Film „Brief aus Masanjia“ – er erinnert mich an die Zustände im Zwangsarbeitslager in Changchun

(Minghui.org) Vor kurzem stieß ich auf einen Bericht über einen Dokumentationsfilm, der mich an meine Erlebnisse in dem Frauen-Zwangsarbeitslager in Changchun erinnerte. Dort war ich 2005 interniert, weil ich mich geweigert hatte, auf Falun Dafa [1] zu verzichten.

Der Bericht handelte von dem Film „Brief aus Masanjia“, in dem der Falun-Dafa-Praktizierende Sun Yi sein Leben riskiert, um Informationen aus dem Zwangsarbeitslager Masanjia hinauszuschleusen. Er schrieb Dutzende von Briefen, in denen er detailliert darlegte, wie schrecklich unschuldige Praktizierende im Lager gefoltert wurden. Diese Briefe versteckte er in den Schachteln mit Halloween-Dekorationen, die sie Tag und Nacht machen mussten. Julie Keith, eine Frau aus Oregon, fand einen seiner Briefe an Halloween 2012 und veröffentlichte ihn auf ihrem Social-Media-Account. Der Brief fand große Resonanz, und CNN, Fox, The New York Times und Global Post berichteten darüber.

Damals im Jahr 2005 zwang man uns Insassen, stundenlang verschiedenartige handwerklichen Erzeugnisse unter gefährlichen Bedingungen herzustellen. Es ging darum, so viel Gewinn wie möglich aus unserer kostenlosen Zwangsarbeit zu schlagen.

Wir fertigten kleine japanische Puppen in traditionellen Kostümen mit Schirmen an; wir klebten Flügel auf Plastikschmetterlinge; pressten weißen Styropor in die Formen von Vögeln und klebten funkelnde Schnipsel darauf. Wir montierten Windspiele und farbige Terrakotta-Krieger. Die Werkstatt war immer erfüllt von dem stechenden Geruch von Lösungsmitteln, die uns krank machten.

Produkte, die von Falun-Dafa-Praktizierenden und anderen Häftlingen im Frauen-Zwangsarbeitslager von Jilin hergestellt werden.

Als wir die kleinen Vögel, die wir herstellten, in ihre einzelnen Schachteln packten, kam eine Praktizierende auf den Gedanken, auf der Innenseite der Schachteln aufzuschreiben, wie wir im Lager misshandelt wurden. Wir wussten, dass diese Dekorationen nach Übersee verschifft werden würden, und Menschen in anderen Ländern dadurch erfahren könnten, wie Falun-Dafa-Praktizierende in den Lagern verfolgt und misshandelt wurden. Wir stimmten der Idee zu und setzten sie um.

Doch jemand im Lager bemerkte die Botschaft auf der Innenseite einer Schachtel. Das führte dazu, dass alle Schachteln untersucht wurden und entsorgt werden mussten. Am diesem Tag mussten wir uns auf Befehl des Hauptmanns der Abteilung nach dem Mittagessen gegen die Wand stellen. Die Wärter waren wütend, fluchten und beschimpften uns.

Sie durchsuchten und verhörten jede Praktizierende, fanden aber nicht, was sie suchten. So verlängerten sie willkürlich die Haftzeiten einiger Praktizierender. Später wurde eine von den Hauptmännern von ihrem Posten entfernt, denn was passiert war, galt als Versäumnis ihrerseits.

Was wir getan hatten, machte die Behörden wirklich wütend, da sie Angst hatten, dass die Wahrheit über die Verfolgung aufgedeckt werden könnte.

Frühere Berichte:

Kanada, Ottawa: Zuschauer tief bewegt vom Film „Letter From Masanjia“Mexiko: „Brief aus Masanjia“ gewinnt Preis für besten internationalen Dokumentarfilm


[1] Falun Dafa, auch als Falun Gong bekannt, ist ein traditioneller Doppelkultivierungsweg für Körper und Geist, dessen Praktizierende seit 1999 durch die Kommunistische Partei Chinas grausam verfolgt werden.