Aus Deutschland: Mein Kultivierungsweg

(Minghui.org)

Das Fa erhalten

Im Mai 2003 erhielt ich von meiner Mutter das Buch Zhuan Falun (Li Hongzhi), die es wiederum von einer Arbeitskollegin erhalten hatte, und las es in einer Woche durch. Ich war begeistert und fest davon überzeugt, dass Falun Dafa mein Weg ist. Kurze Zeit später hörte ich auf zu rauchen. Zwei Jahre lang kultivierte ich mich alleine zu Hause und brachte mir mithilfe des Videos selbst die Übungen bei. Dann trat ich heraus und schloss mich der Übungsgruppe in meiner Stadt an.

Seitdem befinde ich mich auf dem heiligen Kultivierungsweg zu einer Gottheit. Ich versuche, mich nach den Fa-Grundsätzen und den Eigenschaften Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht zu richten und mein historisches Gelübde zu erfüllen. In diesen 15 Jahren habe ich Höhen und Tiefen erlebt, dabei aber nie meinen Glauben an den Meister und das Fa verloren.

Mich von Mitpraktizierenden korrigieren lassen und dabei mein Ego beseitigen

Seit vielen Jahren übersetze und korrigiere ich Artikel für eine Falun-Dafa-Webseite. Die Arbeit erfordert Genauigkeit und Ausdauer. Manchmal wurden meine Übersetzungen so überarbeitet, dass es aus meiner Sicht für den Artikel nicht vorteilhaft war; manchmal waren am Ende sogar zusätzliche Fehler enthalten. Dabei ärgerte ich mich, war gekränkt und fand unser Team unprofessionell. Aber jedes Mal wusste ich auch, dass mein Zustand und meine Gedanken nicht in Ordnung waren. Wenn ich mich ärgerte, hatte ich ein Problem. 

Der Meister sagt:

„Bei Projekten zur Errettung der Menschen lässt du dich immer von deinen menschlichen Gesinnungen und deinen Eigensinnen mitreißen. Du fühlst dich immer ungerecht behandelt und bist verärgert. Was soll dieses Gefühl, ungerecht behandelt worden zu sein?! Weißt du etwa nicht, für was du gekommen bist?! Weißt du etwa nicht, wie groß deine Verantwortung ist?!“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2016, 15.05.2016)

Es ging nicht darum, ob ich meine Schreibweise für besser hielt. Selbst wenn es so war, hatte ich meine Fähigkeiten vom Meister erhalten, um damit Dafa zu bestätigen. Solange ein Artikel der Qualität und dem Ansehen der Website nicht schadete, sollte ich mit den Mitpraktizierenden zusammenarbeiten und alle Korrekturen unbewegt akzeptieren. Das gelang mir mit jedem Artikel und Schritt für Schritt immer besser. Ich spürte, dass dabei mein Ego immer schwächer wurde.

Heute vertraue ich den Mitpraktizierenden mehr und kann viel entspannter im Team mitarbeiten, weil ich nicht mehr ständig darüber nachdenke, ob die Überarbeitungen okay oder nicht okay sind. Ich habe mehr Distanz zu der Arbeit und kann, wenn ich korrigiert werde, in zweierlei Hinsicht über den Grund nachdenken: einmal in schreibtechnischer Hinsicht, um meine eigenen Fähigkeiten zu verbessern, und dann über mögliche Probleme bei meiner Xinxing, die ich kultivieren sollte. Da mein Ego schwächer geworden ist und ich mich dem Fa wieder ein Stückchen angeglichen habe, können die Minghui-Artikel erst richtig ihre Wirkung der Wahrheitserklärung und der Errettung der Menschen entfalten.

An den Meister glauben und die Angst ablegen

Ich bin ein Routinemensch und mag die Dinge, die ich gut kann und die mir vertraut sind. Dabei fühle ich mich sicher und das Risiko, Fehler zu machen und mich zu blamieren, ist natürlich kleiner. Doch bei der Kultivierung kommen immer wieder ganz plötzlich alle möglichen Schwierigkeiten auf mich zu. Vom Fa weiß ich, dass sie meiner Erhöhung und der Begleichung von Karma dienen. Dabei sehen der Meister und die Gottheiten, inwieweit ich das Fa erkennen und die menschlichen Gesinnungen ablegen kann.

Wenn ich ganz darauf vertraue, dass der Meister meinen Weg und alles für mich eingerichtet hat und sich um mich kümmert, gibt es keinen Grund für mich, Angst zu haben. Leider gab es Situationen in meiner Kultivierung, in denen mein Glaube nicht stark genug war und ich meine Angst nicht ablegen konnte. Als mich zum Beispiel Ende letzten Jahres der Shen-Yun-Koordinator einer Stadt fragte, ob ich wieder eine bestimmte Aufgabe übernehmen könnte, lehnte ich ab. Denn ich hatte Angst vor der Verantwortung, vor Misserfolg und davor, Fehler zu machen. Diese Entscheidung bedauerte ich schnell und ich fühlte mich als Praktizierende unwürdig, weil ich den Weg, den der Meister für mich eingerichtet hatte, nicht gegangen war.

Andererseits gab es viele Momente voller Zuversicht, wo mein Glaube an den Meister sehr stark war. Eines Tages fragte mich eine Mitpraktizierende, ob ich über die Infotage der Praktizierenden in unserer Stadt ab und zu Berichte schreiben könnte. Sie selbst könne es wegen ihrer Arbeit nicht mehr machen, sagte sie. Doch die Berichte seien ein wichtiger Teil der Wahrheitserklärung, da durch sie auch die Menschen in China erfahren würden, dass Falun Dafa auf der ganzen Welt praktiziert und die Verfolgung von den Menschen außerhalb Chinas verurteilt wird.

Anfangs zögerte ich noch etwas. Die Mitpraktizierende sagte in etwa, sie finde es schade, dass manche Praktizierende manche Dinge gar nicht erst versuchen würden. Ihre Worte bewirkten, dass ich es vom Fa her betrachtete. Wenn dies eine weitere Gelegenheit der Wahrheitserklärung war, die der Meister für mich arrangiert hatte, wollte ich sie nicht wieder versäumen. Ich dachte mir: „Sie hat doch recht. Es ist nicht schlimm, wenn ich die Aufgabe nicht schaffe. Es ist nur schlimm, wenn ich an der Angst festhalte und es gar nicht erst versuchen will. Als Praktizierende muss ich fest an den Meister glauben und meinen Weg aufrichtig gehen.“ So übernahm ich die Aufgabe schließlich.

Das nach Ruhm strebende Herz

Während ich mich mit der Angst beschäftigte, entdeckte ich noch einen weiteren starken Eigensinn: auf meinen Ruf zu achten. Ich mache mir oft Gedanken, was meine Mitmenschen und meine Mitpraktizierenden über mich denken. Habe ich den Verdacht, dass sie etwas Negatives über mich denken, versuche ich, mich in ein gutes Licht zu rücken. Dabei achte ich mehr auf den Schein als auf die Wirklichkeit – also das genaue Gegenteil von dem Fa-Grundsatz der Wahrhaftigkeit. Wenn andere mich hingegen loben und mir Komplimente machen, bin ich sehr zufrieden. Der Meister sagt:

„Du glaubst, dass du die anderen geheilt hast; die anderen nennen dich nur einmal Qigong-Meister, schon wiegst du dich in Selbstzufriedenheit und bist überglücklich. Ist das nicht Eigensinn? Wenn du Krankheiten nicht heilen kannst, lässt du den Kopf hängen, ist das dann nicht so, dass das nach Ruhm und Reichtum strebende Herz wirkt?“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 129)

Dieses Herz zeigte sich bei mir in unterschiedlichen Situationen. Als ich die oben erwähnte Anfrage des Shen-Yun-Koordinators zurückwies, sagte ich unter anderem als Begründung, dass diese Aufgabe lieber jemand übernehmen solle, der fachkundiger sei und mehr Erfahrung habe als ich. Daraufhin sagte er sinngemäß zu mir, dass ich übertrieben perfektionistisch sei und es für den Erfolg des Projekts auf noch mehr Faktoren ankomme, die nicht in meiner Hand liegen würden. Ich stimmte ihm zu, dachte mir aber: „Falls ich die Aufgabe nicht erfolgreich erledige und Fehler mache, werden die anderen schlecht über mich denken.“

Der Eigensinn zeigt sich bei mir sehr stark. Die Energie, die ich investiere, um auf meinen Ruf zu achten, geht für die konkrete Arbeit zur Wahrheitserklärung verloren. Ich möchte wahrhaftig sein und diesen Eigensinn ablegen, auch wenn ich merke, dass ich ihn Schicht für Schicht von meinem wahren Selbst abschälen muss.

Auf den Meister hören und mich berichtigen

In die Fa-Lerngruppe zu gehen, fiel mir im vergangenen Jahr sehr schwer. Die Lesetermine waren in meinem Alltag keine feste Größe und ich wog jede Woche erneut ab, ob ich hingehen sollte oder nicht. Meistens gewannen meine menschlichen Gedanken die Oberhand: „Zu Hause kannst du dich doch viel besser konzentrieren, lerne lieber hier das Fa.“ – „Mit der Bahn wird es wieder so spät, aber du musst morgen früh aufstehen.“ – „Vielleicht wirst du wieder aufgefordert, etwas zu sagen.“ – „Du hast keine Lust, dir das Gerede von XY anzuhören.“ – „Vielleicht wirst du wieder auf dem Fußboden sitzen müssen.“

Irgendwann wollte ich gar nicht mehr in die Gruppe gehen. Ich hatte verschiedene Anschauungen über einige Praktizierende gebildet und fand sie dominant, merkwürdig oder eigensinnig. Mit der Zeit hatte sich zwischen ihnen und mir eine unsichtbare Kluft gebildet. Der Meister sagt:

„Ihr seid alle Mitkultivierende. Seid ihr Feinde? Ihr habt dasselbe Ziel und errettet die Menschen auf dieser Welt. Ihr sollt einander am nächsten stehen und euch gegenseitig helfen. Wen magst du nicht? Sein Aussehen, sein Verhalten gehören nur zu den Dingen bei den Menschen hier. Ihr seid aber Gottheiten gewesen. Würde sich die göttliche Seite so verhalten? Ihr sollt das von der Kultivierung her betrachten.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung zum 25. Jahrestag der Verbreitung von Dafa auf der Fa-Konferenz in New York, 14.05.2017)

Weil ich die Form des Fa-Lernens in der Gruppe, die der Meister uns gegeben hat, nicht ernst nahm, hatten die Faktoren der alten Mächte einen Vorwand, um mich zu stören. In dieser Zeit hatte ich mehrmals heftige Erscheinungen von Krankheitskarma: Meine Ohren und mein Gesicht waren entzündet und geschwollen, sodass ich nicht einmal das Haus verlassen konnte. Beim Verteilen von Shen-Yun-Materialien hatte ich nach wenigen Stunden so starke Hüft- und Beinschmerzen, dass ich danach ein paar Tage lang nicht richtig laufen konnte und humpelte. Diese Erscheinungen weckten mich auf und ich erkannte meine Lücke. 

Der Meister sagt:

„Was wird aus dir, wenn du nicht auf den Meister hörst?“ (Li Hongzhi, aus dem Video: Fa-Erklärung an die Australischen Praktizierenden, 04.08.2007)

Mich erhöhen und Dafa bestätigen

Im Laufe meiner Kultivierung im Falun Dafa habe ich erkannt, dass die Geschehnisse und die Menschen in meiner Umgebung mir, wie ein Spiegel, meine eigenen Gedanken und mein eigenes Verhalten zeigen. Wenn die Umgebung und die Menschen negativ oder gereizt sind, weiß ich, dass ich bei mir selbst nach dem Grund dafür suchen muss. Der Meister sagt:

„Deshalb sollte jeder zuerst bei sich selbst schauen, wenn er auf irgendein Problem stößt: Habe ich irgendwo einen Fehler gemacht? Ich sage öfters einen Grundsatz, nämlich alles im Kosmos ist harmonisch. Wenn du etwas falsch gemacht hast, dann führt das zu einer Gegenkraft. Es entsteht eine Gegenkraft zu den anderen, um dich herum scheint nichts mehr zu stimmen, die zwischenmenschlichen Beziehungen sind auch angespannt. Such doch einmal in diesem Moment die Ursache bei dir selbst. Wenn du deinen Fehler berichtigt hast, wirst du feststellen, dass alles wieder harmonisch ist und wieder stimmt.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz, 04.-05.09.1998)

Mein Mann, ebenfalls Praktizierender, und ich wohnen in einem alten Mietshaus. Direkt vor unserer Wohnungstür befindet sich eine alte Schwingtür mit zwei Flügeln, die alle Bewohner und Besucher passieren müssen. Sie knarrt laut und ist in unserer Wohnung deutlich zu hören. Unsere Nachbarin, die eine Etage über uns wohnt, besteht darauf, dass diese Tür im Winter geschlossen bleibt, um die kalte Zugluft fernzuhalten. Im Sommer werden die Türflügel geöffnet und eingehakt. Ihren Grund fand ich nicht plausibel, weil die Tür überhaupt nicht dicht ist, sondern große Spalten hat und somit gar nichts ausrichtet.

Wir verstehen uns zwar gut und scherzen oft miteinander, aber bei dieser Sache fühlte ich mich ungerecht behandelt. Ich kämpfte wie ein alltäglicher Mensch um mein Recht und wollte meine Nachbarin umstimmen. Je weniger ich nachgab, desto mehr bewegte sich mein Herz und desto mehr störten mich die Türgeräusche. Der Meister sagt:

„Während du noch wegen persönlicher Vorteile kämpfst und streitest, willst du schon deine Kultivierungsenergie wachsen lassen, so einfach ist das nicht! Bist du dann nicht einem alltäglichen Menschen gleich? Wie kann dann deine Kultivierungsenergie wachsen? Deshalb musst du auf die Kultivierung deiner Xinxing achten, erst dann kann deine Kultivierungsenergie wachsen und sich deine Ebene erhöhen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 41)

„Wenn jenes Herz losgelassen werden kann, hat die Substanz selbst keine Wirkung. Was die Menschen wirklich stört, ist jenes Herz.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 414)

Ich erkannte, dass alle guten und schlechten Dinge um mich herum meiner Kultivierung dienen. Gleichzeitig bieten sie mir die Gelegenheit, durch mein gutes Verhalten in der Gesellschaft Falun Dafa zu bestätigen. Ich sollte die Güte und Nachsicht einer Praktizierenden zeigen. Durch dieses Ereignis verstand ich den Fa-Grundsatz klarer. So konnte ich einen Schritt zurücktreten und die Sache auf sich beruhen lassen. Danach kam mein Herz wieder zur Ruhe und die Tür störte mich nicht mehr.

Das waren einige Erlebnisse und Erkenntnisse auf meiner Kultivierungsebene. Ich möchte mir Mühe geben und mich besser kultivieren, um dem Meister bei der Fa-Berichtigung und Errettung der Lebewesen helfen zu können und mein Gelübde zu erfüllen. Ich danke dem verehrten Meister von ganzem Herzen und ich danke auch meinen Mitpraktizierenden. Ich hoffe, dass immer mehr Menschen erkennen können, wie großartig Falun Dafa ist!