(Minghui.org) Ein Ehepaar wurde am 20. Januar 2021 verhaftet, weil es mit anderen über Falun Dafa [1] gesprochen hatte. Fünf weitere Falun-Dafa-Praktizierende wurden gemeinsam mit den beiden verhaftet. Als dieser Bericht erstellt wurde, befand sich das Paar in Polizeigewahrsam. Die Familie ist in Sorge um die 67-jährige Frau, die früher an schwerer Blutarmut gelitten hat.
Zhou Yonglin lebt mit seiner Frau Sun Jiping in der Stadt Jingzhou. Gemeinsam mit fünf weiteren Praktizierenden sprachen sie mit anderen Menschen über Falun Dafa. Beamte der Polizeiwache der Gemeinde Yanjia nahmen sie dabei fest. Das Paar wurde auf die Polizeiwache gebracht. Während des Gewahrsams bekam Sun Bauchschmerzen und musste mehrmals zur Toilette. Der begleitende Polizist ging davon aus, dass die Praktizierende die Bauchschmerzen nur vorgetäuscht habe. Am nächsten Tag wurde das Paar zum Amt für öffentliche Sicherheit der Stadt Linghai überführt. Die weiteren Praktizierenden kamen noch am Tag der Festnahme gegen Kaution frei.
Die Beamten durchsuchten die Wohnung des Paares. Viele Gegenstände, darunter das Bild des Begründers von Falun Dafa, Informationsmaterialien, Drucker, Computer und Druckerpapier wurden beschlagnahmt. Die genaue Anzahl der beschlagnahmten Gegenstände blieb unbekannt, da während der Durchsuchung niemand zu Hause war. Auch ihre Lohnkarten sind verschwunden. Bis heute hat die Polizeiwache keine Liste mit den beschlagnahmten Gegenständen herausgegeben.
Am nächsten Tag wurden die beiden Praktizierenden verhört. Danach verlegten die Beamten Sun in das Frauenuntersuchungsgefängnis Jinzhou, während ihr Mann in die Haftanstalt Jinzhou überführt wurde. Wegen der Pandemie standen die beiden 21 Tage unter Quarantäne.
Am 2. Februar rief die Polizei bei dem Sohn des Paares an. Sie teilten ihm mit, dass die Verhaftung seiner Eltern bestätigt worden sei und sie mit Geldstrafen rechnen müssten. Die Beamten gingen davon aus, dass die beiden in die Stadt Lingyuan, etwa 200 Kilometer von Jinzhou entfernt, verlegt werden.
Da ihr Sohn in der Stadt Shenyang, rund 230 Kilometer von Jingzhou entfernt, arbeitete, konnte er wegen der Pandemie nicht nach Hause zurück. Als das Paar unter Quarantäne stand, verweigerten Polizisten der Familie, dass sie Geld und Kleidung hinterlegt. Auch ihr Anwalt durfte die zwei nicht besuchen.
Nachdem Sun in jungen Jahren ihre Eltern verloren hatte, lebte sie mit ihrer älteren Schwester und deren Schwiegereltern zusammen. Sun begann schon früh, sehr hart zu arbeiten, um ihrer Schwester und deren Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Doch Sun wurde schwerkrank. Erst als sie anfing, Falun Dafa zu praktizieren, wurden ihre Krankheiten, darunter eine schwere Blutarmut, geheilt.
Als die Kommunistische Partei Chinas 1999 die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden begann, reiste Sun mit ihrem Mann am 12. Februar 2000 nach Peking. Sie wollten für ihren Glauben eintreten, wurden aber verhaftet und gefoltert. Später brachten die Beamten sie in die Haftanstalt Linghai. Die zwei Praktizierenden wurden derart verprügelt, dass sie nicht mehr gehen konnten.
Später brachten die Behörden die beiden in das Zwangsarbeitslager Masanjia, wo sie zwei Jahre festgehalten wurden.
Am 6. September 2004 sprach Sun mit Passanten in der Stadt Linghai über Falun Dafa. Jemand zeigte sie bei der Polizei an, sodass sie festgenommen wurde. Erneut landete sie in der Haftanstalt Linghai und wurde verprügelt. Sun ging aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik. Die Beamten erklärten daraufhin, dass sie nicht verantwortlich wären, wenn die Praktizierende im Hungerstreik sterben würde.
Da Sun sehr schwach war, verabreichten ihr die Beamten Spritzen mit unbekannten Medikamenten, die sie am Leben halten sollten. Als sich die Praktizierende etwas erholt hatte, brachte man sie ins Zwangsarbeitslager Masanjia, wo sie weiter verfolgt wurde.
Dort befand sich Sun in einem halb-bewusstlosen Zustand und litt unter schwerer Blutarmut. Sie konnte sich nicht hinsetzen. Da das Zwangsarbeitslager befürchtete, dass Sun sterben könnte, wurde sie am 27. Juli 2005 freigelassen.
Im Oktober 2016 fühlte sich Sun plötzlich kurzatmig. Von Tag zu Tag verschlimmerte sich ihr Zustand. Gesicht und Beine schwollen an. Wenn man auf die Beine drückte, bildete sich eine Kuhle. Auch Suns Bauch war aufgebläht. Sie hatte keinen Appetit mehr.
Anfang 2017 war Suns ganzer Körper geschwollen, sogar die Augäpfel waren betroffen. Sie konnte keine Socken, Schuhe oder Kleidung mehr tragen. Ständig hatte sie das Gefühl, als ob ein großes Stück glühende Holzkohle vor ihrer Brust wäre. Wenn sie sich bewegte, nahmen die Hitze und die Schmerzen zu. Sie fühlte sich atemlos und schlief unkontrolliert ein.
Nach etwa drei Monaten war Sun zu schwach, um sich umzukleiden oder aus dem Bett aufzustehen. Sie musste sich im Sitzen an eine Wand lehnen. Wenn sie im Sitzen einnickte, war sie schon glücklich. Durch die Atembeschwerden wurde sie jedoch wieder wach.
Suns Sohn brachte die Praktizierende in das örtliche Krankenhaus. Nach verschiedenen Untersuchungen diagnostizierte ein Arzt Blutarmut. Der Hämoglobinwert lag bei nur 1,8 Gramm, während der Normalwert zwischen 12 und 16 liegt. Sun litt an einem Sauerstoffmangel, auch bezüglich des Blutsauerstoffs. Im Bauch und im Herzen hatte sich Flüssigkeit angesammelt. Das Herz war deformiert; eine Seite war größer als die andere. Der Arzt zweifelte, dass Sun das überleben könnte.
Die Praktizierende erhielt eine Blutspende von zwei Litern. Nachdem sie einige Medikamente bekommen hatte und drei Tage lang mit Sauerstoff versorgt worden war, ging es ihr besser. Allerdings fiel der Blutwert während jeder wöchentlichen Untersuchung erneut, sodass Sun weitere Bluttransfusionen erhalten musste.
Später verlegte man Sun zur Behandlung in das Universitätskrankenhaus Jinzhou. Dort diagnostizierten die Ärzte Knochenhyperplasie, Hypoproteinanämie und Myokardschäden. Alle Spezialisten sagten Suns Sohn, dass seine Mutter ein Leben lang auf Bluttransfusionen angewiesen sei.
Von Mai 2017 bis September 2017 erhielt Sun acht Bluttransfusionen mit jeweils 400 oder 800 Millilitern.
Nachdem Sun aus dem Krankenhaus zurück nach Haus kam, begann sie wieder, Falun Dafa zu praktizieren – und ihr Zustand besserte sich. Bevor sie sich jedoch vollständig erholen konnte, wurden ihr Mann und sie erneut festgenommen.
Am 5. Februar 2021 brachte Suns ältere Schwester ihre Krankenakte zur Polizei. Aber sie konnte den Leiter des Amtes für öffentliche Sicherheit, Zhang Ronghui, der für Suns Fall zuständig war, nicht sprechen.
Als Suns Schwester ein zweites Mal das Amt aufsuchte, verband ein Wärter sie mit Zhang. Als dieser hörte, dass Sun früher an einer schweren Blutarmut gelitten hatte, sagte er ihrer Schwester, dass sie ihm die Akte und die Krankenhausunterlagen schicken solle.
Suns Schwester äußerte ihre Sorge, dass sich der Zustand ihrer Schwester durch die Haft weiter verschlechtern könnte. Daraufhin erklärte Zhang, dass es kein Problem zu befürchten gebe. Die Behörden hätten eine gründliche Behandlung veranlasst, die pro Person 500 Yuan (rund 60 Euro) koste. Dabei blieben jedoch die Misshandlungen, denen Sun in der Haft ausgesetzt sein dürfte, völlig außer Acht.
An der Verfolgung beteiligt:
Zhang Ronghui, Polizeichef der Stadt Linghai: +86-416-191035, +86-416-8191070, +86-416-8191067Zhang Chunlei, Direktor der Polizeiwache der Gemeinde Yanjia: +86-13840633555, +86-17641601759Direktor des Frauenuntersuchungsgefängnisses der Stadt Jinzhou: +86-416-3708086
(Weitere Kontaktinformationen sind im chinesischen Originalartikel zu finden.)
[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.