihn, ließ ihn hungern, hängte ihn an Handschellen von hinten auf usw.

Polizei: „Wir können Sie jederzeit und überall festnehmen“

Li Yushu, 69, aus dem Kreis Mohe, Provinz Heilongjiang brachte Informationen über Falun Dafa auf der Straße an, als die Polizei auf sie zukam und sie verhaftete. Ein Polizist schlug ihr auf den Kopf. Die Beamten brachen dann in ihre Wohnung ein und beschlagnahmten ihre Bücher zu Falun Dafa und das dazugehörige Material.

Li wurde häufig verhaftet und gefoltert. Während einer 12-jährigen Haft war sie Folterungen wie Schlafentzug, Schlägen und Aufhängen ausgesetzt. Zehn Jahre wurde sie dreimal am Tag brutal zwangsernährt. Ständig war sie dem Tod nah. Nach ihrer Entlassung aus der Haft im Jahr 2014 wurde ihre Wohnung von der Polizei durchsucht. Einmal sagte ein Polizist der Staatssicherheit zu ihr: „Wir können Sie jederzeit und überall festnehmen.“

Früherer Bericht:

Former Board of Education Director's Home Ransacked Over and Over

78jähriger Mann ohne Prozess ins Gefängnis gesteckt

Liu Xiyong, 78, aus Dalian, Provinz Liaoning, wurde am 18. März 2018 verhaftet, als er Flyer über Falun Dafa an die Öffentlichkeit verteilte. Die Polizei versuchte, ihn in einem Untersuchungsgefängnis unterzubringen, aber er wurde wegen seines hohen Blutdrucks von 200 mmHg nicht aufgenommen.

Nachdem Liu freigelassen worden war, verschlechterte sich sein Zustand weiter. Er hatte Herz- und Atembeschwerden, fühlte sich schwindelig und musste oft erbrechen.

Trotz seiner körperlichen Verfassung verhaftete die Polizei ihn am 9. April 2018 erneut und zwang das Untersuchungsgefängnis, ihn aufzunehmen. Der Staatsanwalt genehmigte seine Haft am nächsten Tag. Ohne Gerichtsverfahren wurde Liu im Mai 2018 in das Gefängnis Benxi Nr. 4 gebracht.

Wie Lius Frau berichtet, ersuchte sie verzweifelt um seine Freilassung bei der Polizei. Dort habe jedoch ein Beamter zu ihr gesagt: „Diesmal lassen wir ihn im Gefängnis sterben!“

Lius Frau sehnt den Tag seiner Rückkehr nach Hause herbei.

Weil er mit Mitmenschen über die Verfolgung von Falun Dafa gesprochen hatte, war Liu zuvor bereits dreieinhalb Jahre lang inhaftiert gewesen. Die Wärter schlugen ihn brutal und traten ihn mit Lederstiefeln. Einmal banden sie ihn für mehr als 40 Tage lang auf einem Bett fest und hinderten ihn daran, sich zu bewegen oder sich umzudrehen.

Seine Gesundheit verschlechterte sich rapide und er wurde fast blind. Ein Gefängnisarzt verabreichte ihm unbekannte Medikamente, woraufhin sein Bauch anschwoll und er nicht mehr laufen konnte.

Früherer Bericht:

78-Year-Old Man from Dalian City Detained for His Faith, His Wife Threatened

Keine Möglichkeit Gerechtigkeit zu erlangen

Ehefrau verhaftet, weil sie Gerechtigkeit für ihren inhaftierten Mann forderte

Cao Liping wurde nach ihrer Verhaftung am 12. April 2018 in eine Gehirnwäsche-Einrichtung in der Stadt Chenzhou, Provinz Hunan gebracht. Seitdem wird sie dort festgehalten.

Cao, 42, ist in Chenzhou geboren, lebte aber zum Zeitpunkt ihrer Verhaftung in der Stadt Lechang, Provinz Guangdong. Sie geriet ins Visier der Verfolgung, weil sie hartnäckig die Freilassung ihres Mannes Liang Jianjun forderte.

Liang wurde am 25. Mai 2017 verhaftet. Am 26. Dezember verurteilte man ihn zu fünf Jahren Gefängnis, weil er sich weigerte, seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Seine Berufungsklage wurde um den Februar 2018 abgewiesen. Danach brachte man ihn am 21. März in das Gefängnis von Bietou.

Früherer Bericht:

Ehefrau verhaftet, weil sie Gerechtigkeit für ihren inhaftierten Mann forderte

Ehemann durch Misshandlung im Gefängnis psychotisch – Ehefrau verhaftet, weil sie Gerechtigkeit fordert

Zhang Liqin aus Tianjin wurde am 15. März 2018 zum zweiten Mal verhaftet, weil sie die Freilassung ihres Mannes Ren Dongsheng forderte. Er hatte während seiner Gefangenschaft einen seelischen Zusammenbruch erlitten hatte, weil man ihm seinen Glauben an Falun Dafa nehmen wollte.

Zhang erstattete am 20. Juni 2017 Anzeige gegen die Täter bei der Obersten Volksstaatsanwaltschaft und der städtischen Staatsanwaltschaft Tianjin. Außerdem stellte sie einen Antrag an das Binhai-Gefängnis, wo ihr Mann gefoltert wurde. In dem Antrag verlangte sie eine Entschädigung für seine medizinischen Kosten und Einkommensverluste.

Als Reaktion auf ihre Bemühungen wurde Zhang ständig von der Polizei schikaniert. Eine Zeit lang musste sie ihr Zuhause meiden, um nicht verhaftet zu werden. Im Oktober 2016 wurde sie verhaftet und für 35 Tage festgehalten.

Zhang Liqin mit der Anzeige, die sie für ihren Mann einreichte.

Ren Dongsheng, nachdem er wegen extremer Misshandlungen im Gefängnis geisteskrank geworden war.

Früherer Bericht:

Ehemann durch Misshandlung im Gefängnis psychotisch – Ehefrau verhaftet, weil sie Gerechtigkeit fordert

71 Praktizierende in Gehirnwäsche-Einrichtungen geschickt

In der ersten Hälfte des Jahres 2018 hielten 26 Städte in 14 Provinzen und Gemeinden Falun-Dafa-Praktizierende in Gehirnwäsche-Sitzungen fest, um sie zum Verzicht auf ihren Glauben zu zwingen.

In Xinjiang, wo das chinesische Regime mit modernster Überwachungstechnologie experimentiert, wurden seit März neun Falun-Dafa-Praktizierende in lokale Gehirnwäsche-Einrichtungen gebracht.

Li Wensheng und seine Frau, Xu Liyan, aus Kashgar, Kreis Zepu in Xinjiang, brachte man am 18. April 2018 in die „Nationale Erziehungsschule“. Tausende von Uiguren werden dort ebenfalls festgehalten und täglich der Gehirnwäsche unterzogen.

In Wuhan, Provinz Hubei wurden acht Praktizierende zur Gehirnwäsche gebracht. In der Gehirnwäsche-Einrichtung Berg Yusun werden die Praktizierenden regelmäßig ausgehungert und vergiftet. (Siehe dazu auch: Einblick in die Gehirnwäsche-Einrichtung Berg Yusun: So werden Falun-Dafa-Praktizierende verfolgt)

Viele Praktizierende leiden unter Apathie und Blähungen als Folgeerscheinungen.

Frühere Berichte:

10.869 Fälle von Verhaftungen und Schikanen im ersten Halbjahr 2017

Neue Verhaftungswelle gegen Falun-Dafa-Praktizierende: 478 verhaftet und 112 von Behörden schikaniert


[1] Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro.