Buchhalterin wegen Verbreitung von Informationsmaterialien über Falun Dafa zu jahrelanger Haft verurteilt

(Minghui.org) Eine Frau aus der Stadt Shenzhen in der Provinz Guangdong wurde Anfang 2022 zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert. Ihre Berufung wurde von einem höheren Gericht abgelehnt.

Xue Aimei, eine 52-jährige Buchhalterin, wurde von einem Mitreisenden angezeigt, weil sie ihm während einer Busfahrt am 11. Juni 2020 eine Broschüre über Falun Dafa gegeben hatte. Die Polizei nahm sie am Abend zu Hause fest und beschlagnahmte ihre Bankkarte, ihre Kreditkarte, ihren Führerschein und ihren Personalausweis. Sie zwangen sie auch, ihnen den Geheimcode ihrer Bankkarte zu nennen.

Xues Verhaftung war ein schwerer Schlag für ihren bettlägerigen Vater, der über 80 Jahre alt war. Er verstarb kurz darauf und ihre Mutter, die ebenfalls über 80 Jahre alt ist, kann sich nur mit Müh und Not selber versorgen.

Die Staatsanwaltschaft des Bezirks Nanshan erhob Anklage gegen Xue und verlegte ihren Fall am 1. September 2020 an das Bezirksgericht Nanshan. Am 3. Dezember 2020 stand sie vor dem Bezirksgericht Nanshan. Der Richter verurteilte sie Anfang 2022 zu 3,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (ca. 700 Euro). Sie legte Berufung beim Mittleren Gericht der Stadt Shenzhen ein, das ihr ursprüngliches Urteil am 12. April 2022 bestätigte.

Während Xue noch auf das Urteil wartete, legten ihr die Wärter im Untersuchungsgefängnis des Bezirks Nanshan am 19. März 2021 grundlos Handschellen und Fußfesseln an. Die Handschellen und Fesseln wurden erst vier Tage später entfernt, als ihre Hände und Füße geschwollen und geprellt waren.

Die beste Zeit ihres Lebens hinter Gittern verbracht

Xue war Masterstudentin der Wirtschaftswissenschaften an der Southern Illinois University Edwardsville in den USA, als im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Dafa begann. Als sie im Jahr 2000 ihre Familie in China besuchte, wurde sie wegen der Verteilung von Informationsmaterialien über Falun Dafa verhaftet und am 29. September 2000 zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Nur ein Jahr nach ihrer Entlassung wurde sie 2003 erneut verhaftet und zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Im März 2009 verurteilte das Bezirksgericht Futian sie zu vier Jahren Haft. Im Frauengefängnis der Provinz Guangdong musste sie brutale Folter ertragen. Sie verbrachte die beste Zeit ihres Lebens hinter Gittern und konnte ihr Studium in den USA nie abschließen.

Erste Haft: zwei Jahre Zwangsarbeit

Um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen, kopierte Xue mehrere hundert Flugblätter über Falun Dafa und verteilte sie im Juli 2000 in einem Wohngebiet in Shenzhen. Der Sicherheitsdienst meldete sie der Polizei und sie wurde verhaftet.

Während ihrer Haft im Untersuchungsgefängnis Futian erlaubten die Insassen ihr nicht, die Falun-Dafa-Übungen zu machen, und schlugen sie oft mit einem nassen Handtuch. Sie bekam dadurch blauen Flecken am Körper.

Um gegen die Verfolgung zu protestieren, trat sie in Hungerstreik. Doch die Wärter und Häftlinge brachen ihr mit einem Metallwerkzeug den Mund auf, so dass sich ihre Zähne lockerten. Einer anderen Praktizierenden, die ebenfalls in den Hungerstreik getreten war, wurden bei der Zwangsernährung zwei Zähne ausgeschlagen.

Später verlegten sie Xue in eine andere Zelle. Da sie sich weigerte, die Häftlingsuniform zu tragen, befahlen die Wärter einer Insassin, sie vor männlichem und weiblichem Wachpersonal auszuziehen und ihr die Uniform anzulegen.

Im Dezember 2000 wurde Xue in das Zwangsarbeitslager Sanshui gebracht, nachdem die Polizei eine zweijährige Haftstrafe gegen sie verhängt hatte. Im Oktober 2002 wurde sie entlassen, wobei sich ihr Gesundheitszustand aufgrund der Folter in der Haft verschlechtert hatte. Ermutigt durch andere Praktizierende fing sie nach ihrer Entlassung wieder mit dem Praktizieren von Falun Dafa an und erholte sich bald.

Zweite Haft: drei Jahre Arbeitslager

Xue wurde im Oktober 2003 erneut verhaftet und im Untersuchungsgefängnis Nanshan 1 festgehalten. Die Polizei beschlagnahmte ihre zwei Computer, zwei Drucker, einen DVD-Brenner, mehrere eBooks sowie viele Falun-Dafa-Bücher und -Materialien, dazu 14.000 Yuan (rund 1.800 Euro) Bargeld. Ein Beamter namens Fu Zhansheng stopfte ihr in der Haftanstalt den Mund mit einem Lappen und schlug ihr auf die Brust.

Sie führte über 40 Tage lang den Hungerstreik in der Haftanstalt durch und wurde zwangsernährt. Eine Wärterin hatte Mitleid mit ihr und sagte ihr, sie wolle sie nicht leiden sehen und hoffe, dass sie vorzeitig entlassen werde.

Als der Beamte des Büro 610 sie in das Zwangsarbeitslager Sanshui brachte, wo sie eine dreijährige Haftstrafe antreten sollte, sagte niemand den Wärtern, dass sie sich im Hungerstreik befand.

Die Wärter des Arbeitslagers sperrten sie in einen dunklen Raum, der speziell für Falun-Dafa-Praktizierende eingerichtet war. Alle Fenster waren mit dickem Stoff verhängt. Fünf Wärter und zwei drogenabhängige Häftlinge versuchten abwechselnd, sie einer Gehirnwäsche zu unterziehen. An den Wänden hingen Plakate, die Falun Dafa verleumdeten, und sie musste in der Mitte des Raumes auf einem Brett auf dem Boden schlafen.

Sie setzte den Hungerstreik fort, um gegen die Misshandlungen zu protestieren. Da die Behörden des Arbeitslagers nichts von ihrem vorherigen Hungerstreik in der Haftanstalt wussten, wurde sie nicht sofort zwangsernährt, sondern erst nach einer Woche in die Klinik gebracht. Während der Zwangsernährung dort führte der Arzt die Ernährungssonde falsch ein, und es floss Blut aus ihrer Nase. Als sie merkten, dass sie dem Tod nahe war, brachten sie sie in das Krankenhaus der Stadt Sanshui.

Während ihres Krankenhausaufenthaltes befahlen die Wärter ihrer Mutter, die in der Stadt Yantai in der Provinz Shandong zuhause war, nach Sanshui zu reisen, um sie zu pflegen und die Behandlungskosten zu übernehmen. Da sie ihre alte Mutter nicht leiden sehen wollte, willigte Xue ein zu essen und wurde ins Arbeitslager zurückgebracht. Auch ihre Mutter begleitete sie.

Als die Mutter Zeuge der Misshandlungen an ihrer Tochter wurde, erlitt sie einen Herzinfarkt und wurde selbst ins Krankenhaus eingeliefert. Nachdem sie entlassen worden war, kehrte sie nach Shandong zurück.

Als Xue ihren Hungerstreik fortsetzte, befahlen die Wärter ihrer Mutter im Juni 2003 erneut, ins Gefängnis zu kommen. Die Hitzebelastung und die Müdigkeit von der Reise führten dazu, dass ihre Mutter in Ohnmacht fiel, während sie mit ihr sprach.

Später hörten die Wärter auf, Xue einer Gehirnwäsche zu unterziehen oder zu versuchen, sie zu unbezahlter Arbeit zu zwingen. Sie wurde in ihrer Zelle festgehalten und von zwei Häftlingen überwacht.

Als ihre Haftzeit im November 2006 endete, brachte man sie in die Gehirnwäsche-Einrichtung Xili, wo man sie drei Monate lang festhielt. Im Februar 2007 kehrte sie schließlich nach Hause zurück.

Vierjährige Haftstrafe

Während der Olympischen Spiele in Peking im August 2008 wurde Xue erneut verhaftet. Nach zwei Tagen auf der Polizeiwache Xiangmihu brachte man sie in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Futian.

Das Bezirksgericht Futian verurteilte sie 2009 zu vier Jahren Haft. Im September 2009 wurde sie in das Frauengefängnis der Provinz Guangdong gebracht.

Die Wärter beauftragten drei Schwerverbrecher, Xue rund um die Uhr zu überwachen. Um eine Verkürzung ihrer eigenen Haftzeit zu erreichen, folterten die Schwerverbrecher sie häufig und versuchten so, sie zur Abkehr von Falun Dafa zu zwingen. Sie schlugen sie, beschimpften sie, zwangen sie, stundenlang zu stehen, und entzogen ihr den Schlaf.

Früherer Bericht:

Nach fast zehn Jahren Haft erneut festgenommen – mit persönlichem Bericht über die Aufenthalte im Zwangsarbeitslager