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Vor über drei Jahren verhaftet, jetzt erst Urteilsverkündigung (Provinz Hebei)

18. April 2019 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Hebei

(Minghui.org) Kürzlich wurden drei Bürger der Stadt Qian‘an, Provinz Hebei zu Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie Falun Dafa [1] praktizieren. Sie waren vor fast dreieinhalb Jahren verhaftet worden und befanden sich seitdem im Gefängnis.

Wang Yonghong (w) wurde zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan [2] verurteilt. Zhou Xiuxia (w) und Liu Xiaoyuan (w) wurden zu dreieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von 7.000 Yuan (ca. 920 EUR) verurteilt.

Zhou Xiuxia

Vor über drei Jahren verhaftet, jetzt erst Urteilsverkündigung

Man hatte die drei Frauen am 15. Dezember 2015 verhaftet, weil sie ihren Glauben an Falun Dafa nicht aufgeben wollten. Die Polizei brachte sie am nächsten Tag in die Erste Haftanstalt der Stadt Tangshan, wo sie sich seitdem befanden.

Die Stadtverwaltung von Qian'an genehmigte ihre Verhaftungen am 18. Januar 2016 und reichte am 11. Juli offizielle Anklagen ein.

Am 28. Oktober 2016 traten die drei Frauen beim Stadtgericht von Qian'an auf. Ihre Anwälte plädierten für sie auf nicht schuldig, während sie selbst zu ihrer Verteidigung aussagten. Sie legten dar, dass es ihr verfassungsmäßiges Recht sei, Falun Dafa zu praktizieren. Zudem würden sie gegen keine Gesetze verstoßen, wenn sie ihren Glauben nicht aufgeben.

Der Richter wartete mehr als zwei Jahre, ehe er die Urteile verkündete.

Durch die Tortur und die willkürliche Inhaftierung der Praktizierenden gerieten ihre Familien in große Not. Die Gesundheit ihrer betagten Eltern verschlechterte sich zusehends. Die über 70-jährige Mutter von Zhou, der über 80-jährige Vater von Wan und die Schwiegermutter von Liu starben im Mai, Juni und Dezember 2017 nacheinander und ließen ihre kranken und betagten Ehepartner allein zurück.

Die Familien der Praktizierenden wendeten sich an verschiedene Behörden mit dem Ziel, Gerechtigkeit für sie zu finden und ihre Freilassung zu fordern. Da ihre Forderungen bei den Behörden kein Gehör fanden, legten die drei Familien im Dezember 2018 gemeinsam Beschwerde gegen folgende Personen ein: Pu Yonglai, Leiter der Staatssicherheitsabteilung der Stadt Qian'an; Wang Xiaojing, Staatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft von Qian'an; und Wang Ziliang, Richter am Gericht von Qian'an. Diese hatten sich an ihrer Verfolgung beteiligt. Die Familien forderten die sofortige Freilassung ihrer Angehörigen.

Wiederholt wegen ihres Glaubens ins Visier genommen

Alle drei Praktizierenden lernten Falun Dafa vor Beginn der Verfolgungskampagne (Juli 1999) kennen. Sie schätzen die Praktik, weil Falun Dafa ihre Gesundheit verbessert und ihre Sichtweise erweitert hatte.

Weil sie ihren Glauben nicht aufgaben, wurden sie in den letzten zwei Jahrzehnten immer wieder verhaftet und inhaftiert.

Wan Yonghong

Vor der Festnahme war Wan Direktorin bei der Industrial and Commercial Bank in Qian'an beschäftigt gewesen. Sie wurde mehrmals verhaftet und ihre Wohnung häufig durchsucht. Im Jahr 2007 zog sie sich unheilbare Wirbelsäulen- und Beinverletzungen zu, als sie versuchte, der Polizeihaft durch einen Sprung aus einem Fenster im vierten Stock zu entkommen. Acht Jahre später hat sie immer noch zwei Metallplatten im Rücken und im Bein und ihr linkes Bein ist weiterhin taub. Sie kann sich nicht hinsetzen und hat Schwierigkeiten, beim Gehen das Gleichgewicht zu halten.

Wan hatte mehr als 70.000 Yuan (ca. 9.200 EUR) Arztkosten zu bezahlen, aber ihr Unternehmen weigerte sich, sie zu entschädigen. Darüber hinaus setzte das Unternehmen auf Druck des lokalen Büros 610 ihr Gehalt, ihre Pension und andere Nebenleistungen aus. Wan schätzt ihre finanziellen Verluste auf über 600.000 Yuan (ca. 79.200 EUR).

Liu Xiaoyuan

Liu arbeitete auch bei der Industrial and Commercial Bank in Qian'an. Sie wurde siebenmal verhaftet, weil sie Falun Dafa praktiziert. Die Polizei beschlagnahmte bei mehreren Wohnungsdurchsuchungen viele ihrer persönlichen Gegenstände. Kurz nach ihrer Verhaftung im Oktober 2007 wurde ihr Arbeitsplatz gekündigt, was zu einem finanziellen Verlust von über 600.000 Yuan (ca. 79.200 EUR) führte.

Zhou Xiuxia

Zhou, eine ehemalige Mitarbeiterin der Food Company von Qian'an, begann im März 1999, Falun Dafa zu praktizieren. Sie wurde sechsmal verhaftet und verbrachte zwei Jahre in einem Zwangsarbeitslager, wo sie verschiedener Folter ausgesetzt war. Ziel war es, sie zur Aufgabe des Praktizierens von Falun Dafa zu zwingen.

Am 1. September 2003 wurde sie wegen der Verbreitung von Informationen über Falun Dafa verhaftet. Anschließend kam sie für einen Monat in eine Haftanstalt. Danach wurde sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Dort fügten die Mitarbeiter ihrem Essen unbekannte Drogen hinzu. Daraufhin konnte sie nur noch verschwommen sehen und hatte Taubheitsgefühle in den Beinen und Füßen. Ihr Arbeitgeber behielt während ihrer Haftzeit mehr als 200.000 Yuan (ca. 26.400 EUR) ihres Gehalts ein.

Frühere Berichte:

Bankangestellte, infolge der Verfolgung arbeitsunfähig, stellt Strafanzeige gegen Jiang Zemin

Qian'an, Hebei Province: 33 Locals Harassed by Police for Suing Former Chinese Dictator

Li Qingson and Zhou Xiuxia from Qian'an City, Hebei Province Suffer Frequent Persecution


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Das sind umgerechnet ca. 1.050 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- Euro