Helfen, statt Vergeltung zu üben

(Minghui.org) Ich hatte das große Glück, Falun Dafa kennen zu lernen, gerade als es so aussah, als würde mein Leben zu Ende gehen. Hier erzähle ich meine Geschichte.

Als ich noch nicht Falun Dafa (auch bekannt als Falun Gong) praktizierte, war ich sehr krank. Das Krankenhaus verständigte meine Familie zu fünf unterschiedlichen Zeiten, ich sei in einem kritischen Zustand und sie sollten Vorbereitungen für meine Beerdigung treffen. Einer meiner Verwandten gab mir das Buch Falun Gong – Der Weg zur Vollendung von Meister Li Hongzhi. Ich war noch klar genug, um es zu lesen und zu erkennen, dass Falun Dafa das war, wonach ich gesucht hatte.

Obwohl ich zu schwach war, um aus dem Bett steigen zu können, machte ich die Übungen, so gut es mir möglich war. Bald konnte ich mich aufsetzen und dann auch aus dem Bett aufstehen. Ich konnte gehen und essen. Ich sagte zu meiner Frau: „Gehen wir doch nach Hause. Im Krankenhaus können sie mir nicht helfen. Ich möchte heim und Falun Dafa praktizieren.” Die Krankenhausbediensteten sorgten sich, sie könnten verantwortlich gemacht werden, wenn ich sterben würde und so versuchten sie mich davon abzuhalten. Ich sagte zu ihnen, ich wolle einfach nach Hause und würde sie nicht zur Verantwortung ziehen.

Meine erste Trübsal

Ich lebe auf dem Land. Ein junger Mann in unserem Dorf hatte mit dem Bau eines Hauses begonnen, aber da es nicht den Bauvorschriften entsprach, ließ es die Gemeindeverwaltung niederreißen. Der junge Mann holte die Ziegel der Mauern ab, ließ aber die schweren Ziegel des Fundaments zurück. Ich dachte, er hätte sie aufgegeben und so holte ich einige davon. Als mein Nachbar sie erblickte, sagte er, er habe vor, eine Mauer zu bauen und fragte mich, wo ich die Ziegel her hätte. Ich deutete auf das Hausfundament auf dem Hügel und erklärte ihm, was passiert war.

Mein Nachbar nahm seine Schaufel und fing an, die Ziegel auszugraben. Als der junge Mann ihn sah, fragte er: „Wer hat dir gesagt, du könntest hier graben?“ Mein Nachbar sagte, ich sei es gewesen.

Der Bursche war wütend und ging los, um Freunde zu holen. Er und zwei Frauen kamen zu meiner Wohnung und fingen an, mich zu beschimpfen und drohten mir, mich zu schlagen. Ich entschuldigte mich und erklärte, dass ich gedacht hätte, er wolle diese Ziegel nicht mehr haben.

Noch bevor ich zu Ende gesprochen hatte, fingen sie an, mir ins Gesicht zu schlagen. Mein Gesicht schwoll an und brannte. Dann schlugen sie auf mich ein und traten mich mit Füßen. Fast das halbe Dorf kam zusammen, um zuzuschauen, aber nicht ein Mensch versuchte mir zu helfen oder sie zurückzuhalten.

Als ich noch nicht Falun Dafa praktizierte, war ich immer schlecht gelaunt und malträtierte fast jeden Tag jemanden verbal oder schlug ihn, wenn ich mich angegriffen fühlte. Einmal schlug ich meine Frau so schlimm, dass sie sich von mir scheiden lassen wollte. An meinem Arbeitsplatz war ich Aufseher. Wenn sich mir jemand in den Weg stellte, schimpfte oder schlug ich ihn. Einmal drohte ich sogar jemandem, ihn niederzustechen.

Als ich dann aber Falun Dafa praktizierte, wurde ich ruhig und bemühte mich, dem zu folgen, was der Meister sagt:

„Zuerst soll ein Praktizierender nicht zurückschlagen, wenn er geschlagen wird und nicht zurückschimpfen, wenn er beschimpft wird; er muss Nachsicht üben. Wie kannst du sonst als Praktizierender bezeichnet werden?“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 568)

Die Lehre in die Tat umsetzen

Ich hatte gerade erst mit meiner Kultivierung angefangen und mein Fa-Verständnis war noch ganz oberflächlich. Ich hatte jedoch schon klar verstanden, dass das eine Trübsal war, die ich ertragen musste, dass es eine Auflösung von Karma war und auch eine Gelegenheit für mich, meine Xinxing zu erhöhen. Ich erkannte, dass ich in einem anderen Leben jemanden verletzt haben musste und so war es die Rückzahlung einer Verbindlichkeit, die ich schuldete. Ich durfte mich nicht so revanchieren, wie ich das vor meiner Kultivierung getan hatte.

Stellt euch vor, was passiert wäre, wenn ich nicht Falun Dafa praktiziert hätte! Wenn sie mich vor so einer großen Menschenmenge gedemütigt hätten, hätte ich irgendetwas getan, um zu zeigen, dass ich stärker bin als diese zwei Frauen und der junge Mann. Wie hätte ich sonst im Dorf noch mein Gesicht wahren können?

Schließlich waren die drei entkräftet und ihre Wut war verraucht. Sie fluchten zwar noch über mich, gingen aber weg. Die Dorfbewohner, die herausgekommen waren, um der Schlägerei zuzusehen, gingen heim. Als ich mein Gesicht berührte, konnte ich fühlen, wie heiß und geschwollen es war. Mein ganzer Körper schmerzte.

Mittlerweile hatte meine Frau gehört, was da vor sich gegangen war und eilte herbei. Als sie mich auf dem Boden hocken sah, ermutigte sie mich und erinnerte mich an eine Geschichte, die der Meister im Zhuan Falun erzählt hat:

„Es gibt eine Überlieferung, wonach Han Xin dadurch beleidigt wurde, dass er zwischen den Beinen eines anderen hindurchkroch.“ (ebenda, Seite 571)

Nachdem sie selbst die erstaunliche Heilung von all meinen Krankheiten miterlebt hatte, fing meine Frau auch an, Falun Dafa zu praktizieren.

Sie sagte: „Auf meinem Weg hierher hielten einige Polizisten mit ihrem Wagen an, als sie mich sahen. Sie sagten, falls du ins Krankenhaus müsstest, würden sie jene, die dich schlugen, die Rechnung und eine Entschädigung bezahlen lassen. Als ich fragte, woher die Polizei das wisse, sagte sie: „Die Leute, die dich geschlagen haben, waren so schockiert, dass du nicht zurückgeschlagen hast, dass sie sicher annahmen, du würdest sie anzeigen und so meldeten sie den Vorfall bei der Polizei.“

Im Laufe des Tages begriff ich, dass es für einen Kultivierenden leichter ist, physisches Leiden zu ertragen. Am schwierigsten ist es, Demütigung hinzunehmen – ein Xinxing-Aspekt. Man muss bewusst Verlust erleiden und das Gesicht verlieren oder gedemütigt werden und seine Anhaftungen loslassen. Am Wichtigsten aber ist, ruhig zu bleiben und nichts übel zu nehmen. Wenn man das erreichen kann, kultiviert man sich wirklich.

Eine Gelegenheit, dem Mann zu helfen, der mir geschadet hat

Hinterher wollte meine Frau, dass ich nach den Leuten sehe, die mich geschlagen haben. Ich sagte: „Das ist geschehen, damit ich meine Xinxing erhöhen konnte. Ich werde sie nicht verklagen, warum also sollte ich dann nach ihnen suchen?“ Sie sagte: „Wir sollten sie wissen lassen, dass wir ihnen keinerlei Probleme bereiten wollen, weil wir Falun Dafa praktizieren.“

Meine Frau ging zu dem Burschen, der mich geschlagen hatte: „Junger Mann, mein Mann hat irrtümlich diese Ziegel mitgenommen und hat sich bei Ihnen entschuldigt. Warum haben Sie ihn dann so verprügelt? Sein Gesicht ist geschwollen und fast alle im Dorf haben gesehen, was Sie getan haben. Ich komme, um Ihnen mitzuteilen, dass wir Ihnen eine Menge Probleme hätten bereiten können. Wir praktizieren Falun Dafa. Darum lassen wir Sie einfach so davonkommen. Mein Mann könnte ins Krankenhaus gehen und dort bleiben. Wir könnten verlangen, dass Sie all diese Behandlungskosten bezahlen. Sogar die Polizisten sagten zu uns, wir sollen ins Krankenhaus gehen. Bitte denken Sie daran, dass alle Falun-Dafa-Praktizierenden gütig sind, weil unser Meister uns lehrt:

„‚... wenn ihr Praktizierenden geschlagen werdet, schlagt ihr nicht zurück; wenn ihr beschimpft werdet, schimpft ihr nicht zurück‘“ (ebenda, Seite 552)

Als meine Frau wieder heimkam, sagte sie: „Der junge Mann, der dich geschlagen hat, ist ganz arm. Es sieht so aus, als gäbe es in diesem Haus nichts zu essen. Sollten wir ihm nicht einen Sack Reis geben?“ Ich sagte: „Sicher. Ich bin nicht wütend auf ihn.“ Bevor ich Falun Dafa praktizierte, hätte ich nach Rache getrachtet. Nun aber tat er mir leid.

Meine Frau brachte dem jungen Mann einen Sack Reis. Er war von Reue erfüllt, über das, was er getan hatte und wusste nicht, was er sagen sollte.

Hinterher dachte ich über alles noch einmal nach. Ich bin ein Mann, hatte mich aber von zwei Frauen und einem jungen Burschen schlagen gelassen. Ich wurde vor dem ganzen Dorf gedemütigt. Wenn ich nicht Falun Dafa praktiziert hätte, dann hätte ich mein Gesicht öffentlich nicht mehr zeigen können.

Der junge Mann schien gedacht zu haben, dass ich Vergeltung üben könnte und so kam er immer wieder zu mir und entschuldigte sich. Ich erklärte immer, dass ich ein Praktizierender sei und ihm nicht schaden wolle.

Meine Frau und ich berichteten ihm von unseren erstaunlichen Erlebnissen, nachdem wir angefangen hatten, Falun Dafa zu praktizieren und dass die Dinge, welche die Partei gegen Dafa sagt, Lügen sind. Der junge Mann nickte immer mit dem Kopf und sagte: „Wegen der Art und Weise, wie Sie mit den Schlägen umgegangen sind, glaube ich Ihnen.“

Aufgrund dieses Ereignisses wussten alle Dorfbewohner, dass ich Falun Dafa praktizierte und bewunderten mich.

Die Leute der Polizeidienststelle, des Büros 610 und der örtlichen Staatssicherheit fingen an, meine Frau und mich zu schikanieren. Einmal brachte ein Beamter des Büros 610 eine Gruppe Leute mit in die Wohnung, um uns zu befragen. Sie wollten wissen, warum wir immer noch Falun Dafa praktizierten. Ich sagte: „Als ich noch nicht praktizierte, war ich so krank, dass mein Leben nicht mehr lebenswert war. Das Krankenhaus kontaktierte meine Familie fünf Mal und sagte zu ihr, sie sollten Vorbereitungen für meine Beerdigung treffen.“

Als er immer wieder die Verleumdungspropaganda der Partei gegen Falun Dafa wiederholte, fragte ich ihn, ob Falun Dafa ihm oder seiner Familie jemals geschadet habe. Als er das verneinte, sagte ich: „Früher hatte ich immer mit allen gestritten, nun ziehe ich es vor zu sitzen und zu meditieren. Wem schade ich dadurch?“ Er überlegte und sagte dann: „Möglicherweise praktiziere ich eines Tages Falun Dafa und lerne zu meditieren, wenn ich im Ruhestand bin.“ Er kam nie wieder zurück.