Das „Zhuan Falun“ auswendig zu lernen, hat mir geholfen, selbstloser zu werden

(Minghui.org) Ich habe viele Artikel über das Auswendiglernen des Zhuan Falun von Meister Li Hongzhi auf der Minghui-Website gelesen. Einige Praktizierende lernen es Satz für Satz auswendig, manche absatzweise und andere abschnittsweise. Ganz gleich, wie es gemacht wird, der Schlüssel ist, wirklich jedes einzelne Wort des Fa im Herzen aufzunehmen.

Wenn ich das Zhuan Falun auswendig lerne, konzentriere ich mich darauf sicherzustellen, dass jedes Wort in mein Herz dringt. Ich schließe meine Augen und sehe, wie sich die Worte einprägen. Nur ich es so lerne ich das Fa richtig und gleiche mich an das Fa an.

Kurz nachdem ich begonnen hatte, das Zhuan Falun auswendig zu lernen, bemerkte ich, dass ich freundlicher wurde. In der Vergangenheit stritt ich oft mit meinen Familienangehörigen und Kollegen über geringfügige Angelegenheiten. Im Fall eines Konfliktes rezitierte ich dann die Worte des Meisters. Das half mir, mich zu beruhigen.

Der Meister sagt:

„Wenn du dich nicht von diesen Gefühlen trennst, kannst du dich nicht kultivieren. Wenn du aus diesen Gefühlen herausspringst, wird dich niemand mehr bewegen können, das Herz eines alltäglichen Menschen kann dich dann nicht mehr mitreißen. An seine Stelle tritt Barmherzigkeit, etwas noch Erhabeneres.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 242)

Das Selbst loslassen

Einmal schrieb ich drei Monate lang an einer Sonderausgabe für unsere Medien. Eine Praktizierende kritisierte meine Arbeit und sagte, dass sie nicht gut strukturiert sei. Das Wesentliche komme nicht klar zum Ausdruck und die Worte seien nicht kraftvoll genug. Ich korrigierte es dann. Ihre Reaktion darauf war, dass die zweite Version besser sei als die erste. Sie wies mich dann aber noch auf einige Grammatikfehler hin.

Ihre Kommentare verletzten mein Ego. Ich schrieb schon über sieben Jahre und dachte, ich hätte es gut gemacht. War sie nicht zu pingelig?

Später las ich die Worte des Meisters:

„In Wirklichkeit ist es so, dass alles bereits vorbereitet ist und es nur noch daran mangelt, dass du es mit aufrichtigen Gedanken tust. Und du hast einfach nicht diese aufrichtigen Gedanken.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung in Washington D.C. Dafa Jünger müssen das Fa lernen, 16.07.2011)

Ich verstand, dass ich nicht ausreichend aufrichtige Gedanken gehabt hatte. Als meine aufrichtigen Gedanken auftauchten, änderte sich meine Einstellung zum Besseren. Ich betrachtete es als einen glücklichen Umstand, dass es eine Praktizierende gab, die so freundlich war und mir viele gute Vorschläge machte, damit ich mich verbessern konnte.

Letztendlich war die Sonderausgabe erfolgreich. Gewöhnliche Menschen mögen denken, dass der Autor eines Artikels am wichtigsten ist. Als ich jedoch das Fa auswendig lernte, erkannte ich, dass ich nur die tatsächliche Schreibarbeit machte und ansonsten alles von Falun Dafa gegeben wurde. Ich kann den Verdienst nicht für mich in Anspruch nehmen.

Großmütiger werden

Als ich im Zhuan Falun in der zweiten Lektion „Über das Himmelauge“ diesen Absatz auswendig lernte:

„Wenn die Xinxing erhöht ist, erhöht sich alles andere mit. Wenn die Xinxing nicht erhöht ist, lässt sich das bisschen essentielle Qi des Himmelsauges auch nicht zurückgewinnen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 83),

bemerkte ich, dass ich manchmal mit anderen Praktizierenden über verschiedene Projekte stritt. Als Hauptredakteur muss ich oft Änderungen in größeren Artikeln entsprechend den Vorschlägen des Hauptkoordinators vornehmen. Die vorgeschlagenen Änderungen können manchmal zu Missverständnissen und Konflikten mit dem Autor des Artikels führen.

Die Worte des Meisters erinnerten mich an eine Geschichte über Milarepa (den Gründer der weißen Sekte des tibetischen Buddhismus). Milarepa wurde aufgefordert, ein Haus zu bauen. Als er es falsch baute, forderte sein Meister ihn auf, es abzureißen und noch einmal zu bauen. Obwohl er es richtig baute, forderte sein Meister ihn wieder auf, es abzureißen und wieder aufzubauen.

In den Augen eines Buddhas ist recht oder unrecht zu haben nicht wichtig. Sogar als Milarepa die Arbeit richtig machte, musste er das Haus abreißen und es noch einmal machen, um sein Karma weiter zu beseitigen. Als er es schließlich zum siebten Mal machte, wurde er aufgefordert, es aufzugeben und stattdessen ein Gasthaus zu bauen.

Obwohl Milarepa viel Zeit mit dem Bau der Gebäude verbrachte, von denen jedes eingerissen wurde, waren seine Bemühungen nicht sinnlos, sondern Teil seiner Kultivierung. Aus dieser Perspektive betrachtet, hatte Milarepa Leid ertragen und so wurde sein Karma entfernt und seine Xinxing erhöht.

Eines Morgens arbeiteten ein Praktizierender und ich an einer Grafik. Der Teil der Grafik, die er machte, war nicht klar, deshalb schlug ich ihm vor, die Bilder schärfer zu machen. Er meinte, momentan sei es moderner Trend, die Bilder unscharf zu machen. Ich war unzufrieden und fragte mich: „Warum macht er das, wenn der Meister in seinen Vorträgen gesagt hat, dass die moderne Kunst degeneriert ist?“

Der Praktizierende war auch unglücklich über die Situation, aber weil ich spürte, dass ich eindeutig recht hatte, wollte ich keine Kompromisse eingehen. Dann erinnerte ich mich daran, dass ein erleuchtetes Wesen großmütig ist. Es ist so großmütig, dass es jeden Menschen unterstützt, solange dieser sich kultivieren möchte. Es verzeiht die Fehler eines Menschen. Bei diesem Gedanken merkte ich sofort, dass ich unrecht hatte. Das veränderte meine Einstellung. Kurze Zeit später sah ich, wie mein Kollege an der Abbildung arbeitete, um sie schärfer zu machen.

Das Fa auswendig zu lernen, öffnete meinen Geist und ermöglichte mir zu durchschauen, was oberflächlich als „richtig“ oder „falsch“ wahrgenommen wird. Das war der Grund, warum ich sagen konnte, dass ich großmütiger geworden bin.

Verständnis zu Mitgefühl

Als ich an einem Projekt über göttliche Kultur arbeitete, war ich gelangweilt. Ich schaute nach innen, um den Grund dafür zu finden. Ich entdeckte, dass es in mir versteckte Elemente gab, die instinktiv das Göttliche ablehnten. Sobald ich das erkannte, verschwand mein Gefühl der Langeweile.

Das Projekt kam nur sehr langsam vorwärts, sodass ich mich fragte, wie man die Arbeit schneller schaffen könne. Plötzlich hörte ich ein sehr lautes Geräusch, das das ganze Gebäude erschütterte. Normalerweise hätte ich mich ziemlich verzweifelt gefühlt. Jedoch dachte ich plötzlich: „Was ist Mitgefühl? Wenn mich irgendetwas oder jemand stört und ich dann immer noch zuerst an andere denken kann, zeige ich Mitgefühl.“ Sobald ich diesen Gedanken hatte, hörte der Lärm auf. Ich fühlte mich wunderbar und beendete das Projekt kurz danach.

Als ich im Zhuan Falun den Abschnitt auswendig lernte: „Was hat der Lehrer den Lernenden gegeben“, sagte Meister:

„Im äußerst Mikroskopischen ist zu sehen, dass die Teilchen der Kultivierungsenergie, die du selbst herauskultiviert hast, genau dein Aussehen haben. Wenn du aus dem weltlichen Fa herauskommst, bist du schon bei der Kultivierung eines Buddha Körpers. Alle Kultivierungsenergie hat die Gestalt des Buddhas und ist sehr schön, er sitzt auf der Lotusblüte, bei jedem kleinen Teilchen ist das so.“ (ebenda, Seite 195)

Ich sagte zu mir: „Ich werde das Konzept vom Selbst auf allen Ebenen loslassen. Ich werde jeden Gedanken beseitigen, mit dem ich mich selbst bestätige. Nur wenn ich das tue, kann meine Kultivierungsenergie rein sein.“

Ich sah, was ich in der Vergangenheit falsch gemacht hatte. Zu Beginn eines Projekts dachte ich oft: „Ich will dies oder das“, „Ich setze meinen Wunsch an die erste Stelle“. Infolgedessen glaubte ich, ich hätte alles sehr gut arrangiert, aber es gelang mir nicht, es in die Tat umzusetzen. Auf diese Weise hatte ich viel Zeit vergeudet.

Während für unsere Projekte professionelles Wissen und Techniken erforderlich sind, sind gute Ergebnisse nicht auf unsere Klugheit und Leistungsfähigkeit zurückzuführen. Wenn wir uns jedoch als ein Körper gut kultivieren und unsere Xinxing hoch ist, wird das Ergebnis automatisch positiv ausfallen.

Nach dem mehrfachen Auswendiglernen des Zhuan Falun verstand ich auf unterschiedlichen Ebenen, was es bedeutet „an andere zu denken“. Nur wenn ich mich gut kultiviere, kann ich wirklich zuerst an andere denken. Wenn ich bedingungslos nach innen schaue und meine Eigensinne überprüfe, gelingt es mir, mehr an die Bedürfnisse anderer zu denken. Sein Selbst loszulassen und großmütig zu werden, ist eine andere Ebene der Bedeutung von „an andere zu denken“.