Matas: Die Coronavirus-Katastrophe hätte vermieden werden können

(Minghui.org) Der „KPCh-Virus“ (COVID-19) tobte in kürzester Zeit über die ganze Welt, weil die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) von Anfang an gezielt wichtige Informationen vor der Welt verbarg. David Matas, ein in Kanada ansässiger Menschenrechtsanwalt, ist der Ansicht, dass diese Katastrophe hätte vermieden werden können.

In einem kürzlich geführten Interview mit einem Minghui-Korrespondenten sagte Matas: „Wenn der Rest der Welt offensiver gegen all diese Falschdarstellungen, Vertuschungen, Verleugnungen und kontrafaktischen Berichte im Umgang mit dem Missbrauch von Organtransplantationen vorgegangen wäre; wenn das globale System auf Transparenz und Rechenschaftspflicht im Umgang mit dem Missbrauch von Organtransplantationen bestanden hätte und wenn China im Umgang mit dem Missbrauch von Organtransplantationen einem globalen Druck in Bezug auf Transparenz und Rechenschaftspflicht in seinem Gesundheitssystem [ausgesetzt] gewesen wäre, dann hätten wir dieses Coronavirus jetzt nicht. Und wir leiden jetzt unter den Konsequenzen, weil wir den Missbrauch der Organtransplantationen ignoriert haben.“

Matas bezieht sich bei dieser Aussage auf den von der KPCh geförderten Organraub, bei dem von Gewissensgefangenen (von denen die meisten Falun-Dafa-Praktizierende sind) Organe entnommen werden [1]. Zusammen mit dem ehemaligen kanadischen Staatssekretär für den asiatisch-pazifischen Raum, David Kilgour, hat Matas umfassend untersucht, inwiefern das chinesische Regime aktiv am Organraub bei Gewissensgefangenen beteiligt ist. Ihre Ergebnisse wurden 2006 in einem Bericht veröffentlicht mit dem Titel „Blutige Ernte: Untersuchungsbericht zu den Anschuldigungen der Organentnahmen an Falun-Gong-Praktizierenden in China“ [2]. Im Jahr 2016 veröffentlichten Matas, Kilgour und der Journalist Ethan Gutmann „Bloody Harvest / The Slaughter: An Update“ auf der Grundlage ihrer laufenden Untersuchung der Gräueltaten des Organraubs durch die KPCh [3].

Menschenrechtsanwalt David Matas 

Die verlogene Natur der KPCh

David Matas ist der Ansicht, dass das grundlegende Problem in der verlogenen Natur der KPCh liegt. Von den Gräueltaten des Organraubs bis zum SARS-Ausbruch hat die KPCh in ihrem Versuch, ihre Verbrechen zu vertuschen und in der internationalen Gemeinschaft gut dazustehen, ihr Verhalten zu lügen nie geändert.

Beim Ausbruch des KPCh-Virus ist es diesmal nicht anders, erklärt Matas. Es sei einfach „typisch chinesisches kommunistisches Verhalten“, was die Entstehung des Virus, die Art seiner Verbreitung und die Reaktion der KPCh darauf betrifft.

„Ich denke, wir müssen uns vor dem Gesundheitssystem der chinesischen Regierung in Acht nehmen – dem Narrativ der chinesischen Regierung. Wir können uns nicht auf ihre Daten verlassen, wir können uns nicht auf ihre Äußerungen verlassen“, so Matas.

Im Umgang mit China schlägt er vor, der KPCh in den meisten Fällen nicht zu vertrauen. Als Beispiel nennt er Taiwan und dessen Erfolg bei der Bekämpfung des Virus. „Wenn wir der Kommunistischen Partei Chinas dasselbe Misstrauen entgegenbringen würden, wie es die taiwanische Regierung getan hat und tut, wären wir weltweit viel besser dran, als wir es jetzt sind. Die Taiwaner kennen die Kommunistische Partei besser als jeder andere, und wir sollten ihrem Beispiel folgen. Es war die Erkenntnis der Taiwanesen, dass dies geschah und dass es real war und gefährlich. Das hat viel bewirkt.“

Folgen der Gleichgültigkeit gegenüber dem Organraub 

Matas und Kilgour sind zwei der führenden Persönlichkeiten, die den Missbrauch der Organtransplantationen in China untersuchen und aufdecken. Trotz der enormen Arbeit, die sie in den letzten zehn Jahren geleistet haben, ist Matas nach wie vor der Meinung, dass noch nicht genug getan wurde, um die vom chinesischen kommunistischen Regime verübten Gräueltaten zu beenden.

„Es hat die Regierungs- und zwischenstaatliche Ebene sicherlich nicht so erreicht, wie es das hätte tun sollen. Und der Grund dafür ist, dass wir es mit einer geopolitischen Macht zu tun haben. Einer wirtschaftlich mächtigen, politischen Macht, die nicht nur in China ihr Gewicht in die Waagschale wirft, um ihre Position in China zu sichern. Sie wirft auch ihr Gewicht weltweit in die Waagschale, um zu propagieren, Druck auszuüben und einzuschüchtern. Sie setzt wirtschaftliche und politische Druckmittel ein, um zu vertuschen, zu leugnen, zu verschleiern und ein Narrativ zu präsentieren, der nicht den Fakten entspricht. Für viel zu viele Menschen auf der ganzen Welt war es politisch und wirtschaftlich einfach bequem mitzumachen.“

Matas erklärt, wenn sich China beim Missbrauch von Organtransplantationen globalem Druck und der Forderung nach Transparenz und Rechenschaftspflicht in seinem Gesundheitssystem gegenübergesehen hätte, dann „hätten wir dieses Coronavirus jetzt nicht. Und wir leiden jetzt unter den Folgen, weil wir die Augen vor dem Missbrauch der Organtransplantationen verschlossen haben.“

Er schlägt vor, daraus eine Lehre zu ziehen. Nämlich, Menschenrechtsverletzungen nicht zu tolerieren und zu ignorieren. „Es mag die Tendenz gegeben haben zu glauben, dass wir den Missbrauch der Organtransplantationen in China ignorieren können, weil er nur in China geschieht. Und es geschieht nicht bei uns in Kanada und den USA und so weiter, aber das Coronavirus ist eine Antwort darauf.“

Matas: „Man kann davon ausgehen, dass die Kommunistische Partei Chinas nicht die Absicht hatte, die Verbreitung des Coronavirus zu verursachen, aber was sie aktiv betrieben hat, ist vorsätzliche Blindheit. Und ich würde sagen, dass auch der Rest der Welt sich ihr in dieser vorsätzlichen Blindheit angeschlossen hat. Und wir alle leiden nun unter den Folgen dieser Blindheit.“

Die „Nürnberger Prozesse“ und das Gesetz „Gerechtigkeit für die COVID-19- Opfer“

Matas begrüßt auch das „Justice for Victims of COVID-19 Act“ (Gerechtigkeit für die Opfer des COVID-19-Gesetz), das Anfang des Monats von US-Senator Josh Hawley eingeführt wurde. Im Falle seiner Verabschiedung würde das Gesetz die hoheitliche Immunität Chinas aufheben und es würde ein privates Klagerecht gegen die chinesische Regierung schaffen. Denn die KPCh hat Informanten zum Schweigen gebracht und kritische Informationen über das Coronavirus zurückgehalten.

Matas merkt dazu an: „Ich denke, es ist wichtig, dass es für Menschenrechtsverletzungen eine Schuldfähigkeit gibt, und ein Teil der kriminellen Schuld ist vorsätzliche Blindheit.

Es gab diese Art medizinische Streitigkeiten und medizinische Probleme in den Nürnberger Prozessen. Und ein Teil der Nürnberger Prozesse waren die Prozesse gegen die Nazi-Ärzte. Viele von ihnen wurden mit einem typischen Einwand vor Gericht gestellt. Viele von ihnen sagten, dass sie nicht gewusst hätten, was vor sich ging. Dass sie gewusst hätten, was sie selbst taten, aber dass sie keine Ahnung gehabt hätten, woher die Körper kamen oder mit welchen Proben sie es zu tun hätten und so weiter. Das Nürnberger Gericht verurteilte am Ende trotzdem einige von ihnen zum Tod – auf der Grundlage der Doktrin der vorsätzlichen Blindheit.

Der Grund dafür, dass sie es nicht wussten, war, dass sie nicht fragten, dass es ihnen egal war, dass sie nicht aufpassten. Sie hätten es herausfinden können, aber sie [machten sich] nicht die Mühe nachzusehen.

Und ich denke, das gilt auch für das Coronavirus. Es war nicht die unmittelbare Besorgnis der Kommunistischen Partei zu fragen: ‚Geschieht das?‘ , sondern: ‚Uns ist egal, ob das geschieht; wichtig ist nur, wie es politisch aussieht.‘ Und so war es die Weigerung, sich mit der Ernsthaftigkeit des Virus auseinanderzusetzen, die das Problem verursachte. Und das führte auch zu einer Schuld, einer potenziellen kriminellen Schuld, einer internationalen kriminellen Schuld.“

Die KPCh als Terroristengruppe bezeichnen und die Beamten bestrafen

Matas schlägt vor, ein System einzurichten, das die zivilrechtliche Haftung ermöglicht.

„Ganz gleich welche Art Gesetz in den USA eingeführt wird und ganz gleich, ob China als Ausnahme bezeichnet wird, die momentan hinsichtlich der strafrechtlichen Haftung besteht, ich denke, wir müssen die Instrumente zu Hilfe rufen, die jetzt vorhanden sind. Denn in den meisten Ländern der Welt ist es möglich, Verbrechen gegen die Menschlichkeit unter dem System der universellen Gerichtsbarkeit zu verfolgen. Und auf diese Systeme muss man sich berufen, damit die verantwortlichen chinesischen Beamten es sich zweimal überlegen, ob sie diese Dinge tun.

Gegenwärtig haben Kanada, die USA und viele andere Länder Gesetze zur universellen Gerichtsbarkeit. Diese erlauben es, dass jeder strafrechtlich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt werden kann. Ganz gleich, welcher Nationalität die Personen angehören, solange sie im Land auftauchen.“

Matas spricht auch das Magnitsky-Gesetz als eine mögliche Art von Gesetzgebung an, in dem die Täter namentlich genannt werden. Dieses Gesetz, das 2012 in Kraft trat, ermächtigt die US-Regierung, Menschenrechtsverletzer zu bestrafen, ihr Vermögen einzufrieren und ihnen die Einreise in die USA zu verweigern. Matas: „Wir haben diese Gesetzgebung in Kanada, den USA und Großbritannien und wir könnten im Rahmen dieser Gesetzgebung Personen benennen. Und ich würde vorschlagen, dass wir sie beim Namen nennen.“

Nach Matas könne China eingestuft werden als Betreiber von staatlich gefördertem Terrorismus. „Offensichtlich hat das Coronavirus weitverbreitete Angst und Schrecken hervorgerufen“, erklärt er.

Über David Matas

David Matas schloss sein Studium an der Universität Oxford, England, ab. Er ist Rechtsexperte mit den Schwerpunkten Flüchtlings-, Einwanderungs- und Menschenrechtsgesetze. Für seinen Untersuchungsbericht [2] erhielten er und Kilgour 2009 den Menschenrechtspreis der in Deutschland ansässigen Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und wurden 2010 für den Friedensnobelpreis nominiert.

In den vergangenen zehn Jahren sind Matas und Kilgour in mehr als 40 Länder gereist, um auf Chinas erzwungene Organentnahme bei lebenden Gewissensgefangenen, insbesondere bei Falun-Dafa-Praktizierenden, aufmerksam zu machen. Der Dokumentarfilm „Human Harvest“ über ihre Ermittlungen zu Chinas systemischer Kriminalität wurde 2015 mit dem Peabody-Preis ausgezeichnet.


[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Die aktualisierte Version von 11/2007 finden Sie hier.

[3] Titel der Deutschen Version: THE SLAUGHTER. Massenmorde, Organraub und Chinas geheime Lösung für sein Dissidenten-Problem. ISBN 978-3-86239-105-9