Wie ich wahrhaftiger und barmherziger wurde

(Minghui.org) Ich bin 63 Jahre alt. Im Jahre 2009 begann ich Falun Dafa (auch Falun Gong genannt) zu praktizieren. Weil ich glaubte, dass ich mich nicht gut kultiviert hätte, schrieb ich bisher keinen Erfahrungsbericht. Vor einigen Tagen erzählte mir eine Mitpraktizierende von ihrem Bericht. All die wundervollen Dinge, die sie in der Kultivierung erlebt hatte, hatte sie niedergeschrieben. Sie betonte, dass es darum ginge, Falun Dafa zu bestätigen und nicht sich selbst. So beschloss ich, meine Erfahrungen auch aufzuschreiben. Dies war ein sehr emotionaler Moment. Meine Reise war ein Weg voller magischer, erhabener und aufregender Erfahrungen.

Die verpasste Gelegenheit

Vor meiner Kultivierung hatte ich oft das Gefühl, dass ein schweres Schicksal auf mir lastete. Als ich zwanzig Jahre alt war, diagnostizierte der Arzt bei mir ein Herzleiden. Diese Erkrankung wurde mit zunehmendem Alter immer schwerer. Jedes Mal, wenn der Krankheitsverlauf in eine akute Phase kam, musste ich im Krankenhaus operiert werden. Später bekam ich auch qualvolle Kopfschmerzen.

Im Jahr 1997 wurde bei meinem Mann Krebs im Endstadium diagnostiziert. Das war sehr schlimm. Nichts konnte ihn heilen. Meine Mutter lud meinen Mann und mich in ihr Haus ein. Sie wollte sich um uns kümmern. Damals praktizierte sie bereits zwei Jahre Falun Dafa. Sie nahm uns oft mit, wenn sie einen Praktizierenden besuchte. So konnten wir die Videovorträge des Meisters sehen [1]. Sie brachte uns auch die Übungen bei. Dann begannen wir, das Buch Zhuan Falun von Li Hongzhi, das Hauptwerk von Falun Dafaund die Vorträge zu lesen, die der Meister in verschiedenen Regionen gehalten hatte.

Im November 1997 starb mein Mann, einen Monat nach unserem Umzug zu meiner Mutter. Ich kehrte nach Hause zurück und lernte das Fa nicht mehr oft. Gelegentlich praktizierte ich die Übungen noch, um meine Gesundheit zu verbessern. Als die Partei im Jahr 1999 die bösartige Verfolgung von Falun Dafa in Gang setzte, hörte ich mit dem Praktizieren auf. Ich war völlig verloren auf der Suche nach Ruhm und Reichtum. Um zu gewinnen war mir jedes Mittel recht. Einen Großteil meiner Zeit verschwendete ich, indem ich Mah-Jongg [2] spielte.

Dieser Zustand dauerte zehn Jahre an.

Erkennen, was wichtig ist

Eines Tages im November 2009 besuchte ich meine Mutter. Bei dieser Gelegenheit sagte sie mir, dass ich das Mah-Jongg-Spielen aufgeben solle. Sie ermutigte mich, wieder Falun Dafa zu praktizieren. Sie gab mir auch ein paar Ausgaben der Minghui Weekly-Magazine [3] und einige CDs zur Erklärung der wahren Umstände.

Am nächsten Tag sah ich mir eine der CDs an. Aus irgendeinem merkwürdigen Grund konnte ich nur noch weinen. Auch die Minghui-Magazine brachten mich zum Weinen. Mein Hauptbewusstsein wachte auf!

An diesem Tag kehrte ich zur Kultivierung von Falun Dafa zurück.

Ich begann mit Praktizierenden zusammenzuarbeiten und die wahren Umstände zu erklären. Wir verteilten CDs und Informationsmaterialien und verteilten auch die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei und Das ultimative Ziel des Kommunismus. Manchmal gingen wir an verschiedene Orte und hängten Poster und Transparente auf. Ich tat so viel wie ich konnte und benutzte das Fa, um mich selbst zu verbessern. Ich war jeden Tag beschäftigt. Manchmal war ich müde. Gleichzeitig spürte ich, dass ich ein gutes Leben führte. Ich hatte mich völlig erholt. Ich war Falun Dafa sehr dankbar.

Nachbarn setzen sich für mich ein

Im Jahr 2010 mieteten meine Tochter und ich eine Wohnung in einer Kleinstadt. Wir wohnten im siebten Stock und blieben dort acht Jahre. Da das Treppenhaus des Gebäudes sehr schmutzig war, beschloss ich, es zweimal pro Woche vom ersten bis in den siebten Stock zu reinigen. Dann hörten die Leute auf, ihren Müll dorthin zu werfen und halfen dabei, den Ort sauber zu halten. Das gefiel allen und einige boten mir sogar Geld an. Aber ich weigerte mich, es anzunehmen.

Die Nachbarn wussten, dass ich Falun Dafa praktizierte. Als ich ihnen die wahren Umstände erklärte und sie bat, aus der Kommunistischen Partei Chinas und den ihr angeschlossenen Organisationen auszutreten, taten es alle. Sie akzeptierten auch die Materialien zur Erklärung der wahren Umstände wie beispielsweise unsere Zeitschriften, die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei und die CDs.

Im Jahr 2013 wurde ich rechtswidrig verschleppt und in eine lokale Haftanstalt gebracht. Glücklicherweise wurde ich am selben Abend schon wieder entlassen.

Eines Tages putzte ich das Treppenhaus. Eine Nachbarin aus dem vierten Stock erzählte mir, dass ihr Vorgesetzter angeordnet hätte, mich zu überwachen. Sie sagte: „Ich habe mit ihm gestritten, weil das eine schmutzige Angelegenheit ist. Ich sagte ihm, ich würde keine guten Menschen wie Sie ausspionieren. Warum sollte ich auch? Ich sagte zu ihm: Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus und erlebe, wie viel diese Frau für alle getan hat, um den Ort sauber zu halten, und zwar kostenlos. Es gibt alle möglichen Menschen in diesem Gebäude, aber niemand tut etwas für andere. Seitdem diese Falun-Dafa-Praktizierende bei uns wohnt, ist unser Haus sauber. Sie arbeitet täglich über zwei Stunden für uns. Ich bin sehr berührt von ihrer Freundlichkeit. Ihr Leute seid so oberflächlich. Ihr redet nur schön, aber niemand leistet wirkliche Arbeit wie sie. Ich werde keine guten Menschen ausspionieren!“

Die Nachbarin fügte hinzu: „Ich habe mich früher für gut gehalten, weil ich zumindest vor meiner Haustür geputzt habe. Aber ich kann mich niemals mit einer Falun-Dafa-Praktizierenden vergleichen. Am Ende sagte mein Vorgesetzter, dass es wirklich keine Notwendigkeit gäbe, um einen guten Menschen im Auge zu behalten. Damit war die Sache erledigt.“ Ich war berührt. Ich sagte zu ihr: „Sie haben einen guten Standpunkt eingenommen. Eines Tages werden Sie dafür belohnt werden.“

Unerwartete Hilfe

Eines Abends im Jahr 2016 ging ich mit einer Gruppe von Praktizierenden hinaus, um Plakate für die Erklärung der wahren Umstände aufzuhängen. Ein Praktizierender und ich bildeten ein Team. Wir waren für eine ziemlich saubere Wand verantwortlich. Menschen, die aus der Gegenrichtung kamen, konnten die Plakate sicher deutlich sehen.

Wir hatten gerade die Vinylfolien vom Selbstklebeband entfernt und wollten das Plakat aufhängen. Plötzlich kam ein Auto und hielt hinter uns an. Die Scheinwerfer waren eingeschaltet und erhellten die Dunkelheit. Was sollten wir tun? Wenn wir aufhören würden, wäre das Selbstklebeband unbrauchbar. Wir beschlossen, unsere Aufgabe zu Ende zu bringen. Wir nahmen uns Zeit und hängten das Plakat wie geplant auf. Wenn gute Menschen das sehen, werden sie errettet. Schlechte Menschen werden es nicht beachten. Der Praktizierende sagte: „Der Meister sagt, wenn wir Dinge tun, um Lebewesen zu erretten, werden die alten Mächte es nicht wagen, uns zu behindern. Wir werden nicht verfolgt.“

Als wir unsere Köpfe umdrehten, schaute der Fahrer aus dem Auto und sagte zweimal: „Ich schalte die Scheinwerfer ein, damit Sie besser sehen können.“ Er fragte uns noch, wann die Partei untergehen würde. Wir sagten: „Vielen Dank. Sie haben uns geholfen, noch mehr Menschen aufzuwecken. Das ist bemerkenswert. Sie werden sicherlich gesegnet!“ Dann hängten wir weitere Plakate auf.

Wir sagten zu dem Fahrer: „Die Lebewesen wachen wirklich auf. Der Tag, an dem das Böse untergeht, steht vor der Tür. Davon sind wir überzeugt.“

Die Einstellung von Polizeibeamten ändern

Eines Tages im Jahr 2017 trafen wir uns zum gemeinsamen Fa-Lernen. Da einer der Praktizierenden beschattet wurde, entführte die Polizei unsere ganze Gruppe. Sie brachten uns in die Haftanstalt der Stadt. Dort hielt man uns fünfzehn Tage lang fest. Wir weigerten uns, die Gefängnisuniform zu tragen. Daher zwangen drei Polizisten einen von uns, eine Art Zwangsjacke anzuziehen. Das ist eine Art Foltergerät zur Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden. Dann wollten die Polizeibeamten im Zimmer eines Vorgesetzten mit uns „reden“.

Ich war die Erste, die sie zu sich riefen. Sie drohten mir, mich zu fesseln, wenn ich nicht die Gefängnisuniform anziehen würde. Ich weigerte mich. Wütend sagte ein Polizist: „Also gut, fesselt sie!“ Ich sagte: „Wenn Sie das tun, werden all Ihre Namen als Warnung auf Webseiten wie Minghui veröffentlicht. Wenn Ihre Namen auf der Website der Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (WOIPFG) veröffentlicht werden, dann… Wissen Sie, es gibt dieses Prinzip: Gutes wird belohnt und Schlechtes wird bestraft. Das ist wirklich so!“ Der Beamte starrte mich einen Moment lang an und sagte dann: „Mein Name steht schon da.“ Ich versicherte ihm: „Noch nicht. Sie sind kein schlechter Mensch. Sie werden nur ausgenutzt.“

In diesem Moment änderte er sich. Er drehte sich um und verließ den Raum. Ich wusste, dass die bösen Faktoren hinter diesem Polizisten aufgelöst worden waren.

Wir wurden für mehrere Tage in der Haftanstalt eingesperrt. Es war sehr heiß. Die Gefangenen starrten uns voller Verachtung an. Kurz nachdem die Polizisten, mit denen wir am Tag zuvor gesprochen hatten, gegangen waren, kam der Direktor herein. Ich sagte zu ihm: „Ich habe eine Bitte.“ Er fragte: „Worum geht es?“ Ich antwortete: „Wir bekommen jeden Tag eine Schale mit dünnem Reisbrei. Wir müssen sogar unsere eigenen Gurken kaufen. Außerdem gibt es nicht viel Toilettenpapier. Unsere eigenen Zahnbürsten und Zahnpaste müssen wir auch bezahlen. Bei so heißem Wetter haben wir Durst. Einer der Praktizierenden, die Sie verhaftet haben, hatte etwas Geld bei sich. Könnten Sie ihn bitten, uns hundert Yuan (ungefähr 13 Euro) zu leihen?“ Der Direktor erwiderte: „Ich glaube nicht.“

Dann wandte er sich an eine Polizistin und sagte: „Bitte holen Sie ihnen Gurken, vier Rollen Toilettenpapier und eine Kiste Wasser. Die Kosten übernimmt die Strafanstalt.“ Er stand auf und sagte auf dem Weg nach draußen: „Wenn die Anstalt keine Mittel im Budget hat, werde ich dafür aufkommen.“

Als die Dinge geliefert wurden, warfen alle Gefangenen neidvolle Blicke auf uns. Wir teilten die Waren mit allen. Von diesem Tag an waren alle Gefangenen bereit, uns zuzuhören, wenn wir die Fakten über Falun Dafa erklärten.


[1] Neun-Tage-Seminar: Einführungsseminar über Falun Dafa.

[2] Mah-Jongg ist ein altes, beliebtes Gesellschaftsspiel. In China wird es meistens mit Geldeinsatz gespielt.

[3] Minghui Weekly ist  ein regelmäßig erscheinendes Magazin mit ausgewählten Erfahrungsberichten von Praktizierenden.