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Vier Jahre lang gefoltert: Lehrerin aus Kunming wegen ihres Glaubens verfolgt

1. November 2023 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Yunnan

(Minghui.org) Im August 2018 wurde Zhao Chenyu aus der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan wegen Praktizierens von Falun Dafa zu Hause verhaftet und ihre Wohnung durchsucht. Später hielt man sie im Untersuchungsgefängnis der Präfektur Xishuangbanna fest und verurteilte sie im Juli 2019 zu vier Jahren Haft. Am 23. Juni 2020 wurde sie in die 9. Abteilung des Frauengefängnisses Nr. 2 der Provinz Yunnan gebracht und bis zu ihrer Entlassung unter strenge Aufsicht gestellt.

Es folgt ein Bericht über die Verfolgung, der Zhao ausgesetzt war.

Beginn des Praktizierens von Falun Dafa

Zhao, 58, unterrichtete an der 30. Mittelschule der Stadt Kunming. Im November 1998 begann sie, Falun Dafa zu praktizieren, nachdem ihr ein Kollege das Buch Zhuan Falun empfohlen hatte. Auch ihr damals fünfjähriger Sohn praktizierte mit ihr.

Als Zhao mit ihrem Sohn zum chinesischen Neujahrsfest in ihre Heimatstadt fuhr, stellte sie ihrer Familie Falun Dafa vor. Ihre Mutter, Schwestern, Brüder und deren Kinder begannen zu praktizieren.

Zhao bemühte sich, nach den Falun-Dafa-Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu leben, und leitete auch ihre Schüler nach diesen Grundsätzen an. Ihre Schüler verbesserten sich sehr hinsichtlich ihrer schulischen Leistungen; auch das Umfeld in ihrem Klassenzimmer veränderte sich und wurde positiv. Mehr als 100 Schüler und Lehrer an der Schule begannen ebenfalls, Falun Dafa zu praktizieren.

Weil sich Zhao weigerte, ihrem Glauben abzuschwören, nachdem die Kommunistische Partei Chinas im Juli 1999 die Verfolgung von Falun Dafa angeordnet hatte, wurde sie mehrere Male verhaftet. Nach einer dreijährigen Haftstrafe im Jahr 2006 wurde sie aus ihrem Arbeitsverhältnis entlassen. Ihr Mann, ein Polizeibeamter, ließ sich von ihr scheiden. Für ihre Eltern war die Verfolgung ein schwerer Schlag. Sie lebten in Angst und verstarben beide, während ihre Tochter in Haft war.

Letzte Verhaftung

Am 27. August 2018 wurde Zhao von neun Beamten in Zivil verhaftet, kurz nachdem sie von einem Besuch bei ihrer Mutter in ihrer Heimatstadt Jinghong in der autonomen Präfektur Xishuangbanna Dai in der Provinz Yunnan nach Hause zurückgekehrt war.

Die Polizei der Stadt Jinghong reiste fast 500 Kilometer nach Kunming, um Zhao zu verhaften. Zusammen mit den Polizisten aus Kunming durchsuchten sie Zhaos Wohnung und beschlagnahmten viele ihrer persönlichen Gegenstände, darunter ihre Falun-Dafa-Bücher, drei Computer, zwei Drucker, 17 Handys, 43 Ladegeräte, 35 Handy-Akkus, elf Kartenlesegeräte, 57 Flash-Laufwerke, 18 SD-Karten, einige Kleidungsstücke und Tausende von Yuan in bar. Die Polizei weigerte sich, eine Liste der beschlagnahmten Gegenstände vorzulegen.

Während der Festnahme bat Zhao darum, ihren Arbeitgeber kontaktieren zu dürfen, um dort über die Geschehnisse zu berichten, was ihr jedoch verweigert wurde.

Zhao wurde zur Polizeidienststelle Dongluqiao im Bezirk Xishan gebracht. Sie wurde aufgefordert, die beschlagnahmten Gegenstände zu identifizieren. Sie weigerte sich jedoch, da sie wusste, dass die Polizei dies als Beweismittel gegen sie verwenden würde, wenn sie zugäbe, dass die Gegenstände mit Bezug zu Falun Dafa ihr gehörten. Später musste sie zusammen mit anderen Gefangenen, die wegen Diebstahls oder Schlägereien verhaftet worden waren, in einem Raum sitzen. In dieser Nacht wurde Zhao zur ärztlichen Untersuchung ins Krankenhaus Xinxinhua gebracht, bevor sie in das Untersuchungsgefängnis der Stadt Kunming überführt wurde. Zwei Tage später wurde sie in das Untersuchungsgefängnis der Präfektur Xishuangbanna verlegt.

Familie im Fokus

Etwa zu der Zeit, als Zhao verhaftet wurde, durchsuchte eine andere Gruppe von Beamten in der Stadt Jinghong die Wohnungen ihrer Mutter und ihres Sohnes.

Zhaos 84-jährige Mutter, Meng Yunying, wurde zu 15 Tagen Haft und einer Geldstrafe von 1.000 Yuan verurteilt. Aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters wurde sie von der Polizei von der Verbüßung der Haftstrafe befreit. Der psychische Druck der polizeilichen Schikanen forderte jedoch seinen Tribut an der Gesundheit der betagten Frau. Sie stürzte zu Hause und verletzte sich am Oberschenkel. Sie wurde ins Krankenhaus eingeliefert und verstarb am 16. November 2019, ohne ihre Tochter ein letztes Mal gesehen zu haben.

Die Polizei suchte weiter nach Zhaos Sohn, konnte ihn aber nicht finden. Er befand sich auf einer Geschäftsreise in der Stadt Pu‘er in derselben Provinz. Sie fanden ihn schließlich in einem Hotel und legten ihm vor den Augen seiner Kollegen Handschellen an, ohne ihm eine Erklärung zu geben. Er und seine Kollegen waren schockiert.

Die Polizei stellte eine Vorladung aus, und Zhaos Sohn wurde verhört, nachdem er zur Polizeiwache gebracht worden war. Die Polizei sagte, dass seine Mutter in seinem Auto saß, das dem Unternehmen gehörte, als sie nach Kunming zurückfuhr. Sie drohten damit, das Auto zu beschlagnahmen, wenn darin Falun-Dafa-Materialien gefunden würden. Der Vorfall traf Zhaos Sohn sehr hart. Später wurde jedoch bestätigt, dass sich kein Material von Falun Dafa in dem Auto befand.

Auch Zhaos ältere Schwester und Nichte wurden verhört. Die Polizei gab an, dass die Überwachungskameras das Elektromotorrad von Zhaos Nichte in einem Bezirk erfasst hätten, und fragte, ob Zhao damit gefahren sei und ob sie Zhao beim Transport der Falun-Dafa-Materialien geholfen habe.

Die jüngere Schwester und der Schwager von Zhao wurden auch verhört. Zhao fuhr mit dem Auto ihres Sohnes zu ihrer Mutter, aber sie fuhr mit dem Auto ihrer Schwester, als sie zurückkam. Das Auto wurde später bei Zhao geparkt, als ihre Schwester und ihr Schwager am nächsten Tag in den Urlaub ins Ausland fuhren. Die Autoschlüssel wurden bei der Hausdurchsuchung beschlagnahmt, und die Polizei lud die Schwester und ihren Mann auf die Polizeiwache vor, nachdem sie zwei Wochen später nach China zurückgekehrt waren. Als sie mit dem Auto zurück nach Jinghong fuhren, wurden sie von der Polizei vorgeladen und gefragt, ob Zhao in ihrem Auto gesessen habe, als sie in die Stadt Kunming fuhren.

Die Aussagen der Familie wurden als Zeugenaussagen gegen Zhao verwendet.

Gewaltsame Abnahme von Fingerabdrücken

Zhao wurde zurück nach Jinghong gebracht, nachdem sie zwei Tage lang im Untersuchungsgefängnis der Stadt Kunming festgehalten worden war. Sie wurde zunächst auf dem Polizeiposten der Stadt Jinghong festgehalten, wo sie gezwungen wurde, sich fotografieren und ihre Fingerabdrücke abnehmen zu lassen. Da sie sich weigerte zu kooperieren, waren die Fingerabdrücke nicht eindeutig und konnten nicht verwendet werden. Anschließend wurde sie in das Untersuchungsgefängnis der Präfektur Xishuangbanna gebracht.

Tage später kam Zhao in eine andere Polizeistation, wo sie auf eine Tigerbank gefesselt wurde. Zwei Beamte zogen ihren Kopf nach hinten und versuchten, ihre Fingerabdrücke zu nehmen, was jedoch misslang. Am Nachmittag kamen drei weitere Personen. Sie hielten ihr die Augen zu und zogen ihren Kopf nach hinten, während sie ihre Finger gewaltsam auf den optischen Scanner legten. Nachdem sie schließlich ihre Fingerabdrücke genommen hatten, brachten sie sie zurück in die Haftanstalt.

In der Haftanstalt befahlen die Wärter den Insassen, Zhao zu überwachen und aufzupassen, ob sie die Falun-Dafa-Übungen machte oder mit Leuten über Falun Dafa sprach. Die Wärter durchsuchten auch häufig ihre Zelle und warfen ihre persönlichen Gegenstände weg.

In den ersten Monaten, in denen Zhao in der Haftanstalt festgehalten wurde, kam die Polizei häufig, um sie zu verhören, aber sie weigerte sich, die Fragen zu beantworten.

Ihr Fall wurde später der Staatsanwaltschaft des Bezirks Mengla vorgelegt, und im Februar 2019 wurde gegen sie Anklage erhoben.

Zu vier Jahren Haft verurteilt

Zhao erschien am 6. Mai und 26. Juli 2019 vor dem Kreisgericht Mengla. Während der zweiten Anhörung unterbrach Richter Yang Jianwei Zhao jedes Mal, wenn sie versuchte, sich zu verteidigen.

Am 28. November 2019 verurteilte der Richter Zhao zu vier Jahren Haft und verhängte eine Geldstrafe von 40.000 Yuan (etwa 5.200 Euro). Zhao erhielt das Urteil am nächsten Tag. Nachdem sie Berufung eingelegt hatte, ging jemand vom Mittleren Gericht zur Haftanstalt und fragte sie nach ihrem Fall. Sie wiederholte, dass es legal sei, Falun Dafa zu praktizieren. Die Richter Li Bingfeng und Lu Zhengkun vom Mittleren Gericht entschieden am 25. März 2020, ihr ursprüngliches Urteil aufrechtzuerhalten, ohne ihren Fall anzuhören.

Im Frauengefängnis Nr. 2 der Provinz Yunnan gefoltert

Zhao wurde am 23. Juni 2020 aus dem Untersuchungsgefängnis der Präfektur Xishuangbanna in das Frauengefängnis Nr. 2 der Provinz Yunnan verlegt. Sie durfte außer ihrer Anklageschrift und ihrem Urteil nichts mitnehmen. Bei ihrer Ankunft wurde sie nackt ausgezogen und musste die Gefängnisuniform anziehen.

Aufgrund der COVID-Pandemie mussten alle neu ins Gefängnis gebrachten Personen 15 Tage lang unter Quarantäne gestellt werden. Die Wärter befahlen Zhao außerdem, eine Erklärung zu verfassen, dass sie sich des Praktizierens von Falun Dafa schuldig gemacht habe. Sie weigerte sich, dem nachzukommen. Als die Wärter während des Drachenbootfestes Knödel, Enteneier und Hühnereier verteilten, gaben sie Zhao als Vergeltung nichts davon.

Der Wärter stellte Zhao unter strenge Aufsicht und ordnete zwei Insassen an, sie zu überwachen. Sie durfte von jeder Mahlzeit nur die Hälfte essen. Ihre Toilettenpausen waren auf vier Mal am Tag beschränkt und auch ihr Wasserverbrauch war eingeschränkt.

Zhao schrieb eine Beschwerde über die Einschränkung. Die Wärter hoben die strenge Kontrolle über sie auf und gaben ihr die Knödel und Eier. Nach 15 Tagen wurde Zhao in die zweite Gruppe in der 9. Abteilung versetzt, wo ihr drei Monate mit körperlichem Training bevorstanden.

Folter-Nachstellung: Auf einem kleinen Hocker sitzend

Der Wärter Wang Yanrong befahl Zhao, ein Geständnis zu schreiben. Sie schrieb Fakten über Falun Dafa und forderte die Wärter auf, sich nicht an die Vorgaben des kommunistischen Regimes zur Verfolgung von Praktizierenden zu halten. Als Vergeltung wurde sie für einige Tage unter strenge Aufsicht gestellt.

Praktizierende und neu aufgenommene Häftlinge müssen jeden Morgen zweieinhalb Stunden lang militärischen Drill absolvieren. Anschließend gehen die Insassen zur Arbeit in die Werkstatt, während die Praktizierenden gezwungen werden, bis 22 Uhr auf kleinen Hockern in ihren Zellen zu sitzen, ohne Pausen. Häftlinge, die mit der Überwachung der Praktizierenden beauftragt sind, müssen nicht arbeiten und können sich frei in der Zelle bewegen.

Isolationshaft

Zhao wurde nach Ende des Zeitraums mit militärischem Drill erneut unter strenge Kontrolle gestellt. Für die strenge Kontrolle wurde ein Raum im zweiten Stock aus zwei Zellen umgebaut und im Juli 2019 speziell für die Verfolgung von Praktizierenden eingerichtet. An den Wänden waren blaue und weiße Streifen angebracht; der Boden wurde mit gelbem Klebeband in drei Bereiche unterteilt: einen Bereich zum „Nachdenken“, einen Lernbereich und einen Schlafbereich. Im Schlafbereich gab es keine Betten. Stattdessen wurde der Bereich mit einer Schicht aus dünnem Baumwollfutter bedeckt und es gab eine sehr dünne und kleine Decke. Die Praktizierenden durften nur einen Stuhl und eine Tasse mitbringen. Zhao musste im Nachdenkbereich sitzen, während zwei Häftlinge auf jeder Seite von ihr saßen und sie beobachteten. Die Insassen drohten, sie nachts in diesem Zimmer zu lassen, wenn sie sich weiterhin weigere, ein Geständnis zu schreiben (zu diesem Zeitpunkt durfte sie noch in die Zelle zurückkehren, um zu schlafen).

Einige Tage später wurde der Raum für die strenge Kontrolle wieder in Zellen umgewandelt, weil das Gefängnis seine Kapazitätsgrenze erreichte. Die streng geführte Abteilung wurde auf zwei verschiedene Stockwerke aufgeteilt. Zhao war auf der zweiten Ebene. Sie musste jeden Tag um 5:40 Uhr aufstehen und ihre Zähne mit Wasser aus einer Schüssel putzen. Nach dem Abwaschen begleitete ein Häftling sie zur Toilette, um das Wasser wegzuschütten. Dann musste sie in die Zelle zurückkehren und bis 23 Uhr auf einem kleinen Hocker sitzen. Ihr Gesäß eiterte, nachdem sie tagelang auf dem Stuhl gesessen hatte. Darüber hinaus wurde sie jede Nacht für zwei Stunden zum Dienst eingeteilt.

Da die Wärter Zhaos Toilettengang auf vier Mal am Tag beschränkten, wagte sie es nicht, die zwei Gläser Wasser, die sie jeden Tag trinken durfte, ganz auszutrinken. Dadurch bekam sie Verstopfung.

Ihr wurden fünf Minuten Zeit zum Duschen gegeben, einschließlich des Waschens ihrer Unterwäsche und Socken. Als sie zum ersten Mal duschte und gerade ihren Körper eingeseift hatte, teilte ihr die Insassin mit, dass die Zeit abgelaufen sei und stellte das Wasser ab. Sie musste das bisschen Wasser, das in ihrem Waschbecken übrig war, verwenden, um die Seife abzuwaschen.

Zweimal pro Woche durfte sie in die Waschküche gehen und alle zwei Monate hätte sie ihre Bettwäsche waschen dürfen. Doch bevor sie ihre Bettwäsche waschen durfte, musste sie einen Antrag dafür schreiben und bestätigen, dass sie eine Kriminelle war. Während ihrer mehr als zweijährigen Haftzeit wusch sie daher ihre Bettwäsche nur zweimal und die Wärter genehmigten dies erst, nachdem sie Anzeige wegen der Misshandlungen erstattet hatte.

Die Wärter redeten häufig auf sie ein und versuchten sie zu zwingen, Falun Dafa aufzugeben und ihre „Schuld“ zuzugeben. Auf Anstiftung der Wärter folterten die Häftlinge, die sie überwachen sollten, sie auch und beschimpften sie.

Zwangsarbeit

Im März 2021 wurde Zhao zur Arbeit in der Werkstatt eingeteilt, jeden Tag von 7 Uhr morgens bis 17:30 Uhr. Wenn sie ihr Tagespensum nicht schaffte, musste sie eine Woche lang jeden Tag drei Stunden in einer Schlange stehen.

Den Praktizierenden war es nicht erlaubt, mit anderen zu sprechen. Jede, die sich mit Praktizierenden unterhielt, wurde den Wärtern gemeldet und bestraft. Sie musste Gedankenprotokolle oder Garantieerklärungen niederschreiben, bekam Punkte abgezogen, wurde zum Nachtdienst eingeteilt oder musste bis Mitternacht die Gefängnisregeln auswendig lernen. Die beiden Gefangenen, die mit Zhaos Überwachung beauftragt waren, machten ihr oft Schwierigkeiten und demütigten sie.

Zeichnung: Zwangsarbeit

Im Mai 2021 führte das Gefängnis eine Gehirnwäschemaßnahme bei den Praktizierenden durch. Dazu wurden einige externe Personen eingestellt. Wer sich weigerte, seinen Glauben an Falun Dafa aufzugeben, musste eine Woche täglich eine Gehirnwäschemaßnahme über sich ergehen lassen. Zhao war eine von ihnen.

Im März 2021 bot das Gefängnis den Häftlingen einen Rechtsbeistand an. Als Zhao den Anwalt traf, fragte sie ihn, ob sie einen Antrag auf Überprüfung ihres Falles stellen könne. Der Verteidiger bejahte. Daraufhin bereitete Zhao einen Antrag vor und reichte ihn ein. Eine Antwort des Anwalts liegt ihr bis heute nicht vor.

Zhao schrieb im Gefängnis viele persönliche Notizen, wofür die Gefangenen sie bei Yang Yongfen, dem Wärter der „Bildungsabteilung“, meldeten. 14 Tage vor ihrer Freilassung wurden ihre Bücher, Notizbücher, der Beschwerdeantrag, Urteil und Briefe beschlagnahmt. Lediglich das Urteil bekam sie bei der Entlassung zurück.

Der Wärter Yang war seit Beginn der Verfolgung an der Unterdrückung der Praktizierenden beteiligt. Häufig filmte er, wie Falun Dafa verleumdet wurde, und spielte die Videos dann vor neu aufgenommenen Gefangenen ab.

Umerziehungskampagne vor Freilassung

Sechs Monate vor Zhaos Freilassung verschärfte die Bildungsabteilung sowie das Gefängnis die Verfolgung. Es wurde versucht, von Zhao ein Schuldanerkenntnis zu erzwingen. Jeden Morgen oder Nachmittag musste Zhao die Werkstatt verlassen und im Gebäude der Bildungsabteilung antreten. Acht Beamte setzten sie in Zweiergruppen unter Druck und forderten sie auf, Falun Dafa aufzugeben. Yang zwang sie zudem, Videos anzusehen, in denen Falun Dafa verleumdet wurde. Als Zhao bedrängt wurde, einen Gedankenbericht zu verfassen, schrieb sie nieder, wie das kommunistische Regime Hass gegen Falun Dafa schürt. Diese „Umerziehungsmaßnahme“ dauerte drei Monate an, bevor Zhao wieder in die Werkstatt gebracht wurde.

21 Tage vor ihrer Entlassung wurde Zhao erneut in das Programm zur „Umerziehung“ aufgenommen. Jeden Tag wurde sie in die Bildungsabteilung gerufen und aufgefordert, ein Geständnis abzugeben und eine Erklärung zu schreiben, mit der sie auf das Praktizieren von Falun Dafa verzichtet. Yang wies auch eine Gefangene an, die Erklärung in Zhaos Namen aufzuschreiben, welche die Praktizierende sodann unterschreiben sollte. Zhao weigerte sich. Schließlich drohte der Wärter damit, sie in eine Gehirnwäsche-Einrichtung bringen zu lassen, wenn sie sich nicht von Falun Dafa abwendet. Doch auch das half nichts. Zhao blieb ihrem Glauben treu.

Nachdem Zhao ins Gefängnis eingeliefert worden war, durfte ihre Familie sie nicht besuchen. Für ihren Sohn war das ein herber Schlag. Er vermisste seine Mutter sehr. Später arrangierte das Gefängnis eine Videokonferenz zwischen den beiden. Die Wärter wirkten auf den Sohn ein, damit er seine Mutter von Falun Dafa abbringt. Ihr würden schlimme Konsequenzen drohen, wenn sie weiter an ihrem Glauben festhalte, hieß es. Zhao jedoch ließ sich nicht beirren. Sie trösteten ihren Sohn mit den Worten, dass ihr schon nichts passieren werde.

Um ihren Willen zu brechen, hinderten die Wärter Zhao auch am Schlafen. In den letzten Tagen ihrer Haft musste sie zwei Stunden Nachtschicht leisten. Die Wärter zwangen sie auch weiter, Videos anzusehen, in denen Falun Dafa verleumdet wurde. Vor ihrer Freilassung verlangten sie außerdem eine Garantieerklärung, dass sie die Gesetze einhalten werde.

Schikanen gehen auch nach der Freilassung weiter

Zhao praktizierte weiterhin standhaft Falun Dafa. Am 26. August 2022 kam sie aus dem Gefängnis frei. Als sie durch das Gefängnistor ging, warteten zwei Beamte der örtlichen Polizeiwache Dongluqiao auf sie. Sie wollten sie in Gewahrsam nehmen, aber sie widersetzte sich und ging mit ihrer Familie, die sie abholte, nach Hause. Später riefen die Polizisten immer wieder bei Zhaos Sohn an und forderten von ihm, dass seine Mutter sich auf der Polizeiwache melde.

Eine Woche später ging Zhao in Begleitung ihres Sohnes zur Polizei. Sie wollte wissen, warum die Polizisten sie auch nach der Verbüßung ihrer Haftstrafe nicht in Ruhe lässt. Statt zu antworten, verlangten sie Zhaos Fingerabdrücke. Als die Praktizierende daraufhin die Gesetze sehen wollte, die dieser Forderung zugrunde liegen, kamen die Beamten dem nicht nach. Zhao kommentierte dies mit der Aussage, dass die Polizei die Bürgerrechte verletze, wenn sie von ihr Fingerabdrücke fordere. Außerdem sei es legal, Falun Dafa zu praktizieren.

In den folgenden drei Monaten kamen jeden Tag drei Beamte der Polizeiwache Dongluqiao zu Zhao nach Hause. Sie kontrollierten, ob sie zu Hause war, und machten sogar Fotos. Später wurde der Zeitraum auf einmal pro Woche beschränkt, dann alle zwei Wochen und schließlich einmal pro Monat. Nach drei Monaten kehrten die Beamten nicht mehr zurück. Stattdessen riefen sie bei Zhaos Sohn an – zur Empörung seiner Mutter. Sie forderte, dass die Polizei ihren Sohn nicht belästigen solle. Daraufhin meldete sich die Polizei einmal im Vierteljahr bei ihr.

An der Verfolgung beteiligte Gefangene

Es folgt eine kurze Zusammenfassung über die Gefangenen, die an der Verfolgung von Zhao und anderen Praktizierenden beteiligt waren.

1 ) Yang Caizhuan, 38, ist eine Drogenhändlerin aus der Stadt Mangshi in der Provinz Yunnan. Sie wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Im Juni 2019 wurde sie in die neunte Abteilung verlegt, wo sie sich aktiv an der Verfolgung von Praktizierenden beteiligte – insbesondere von denjenigen, die an Falun Dafa festhielten. Sie sammelte auch Punkte, indem sie andere Gefangene anschwärzte, und verstand es, den Wärtern zu schmeicheln. Im Juni 2021 trat sie He Lichun ins Gesicht am Augenwinkel, wodurch ihr Gesicht anschwoll. Im Mai 2023 packte sie Liu Fang am Kragen und drohte ihr Schläge an. Derzeit versucht Yang, die ehemalige Englischprofessorin Li Yan „umzuerziehen“, deren Sohn in Kanada lebt.

2) Zhao Yunna, 36, muss wegen Betrugs elf Jahre absitzen. Sie stammt aus dem Kreis Yiliang in der Provinz Yunnan. Sie wurde im Mai 2020 ins Gefängnis eingeliefert und war seitdem an der Verfolgung der Praktizierenden beteiligt. Sie unterbreitete den Wärtern aktiv Vorschläge, wie man Praktizierenden verfolgen könnte. Im Jahr 2021 wurde bei ihr ein Geschwür am Unterleib diagnostiziert. Die Behandlungen schlugen nicht an. Jeden Tag musste sie den Eiter entfernen lassen. Ihre Tochter, eine Mittelschülerin, wurde depressiv und wandte sich an einen Psychiater.

3) Qin Yueyan, Mitte 20, wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie ein Kasino eröffnet hatte. Sie steht kurz vor ihrer Freilassung. Nach ihrer Ankunft im Gefängnis war sie an der Verfolgung der Praktizierenden beteiligt und überwachte die Standhaften unter ihnen rund um die Uhr. Außerdem versuchte sie ständig, Praktizierende den Wärtern zu melden, um Punkte zu sammeln.

4) Wu Ahua, 42, aus Birma, wurde zu sieben Jahren Haft verurteilt, weil sie Menschen zum illegalen Grenzübertritt verholfen hat. Sie soll 2024 entlassen werden. Seit 2019 ist sie aktiv an der Verfolgung der Praktizierenden beteiligt.

5) Keng Wenig, 53, aus Birma, verbüßt wegen Drogenhandels eine lebenslange Haftstrafe. Seit 2011 sitzt sie im Gefängnis, wird aber erst seit kurzem zur Überwachung von Praktizierenden eingesetzt. Sie kooperiert aktiv mit den Wärtern bei der Verfolgung von Praktizierenden.

6) Li Guizhi, 35, aus der Stadt Kunming in der Provinz Yunnan wurde wegen Drogenhandels zu einer Todesstrafe auf Bewährung verurteilt. Sie hat aktiv mit den Wächtern zusammengearbeitet, um die Praktizierenden zu verfolgen. Sie überwachte nicht nur Praktizierende, die unter ihrer Aufsicht standen, sondern beobachtete auch andere und meldete sie den Wärtern, um Punkte zu sammeln.

7) Wang Ruxin, 56, aus Birma, wurde wegen Drogenhandels zu 15 Jahren Haft verurteilt. Seit dem Jahr 2011 arbeitete sie aktiv mit den Wächtern zusammen, um Praktizierende zu verfolgen. Nachdem sie 2019 zur Aufseherin befördert wurde, beschimpfte und demütigte sie Praktizierende. Sie wurde im Juni 2022 entlassen.

8) Wang Lei, über 30, wurde wegen eines Verkehrsunfalls mit Todesfolge zu drei Jahren Haft verurteilt. Sie ist bei der Überwachung von Praktizierenden sehr bösartig.

9) Ma Yan, eine 43-jährige Drogenhändlerin, die zu 15 Jahren verurteilt wurde, wurde bei ihrer Ankunft im Gefängnis im Mai 2019 mit der Überwachung der Praktizierenden beauftragt. Ihre Nationalität ist unbekannt.

10) Fan Yanli, 30, wurde wegen Drogenhandels zu lebenslanger Haft verurteilt.

11) Cao Hairong, 47, wurde wegen Betruges angeklagt und zu 13 Jahren Haft verurteilt. Sie soll in drei Jahren entlassen werden. Im Jahr 2019 wurde sie mit der Überwachung von Praktizierenden beauftragt. Derzeit ist sie Leiterin des dritten Teams.

12) Ma Yumei, eine 52-jährige Drogenhändlerin, wurde zu einer Todesstrafe auf Bewährung verurteilt. Sie hat aktiv mit den Wärtern zusammengearbeitet, um die Praktizierenden zu verfolgen. Sie ist derzeit die Leiterin der großen Abteilung. Vor einigen Jahren hat man bei ihr einen Tumor im Unterleib diagnostiziert. Inzwischen ist dieser größer als ihre Brust geworden.

13) Deng Songyun, über 40, wurde wegen Drogenhandels zu einer Todesstrafe auf Bewährung verurteilt.

14) Liu Qifei, über 50, wurde wegen Drogenhandels zu einer Todesstrafe auf Bewährung verurteilt.

15) Han Xiaoyan ist eine Menschenhändlerin und Leiterin der zweiten Gruppe.

16) Sun Ying, 27, aus der Stadt Zhaotong in der Provinz Yunnan war wegen Drogenhandels zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Im Jahr 2021 wurde sie entlassen. Sie war bei der Überwachung von Praktizierenden sehr bösartig und beschimpfte sie oft.

17) Wang Ping, 42, wurde wegen Drogenhandels zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie war seit 2012 für die Überwachung von Praktizierenden zuständig und beschimpfte sie häufig. In den letzten Jahren wurden ihr Punkte abgezogen, weil sie mit anderen Gefangenen homosexuelle Kontakte pflegte. Danach wurde sie depressiv, konnte ihre Arbeit nicht mehr schaffen und fiel zurück.

18) Chen Naping, 32, wurde wegen Drogenhandels zu sieben Jahren Haft verurteilt. Sie hat seit April 2020 Praktizierende überwacht und aktiv mit den Wärtern bei der Verfolgung von Praktizierenden zusammengearbeitet. Sie ist jetzt Aufseherin und soll 2024 entlassen werden.

19) Wu Jie, 43, wurde wegen Drogenhandels zu 15 Jahren Haft verurteilt. Nach ihrer Ankunft im Gefängnis im Jahr 2018 wurde sie zur Leiterin ernannt. Sie verbietet neuen Häftlingen, mit Praktizierenden zu sprechen. Derzeit ist sie Aufseherin in der neunten Abteilung.

20) Wei Xiaoying, 33, wurde wegen Drogenhandels zu 15 Jahren Haft verurteilt. Seit 2019 kooperiert sie aktiv mit den Wärtern bei der Verfolgung von Praktizierenden.

21) Zhang Sanmei, 23, wurde wegen Drogenhandels zu acht Jahren Haft verurteilt. Seit Juni 2020 ist sie Aufseherin und misshandelt Praktizierende brutal.

22) Wang Nan, 35, wurde wegen Drogenhandels zu 15 Jahren Haft verurteilt. Seit 2021 wurde sie als Aufseherin eingesetzt. Sie hat aktiv mit den Wärtern zusammengearbeitet, um Praktizierende zu verfolgen.

23) Zhang Yuxiang, 44, wurde wegen Drogenhandels zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie hat seit 2006 Praktizierende überwacht und aktiv mit den Wärtern bei der Verfolgung von Praktizierenden zusammengearbeitet. Sie wurde im Jahr 2021 entlassen.

24) Xia Ping, über 30, wurde wegen Drogenhandels zu 12 Jahren Haft verurteilt. Bei der Verfolgung von Praktizierenden ist sie sehr bösartig. Sie wurde in die fünfte Abteilung versetzt.

25) Li Mei, 27, aus Birma, wurde wegen Drogenhandels zu 15 Jahren verurteilt. Sie hat seit 2017 Praktizierende überwacht und aktiv mit den Wärtern bei der Verfolgung von Praktizierenden zusammengearbeitet.

26) Yang Juli ist für die Überwachung von Praktizierenden der neunten Abteilung zuständig.

27) Mayue Huiqin, 35, aus Birma wurde 2008 wegen Drogenhandels zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Im August 2023 erfolgte ihre Entlassung. Im Gefängnis war sie für die Überwachung von Praktizierenden zuständig. Später übernahm sie einen Posten als Aufseherin. Sie kooperierte aktiv mit den Wärtern, um Praktizierende zu verfolgen.

28) Wa, 48, aus Birma, wurde wegen Drogenhandels zu einer Todesstrafe auf Bewährung verurteilt. Vor ihrer Entlassung im Jahr 2022 arbeitete sie aktiv mit den Wärtern zusammen, um Praktizierende zu verfolgen.

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