Falun Dafa Minghui.org www.minghui.org AUSDRUCK

Shanghai: Erfolgreicher Geschäftsmann zu vier Jahren Gefängnis verurteilt – Rettungsaktionen in Heimatstadt

21. April 2019 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in Shanghai

(Minghui.org) Am 16. April 2019 musste der erfolgreiche Geschäftsmann Deng Chenglian, 48, aus Shanghai im Rollstuhl in den Gerichtssaal Fengxian gebracht werden. Er ist bereits extrem schwach, bedingt durch Folter und Misshandlungen während der Haft und seine Hungerstreiks aus Protest gegen die Verfolgung. 

Es ist zurzeit Dengs dritter Hungerstreik, der seit über sieben Monaten andauert. Außerdem haben ihm Beamte Injektionen gegen seinen Willen verabreicht. Als Reaktion auf die Folter hat Deng mit seinen Anwälten zusammen Klagen gegen die Beamten der Haftanstalt eingereicht.

Deng wurde vor einem Jahr verhaftet und zu einer vierjährigen Haftstrafe und einer Geldstrafe von 8.000 Yuan [1] verurteilt.

Zwei von seiner Familie engagierte Anwälte plädierten in seinem Namen auf nicht schuldig. Sie wiesen darauf hin, dass die Polizei seine Wohnung ohne Durchsuchungsbefehl durchsucht habe. Deng sei während der Durchsuchung nicht zu Hause gewesen. Außerdem habe die Polizei keine Liste der beschlagnahmten Gegenstände vorgelegt.

Deng Chenglian ist vor kurzem zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt worden, weil er Falun Dafa praktiziert.

Rettungsaktionen in der Heimatstadt

In Dengs Heimatstadt Huanggang, Kreis Qichun in der Provinz Hubei sammelten die Dorfbewohner Unterschriften auf einer Petition, die seine Freilassung fordert. Alle im Dorf unterschrieben die Petition. Selbst das Dorfkomitee, das von Deng mehrere Spenden erhalten hatte, unterstützte die Aktion.

In der Petition steht: „Wir haben gesehen, wie Deng durch Falun Dafa zu einem besseren Menschen wurde. Wir freuen uns für ihn. Außerdem sind wir dankbar für die großen Beiträge, die er für das Dorf geleistet hat. Wir müssen unschuldigen Menschen wie ihm helfen. Wir hoffen, dass er bald wieder freigelassen wird.“

Deng spendet 280.000 Yuan (ca. 37.000 Euro) für den Straßenbau

Deng zog aus seiner Heimatstadt nach Shanghai, wo er ein erfolgreiches Unternehmen gründete. Beeinflusst von seinen Freunden gewöhnte er sich dort viele schlechte Gewohnheiten an. Daraufhin verließ ihn seine Frau. Deng erlitt einen Nervenzusammenbruch.

Einige Monate nachdem er angefangen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, gab er all seine schlechten Gewohnheiten auf. In dieser Zeit erholte er sich von seinen körperlichen Beschwerden wie Verdauungsleiden und einer Prostata-Entzündung. Seine Familie und seine Freunde waren von seiner Veränderung beeindruckt und unterstützten ihn fortan bei der Kultivierung.

Da seine Heimatstadt aufgrund eines unzureichenden Straßennetzes von anderen Städten isoliert war, spendete Deng im Jahre 2010 insgesamt 280.000 Yuan, um mehrere Straßen bauen zu lassen, die das Dorf mit den nahegelegenen Städten verbinden. Jedes Mal, wenn er ins Dorf zurückkehrte, half er Familien, die in Not waren.

Verhaftung, Folter und Erniedrigung

Die Polizei des Bezirks Minhang verhaftete Deng am 23. März 2018 in seiner Wohnung, ohne einen Haftbefehl oder eine andere Identifikation vorzuweisen. Man brachte ihn zur Wache und verhörte ihn. Den ganzen Tag über bekam er weder zu essen noch zu trinken.

Danach sperrte man Deng ins Untersuchungsgefängnis Minhang. Die Wärter fesselten ihn mit Handschellen, ketteten seine Füße an und folterten ihn, sie wollten ihn zwingen, dass er seinen Glauben an Falun Dafa aufgab. Doch Deng weigerte sich standhaft. Als er aus Protest gegen die Folter in einen Hungerstreik trat, wurde er ins Gefängniskrankenhaus Shanghai gebracht und dort elf Tage lang an ein Bett gefesselt, ohne die Möglichkeit, sich bewegen oder auf die Toilette gehen zu können. Erst am 27. April 2018 wurde ein offizieller Haftbefehl erlassen.

Im Juni 2018 befahl Xu Junmin, ein Beamter des Untersuchungsgefängnisses, sechs Häftlingen, ihn zu foltern. Sie rasierten ihm die Haare ab, um ihn zu demütigen. Zwei Tage später fesselten ihn Wärter mit Handschellen und ketteten seine Füße an. Als Deng Ende Juni zum zweiten Mal in einen Hungerstreik trat, zwangsernährten ihn die Wärter durch einen Harnkatheter. Dies führte zu einer Schwellung des Geschlechtsteils und der Harnwege. Danach banden sie ihn fast einen Monat lang an ein Bett fest.

Folterillustration: Zwangsernährung, gefesselt ans Bett

Am 3. Juli 2018 wurde Deng ins Gefängniskrankenhaus gebracht und dort für 17 Tage ans Bett gefesselt. Alle vier Gliedmaßen waren gefesselt. Ein zusätzlicher Gurt über seiner Brust machte ihn bewegungsunfähig. Er wurde durch eine Sonde in der Nase zwangsernährt, was zu Schwellungen im Hals und in der Nase führte. Hinzu kamen Brustschmerzen und Geschwüre auf dem Rücken.

Gerichtsverhandlung

Als die Polizei am 23. Juli 2018 Dengs Fall dem Gericht in Fengxian vorlegte, behauptete sie, drei Handys in Dengs Wohnung gefunden zu haben. Sie behauptete außerdem, dass er sie benutzt habe, um Nachrichten über Falun Dafa an WeChat-Gruppen zu senden.

Am 3. September 2018 erklärte Deng den Beamten, dass er aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes nicht in der Abendschicht arbeiten könne. Daraufhin nahmen sie ihn in Isolationshaft. Am 4. September trat Deng in den dritten Hungerstreik. Nachts blieb er weiterhin in Isolationshaft und an ein Bett gebunden, tagsüber wurde er zwangsernährt. Erst am 17. September verlegte man ihn wieder in eine normale Zelle.


[1] Das sind umgerechnet ca. 1.100 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.