Meine Kultivierungserfahrungen, als ich ins Ausland ging

(Minghui.org) Es war im Jahr 1994, als ich Falun Dafa zu praktizieren begann. Vor sechs Jahren zog ich dann ins Ausland. Hier möchte ich von meinen neuesten Kultivierungserfahrungen berichten.

Kultivierung bei der Arbeit – das Fa an die erste Stelle setzen

Ich bin Praktikant in der Cafeteria eines Pflegeheims. Wir bedienen dort ältere Menschen, die sich nicht mehr gut bewegen können.

Es ist eine Regel, dass das Personal für sein Essen aus der Cafeteria bezahlen muss und es nicht während der Arbeitszeit zu sich nehmen darf. Viele ignorieren diese Regel und bezahlen ihr Essen nicht. Während der Zubereitung essen sie ein bisschen von diesem oder jenem, bis sie satt sind.

Ich bin ein Falun-Dafa-Praktizierender. Wenn ich es den Kollegen gleich tun würde, wäre das mit dem Fa nicht vereinbar, sondern käme einem Diebstahl gleich. Deshalb esse ich nur zu Hause. Als meine Kollegen mich fragten, warum ich nie bei der Arbeit essen würde, erfand ich erst Ausreden. Später wurde mir klar, dass ich die Wahrheit sagen sollte. Also erzählte ich ihnen, dass ich Falun Dafa praktizieren würde. Dafa lehre uns, nichts zu nehmen, was wir nicht bezahlt haben. Die  Kollegen waren nach dem Gespräch weiterhin der Meinung, dass es für sie in Ordnung sei, das zubereitete Essen einfach „zu kosten“, während ich auf das Essen auf der Arbeit verzichtete.

Eine andere Regel in der Cafeteria ist, dass uns ein Stück Obst und ein Getränk pro Tag gratis erlaubt sind. Ich bemerkte, dass wir oft zu wenig Obst hatten. So aß ich keine Früchte, damit es genug für die anderen gab. Nachdem ich einmal einen Kakao bei der Arbeit getrunken hatte, bekam ich Magenschmerzen. Dadurch wurde ich wachsam. Ich erkannte, dass ich auf das Gratisgetränk verzichten sollte. Von da an brachte ich mir Wasser oder Tee von zu Hause mit.

Ich bin nun nicht mehr eigensinnig auf Essen oder Getränke aus. Meine Pausenzeit verbringe ich damit, das Fa zu lernen und aufrichtige Gedanken auszusenden.

Meine vorherige Arbeit verrichtete ich in einem Büro. Es war dort leicht, faul zu sein. Ich erkannte, dass ein anderer meine Arbeit zusätzlich übernehmen musste, wenn ich weniger tat. Also wurde ich ein fleißiger Angestellter. Ich arbeitete auch daran, andere nicht zu beobachten. Sie zu sehen, wie sie es sich bei einer Pause gemütlich machten, während ich hart arbeitete, machte mich anfangs unruhig. Dann erinnerte ich mich daran, dass es keinen Gewinn ohne Verlust gibt und wir andere nicht ausnutzen sollen. Es ist in Ordnung, als Kultivierende Verluste zu erleiden. So übte ich Nachsicht mit den Kollegen und blieb ruhig.

Ich beherrsche die Sprache hier nicht, aber ich versuche mein Bestes, jeden höflich zu behandeln. Ich gebe mir Mühe, mich an die westlichen Namen der Personen und ihre Angewohnheiten zu erinnern. Meine Arbeitsleistung schätze ich als zufriedenstellend ein. 

Einmal schenkte mir eine ältere Dame, die meine Fürsorge schätzte, an einem Ostersonntag Pralinen. Ich sagte ihr, dass ein Geschenk nicht nötig sei, da ich nur meine Arbeit machen würde.

Ich habe mich in der Vergangenheit nie an den Gesprächen meiner Kollegen beteiligt, wenn sie miteinander tratschten, sondern versuche, mit jedem auszukommen. Eine Kollegin war früher besonders rechthaberisch und herrisch. Sie trug mir oft auf, dieses und jenes zu tun. Wenn sie nicht damit einverstanden war, wie ich etwas tat, verlor sie die Beherrschung. Ich hatte keine negativen Gedanken ihr gegenüber und blieb weiterhin höflich und freundlich zu ihr. Schließlich besserte sich ihr Verhalten mir gegenüber.

Alle meine Kollegen arbeiten gerne in derselben Schicht mit mir, weil ich freundlich bin und hart arbeite.

Der Lehrer sagte:

„Ihr wisst, bei der Kultivierung in unserer Schule weicht man der Gesellschaft der alltäglichen Menschen und den Konflikten nicht aus, man flieht vor keinem Konflikt; in dieser komplizierten Umgebung der alltäglichen Menschen bist du klar und wach, bei klarem Verstand ziehst du bei der Frage der Interessen den Kürzeren; wenn andere deine Vorteile an sich reißen, kämpfst und streitest du nicht darum wie die anderen; bei allen verschiedenen Störungen der Xinxing ziehst du den Kürzeren; in dieser schwierigen und leidvollen Umgebung stählst du deinen Willen, erhöhst deine Xinxing und unter dem Einfluss all der verschiedenen schlechten Gedanken der alltäglichen Menschen kannst du herausragen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 480) 

Als ich vor Kurzem das Fa lernte und den oben genannten Absatz las, gewann ich ein tieferes Verständnis zu diesen Zeilen.

In der Vergangenheit hatte ich Angst vor Schwierigkeiten und Müdigkeit gehabt. Diesen Eigensinn hatte ich schon vor langer Zeit bemerkt. Mein Job bietet eine großartige Gelegenheit, diesen Eigensinn zu beseitigen. Wenn ich müde werde, erinnere ich mich daran, dass es eine gute Sache ist, Schwierigkeiten zu erleiden, um mein Karma umzuwandeln.

Natürlich ist es die Aufgabe der Dafa-Jünger, alle Menschen zu erretten. Ob es ein Gast oder ein Kollege ist, ich denke stets daran, jedem von Falun Dafa zu berichten. Ich erzähle dann auch von den schrecklichen Dingen, die die Kommunistische Partei Chinas macht. Ich erkläre dann, dass die KP eines Tages untergehen wird. 

Wenn wir entsprechend den Fa-Prinzipien handeln, sind unsere aufrichtigen Taten ein guter Weg, um die Tugendhaftigkeit von Falun Dafa zu verbreiten.

Das Fa lernen, aufrichtige Gedanken stärken und andere erretten

Vor Kurzem stellte ich fest, dass ich das Fa-Lernen vernachlässigt hatte. Deshalb beschloss ich, das Fa auswendig zu lernen. Auf der Internet-Plattform „Fa rezitieren“, die wir sonst für Telefonate zur Errettung von Praktizierenden benutzen, hoffte ich, das Fa zusammen mit anderen Praktizierenden auswendig lernen zu können.

Ich rief die Seite auf. Nachdem wir einen Absatz auswendig gelernt hatten, wurden meine Gedanken ruhig. Ich war in der Lage, jedes einzelne Wort im Fa zu erleuchten. Das war ein wirklich außergewöhnliches Gefühl. 

Vorher hatte ich Gedichte im Hong Yin und einige kurze Jingwen auswendig gelernt. Ferner hatte ich versucht, einige Teile im Zhuan Falun auswendig zu lernen, war aber nicht standhaft dabei geblieben. Es gibt einige Teammitglieder, die seit geraumer Zeit das Fa zusammen auswendig lernen. Sie sagen, das sei sehr vorteilhaft. Ihre beharrlichen Bemühungen spornen mich an und inspirieren mich.

Der Lehrer sagt:

„Ich sage euch, in Wirklichkeit sind Geist und Materie eins. Bei der Forschung in der Wissenschaft vom menschlichen Körper sind die heutigen Wissenschaftler der Meinung, dass die von dem menschlichen Gehirn ausgesendeten Gedanken Materie sind.“ (ebenda, Seite 42)

„Im taoistischen System wird der menschliche Körper als ein kleiner Kosmos betrachtet, das macht viel Sinn.“ (ebenda, Seite 91)

Ich habe erkannt, dass jeder unserer Gedanken eine Substanz ist. Wenn unsere Gedanken stärker werden, wird auch diese Substanz dichter. Dann kann sie wie ein Berg oder ein Planet sein. Wenn wir das Fa lernen, können sich unsere zutiefst verwurzelten Anschauungen ändern und die schlechten Elemente, wie das Gedankenkarma, mit der Kraft des Dafa beseitigt werden. Durch das Fa-Lernen können wir auch unsere unrichtigen Zustände wie Krankheitskarma berichtigen.

Meine Zeit beim „Telefonteam“: Barmherzigkeit herauskultivieren

Da ich keine festen Arbeitszeiten habe, übernahm ich früher keine festen Schichten im Telefonteam der Praktizierenden. Eines Tages fragte mich ein Mitpraktizierender, ob ich eine feste Schicht im Telefonteam übernehmen wolle. Ich erklärte ihm, dass ich dann nur einspringen würde, wenn es mit meinen Arbeitszeiten vereinbar sei. Dann erkannte ich meinen Eigensinn: Ich dachte nur an mich statt an die anderen. Wenn ich meine Pflicht nicht erfülle, müssen andere mehr übernehmen. Sie haben auch andere Projekte für Falun Dafa und noch eigene Dinge, um die sie sich kümmern müssen. Deshalb entschied ich mich doch für eine feste Schicht im Telefonteam. Bei Terminüberschneidungen konnte ich immer noch mit Mitpraktizierenden den Dienst tauschen.

So arbeitete ich über drei Jahre im Telefonteam. Mein Kultivierungszustand hatte großen Einfluss auf die Art und Weise, wie ich die Telefonate führte. Wenn ich trotz vieler Versuche telefonisch niemanden erreichen konnte oder die Menschen mir nicht zuhören wollten, nahm ich die Gelegenheit wahr und schaute nach innen. Es zeigte sich, dass es mir dann normalerweise an Barmherzigkeit fehlte oder mein Wunsch, Menschen zu erretten, nicht stark genug war. Also korrigierte ich meine Haltung und vergewisserte mich, dass ich nicht nur meine Pflicht erfüllen wollte, sondern meine Anrufe wirklich der Errettung der Menschen dienten. Ich sagte mir, dass ich Menschen erretten wollte und ihnen damit eine Chance gab, für sich eine gute Zukunft zu wählen.

Führte ich die Telefonate mit Barmherzigkeit, spürte ich, dass der Lehrer bei mir war, um mich bei den Anrufen zu unterstützen. Dann sprach ich mit Weisheit und hatte immer eine Antwort auf schwierige Fragen. Wenn ich mit Fragen, die nicht mit Falun Dafa zusammenhingen, konfrontiert wurde, lenkte ich das Gespräch zurück auf Falun Dafa. Jedes Thema konnte ich als Anlass nehmen, um meinen Gesprächspartnern die wahren Umstände zu erklären.

Zurzeit helfe ich bei der Ausbildung von Anfängern im Telefonteam. Wir alle müssen aufrichtige Gedanken haben. Wenn ich sehe, dass wir Probleme haben, benutzen wir das Fa als Grundlage, um sie zu lösen. Sobald die Praktizierenden sicher sind, können Schwierigkeiten bei der Gesprächsführung oder die technischen Probleme leicht überwunden werden. Dieser Prozess stärkt auch meine aufrichtigen Gedanken. 

Oft bin ich von den neu ausgebildeten Praktizierenden berührt. Wenn ich nach Möglichkeiten suche, um die Dinge, die wir für unsere Telefonate brauchen, zu vereinfachen und zu sortieren, können wir uns gemeinsam erhöhen.

Als ich vor kurzem an einer Ausbildungssitzung teilnahm und sah, wie verschiedene Praktizierende die Anrufe tätigten, lernte ich sehr viel dazu. Sie waren friedlich, standhaft und freundlich. Ich profitierte besonders davon, wie unterschiedlich sie auf die Fragen antworteten und voller Barmherzigkeit mit Herausforderungen umgingen. Durch diese Praktizierenden konnte ich meine eigenen Lücken erkennen.

Ich kultiviere mich jetzt seit mehr als 20 Jahren. Es gibt immer noch viele Dinge, die ich nicht gut gemacht habe, und Bereiche, in denen ich die Anforderungen des Lehrers nicht erfülle. 

Ich erinnere mich oft an die folgende Fa-Erklärung: 

„Was soll aus den Lernenden werden, die es nicht gut gemacht haben? Euch allen gefällt es, dass ich euch anlächele. Aber ihr sollt wissen, dass das Ermutigung und Erwartung darstellt. Habt ihr darüber nachgedacht, was aus den Menschen wird, die sich nicht gut kultiviert haben? Die Zeit ist so knapp. Manche haben noch Chancen. Manche haben noch nicht einmal mehr eine Chance. Für manche reicht die Zeit noch. Manche müssen jetzt unbedingt rennen. Aber ohne eine Grundlage, wenn man das Fa nicht tief genug verstanden hat, wie kann er die Kraft haben durchzuhalten? Schaffst du es, fleißig voranzukommen? Das schaffst du nicht ohne eine Grundlage, die du im Fa gelegt hast. Die Entschlossenheit, der standhafte Glaube kommen vom Fa.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA, Los Angeles, 16.10.2015)