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Ein ganzes Stockwerk nur zur Folter von Falun-Dafa-Praktizierenden – im Gefängnis 1 in Shenyang, Provinz Liaoning

13. April 2019 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Liaoning

(Minghui.org) Seit vielen Jahren werden Falun-Dafa-Praktizierende [1] im Gefängnis 1 von Shenyang in der Provinz Liaoning gefoltert – im obersten Stockwerk, das eigens dafür leer geräumt wurde. 

Obwohl der dafür verantwortliche Gefängnisdirektor Wang Bin inzwischen in die Erziehungsbehörde der Gefängnisverwaltung von Liaoning versetzt wurde, geht die Verfolgung dort unvermindert weiter. Der derzeitige Gefängnisdirektor Wang Hongtao ist hinsichtlich der Verfolgung der Praktizierenden in Wangs Fußstapfen getreten.

Wang Bin begann als Gefängnisdirektor des Gefängnis von Benxi. Nachdem er ins Gefängnis von Fushun versetzt worden war, schlug ihn ein Häftling während eines Kampfes. Wang Bin wollte sich an dem Häftling rächen. Deshalb beantragte der Häftling eine Verlegung. Aufgrund seiner Beziehungen wurde ihm diese gewährt und er landete im Gefängnis 1 von Shenyang, auch bekannt als Gefängnis Dabei. Wang war entschlossen, sich nicht um seine Rache bringen zu lassen. Er folgte dem Häftling ins Gefängnis von Shenyang.

Folter

Wang Bin wurde 2008 in das Gefängnis von Shenyang versetzt. Im Jahr 2012 gab er die Anweisung, das fünfte Stockwerk des Gefängniskrankenhauses zu leeren, um es speziell für die Folterung von Falun-Dafa-Praktizierenden neu zu nutzen. Das fünfte Stockwerk ist das oberste Stockwerk. Wang Bin wählte die bösartigsten Häftlinge als „Gehilfen“ für dieses Stockwerk aus.

Einmal wurde ein Praktizierender im Winter in das fünfte Stockwerk gebracht. Er wurde ausgezogen und mit kaltem Wasser übergossen. Dann brachte man ihn in einen leeren Raum mit offenen Fenstern und fesselte ihn auf ein „Schlafbrett“.

Am nächsten Tag hatte er hohes Fieber, bekam aber keine medizinische Hilfe. Am darauffolgenden Tag war er tot.

Eine andere Foltermethode ist, dass Praktizierende gezwungen werden, sich um 90 Grad zu beugen. Die Wärter legen ihnen dann einen dicken Stapel Bücher auf den Rücken und schlagen mit einem Gummihammer auf die Bücher, was starke Schmerzen verursacht und zu Schäden der inneren Organe führt.

Stirbt ein Praktizierender infolge der Folter, wird er zur Notfall-Behandlung ins Gefängniskrankenhaus gebracht, auch wenn er bereits tot ist. Wenn die Familie argwöhnt, dass es bei dem Tod nicht mit rechten Dingen zugegangen sein könnte, sagen die Gefängnisverwalter ihnen, dass der Praktizierende plötzlich gestorben sei und nicht wiederbelebt werden konnte.

Als das fünfte Stockwerk einmal überfüllt war, befahl Wang den Leitern aller anderen Abteilungen, die Praktizierenden in ihrem Zuständigkeitsbereich zu foltern und eine 100-prozentige „Umerziehungs-Quote“ zu erreichen.

Streng geführte Abteilung“ ausschließlich zum Zwecke der Folter von Praktizierenden gebaut

Im Jahr 2010 beantragte Wang den Bau einer zweistöckigen „streng geführten Abteilung“ auf dem Gefängnisgelände, die ausschließlich der Folter von Falun-Dafa-Praktizierenden dienen sollte. Außenstehende kennen sie als Abteilung Nr. 19.

Als die Abteilung 2012 fertiggestellt war, sagte Wang der Gefängnisverwaltung, dem Justizministerium und dem Büro 610, dass sie ihm alle Praktizierenden aus anderen Gefängnissen der Provinz schicken sollten, die sich weigerten, „umerzogen“ zu werden. Viele Praktizierende wurden dorthin überführt und brutal gefoltert.

Zwei Jahre nachdem die Grausamkeit des Polizisten Xu Bowen bei der Folterung von Praktizierenden festgestellt worden war, wurde er zum stellvertretenden Leiter der Abteilung befördert. Einmal zwang er einen älteren Praktizierenden, bei sehr heißem Wetter drei Tage lang gefütterte Baumwollkleidung zu tragen. Der Praktizierende war so schweißgebadet, dass er die Kleidung nicht mehr ausziehen konnte.

Auf der „streng geführten Abteilung“ werden die Praktizierenden auf verschiedenste Weise gefoltert. Sie werden mit Elektroschock gefoltert, einer Zwangsernährung von Kot und Urin unterzogen, müssen auf einer Tigerbank sitzen und ihnen wird Pfefferspray in die Augen gesprüht. Sie müssen sich bis in die frühen Morgenstunden Videos ansehen, die Falun Dafa diffamieren.

Li Shangshi war ein Praktizierender aus der Stadt Panjin. Er wurde 17 Tage lang auf die Tigerbank gefesselt – eine Foltermethode. Während dieser Zeit folterte man ihn noch auf andere Weise: unter anderem wurde sein Anus mit einer Metallbürste aufgerieben. Als man ihn schließlich von der Tigerbank losband, fesselte man ihn anschließend einen Monat lang auf ein Bett aus scharfen Steinen.

Li befand sich am Rande des Todes, als er in einen Isolationshaftraum gebracht wurde. Dort versetzte ein Insasse ihm so lange Tritte, bis er starb.

In der „streng geführten Abteilung“ wurden innerhalb kurzer Zeit fünf Praktizierende zu Tode gefoltert.

Frühere Berichte:

Practitioners Tortured in Shenyang No. 1 Prison When Panjin Prison Closed

“If I Die, It Will Have Been Due to Torture!”

Falun Gong-Praktizierender wird im Gefängnis von Shenyang gefoltert - Besuch der Familie nicht gestattet (Provinz Liaoning)

Drei Männer bis zur Unkenntlichkeit gefoltert

Architekt aus Dalian zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, Familienbesuche sind nicht erlaubt

Dreizehn Tage Schlafentzug – Anwalt schildert eigene Foltererfahrung

Mit Hungerstreik gegen Misshandlung in Shenyangs Gefängnis protestiert


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.