Verwitwete Frau erschüttert: Ihre Tochter zum zweiten Mal verhaftet

(Minghui.org) Eine 79-jährige Frau war am 4. Dezember 2018 zunehmend besorgt, als ihre Tochter auf dem Weg zur Arbeit nicht wie gewohnt morgens vorbeikam. Auch ihre Anrufe per Handy blieben den ganzen Tag unbeantwortet.

Später wurde ihr mitgeteilt, dass ihre Tochter Liu Rehan in der Nacht zuvor wieder verhaftet worden war, weil sie Falun Dafa [1] praktiziert. Das war ein schwerer Schlag für die alte Frau.

Denn in den letzten Jahren litt sie unter Herzproblemen und Bluthochdruck gelitten. Im vergangenen Jahr war ihr Zustand wegen eines Herzstillstands als kritisch eingestuft worden. Inzwischen hat sie auch noch Rückenprobleme bekommen, kann nicht mehr lange stehen und ist darauf angewiesen, dass ihre ältere Tochter für sie kocht.

Ihr 21 Jahre alter Enkel kommt jetzt zweimal pro Woche aus der Hochschule, um sie zu unterstützen. Eine gutherzige Nachbarin hilft ihr bei der Zubereitung von Mahlzeiten.

Verwitwet infolge der Verfolgung

Dies ist das zweite Mal, dass diese Frau eine Tragödie in ihrer Familie erlebt. Bereits im Juli 2001 waren ihre beiden Töchter und ihr Mann zusammen verhaftet worden, weil sie sich geweigert hatten, auf Falun Dafa zu verzichten.

Ihr damals vierjähriger Enkel (der Sohn ihrer älteren Tochter Liu Rehan) brach in Tränen aus, als sie ihn im Kindergarten abholte und ihm sagte, dass seine Mutter auf eine sehr lange Geschäftsreise gegangen sei.

Während ihre beiden Töchter zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurden, musste ihr Mann für acht Jahre ins Gefängnis. Dort erlitt er drei Schlaganfälle und wurde ein Jahr nach seiner Inhaftierung entlassen. Aus Angst, noch mehr verfolgt zu werden, hatte er das Praktizieren von Falun Dafa nie wieder aufgenommen.

Zwei Monate nach der Freilassung ihrer beiden Töchter starb ihr Mann im September 2004 nach einem weiteren Schlaganfall.

Familie der älteren Tochter ist zerrüttet

Als ihre ältere Tochter im Arbeitslager festgehalten wurde, ließ sich deren Mann, ein Polizist, von ihr scheiden. So kümmerte sie sich um ihren Enkel, während ihre beiden Töchter und ihr Mann inhaftiert waren.

Mit ihrem mageren Renteneinkommen musste die Frau ihren Enkel großziehen. Außerdem reiste sie häufig zwischen drei verschiedenen Haftanstalten hin und her, um ihre Familie zu besuchen und Geld für sie einzusenden.

Als ihre ältere Tochter nach Hause kam, war diese untröstlich, weil sie erlebte, wie ihr Sohn distanziert und hasserfüllt gegen sie eingenommen war. Das war eine Folge der verleumderischen Propaganda gegen Falun Dafa, die ihm von seinen Lehrern in der Schule eingetrichtert worden war. Es dauerte Jahre, bis sie ihre Beziehung zu ihrem Sohn wieder festigen konnte. Später unterstützte er jedoch ihr Praktizieren von Falun Dafa.

Als die ältere Tochter aus dem Arbeitslager freigelassen wurde, ging sie an eine Grundschule zur Arbeit zurück. Anstatt ihr zu erlauben, wieder zu unterrichten, übertrug ihr die Schulleitung verschiedene Aufgaben, weil sie von den Behörden unter Druck gesetzt worden war. Liu beschwerte sich aber nicht und machte ihre Arbeit trotzdem gut.

Jüngere Tochter flieht aus dem Land

Ihre jüngere Tochter, Lily Liu, zog 2007 nach Australien, um weitere Verhaftungen zu vermeiden. Lily fordert die chinesische Regierung auf, ihre ältere Schwester und alle anderen inhaftierten Falun-Dafa-Praktizierenden unverzüglich freizulassen. 

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[1] Falun Dafa (auch Falun Gong genannt), eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode, wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt. Es verbreitete sich rasant und viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Seit 1999 werden Falun-Dafa-Praktizierende in China verfolgt.