Der Kultivierungsweg eines Pädagogen

(Minghui.org) Nach dem Militärdienst war Tsai Shouren nur noch auf der Suche nach Ruhm und Reichtum. Doch ein Autounfall änderte alles – auch seine Lebenseinstellung. Er begann seine spirituelle Reise. Dabei lernte er Falun Dafa [1] kennen, eine Kultivierungspraktik für Körper und Geist, die auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht basiert. Seitdem profitiert er von diesem Übungsweg – seit mehr als zwei Jahrzehnten.

Ein Weckruf

„Als ich den Militärdienst abgeschlossen hatte, traf ich ein paar Freunde“, beginnt Herr Tsai mit seinem Bericht. „Sie behaupteten, dass sie mir zeigen könnten, wie man schnell reich wird. Damals war ich Grundschullehrer, wollte aber mehr Geld verdienen. Um als Geschäftspartner einzusteigen, musste ich das Haus meiner Mutter als Sicherheit hinterlegen, um mir eine halbe Million NTD (neuer Taiwan-Dollar, entspricht 14.200 Euro) zu leihen. Nachdem ich das Geld überwiesen hatte, hörte ich nichts mehr von ihnen. Mir wurde bange ums Herz. Um den Schuldenberg abzutragen, probierte ich die Geschäftsidee selbst aus, machte aber am Ende noch mehr Verluste.“

Im Alter von 28 Jahren hatte Tsai Schulden in Höhe von fast zwei Millionen NTD (56.700 Euro). Er tat sein Möglichstes, um sich von dieser Schuldenlast zu befreien, und hätte deshalb beinahe den Lehrerberuf aufgegeben. Er meinte, dass Reichtum der einzige Weg zum Glück sei. Doch ein Verkehrsunfall lehrte ihn etwas anderes.

Tsai erzählt: „Eines Tages waren mein Freund und ich auf dem Weg nach Hualien in einen Verkehrsunfall verwickelt. Das Auto hatte einen Totalschaden, wir dagegen bleiben unverletzt. Wir hatten ein Landstück erkundet, das etwa 100 Meilen von der Hauptstadt Taipeh entfernt lag. In diesem Moment wachte ich plötzlich aus dem Traum auf, wie ich ein Vermögen aus dem Land machen könnte. Stattdessen dachte ich an die Kultivierung. Da fasste ich einen Entschluss: Ich wollte nicht mehr versuchen, vergeblich dem Geld nachzujagen.“

Es war der 24. Oktober 1992, als sich Tsai für die Kultivierung entschied.

Das Tor der Falun-Dafa-Kultivierung betreten

Es gibt ein Sprichwort: „Wer eine Katastrophe überlebt, wird bestimmt Glück haben.“

Einen Tag nach dem Unfall dachte Tsai tiefsinnig über den Grund nach, warum der Himmel sein Leben gerettet hatte.

„Zu jener Zeit war ich von meinem Leben enttäuscht und fühlte mich körperlich und geistig erschöpft“, erinnert sich Tsai. „Ich hatte die Menschen aufrichtig behandelt und an meine Freunde geglaubt, war aber ständig getäuscht und ausgenutzt worden. Konfuzius sagte: ‚Wer am Morgen das Dao hört, kann am Abend ohne Bedauern sterben.‘ Ich las die Bücher alter Weiser, um mein wahres Selbst zu finden. Einmal blieb ich sogar eine Woche lang in einem Tempel und lernte Tai-Chi. Aber ich fand, dass das Leben sinnlos war und ich keinen aufrichtigen Weg finden konnte, der mich zu meinem ursprünglichen, wahren Selbst zurückführen konnte.“

Er fährt fort: „Im Frühjahr 1998 übte ich mit ein paar Freunden Tai-Chi im Taipeh Youth Park. Damals war ich 34 Jahre alt. In der Nähe unseres Standortes brachte ein Falun-Dafa-Praktizierender den Menschen die Übungen bei. Ich lernte an diesem Tag die dritte Übung „Die beiden kosmischen Pole verbinden“. Als ich an diesem Abend die Übung zu Hause praktizierte, spürte ich im Körper einen Energieschub.“

Dies löste in Tsai den starken Wunsch aus, Falun Dafa zu praktizieren. Vier Monate später lud ihn dieser Praktizierende zu einem Neun-Tages-Kurs ein.

Tsai erzählt: „Ich schaute mir die Video-Vorlesungen von Meister Li Hongzhi an, dem Begründer von Falun Dafa. Der Meister kam mir vertraut vor und er war sehr freundlich. Jedes Wort des Meisters hallte in meinem Herzen wider. Ich fühlte mich so wunderbar. Am Ende des neunten Tages fühlte ich mich ganz niedergeschlagen, weil der Kurs zu Ende war und ich den Meister nicht mehr sehen konnte.“

Einer Kultivierungsschule treu bleiben

Die erste Herausforderung für Tsai bestand darin, sich an dem häufig vorkommenden Glaubens-Grundsatz „keine zweite Schule“ zu halten. Er hatte seit Jahren Tai-Chi praktiziert und war davon ganz begeistert.

„Ich schwankte mehr als einen Monat lang zwischen der Kultivierungsschule Falun Dafa und Tai-Chi. Am 16. September 1998 hatte ich nach den Falun-Dafa-Übungen Bauchschmerzen. Der Meister lehrt uns, einer einzigen Kultivierungsschule treu zu bleiben. Ich erkannte sofort, dass der Meister sich nicht mehr um mich kümmern würde, wenn ich diesen Grundsatz immer noch nicht anerkannte.“

Über die Xinxing [2] sagt der Meister Folgendes:

„Was ist Xinxing? Xinxing beinhaltet De (De ist eine Art Substanz); Xinxing beinhaltet Nachsicht; beinhaltet Erkennen; beinhaltet Verzicht, Verzicht auf alle Begierden und auf alle Arten von Eigensinn eines alltäglichen Menschen; und noch dazu Leiden ertragen können und so weiter, sie beinhaltet Dinge in vielen Bereichen. Die Xinxing der Menschen muss in allen Bereichen erhöht werden, erst dann kannst du dich wirklich erhöhen, das ist einer der entscheidenden Faktoren für die Steigerung deiner Kultivierungsenergie.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 41)

Tsai sendet aufrichtige Gedanken aus

„Die Meditation in der doppelten Lotusposition war für mich sehr anstrengend“, erinnert sich Tsai weiter. „Der Schmerz war so unerträglich, dass ich nicht mehr weitermachen wollte. Doch als ich die Schmerzen ertrug, tauchte ein Lichtstrahl vor meinem Himmelsauge auf. Ein sanftes und angenehmes Gefühl der Heiligkeit umgab mich, das nicht mit Worten zu beschreiben ist. Ich wusste, dass der Meister mir das Licht gesandt hatte, um mich zu ermutigen, beharrlich weiterzumachen. Seither dachte ich nie mehr daran, die Praktik aufzugeben.“

Er fügt hinzu: „Am Anfang hatte ich das Gefühl, dass sich das Falun (Gebotsrad) im und gegen den Uhrzeigersinn dreht. Wenn sich mein Verhalten ständig den Anforderungen des Dafa angleicht, wird der Meister meinen Körper kontinuierlich reinigen. Es war eine wirklich mystische Erfahrung. Solange man sich fleißig kultiviert, werden alle anormalen Zustände berichtigt.“

Früher erkältete sich Tsai ganz schnell. Daher hatte er viele Medikamente in der Schublade aufbewahrt. Als er begann, Falun Dafa zu praktizieren, verschwanden all seine Krankheiten. Seine Augen waren klar und das Gesicht wieder rosig. Seine Frau fragte ihn sogar: „Warum sind alle Medikamente in deiner Schublade verschwunden?“

Schlafapnoe seiner Frau verschwindet

2004 hatte seine Frau Symptome einer Schlafapnoe. Ihre Atmung wurde nachts beim Schlafen allmählich schwächer oder kam sogar zum Stillstand. Obwohl sie viele Krankenhäuser besucht, viele Ärzte konsultiert und viele Medikamente eingenommen hatte, verbesserte sich ihr Gesundheitszustand nicht. Innerhalb von etwas mehr als einem Monat verlor sie über 20 Pfund an Körpergewicht. Eines Nachts, als die Atembeschwerden wieder auftauchten, bat sie ihren Mann, ihr Falun Dafa beizubringen, damit sie nicht ins Krankenhaus gehen musste.

Tsai erzählt: „Am nächsten Morgen gegen 5:00 Uhr nahm ich meine Frau zum Gruppenübungsplatz mit. Danach wurde sie auch eine Falun-Dafa-Praktizierende. Langsam veränderte sich ihr Gesundheitszustand: Sie nahm an Körpergewicht zu und ihr Gesicht wurde rosig. Als sie einmal die fünfte Übung (Verstärkung der göttlichen Fähigkeiten) machte, wurde ihr Atem immer schwächer. Sie wusste nicht, was sie tun sollte, rief aber: „Meister, bitte retten Sie mich!“ Schlagartig stabilisierte sich ihr Atem. Seit diesem Erlebnis kultivierte sie sich noch standhafter. Schon nach einigen Wochen des Praktizierens verschwanden die Atembeschwerden vollständig. Viele ihrer Verwandten, die ihre Veränderung miterlebten, sind danach auch Falun-Dafa-Praktizierende geworden.“

Moralische Erziehung fördern

Tsai war der Leiter der Sportgruppe in der Schul-Sportabteilung. Er war für die Durchführung einiger Projekte verantwortlich, die der Abteilungsleiter vorschlug. Für ein gut erstelltes Projekt konnte die Schule eine Auszeichnung gewinnen.

Der Meister lehrt:

„Nachdem diese Mitarbeiter euer Falun Dafa gelernt haben, kommen sie früh und gehen spät, sie arbeiten gewissenhaft und fleißig; wenn die Leitung die Arbeit an sie verteilt, sind sie gar nicht wählerisch, sie kämpfen auch nicht mehr um eigene Vorteile.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 246)

Er verhielt sich nach dem Maßstab des Dafa, arbeitete fleißig über mehrere Tage bis Mitternacht an einem Projekt. Sein Durchhaltevermögen überraschte die Kollegen. In der Folge war das Projekt erfolgreich und die Schule erhielt den Bonus.

Auf dem Schulgelände richtete Herr Tsai später einen Gruppenübungsplatz ein. Für Lehrpersonen bot er einen Ausbildungskurs im Faun Dafa an. Er erzählte den anwesenden Lehrern, wie es bei ihm zu Verbesserungen kommen konnte und von den Wohltaten des Falun Dafa.

Als er zum Leiter des Lebensbildungsprogramms befördert wurde, erkannte Tsai, wie bedeutsam die moralische Erziehung ist. Er schrieb von sich aus einen Realisierungsplan. Zudem sorgte er dafür, dass in jeder Schulklasse pro Schulhalbjahr ein Kurs über moralische Werte abgehalten wurde.

Er betont: „Ich habe sogar angeboten, in diesem Kurs selbst zu unterrichten. Einige Lehrer sagten mir, dass ich dumm sei, so viele Kurse zu übernehmen. Aber ich bin doch ein Falun-Dafa-Schüler. So dachte ich, dass es sich lohnt, das zu tun.“

Der Meister erklärt:

„In der Geschichte strahlten das ganze Gesicht und der ganze Körper Aufrichtigkeit aus. Ihr Aussehen war auch relativ gut.“ (Li Hongzhi, Was ist ein Dafa-Jünger, Fa-Erklärung in New York 2011, 29.08.2011)

´Tsai lehrte seine Schüler die Falun-Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Dazu erzählte er einige Kurzgeschichten, die im Buch Zhuan Falun erwähnt werden. Er hoffte, dass seine Schüler ein Leben mit Aufrichtigkeit, Freundlichkeit, Durchhaltevermögen und Integrität führen konnten.

13 Jahre lang war er Leiter der Lebenserziehungs-Gruppe im Disziplinaramt und beobachtete das Verhalten der Schüler auf dem Schulgelände. Er wurde als „ewiger Lebenserzieher“ gelobt. 2015 zog er sich nach dreißig Jahren Lehrtätigkeit in den Ruhestand zurück.

Nachwort

Seit Jahren koordiniert Tsai zusammen mit der örtlichen Polizei die Aktivitäten der Falun-Dafa-Praktizierenden. Im Gegensatz zu den Polizisten, die als „schwarze Hand“ für die Kommunistische Partei Chinas dienen, unterstützen die taiwanischen Beamten Falun Dafa. Sie loben die Praktizierenden. Einige sagen sogar: „Falun-Dafa-Praktizierende verbreiten eine positive Energie, wenn sie die Gruppenübungen durchführen.“

In Taiwan ist Falun Dafa durch das nationale Gesetz geschützt. Jeder kann Falun Dafa frei praktizieren. Tsai möchte den Menschen sagen, dass Falun Dafa tiefgründig und Meister Li der beste Mensch der Welt ist. Er hofft, dass jeder, der sich kultivieren will, die Gelegenheit schätzt und das Buch Zhuan Falun liest.


[1] Falun Dafa ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde am 13. Mai 1992 zum ersten Mal in Changchun in China von Meister Li Hongzhi der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie verbreitete sich rasant bis in über 100 Länder der Welt . Der erste „Welt-Falun-Dafa-Tag“ wurde am 13. Mai 2000 gefeiert. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Seit 1999 werden Falun-Dafa-Praktizierende in China verfolgt.

[2] Wesen des Herzens, Qualität des Herzens