Bilanz 2021: Insgesamt 132 Falun-Dafa-Praktizierende durch Verfolgung verstorben

(Minghui.org) Im Jahr 2021 starben 132 Falun-Dafa-Praktizierende infolge der Verfolgung ihres Glaubens.

Hunderttausende von Praktizierenden wurden seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa schikaniert, festgenommen, inhaftiert und gefoltert. Auf der Website Minghui.org wurden bis zum 6. Januar 2022 insgesamt 4.726 Todesfälle dokumentiert. Aufgrund der strengen Informationszensur in China ist die tatsächliche Zahl jedoch wahrscheinlich weitaus höher.

Unter den neu gemeldeten Todesfällen sind zwei Praktizierende, die 2017 starben, drei im Jahr 2018, zwei im Jahr 2019, 24 im Jahr 2020 und 101 im Jahr 2021.

Die 101 Todesfälle im Jahr 2021 ereigneten sich über das ganze Jahr verteilt, mit 60 Todesfällen im Zeitraum Januar bis Juni.

Falun-Dafa-Praktizierende, die durch die Verfolgung im Jahr 2021 ums Leben kamen1. Reihe (v.l.n.r.): Ding Guiying, Lyu Guanru, Mo Kun, Lyu Songming, Liu Xiufang, Xie Dewen2. Reihe (v.l.n.r.): Li Caie, Zhang Cuicui, Li Hongwei, Gong Piqi, Kang Aifen, Wu Dongsheng3. Reihe (v.l.n.r.): Wang Xiangju, Li Guiyue, Zhou Xianwen, Guo Qi, Sun Xiujun, Chu Liwen4. Reihe (v.l.n.r.): Guo Hongyan, Ma Ying, Chang Xiuhua, Pan Yingshun, Song Xiulian, Fu Guihua

Die verstorbenen Praktizierenden, davon 85 Frauen, stammten aus 25 Regionen. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Heilongjiang (25), Liaoning (22) und Jilin (15) verzeichnet. In den übrigen 22 Regionen gab es zwischen einem und acht Fällen.

Die 112 Praktizierenden, deren Alter bekannt war, waren zwischen 39 und 85 Jahre alt. Der jüngste Praktizierende war Pu Zheng, der 2017 im ersten Gefängnis der Provinz Yunnan zu Tode gefoltert wurde. Die ältesten Praktizierenden waren Li Jingxia und Ren Canru, beide Lehrerinnen im Ruhestand, die nach Schikanen durch die Behörden verstarben.

Einige ältere Praktizierende hatten vor ihrem eigenen tragischen Tod den Schmerz ertragen, ihre Kinder durch die Verfolgung zu verlieren. Ren Canrus Sohn, Yuan Jiang, starb vor 20 Jahren infolge von Folter. Der 82-jährige Tan Fengming sah seinen Sohn nach 2004 nie wieder. Der Sohn war damals unterwegs gewesen, um Informationsmaterialien über Falun Dafa zu verteilen. Da Tan nun verstorben ist und seine Tochter immer noch eine vierjährige Haftstrafe wegen Praktizieren von Falun Dafa absitzt, kämpft Tans 77-jährige Frau damit, die Trauer zu bewältigen und für sich selbst sorgen zu müssen.

Ein 80-jähriger Mann wurde nach einer dreijährigen Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa nie freigelassen. Stattdessen behielten die Behörden Liu Xiyong in Haft und verhängten Monate später eine weitere vierjährige Haftstrafe über ihn. Trotz seines kritischen Zustands wurde ihm Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung verweigert, und er verstarb am 29. Dezember.

Weitere acht verstorbene Praktizierende waren ebenfalls über 80 Jahre alt, 28 waren über 70, 31 über 60, 36 über 50 und 4 über 40. Sie kamen aus allen Gesellschaftsschichten, wie Lehrer, Buchhalter, Ärzte, Ingenieure und Fabrikarbeiter.

25 Praktizierende starben in der Haft, davon 13 im Gefängnis und zehn in Untersuchungsgefängnissen. Eine 45-jährige Frau starb in einer Polizeiwache und ein Mann starb in einem Krankenhaus, beide nur einen Tag nach ihrer Verhaftung. Bei mehreren im Gefängnis verstorbenen Praktizierenden erlaubten die Behörden ihren Familien nicht, die Leichen zu sehen, und zwangen sie, die Toten einäschern zu lassen. Die Familien, die die Leichen sehen durften, berichteten oft, dass ihre Angehörigen schwer verletzt worden waren.

Viele der Verstorbenen waren jahrzehntelang inhaftiert und gefoltert worden, bevor sie starben. Eine 72-jährige Frau war zwanzig Mal in einer psychiatrischen Klinik, ein 53-jähriger Geschichtslehrer war 14 Jahre lang inhaftiert, und eine 68-jährige Frau verbrachte insgesamt 17 Jahre im Arbeitslager und in drei Gefängnissen.

Eine 76-jährige Frau verstarb drei Tage, nachdem sie von Gefängniswärtern bewusstlos nach Hause getragen worden war, – wenige Wochen vor ihrer geplanten Entlassung nach einer sechsjährigen Haftstrafe. Eine Frau wurde zwei Tage vor ihrer geplanten Entlassung nach fünf Jahren Haft zu Tode geprügelt. Einem anderen Mann wurde erst einen Tag vor seinem Tod aufgrund einer schweren Bauchwassersucht Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung gewährt.

In einigen Fällen erwies sich die psychische Belastung durch die ständigen Schikanen als tödlich für die Praktizierenden. Bei einer 67-jährigen Frau in der Provinz Heilongjiang, deren Gesundheitszustand bereits sehr schlecht war, verschlechterte sich ihr Zustand nach den Schikanen weiter. Selbst einen Monat nach ihrem Tod riefen die Behörden noch ihren Mann an und forderten ihn auf, sich im Büro des Nachbarschaftskomitees zu melden.

Nachfolgend finden Sie einige der Todesfälle des Jahres 2021. Die vollständige Liste der 132 verstorbenen Praktizierenden können Sie hier herunterladen (PDF).

Todesfälle im Gewahrsam

Todesmeldung aus Dalian: 80-Jähriger stirbt im Gefängnis nach drei Jahren Haft

Liu Xiyong

Als Li Xiyongs Angehörige ihn am 9. April 2021 aus dem Gefängnis abholen wollten, mussten sie erschüttert feststellen, dass der 80-jährige Mann, der gerade seine dreijährige Haftstrafe abgesessen hatte, von der Polizei weggebracht worden war. Vier Monate später wurde er zu weiteren vier Jahren verurteilt und erkrankte an Diabetes und einer Flüssigkeitsansammlung in der Brust. Während seiner Behandlung fesselten ihn die Mitarbeiter mit Handschellen und Fußfesseln an das Krankenhausbett.

Am 9. Dezember erkrankte Liu an einer weiteren schweren Krankheit. Als er ins Krankenhaus gebracht wurde, saß er in einem Metallkäfig im hinteren Teil des Fahrzeugs im Rollstuhl. Die Familie war betrübt, als sie sah, dass Lius Gesicht, Hände und Füße geschwollen waren. Er schien behindert zu sein und konnte nicht klar sprechen. Als seine Enkelin versuchte, ihm die Maske anzupassen, schüchterten die Wärter sie ein und ließen die Familie nicht näher an ihn heran.

Die Wärter verlangten auch, dass Lius Familie für alle seine medizinischen Behandlungskosten aufkommt. Sie behaupteten, dass er die Krankheit bereits vor seiner Verhaftung gehabt habe, und sagten, sie trügen keine Verantwortung für ihn. Die Familie beantragte mehrmals Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung für ihn, aber ohne Erfolg.

Liu starb am 29. Dezember um 10 Uhr morgens im Zentralkrankenhaus von Dalian. Die Gefängnisbehörde erlaubte seinem Sohn nicht, seinen Leichnam mit nach Hause zu nehmen, da sie befürchtete, dass seine Familie eine Beschwerde gegen sie einreichen würde. Polizisten bewachten seinen Leichnam bis er am 1. Januar eingeäschert wurde.

Mit Beginn der Verfolgung war Liu wiederholt inhaftiert worden, weil er für seinen Glauben eintrat und auf die Verfolgung aufmerksam machte. Nach einer Verhaftung im April 2002 verurteilte man ihn zu zwei Jahren Zwangsarbeit und nach einer weiteren Festnahme am 24. Juli 2008 zu dreieinhalb Jahren Haft. Am 9. April 2018 wurde er wieder verhaftet und ohne Gerichtsverhandlung erneut zu drei Jahren verurteilt. Als seine Frau auf der örtlichen Polizeiwache verzweifelt um seine Freilassung bat, sagte ein Beamter zu ihr: „Diesmal werden wir ihn drinnen sterben lassen!“

45-Jährige stirbt einen Tag nach der Verhaftung

Die 45-jährige Li Shuangyan in der Stadt Hegang in der Provinz Heilongjiang starb einen Tag, nachdem sie wegen Praktizieren von Falun Dafa verhaftet worden war.

Li Shuangyan wurde am 16. Dezember 2021 verhaftet, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa hergestellt hatte. Polizisten verhörten und folterten sie fast 30 Stunden lang auf dem Polizeirevier Fuli. Als sie dem Tod nahe war, wies die Polizei Lis Mann an, sie nach der Arbeit abzuholen.

Als Lis Mann auf dem Polizeirevier eintraf, war seine Frau nicht mehr in der Lage, selbständig zu gehen, und wurde von drei Beamten hinausgetragen. „Lass uns nach Hause gehen“, sagte sie zu ihrem Mann mit sehr schwacher Stimme.

Li lag bereits auf dem Weg nach Hause im Sterben. Zu Hause angekommen rief ihr Mann einen Krankenwagen. Seine Frau war bereits tot, als der Krankenwagen eintraf.

Mann aus Shandong, der seine Frau durch die Verfolgung ihres Glaubens verloren hat, stirbt einen Tag nach seiner Verhaftung

Sun Pijin aus dem Kreis Mengyin in der Provinz Shandong starb einen Tag, nachdem er am 17. Juni 2021 bei der Arbeit auf dem Hof seiner Familie verhaftet worden war. Die Polizei informierte Suns Familie am 18. Juni über seinen Tod. Es hieß, er habe sich geweigert, sich im Kreiskrankenhaus für Chinesische Medizin in Mengyin auf das Coronavirus testen zu lassen, und sei daraufhin aus dem Gebäude gesprungen und auf der Stelle gestorben. Die Polizei riegelte den Tatort ab und ließ niemanden in seine Nähe.

Als Suns Familie seinen Leichnam im Bestattungsinstitut des Landkreises Mengyin sah, stellte sie fest, dass er Hirnflüssigkeit verlor, ihm ein Augapfel fehlte und dass sein Unterleib und die Hälfte seines Kopfes eingesunken waren. Die Behörden zwangen seine Familie, seinen Leichnam acht Tage später einäschern zu lassen. Außerdem untersagten sie seiner Familie, Berufung einzulegen oder eine Klage gegen seinen Tod einzureichen.

Vor Suns Verhaftung wurde auch seine Tochter (mit Spitznamen Jiaojiao) zu Hause festgenommen und im Untersuchungsgefängnis von Linyi inhaftiert.

Mit Suns Tod ist Jiaojiao nun elternlos, da ihre Mutter, Yu Zaihua, vor sechs Jahren starb. Die Mutter hatte elf Jahre lang von zuhause weg gelebt, um einer Verfolgung zu entgehen.

Bürgerin Hubeis stirbt 13 Tage nach Internierung im Gefängnis

Nach nur 13 Tagen Haft verstarb eine Bürgerin der Stadt Hanchuan der Provinz Hubei im Gefängnis. Sie war zu vier Jahren Gefängnishaft verurteilt worden, weil sie Falun Dafa praktizierte.

Am 15. März 2021 verhaftete die Polizei Hu Hanjiao; jemand hatte sie gemeldet, da sie mit Menschen über Falun Dafa sprach. Am 16. Juni 2021 wurde Hu verurteilt.

Um 20:00 Uhr am 9. November 2021, 13 Tage nachdem man sie in das Frauengefängnis der Provinz Hubei gebracht hatte, rief ein Wärter Hus Mann an, sie sei im Krankenhaus an einer Krankheit verstorben. Die Behörden erlaubten ihrem Ehemann nicht, ihre Leiche oder ihre Krankenakte zu sehen. Sie setzten ihn auch unter Druck, den Anwalt zu entlassen, den er beauftragt hatte, um Gerechtigkeit für seine Frau zu fordern, und verboten ihm, mit anderen Falun-Dafa-Praktizierenden über Hus Tod zu sprechen.

50-jähriger Falun-Dafa-Praktizierender stirbt einen Monat nach Verhaftung (Provinz Henan)

Einen Monat nach seiner Verhaftung starb ein Falun-Dafa-Praktizierender in der Stadt Anyang (Provinz Henan).

Der über 50-jährige Li Xianxi war Inhaber eines kleinen Geschäfts und Alleinverdiener seiner Familie. Am 11. Mai 2021 war er gegen 17:00 Uhr losgegangen, um für das Abendessen Dampfbrötchen zu kaufen, war aber nicht nach Hause zurückgekehrt. Es wird berichtet, dass Polizisten ihn festnahmen, weil er mit Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte.

Vier Beamte der Polizeiwache Beiguan durchsuchten die beiden Wohnungen des Praktizierenden. Sie zeigten weder ihre Ausweise noch einen Durchsuchungsbefehl vor. Am nächsten Tag wurde nachträglich ein amtlicher Haftbefehl ausgestellt. Die Beamten brachten Li ins Untersuchungsgefängnis Anyang. Weil Li in der Haft die Falun-Dafa-Übungen machte, legten ihm die Wärter Handschellen und Fußfesseln an. Aus Protest gegen die Verfolgung trat er in Hungerstreik.

Am 13. Juni wurde die Familie darüber informiert, dass Li am Vortag gestorben war. Als seine Familie den Leichnam besichtigte, bemerkte sie Verletzungen an Rücken und Knien. Er war abgemagert und sein Kopf geschwollen. Nähere Umstände seines Todes wollten die Behörden nicht preisgeben.

Mann aus der Inneren Mongolei stirbt einen Tag nach seiner Verurteilung wegen seines Glaubens

Guo Zhenfang aus der Stadt Chifeng in der Inneren Mongolei starb einen Tag, nachdem er und seine Frau wegen ihres Glaubens an Falun Dafa vor Gericht standen.

Guos Familie erhielt am Abend des 9. Juni 2021 einen Anruf von der Polizei und erfuhr, dass er gestorben war. Sie eilten zum Krankenhaus und sahen Dutzende von Beamten in Zivil, die seinen Leichnam bewachten. Sie stellten fest, dass sein unterer Rücken lila war, dass er Verletzungen an der Innenseite eines seiner Knie hatte und dass seine Nase blutverschmiert war. Sie versuchten, sich den Leichnam genauer anzusehen, aber die Polizisten hinderten sie daran, näher an ihn heranzukommen.

Ein Arzt im Krankenhaus gab an, Guo habe keine Lebenszeichen mehr gehabt, als die Polizei ihn gebracht hatte. Ohne die Zustimmung seiner Familie ließ die Polizei den Leichnam kurz darauf in das Bestattungsinstitut des Bezirks Songshan bringen.

Nur einen Tag vor seinem Tod war Guo zusammen mit seiner Frau Feng Yuhua vor dem Bezirksgericht Songshan der Prozess gemacht worden. Nach Angaben seiner Familienangehörigen, die der Verhandlung beiwohnten, sahen sie ihn aus dem Polizeiauto springen und in den Gerichtssaal gehen. Er schien sehr gesund zu sein.

Obwohl die Behörden keine Erklärung für seinen Tod gaben, vermutet seine Familie stark, dass er in der Haftanstalt des Bezirks Songshan zu Tode gefoltert wurde.

Guo und seine Frau waren am Morgen des 25. November 2020 verhaftet worden. Dies war das zweite Mal, dass sie vor Gericht erschienen, nachdem sie bereits am 8. April 2021 angehört worden waren.

Mann aus Shandong fällt in der Haftanstalt ins Koma – Polizei stellte lebenserhaltende Maßnahmen im Krankenhaus ein

Nach einem Schlaganfall lag der Falun-Dafa-Praktizierende Yao Xinren monatelang auf der Intensivstation eines Krankenhauses im Koma. Dann veranlassten die Behörden, die lebenserhaltenden Maßnahmen einzustellen und den Mann in ein Pflegeheim zu verlegen. Eine angemessene medizinische Ausstattung für die Pflege gab es dort nicht. Nach einer Woche verstarb der 51-Jährige. Er hinterließ seine Frau und sein Kind.

Nach fast zehn Monaten Haft hatte Yao am 22. April 2020 gegen 21 Uhr plötzlich einen Schlaganfall bekommen. Man brachte ihn in eine Klinik, wo er mit Sauerstoff versorgt wurde, aber keine weitere Behandlung erhielt. Am 23. April verlegte man ihn in das Volkskrankenhaus Longkou, wo am frühen Morgen eine Kraniotomie durchgeführt wurde.

Als Yaos Frau das Krankenhaus aufsuchte, um sich nach ihm zu erkundigen, verweigerte die Polizei dem Arzt oder der Krankenschwester jegliche Auskunft über ihn. Sie lehnten es auch ab, Überwachungsaufnahmen von Yao zu zeigen, die Aufschluss darüber hätten geben können, was mit ihm in der Haftanstalt geschehen war.

Yao nach der Kraniotomie

Obwohl Yao nach der Operation im Koma lag, wurden Polizisten vor der Intensivstation stationiert. In den folgenden neun Monaten überwachten sie den Praktizierenden und hielten Menschen davon ab, sich ihm zu nähern.

Polizisten überwachen Yao im Krankenhaus.

Am 4. Februar 2021 holten die Polizei und das Krankenhauspersonal Yao von der Intensivstation ab. Man brachte ihn in das Pflegeheim Dongjiang, obwohl dort die nötige Ausstattung für seine Versorgung fehlte. Er starb am 11. Februar gegen 1:40 Uhr.

Ärztin aus Jilin erleidet eine Hirnblutung und stirbt zwei Wochen später

Sun Fengxian, eine 65-jährige Geburtshelferin aus dem Kreis Nong'an in der Provinz Jilin, wurde am 15. Juli 2020 bei einer Razzia von der Polizei festgenommen. Sie und zwölf weitere Praktizierende wurden am 26. Juli 2021 zu Haftstrafen zwischen eineinhalb und zehn Jahren verurteilt. Sun legte gegen das Urteil Berufung ein, die jedoch am 29. November abgelehnt wurde. Am 3. Dezember um 16:30 Uhr erlitt sie im Untersuchungsgefängnis von Nong'an eine Hirnblutung und wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Arzt operierte sie mit Einverständnis ihrer Familie. Die Operation dauerte fast fünf Stunden, und der Arzt sagte, sie sei erfolgreich verlaufen.

Sun blieb danach im Koma und wurde am 13. Dezember in das Kreiskrankenhaus für Chinesische Medizin in Nong'an verlegt. Ihre Familie wurde am 15. Dezember um 12:40 Uhr benachrichtigt, dass sie wiederbelebt worden sei. Sie verstarb gegen 1.30 Uhr nachts.

Suns Familie vermutet, dass die Misshandlungen in der Haft zu ihrem Zustand geführt haben. Sie warfen der Haftanstalt auch vor, dass sie sie in den wenigen Monaten vor ihrem medizinischen Notfall nicht besuchen durften. Hätten sie sie früher gesehen, hätten sie eine bessere Vorstellung von ihrem schlechten körperlichen und geistigen Zustand gehabt und die Tragödie wäre vielleicht nicht passiert.

Ihre Familie sagte, ihr Anwalt habe sie zuletzt am 26. August 2021 besucht. Die Haftanstalt verlangte zwar, dass der Anwalt gegen COVID-19 geimpft sein sollte, lenkte aber später ein, nachdem sich die Familie bei der Kreisverwaltung von Nong'an beschwert hatte.

Nachdem Sun gegen das ungerechtfertigte Urteil Berufung eingelegt hatte, wollte der Anwalt sie am 9. Oktober erneut besuchen. Das Untersuchungsgefängnis verlangte ein Genehmigungsschreiben seines örtlichen Justizamts sowie die Erlaubnis des Richters des Mittleren Gerichts von Changchun. Der Anwalt und die Familie reichten mehrere Beschwerden gegen Richter Zang Wancheng vom Mittleren Gericht ein, weil er den Besuch verhinderte, aber ohne Erfolg.

Todesfälle unter verdächtigen Umständen

Mutter stirbt unter verdächtigen Umständen in Haft, Tochter im Gefängnis misshandelt

Fu Guihua aus der Stadt Changchun in der Provinz Jilin verstarb zwei Monate, nachdem sie eine 7,5-jährige Haftstrafe angetreten hatte. Die Behörden verweigerten ihrer Familie den Blick auf ihren Leichnam und überführten sie in ein Bestattungsinstitut, ohne die Familie darüber zu informieren. Auch dort hinderten sie ihre Familie daran, sie zu sehen, außer wenn ein Gefängniswärter anwesend war. Trotz der wiederholten Forderungen der Familie, ihren Tod zu untersuchen, setzten die Gefängnisbeamten sie unter Druck, den Leichnam so schnell wie möglich einzuäschern.

Fu Guihua

Fu wurde am 15. August 2019 zusammen mit ihrem Mann, ihrer älteren Tochter, ihren beiden Schwiegersöhnen und deren jeweiligen Eltern wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet. Ihre jüngere Tochter wurde verschont, da sie ein drei Monate altes Baby hatte. Während Fus Mann und die Schwiegermutter ihrer jüngeren Tochter nach 15 Tagen Haft freigelassen wurden, wurden die übrigen Personen im Februar 2021 zu sieben beziehungsweise siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt.

Fu und ihre ältere Tochter wurden am 27. Mai 2021 in das Frauengefängnis der Provinz Jilin gebracht. Sie waren in der 8. Abteilung untergebracht, wo sie streng überwacht wurden. Sie mussten täglich stundenlang auf kleinen Hockern sitzen und durften keine Besuche von ihren Anwälten und Familienangehörigen empfangen.

Oberst im Ruhestand stirbt im Gefängnis, Familie vermutet ein Verbrechen

Gong Piqis Familie erhielt am Abend des 12. April 2021 einen Anruf von einem Gefängniswärter. Die Angehörigen erfuhren, dass der 66 Jahre alte pensionierte Oberst aus der Stadt Qingdao, Provinz Shandong gerade zur Wiederbelebung ins Krankenhaus gebracht worden war. Augenblicke später rief der Gefängniswärter erneut an und teilte mit, dass Gong an einem plötzlichen Schlaganfall verstorben sei.

Gong Piqi

Als Gongs Familie am nächsten Morgen zum Krankenhaus ging, erlaubten Arzt und Gefängnisbehörden ihnen nicht, den Leichnam zu sehen. Auf den heftigen Protest seiner Familie hin durften schließlich der ältere Bruder und der Neffe einen Blick auf seinen Körper werfen. Fotos oder Videos zu machen, war ihnen jedoch verboten.

Gongs Kopf war verletzt und geschwollen und in seinen Ohren befand sich Blut, wie sein Bruder berichtete.

Laut einem Überwachungsvideo, das von den Gefängniswärtern zur Verfügung gestellt wurde, hatte Gong sich nicht wohl gefühlt und war am Abend vor seinem Tod im Bett geblieben. Ein Gefängnisarzt kam, um seinen Blutdruck zu messen, ging dann aber, ohne ihm eine Behandlung zukommen zu lassen. Gegen 20:32 Uhr fiel Gong auf den Boden und konnte sich nicht mehr bewegen. Der Krankenwagen traf um 21:00 Uhr ein. Seine Familie fragte, warum es eine halbe Stunde dauerte, bis der Krankenwagen kam.

Der Gefängniswärter, der seine Familie anrief, behauptete, Gongs tödlicher Schlaganfall sei dadurch hervorgerufen worden, dass er sich wegen seines hohen Blutdrucks nicht habe behandeln lassen.

Gong war bei einer Gruppenverhaftung im Oktober 2017 festgenommen worden. Später wurde er am 20. Juli 2018 zu 7,5 Jahren und einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (ca. 2.560 Euro) verurteilt.

Ab 2020 brachen die Gefängnisbehörden der Provinz Shandong unter dem Vorwand der Pandemie den Kontakt zwischen Gong und seiner Familie vollständig ab. Seine Familie sagte, sie wisse nicht, wie es ihm im Gefängnis ergangen sei.

Seit der zweiten Jahreshälfte 2020 zwangen die Wärter die Insassen, von 5 Uhr morgens bis 19 oder 21 Uhr abends zu arbeiten, fast ohne Pausen. Als Gong und andere Praktizierende sich weigerten, die unbezahlte Arbeit zu verrichten, wurden sie in einem Raum festgehalten und mussten einen Film ansehen, der Falun Dafa verleumdete.

Zu diesem Zeitpunkt litt Gong bereits unter hohem Blutdruck und fühlte sich ständig schwindlig. Als der Häftling Li Feng sah, dass Gong wegen Schwindel an der Wand lehnte, sagte er zu ihm: „Was ist los? Fühlst du dich nicht wohl? Tu nicht so. Du wirst nicht sterben.“

Li sagte oft zu den Häftlingen: „Gong Piqi tut nur so, als ob er sterben würde. Es wäre einfach wunderbar, wenn er sterben würde.“

Lehrer stirbt zehn Tage vor Haftende – Familie befürchtet Organraub

Pan Xujun aus der Stadt Xuzhou in der Provinz Jiangsu wurde am 19. Mai 2015 verhaftet und 2016 zu 5,5 Jahren Haft im Gefängnis von Hongzehu verurteilt. Am 8. November 2020, zehn Tage vor seiner geplanten Entlassung, erhielt seine Familie einen Anruf. Sie wurde gebeten, zum Gefängnis zu kommen, um Pan „zu besuchen“. Als sie dort ankamen, brachte man sie zur Leichenhalle, wo sie ihn tot vorfanden. Ein Gefängnisarzt zeigte den Angehörigen eines der entnommenen Organe (Details unbekannt). Er teilte mit, dass sie eine Obduktion durchgeführt hätten. Dabei habe man festgestellt, dass Pan an einem Schlafanfall gestorben sei.

Pan Xujun

Die Familie geht hingegen davon aus, dass Pan wegen seiner Organe ermordet wurde. Während seiner ersten Haftstrafe von 2002 bis 2010 hatten die Behörden intensive Untersuchungen und Tests an ihm durchgeführt. Es wird vermutet, dass seine Werte in einer für Transplantationszwecke vorgesehenen Datenbank gespeichert wurden. Als er 2015 erneut im Gefängnis landete, wurde er wegen seiner Organe ausgewählt, glaubt die Familie.

76-jährige Frau stirbt plötzlich in der Haft, zu der sie wegen ihres Glaubens verurteilt wurde

Ding Guiyings Familie traf ein schwerer Schlag, als das Frauengefängnis 2 der Provinz Yunnan sie Mitte Januar 2021 darüber informierte, dass ihre Angehörige gerade gestorben war. Bis dahin wusste Dings Familie nicht einmal, dass sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt worden war. Das Gefängnis veranlasste Tage später die Einäscherung ihres Leichnams. Es ist nicht klar, ob ihre Familie ihren Leichnam ein letztes Mal sehen durfte. Ding war 76 Jahre alt.

Ding Guiying

Ding, die in der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan lebte, war am 28. August 2019 in ihrer Wohnung festgenommen worden. Da das Untersuchungsgefängnis der Stadt Kunming Dings Familie daran hinderte, sie zu besuchen und die Behörden sie nie über den Status ihres Falles informierten, dachten die Angehörigen immer noch, sie sei im Untersuchungsgefängnis, und gingen oft zur Staatssicherheit, um ihre Freilassung zu fordern.

Als ein Wärter des Frauengefängnisses 2 der Provinz Yunnan sie darüber informierte, dass Ding am 14. Januar plötzlich „akut erkrankt“ und am 15. Januar um 8:53 Uhr gestorben sei, waren sie schockiert. Das Gefängnis ließ ihren Leichnam am 19. Januar einäschern, ohne viel über ihren Zustand zu erklären. Da Ding vor ihrer Verhaftung völlig gesund gewesen war, vermutete ihre Familie, dass sie an den Misshandlungen in der Haft gestorben ist und nicht an der vom Gefängnis angegebenen Erkrankung.

Erst nach Dings Tod erhielt ihre Familie ihr Urteil: Ding war am 10. Juli 2020 vom Bezirksgericht Wuhua zu vier Jahren Haft verurteilt worden.

Todesfälle Tage vor oder nach der Entlassung aus der Haft

Frau stirbt im Gefängnis zwei Tage vor planmäßiger Entlassung

Su Yunxia starb in der Haft, zwei Tage bevor ihre fünfjährige Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa ablaufen sollte. Su aus der Stadt Harbin in der Provinz Heilongjiang wurde am 7. September 2016 verhaftet. Sie war angezeigt worden, weil sie auf der Straße mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Ihr bettlägeriger Mann fuhr mit Hilfe von Sus Nichte im Rollstuhl zur Polizeiwache, um dort ihre Freilassung zu fordern. Man hielt ihn jedoch draußen auf.

Su war am 31. März 2017 zu einer fünfjährigen Haftstrafe und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (ca. 1.300 Euro) verurteilt worden. Sie sollte am 6. September 2021 aus dem Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang entlassen werden, doch zwei Tage zuvor starb sie. Sie war 67 Jahre alt.

Einem Insider zufolge schlugen die Strafgefangenen am 4. September auf Su ein, als sie sich weigerte, Falun Dafa abzuschwören. Aus demselben Grund weigerte sich das Gefängnis auch, ihr den Entlassungsbescheid zu geben. Nachdem sie zu Tode geprügelt worden war, bedeckten die Wärter ihren Leichnam mit einem weißen Tuch und legten ihn in den Flur der achten Abteilung. Die Insassinnen hatten große Angst und trauten sich am Abend nicht mehr aus ihren Zellen, um auf die Toilette zu gehen.

Gefängnisverwaltung verweigert Insassen bis kurz vor seinem Tod Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung

Weniger als einen Monat, nachdem Li Zhendong wegen des Praktizierens von Falun Dafa inhaftiert worden war, bekam er eine schwere Bauchwassersucht und konnte nichts mehr essen.

Anfang Oktober 2021 wurde Lis Familie von einem Wärter des Gefängnisses Dongling aufgefordert, für seine medizinischen Behandlungskosten aufzukommen. Erst dadurch erfuhren sie von seiner Inhaftierung und seinem Gesundheitszustand.

Nach Angaben seiner Familie, die ihn im Krankenhaus besuchte, war sein Bauch stark angeschwollen. Er musste sich täglich einer Behandlung unterziehen, bei der die Flüssigkeit abgesaugt wurde. Der Arzt sagte, dass er an einem lebensbedrohlichen Leberversagen leide. Trotz seines Zustandes fesselten ihn die Gefängniswärter mit Handschellen an das Krankenhausbett und überwachten ihn rund um die Uhr.

Lis Familie beantragte Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung, was jedoch abgelehnt wurde. Die Gefängnisbehörde verlangte außerdem von der Familie, alle Bahndlungskosten für ihn zu übernehmen.

Li wurde am 1. November 2021 in einem anderen Krankenhaus auf die Intensivstation verlegt und an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Am 9. November fiel er ins Koma mit anhaltend hohem Fieber von 41° Celsius.

Die Wärter, die Li überwachten, meldeten seinen Zustand am Morgen des 12. November. Zwei Beamte des Gefängnisverwaltungsbüros der Stadt Shenyang kamen ins Krankenhaus, um nach ihm zu sehen. Nachdem der Arzt bestätigt hatte, dass Li den Abend möglicherweise nicht überleben würde, legte die Gefängnisverwaltung einen Bescheid der Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung vor und wies die vier Wärter, die Li überwacht hatten, an, das Krankenhaus zu verlassen.

Lis Frau, Tochter, Schwiegersohn, Bruder und Schwester fuhren zum Krankenhaus und blieben bei ihm. Er verstarb am nächsten Tag um fünf Uhr morgens – mit 68 Jahren.

Li war am 10. Juli 2019 verhaftet worden, als er mit anderen lokalen Praktizierenden die Lehren von Falun Dafa studierte. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und beschlagnahmte seine Falun-Dafa-Bücher. Er erschien am 4. Dezember 2020 vor dem Bezirksgericht Heping und wurde später zu 3,5 Jahren Haft verurteilt.

83-Jähriger stirbt Stunden, nachdem er vom Gefängnis mit Sauerstoff nach Hause geschickt worden ist

Ein 83-Jähriger, der wegen seines Glaubens an Falun Dafa im Gefängnis inhaftiert war, wurde am 26. März 2021 mit Sauerstoff nach Hause geschickt. Stunden später starb er.

Huang Qingdeng war Einwohner der Stadt Leqing in der Provinz Zhejiang. Er war am 17. April 2019 zu Hause verhaftet worden, weil er Textnachrichten über die Verfolgung von Falun Dafa an die Öffentlichkeit geschickt hatte.

Nach fast einem Jahr Haft wurde Huang am 12. März 2020 vom Gericht der Stadt Leqing zu sieben Jahren Haft verurteilt und später in das Zweite Gefängnis von Hangzhou eingeliefert.

Mitte November 2020 rief ein Gefängniswärter Huangs Familie an mit der Mitteilung, dass bei Huang sechs Krankheiten festgestellt worden seien. Er sei zur Wiederbelebung ins Krankenhaus gebracht worden. Trotz seines kritischen Zustandes weigerten sich die Gefängnisbehörden, ihn auf Kaution freizulassen.

Im März 2021 erhielt die Familie einen weiteren Anruf vom Gefängnis. Darin hieß es, dass Huang erneut zur Wiederbelebung ins Krankenhaus eingeliefert worden sei.

Am 26. März 2021 wurde Huang gegen 14 Uhr mit Sauerstoff nach Hause geschickt. Sein ganzer Körper war grün und blau. Seine Familie vermutet, dass ihm vor der Entlassung giftige Medikamente verabreicht wurden. Er starb noch am selben Abend.

Todesfälle nach langanhaltender Verfolgung

Gesundheit nach drei Haftstrafen ruiniert: Ehemaliger Geschichtslehrer stirbt in Verzweiflung

Als Lu Songming 2018 nach einer dritten Gefängnisstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa nach Hause zurückkehrte, war er aufgrund der Folterungen in der Haft bereits mehrmals dem Tod nahe gewesen. Da er wegen eines schweren Herzleidens nicht mehr arbeiten konnte, sammelte er auf dem Bauernmarkt übriggebliebenes Gemüse auf, um irgendwie über die Runden zu kommen. Wenn er schwere Gegenstände trug, war er schnell erschöpft und musste sich häufig hinlegen. Drei Jahre lang kämpfte der 53-jährige Mann mit seinem schlechten Gesundheitszustand, bis er am Abend des 28. März 2021 verstarb.

Lu Songming vor der Verfolgung

Lu hatte im Kindesalter seine Mutter verloren und wurde von seinem Vater aufgezogen. Nachdem er 1990 sein Studium an der Pädagogischen Universität der Provinz Hunan abgeschlossen hatte, wurde er Geschichtslehrer an einer Mittelstufe in der Stadt Xiangtan in der Provinz Hunan. Im Jahr 1996 begann er, Falun Dafa zu praktizieren.

Drei Jahre später ordnete das kommunistische Regime Chinas die Verfolgung von Falun Dafa an. Weil Lu sich weigerte, seinen Glauben aufzugeben, wurde er von der Schule entlassen und dreimal zu insgesamt 14 Jahren Haft verurteilt. Während seiner Haftzeit wurde er verschiedenen Folterungen unterworfen, unter anderem wurde er aufgehängt, geschlagen, mit Elektrostöcken geschockt und zu stundenlanger harter Arbeit gezwungen. Die Folterungen und Misshandlungen zerstörten seine Gesundheit vollständig. Wegen eines schweren Herzleidens war er ein Dutzend Mal dem Tod nahe.

Als Lu 2006 nach der ersten Haftstrafe entlassen wurde, war seine Frau bereits von den Behörden gezwungen worden, sich von ihm scheiden zu lassen. Das Gericht übertrug seiner Frau das Haus und das Sorgerecht für seinen Sohn, so dass Lu obdachlos und mittellos war. Er musste Gelegenheitsjobs annehmen, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Dazu gehörte das Reparieren von Schuhen auf der Straße und der Verkauf von Erdnüssen.

Lu Songming hatte nur noch sechs Zähne, als er am 3. Februar 2012 nach seiner zweiten Haftstrafe entlassen wurde.

Nach seiner letzten Verhaftung am 31. August 2014 suchte Lu Songmings Vater, der über 80 Jahre alt war, die Polizeiwache, die Staatsanwaltschaft, das Gericht, das Büro 610, das Untersuchungsgefängnis und die lokale Regierung auf, um die Freilassung seines Sohnes zu erwirken, aber ohne Erfolg.

Lu stand am 9. Dezember 2014 vor Gericht und wurde zum dritten Mal verurteilt. Während er die vierjährige Haftstrafe im Gefängnis von Wangling absaß, wurde er gezwungen, bis zu 16 Stunden am Tag auf einem kleinen Hocker zu sitzen, ohne sich zu bewegen. Durch die Folter erlitt er häufig Herzinfarkte und musste oft wiederbelebt werden.

Selbst nachdem der Arzt mehrmals einen kritischen Zustand festgestellt hatte, hörten die Wärter nicht auf, ihn zu zwingen, auf dem kleinen Hocker zu sitzen. Aufgrund der starken Schmerzen in der Brust, die auch einen gefährlich hohen Blutdruck verursachten, wälzte sich Lu manchmal auf dem Boden. Dennoch erlaubten ihm die Wärter nicht, sich im Bett auszuruhen, obwohl dies vom Arzt dringend empfohlen worden war.

Da er nirgendwo die Möglichkeit hatte, Gerechtigkeit zu fordern, sah sich Lu gezwungen, in den Hungerstreik zu treten, um gegen die Verfolgung zu protestieren. Das führte dazu, dass sich sein Gesundheitszustand weiter verschlechterte.

Im Herbst 2017 unterzog ein Wärter, der gerade seine Arbeit im Gefängnis aufgenommen hatte, Lu erneut der Sitz- und Stehfolter, was sofort akute Brustschmerzen auslöste. Obwohl der Arzt Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung empfahl, bestand das Gefängnis weiterhin darauf, ihn in Gewahrsam zu halten. Die Wärter untersagten ihm auch oft, Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen. Häufig musste er hungern und hatte nicht genug Kleidung und nicht einmal eine Decke, um sich warm zu halten.

Lu wurde am 31. August 2018 in kritischem Zustand entlassen. Er starb drei Jahre später, nachdem er mit schlechter Gesundheit und miserablen Lebensbedingungen zu kämpfen gehabt hatte.

Frau wurde während fünfjähriger Haft täglich geschlagen – ein Jahr nach Entlassung tot

Nachdem Li Guiyue wegen ihres Glaubens an Falun Dafa mehrfach festgenommen, Zwangsarbeit ausgesetzt und massiv gefoltert worden war, verstarb sie am 6. August 2021 – mit 52 Jahren.

Li Guiyue war aus dem Landkreis Yilan in der Provinz Heilongjiang.

Li Guiyue vor der Verfolgung

Li Guiyue nach Verfolgung und Misshandlung

Li fuhr im Jahr 2000 zweimal nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen und ihr Recht auf Glaubensfreiheit einzufordern. Sie wurde verhaftet, verprügelt und zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt.

Während ihrer Zeit im berüchtigten Zwangsarbeitslager Wanjia war Li einer intensiven Gehirnwäsche, Zwangsarbeit, Einzelhaft und Schlägen ausgesetzt. Wie im chinesischen Zwangsarbeitssystem, das 2013 abgeschafft wurde, üblich, musste sie bei der Herstellung von Zahnstochern und verschiedenen Produkten, die in asiatische Länder wie Japan und Korea exportiert wurden, Schwerstarbeit leisten.

Weibliche Falun-Dafa-Praktizierende im Zwangsarbeitslager Wanjia, die sich weigerten, ihrem Glauben abzuschwören, wurden in Männerabteilungen eingesperrt und von männlichen kriminellen Insassen geschlagen. Li erinnerte sich auch an einen Vorfall, bei dem die Wärter versuchten, sie allein auf eine Männerstation zu bringen, wo sie möglicherweise einer Gruppenvergewaltigung ausgesetzt worden wäre. Dies war keineswegs ein Einzelfall, denn eine solche Praxis, soll auch in anderen Haftanstalten und Arbeitslagern in China vorgekommen sein.

Weil Li die wahren Umstände über Falun Dafa und die rechtswidrige Verfolgung verbreitete, war sie von 2010 bis 2015 Zielscheibe der örtlichen Behörden. Sie wurde festgenommen, inhaftiert und ihre Wohnung wurde durchsucht. Sie musste ihre Heimatstadt verlassen, um weiterer Verfolgung zu entgehen.

Als Lis Vater im März 2012 Zeuge einer polizeilichen Hausdurchsuchung wurde, bekam er Atemnot und musste am nächsten Tag ins Krankenhaus gebracht werden. Er verstarb schließlich, während Li nicht zu Hause wohnte. Li bedauerte am meisten, dass sie wegen der Verfolgung ihres Glaubens in den letzten Tagen ihres Vaters nicht bei ihm sein konnte. Das und der Tod ihres Vaters waren die beiden Umstände, die Li für den Rest ihres Lebens immer wieder zu schaffen machten.

Im Mai 2015 wurde Li in der Stadt Jiamusi, Provinz Heilongjiang wegen des Verteilens von Informationsmaterialien über Falun Dafa verhaftet und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Im Frauengefängnis von Heilongjiang wurde sie routinemäßig geschlagen, musste lange Zeit auf einem kleinen Hocker sitzen, wurde beleidigt und täglich beschimpft.

Li war abgemagert und kaum wiederzuerkennen, als sie am 16. Mai 2020 entlassen wurde. Sie litt unter Körperschmerzen, Muskelschwäche, Schläfrigkeit und Appetitlosigkeit.

Ein Jahr lang wachte sie manchmal plötzlich mitten in der Nacht auf, zitterte vor Angst und murmelte vor sich hin. Manchmal weigerte sie sich, die Mahlzeiten mit ihrer Familie einzunehmen. Sie nahm ihre Schüssel und hockte sich auf den Boden und aß still und mit gesenktem Kopf ihr Essen. Oft sagte sie zu sich selbst: „Sie haben mich jeden Tag geschlagen! Sie schlugen mich jeden Tag!“ Verängstigt und nervös konnte sie nicht anders, als sich ständig umzusehen, und ihre Augen waren voller Angst und Traurigkeit. Ihre Familie vermutete, dass ihr im Gefängnis unbekannte Medikamente verabreicht wurden, die ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit irreparablen Schaden zufügten.

Ein Jahr lang kämpfte Li mit einem schlechten Gesundheitszustand. Dann verstarb Li am 6. August 2021. Sie war 52 Jahre alt.

Drei Jahre nach Freilassung aus zehnjähriger Haft an den Folgen der Verfolgung gestorben

Fast drei Jahre lang hatte eine Frau unter den Folgen einer zehnjährigen Haftstrafe gelitten, zu der sie aufgrund ihres Glaubens an Falun Dafa verurteilt worden war. Am 12. März 2021 starb sie im Alter von 59 Jahren.

Als Wang Sumei am 21. Juli 2018 nach zehn Jahren Haft freigelassen worden war, waren ihre Haare ergraut. Vier Zähne waren ausgefallen, sieben gelockert. Sie konnte nur noch verschwommen sehen.

Trotz ihres schlechten Gesundheitszustands kamen Polizisten auch nach ihrer Freilassung ständig und drangsalierten sie. Sie befahlen ihr, Erklärungen zu verfassen, mit denen sie ihren Glauben aufgeben sollte. Ihr Mann verließ sie wegen einer Affäre, was sie in tiefste Verzweiflung stürzte. Sie blieb bei ihrer Schwester, die sich ihrer annahm. Drei Jahre lang kämpfte Wang gegen ihren schlechten Gesundheitszustand an – bis zu ihrem Tod am 12. März 2021. Das war der Tag, an dem ihr Sohn sie nach Hause brachte.

Wang war am 21. Juli 2008 bei einer Polizeirazzia verhaftet und später zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Im Frauengefängnis von Liaoning wurde sie gezwungen, mindestens zwölf Stunden am Tag Pullover herzustellen. Abends musste sie bis 1:00 Uhr nachts stillstehen, bevor sie zu Bett gehen durfte.

Weil Wang standhaft an ihrem Glauben festhielt, wechselten die Wärter immer wieder die ihr zugeteilten Gefangenen aus. Sie befahlen ihnen, die Praktizierende auf unterschiedliche Weise zu foltern. Einige hängten sie so hoch auf, dass ihre Füße den Boden nicht berührten. Mitunter zogen die Häftlinge Wang an den Haaren und drückten ihren Kopf in einen Eimer Wasser, sodass sie fast ertrank. Andere schlugen Wang ins Gesicht und kniffen sie jeden Tag in die Oberschenkel. Selbst während die Praktizierende Zwangsarbeit verrichtete, prügelten Gefangene manchmal grundlos auf sie ein.

Eine wegen Mordes verurteilte Gefangene folterte Wang, indem sie ihren Mund gewaltsam öffnete und gegen ihre Zähne drückte. Obwohl keine Verletzungen sichtbar waren, schmerzten ihr die Zähne und lockerten sich.

Um zu verhindern, dass Wang die Falun-Dafa-Übungen im Gefängnis praktizierte, fesselten ihr die Häftlinge oft die Hände hinter dem Rücken, auch während des Schlafes. Manchmal zerrissen sie ihr Bettlaken und fesselten sie ans Bett. Dabei wurden Wangs Handgelenke eingeschnürt und verletzt. Als die Praktizierende gegen die Verfolgung protestierte und laut „Falun Dafa ist gut“ rief, klebten ihr die Gefangenen mit Klebeband den Mund zu.

Aufgrund der ständigen körperlichen und geistigen Misshandlungen, der täglichen zwölfstündigen Zwangsarbeit und der schlechten Ernährung wurde bei Wang eine Unterzuckerung diagnostiziert. Infolgedessen wurde sie am 25. Januar 2012 in die Abteilung für ältere und behinderte Menschen in Abteilung 11 verlegt. Die Wärter zwangen sie weiterhin zu unbezahlter Arbeit, dieses Mal zur Herstellung von Wattestäbchen.

Während ihres Gefängnisaufenthalts bat Wangs Familie wiederholt darum, sie zu besuchen. Erfolglos. Die Wärter wiesen die Angehörigen jedes Mal ab. Als Wang freigelassen wurde, holte ihre Schwester sie vom Gefängnis ab. Sie erkannte die Praktizierende kaum wieder.

Ehemaliger Regierungsbeamter stirbt sieben Jahre nach Haftentlassung – dort war er mit toxischen Medikamenten behandelt worden

Jiang Guobo kehrte 2014 nach einer fünfjährigen Haftstrafe, zu der er wegen des Praktizierens von Falun Dafa verurteilt wurde, nach Hause zurück. Danach litt er unter langfristigen Komplikationen durch die unfreiwillige Medikamenteneinnahme im Gefängnis. Er fühlte sich oft krank und musste sich übergeben. Sein Unterleib war aufgebläht und er hatte Blut im Stuhl. Er war sehr schwach, ihm war schwindelig und er fiel manchmal in Ohnmacht. Nachdem er sieben Jahre lang mit diesem schlechten Gesundheitszustand gekämpft hatte, verstarb er am 29. April 2021. Er war 58 Jahre alt.

Jiang sagte einmal: „Ich habe im Untersuchungsgefängnis unvorstellbare Folter erlitten. Ich wurde mit giftigen Medikamenten und stark gewürztem Pfefferwasser zwangsernährt. Mein Erbrochenes war grün. Außerdem wurde ich zwanzig Tage lang an ein Kreuz gefesselt und nur von Zeit zu Zeit kurz heruntergelassen. Meine Wirbelsäule war gebrochen, weil sie gegen einen Holzblock gerieben wurde. Ich konnte lange Zeit mit dem rechten Auge nicht sehen. Ich hatte Probleme beim Urinieren und litt einmal 26 Tage lang unter Verstopfung. Einmal verlor ich fast 45 Kilo in nur drei Wochen. Ich kann mich nicht erinnern, wie oft ich dem Tod nahe war.“

Nach Beginn der Verfolgung im Juli 1999 wurde Jiang 13 Mal verhaftet, weil er für seinen Glauben eintrat. Er erlitt 77 Arten von Folter, darunter Elektroschocks, die Tigerbank und die Zwangsverabreichung giftiger Medikamente, während er zwei Arbeitslager und eine fünfjährige Gefängnisstrafe absaß. Selbst einige Insassen sagten, sie hätten noch nie jemanden gesehen, der so grausam gefoltert wurde.

Medikamentöse Zwangsbehandlung führt nach Haftentlassung zum Tod

Ein Einwohner der Stadt Wuzhong in der Provinz Ningxia starb am 31. Juli 2021, eineinhalb Jahre nachdem er aus einer 18-monatigen Haftstrafe entlassen worden war, die er wegen Praktizieren von Falun Dafa abgesessen hatte.

Song Laiping wurde erstmals im April 2018 verhaftet und bald darauf gegen Kaution freigelassen. Als er vier Monate später erneut in Haft genommen wurde, durfte seine Familie ihn während der gesamten Haftzeit nur einmal sehen. Es war im März 2019, bevor er vom örtlichen Untersuchungsgefängnis ins Gefängnis verlegt wurde.

Vor seiner Festnahme war Song energiegeladen und stark gewesen. Er war schnell im Handeln und hatte einen wachen Verstand. Als er am 10. Februar 2020 entlassen wurde, war er abgemagert und langsam im Denken und Handeln. Er schwankte oft und war leicht reizbar. Wenn er einen Wutanfall bekam, zerbrach er Dinge; außerdem war er inkontinent. Anfangs traten die Wutanfälle einmal alle zehn Tage auf. Doch als sich sein Zustand verschlechterte, hatte er manchmal alle zwei Tage oder sogar täglich einen Anfall.

Song hatte nur noch ein sehr begrenztes Erinnerungsvermögen. Wenn er manchmal bei klarem Verstand war, berichtete er, dass die Behörden ihn während seiner gesamten Haftzeit zwangsweise mit Medikamenten behandelt hatten. Als er zum ersten Mal entdeckte, dass die Wärter des Untersuchungsgefängnisses ein unbekanntes Medikament in sein Essen mischten, warf er das Essen weg. Als die Wärter das herausgefanden, beschimpften sie ihn und ließen ihn hungern. Nachdem seine Familie eine Beschwerde eingereicht hatte, erlaubte ihm das Untersuchungsgefängnis, normal zu essen. Song stellte aber fest, dass er nach seiner Verlegung ins Gefängnis unter schwerem Gedächtnisverlust litt. Die Bewegungen der Falun-Dafa-Übungen, die er seit Jahren praktizierte, hatte er völlig vergessen.

Kurz nachdem er in das Neue Aufnahmezentrum des Gefängnisses Yinchuan gebracht worden war, schlug ihn ein Wärter, als er sich weigerte, bestimmte Medikamente einzunehmen. Später fesselten ihn die Wärter und verabreichten ihm das Medikament unter Gewaltanwendung.

Im Gefängnis von Shizuishan wurde Song zunächst in der 16. Abteilung in einer Isolationszelle untergebracht. Er musste den ganzen Tag auf einem kleinen Hocker sitzen und sich Propaganda in hoher Lautstärke anhören, die Falun Dafa verleumdete. Selbst nachdem Song in die Abteilung für ältere Häftlinge verlegt worden war, wurde er von den Häftlingen gequält und aufgefordert, Falun Dafa abzuschwören.

Ein Insider verriet, dass Song während seiner Inhaftierung mindestens zweimal zur Notfallbehandlung in das Polizeikrankenhaus gebracht worden sei. Kurz nach seiner Aufnahme im Gefängnis von Shizuishan hörten die Insassen laute Geräusche in Songs Zelle, gefolgt von heftigem Erbrechen. Daraufhin wurde er zur Wiederbelebung ins Krankenhaus gebracht. Nach seiner Entlassung konnte er sich jedoch nicht mehr an den Vorfall erinnern.

Song erlag schließlich den Schädigungen an seinem Körper. Er verstarb am 31. Juli 2021 im Alter von 69 Jahre.

63-Jährige stirbt fünf Monate nach letzter Verhaftung wegen ihres Glaubens

Am 18. November 2021 starb eine 63-jährige Falun-Dafa-Praktizierende. Nach ihrer Verhaftung am 17. Juni 2021 war sie ins Untersuchungsgefängnis gebracht worden, weil sie Falun Dafa praktizierte. Sie entwickelte ein schweres Herzleiden sowie ein Ödem, sodass sie nicht mehr allein gehen oder stehen konnte. Ihr Sehvermögen ließ auf beiden Augen nach und sie litt unter Atemproblemen.

Am 17. August wurde sie entlassen und unter Hausarrest gestellt. Die Behörden legten ihren Fall der Staatsanwaltschaft vor und versuchten, sie zu inhaftierten. Durch die ständigen Schikanen verschlechterte sich ihr Zustand bis zu ihrem Tod.

Kang Aifen in ihren jungen Jahren

Kang Aifen später

Kangs geschwollene Beine nach der letzten Haft

Todesfälle durch ständige Schikanen

Leitende Luftfahrtingenieurin stirbt im Alter von 46 Jahren nach Folter in der Haft und ständigen Schikanen nach der Entlassung

Wu Menghua, eine leitende Ingenieurin der China Southern Airlines in Peking verstarb am 6. Juli 2021. Sie war wiederholt von den Behörden schikaniert worden. Ihr Gesundheitszustand hatte sich aufgrund der Folter in der Haft verschlechtert.

Wu wurde am 14. Februar 2020 verhaftet. Jemand hatte sie angezeigt, weil sie Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Als sie sich der Polizei gegenüber weigerte, ihre Fingerabdrücke nehmen zu lassen, traten ihr fünf Beamte gegen die Beine, bis sie zu Boden fiel. Dann packten sie ihre Hände und nahmen ihre Fingerabdrücke. Wu wurde an einen unbekannten Ort gebracht und über 30 Stunden lang mit Handschellen an einen Stuhl gefesselt.

Bevor Wu in ein Untersuchungsgefängnis kam, brachte die Polizei sie zu einer ärztlichen Untersuchung ins Krankenhaus. Als sie anfing, der Krankenschwester und anderen Patienten von der Verfolgung von Falun Dafa zu erzählen, klebten ihr die Polizisten den Mund zu.

Drei Tage später wurde Wu aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands gegen Kaution freigelassen. Sie ging zu ihrer Mutter nach Hause, die im gleichen Viertel wohnt. Ihre Hände waren furchtbar geschwollen. Ihr Gesicht und ihre Arme wiesen zahlreiche Verletzungen auf. Sie war auch nicht nicht in der Lage, ihre Arme zu heben. Tage später waren auch ihre Beine geschwollen und sie hatte Blut im Stuhl.

Um ihre Familie nicht zu beunruhigen, erzählte Wu ihnen nicht, welche Qualen sie auf der Polizeiwache erlitten hatte, sondern sagte nur, dass die meisten Menschen so etwas nicht ertragen könnten.

Nachdem Wu nach Hause zurückgekehrt war, schikanierten das Nachbarschaftskomitee und die Polizei sie ständig. Sie postierten drei Monate lang rund um die Uhr zwei Sicherheitsleute vor ihrer Wohnung und ließen sie nicht mehr aus dem Haus. Auch ihre Mutter durfte über zwei Monate lang nicht aus dem Haus gehen. So waren sie auf Wus jüngere Schwester angewiesen, die in der gleichen Gegend wohnt und ihnen Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs brachte.

Später zog Wu zurück in ihre eigene Wohnung. Die Polizisten belästigten sie weiterhin und beschimpften sie. Während des jährlichen Nationalen Volkskongresses und der Nationalen Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes im März litt Wu unter einer starken Schwellung ihrer Beine. Sie war so schwach, dass sie nicht mehr die Treppe hinuntergehen konnte. Dennoch brach die Polizei in ihre Wohnung ein, beschimpfte sie und durchsuchte ihre Wohnung nach Falun-Dafa-Materialien. Zwei Sicherheitsbeamte blieben über zehn Tage lang vor ihrer Wohnung und gingen erst nach Ablauf der beiden Veranstaltungen.

Wu konnte die seelische Belastung nicht mehr ertragen und zog aus der Stadt weg. Ihre Mutter begleitete sie, da sie nicht mehr in der Lage war, sich alleine zu versorgen. Als die Polizei sie nicht finden konnte, bedrängte sie ihre Schwester, um herauszufinden, wo sie war. Die Polizei drohte damit, Wu auf die Fahndungsliste zu setzen. Wu verstarb am 6. Juli 2021. Sie war erst 46 Jahre alt.

Nach acht Festnahmen und vier Inhaftierungen stirbt eine Frau unter seelischen Qualen (Provinz Heilongjiang)

Obwohl Liu Xiufang schwer krank war, zwangen die Behörden sie, eine Erklärung zu unterschreiben, dass sie Falun Dafa abschwört. Außerdem wurde sie bei einer Schikane im Juli 2020 gefilmt. Da sie große Angst hatte, verschlechterte sich ihr Zustand schnell. Sie verstarb sechs Monate später am 29. Januar 2021 um 20.55 Uhr. Sie war 68 Jahre alt.

Liu Xiufang

Lius Tod war das tragische Ende ihres Leidensweges, den sie seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa ertragen musste. Während der 22-jährigen Verfolgung wurde die Frau aus der Stadt Jiamusi in der Provinz Heilongjiang acht Mal verhaftet und drei Mal zu Zwangsarbeitslager und Gefängnisstrafe verurteilt.

In der Haftanstalt wurde sie mit einem dicken Bambusstab geschlagen, mit gespreizten Armen und Beinen auf einem Bett gefesselt, musste still auf einem kleinen Hocker zu sitzen, und war stundenlang mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt. Die Handschellen verursachten bei ihr ein Zittern vor Schmerzen, doch die Häftlinge zogen an ihrem Arm, um das Leiden zu verstärken. Sie sagte, eine Sekunde habe sich wie tausend Jahre angefühlt.

Praktizierender stirbt, als Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung zwar gewährt wird, die Schikanen jedoch nicht aufhören

Huang Yunlong aus der Stadt Shizuishan in der Provinz Ningxia wurde ständig schikaniert und eingeschüchtert, nachdem ihm Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung gewährt worden war. Er saß eine siebenjährige Haftstrafe wegen seines Glaubens an Falun Dafa ab. Huang Yunlong, der mit zwei Krebserkrankungen im Spätstadium kämpfte, musste erleben, wie sich sein Gesundheitszustand aufgrund der Angst und des Stresses durch die Schikanen verschlechterte. Er verstarb im November 2021. Er war 68 Jahre alt.

Huang hatte vor seiner Pensionierung in der Kohleindustriegesellschaft Jingyuan in der Provinz Gansu gearbeitet. Seitdem das kommunistische Regime Chinas im Jahr 1999 die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte, war Huang in den vergangenen 22 Jahren wiederholt wegen seines Glaubens verfolgt worden,

Einmal fuhr Huang nach Peking, um das Recht auf die Ausübung von Falun Dafa einzufordern. Er wurde verhaftet und zu zwei Jahren Zwangsarbeit in der Provinz Gansu verurteilt. Die Wärter des Arbeitslagers schlugen ihn regelmäßig, oft auf Brust und Rücken. Mehrere seiner Rippen wurden dadurch gebrochen. Nach seiner Entlassung durchsuchte die Polizei seine Wohnung und erpresste ihn mehrmals. Außerdem wurde er noch einige Male festgenommen und inhaftiert.

Um der Verfolgung zu entgehen, zog Huang in die Stadt Shizuishan in Ningxia, wo er am 10. Mai 2018 bei einer Polizeirazzia festgenommen wurde. Huang hatte in der Haftanstalt Blut im Urin und konnte nichts mehr essen. Als er kurz vor dem Tod stand, wurde er zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht, wo man feststellte, dass er zwei Krebserkrankungen im Endstadium hatte. Erst dann stimmte die Polizei zu, ihn gegen Kaution freizulassen.

Nach der Freilassung Ende Juli überwachte die Polizei weiterhin Huangs tägliches Leben und belästigte ihn häufig. Das Bezirksgericht Dawukou verurteilte ihn Ende 2018 zu sieben Jahren Haft. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits körperlich beeinträchtigt und konnte nicht mehr selbständig gehen. Aufgrund seines Gesundheitszustands gewährte ihm der Richter Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung.

Die Polizei und die Mitarbeiter des Nachbarschaftskomitees kamen immer wieder, schikanierten ihn und schüchterten ihn ein. Er lebte die ganze Zeit in Angst. Sein Zustand verschlechterte sich immer weiter. Im November 2021 starb Huang Yunlong im Alter von 68 Jahren.

Kein Zugang zur Militärakademie für den Enkel und weitere Schikanen – wegen „politischer Hintergründe“

Li Junzhi wohnte in der Stadt Yueyang in der Provinz Hunan. Ihr Enkel wurde im Juli 2021 an einer Militärakademie aufgenommen. Die gesamte Familie ihres Sohnes war voller Hoffnung und Freude.

Die Akademie zog die Zulassung wieder zurück, weil sie bei der Überprüfung der „politischen Hintergründe“ festgestellt hatte, dass Li Junzhi Falun Dafa praktizierte. Die Polizei durchsuchte auch die Wohnung ihres Sohnes und beschlagnahmte zwei Falun-Dafa-Bücher, die seine Mutter dort gelassen hatte. Die Familie von Lis Sohn war verängstigt und verzweifelt.

Angesichts der Ereignisse war die 70-jährige Li besorgt und verängstigt. Sie erlitt plötzlich einen Herzinfarkt und starb am 27. Juli 2021, nachdem sie ins Krankenhaus gebracht worden war.

76-jährige Frau stirbt zwei Wochen nach wiederholten Schikanen

Zwei Wochen nachdem Wang Guiying schikaniert worden war, weil sie Falun Dafa praktizierte, verstarb sie. Sie war 76 Jahre alt.

Einen Monat vor dem hundertsten Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei Chinas im Juli 2021 begann die örtliche Polizei im Kreis Yongji in der Provinz Jilin, Wang zu Hause zu schikanieren. Da sie sich weigerte, ihnen die Tür zu öffnen, blieb die Polizei oft vor ihrer Wohnung, um sie zu überwachen.

Am 20. Juli 2021, dem 22. Jahrestag des Beginns der Verfolgung von Falun Dafa, brach die Polizei in Wangs Wohnung ein und beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien und Drucker.

Während die Polizei ihre Wohnung durchsuchte, erlitt Wang, die nach dem Tod ihres Mannes allein lebte, einen Herzanfall. Sie rief ihre Tochter um Hilfe. Als ihre Tochter eintraf, fotografierte die Polizei sie und forderte sie auf, eine Erklärung in Wangs Namen zu unterschreiben, dass sie sich von Falun Dafa lossagte. Sie versuchten auch, Wang zum Verhör auf die Polizeiwache zu bringen.

Die Polizisten verzichteten auf die Festnahme, da sie fürchteten, die Verantwortung für Wangs gesundheitlichen Probleme übernehmen zu müssen. Sie blieben jedoch, verhörten sie und verlangten Informationen über andere Praktizierende. Wang weigerte sich, irgendwelche Fragen zu beantworten.

Nachdem die Polizei gegangen war, zog Wang in die Wohnung ihrer Tochter. Mehrere Beamte schikanierten sie und ihre Tochter jeden Tag durch Anrufe. Wangs Gesundheitszustand verschlechterte sich rasch und sie verstarb am 6. August 2021.

Frühere Berichte:

Bilanz Januar bis Oktober 2021: Insgesamt 102 Falun-Dafa-Praktizierende an den Folgen der Verfolgung gestorben

Bilanz Juli/August 2021: Tod von 24 weiteren Falun-Dafa-Praktizierenden bestätigt

Bilanz im 1. Halbjahr 2021: Tod von 67 weiteren Falun-Dafa-Praktizierenden bestätigt – Teil I

Bilanz im 1. Halbjahr 2021: Tod von 67 weiteren Falun-Dafa-Praktizierenden bestätigt – Teil II

13 Todesfälle im April 2021 gemeldet

Von Januar bis März 2021 wurde der Tod von 27 Falun-Dafa-Praktizierenden gemeldet