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Verspätete Meldung: 68-jährige Frau aus Heilongjiang stirbt 11 Monate nach fünfter Verhaftung

23. August 2023 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Heilongjiang

(Minghui.org) Eine 68-jährige Frau in der Stadt Jiamusi in der Provinz Heilongjiang starb am 2. September 2021, weniger als ein Jahr nach ihrer letzten Verhaftung, weil sie für ihren Glauben an Falun Dafa eintrat.

Noch Tage vor ihrem Tod wurden Li Xianglian und ihre Familie von der Ortspolizei schikaniert, die ihr befahl, sich fotografieren zu lassen, um zu bestätigen, dass sie noch zu Hause war und nicht unterwegs, um die Verfolgung aufzudecken.

Li Xianglian

Falun-Dafa-Schwester“

Li begann 1997 mit dem Praktizieren von Falun Gong und erfreute sich seither guter Gesundheit. Sie wurde außerdem fröhlicher und rücksichtsvoller. Sie zögerte nie, jemandem, der Hilfe brauchte, zu helfen.

Bei der Arbeit kämpfte Li, eine Haushälterin, nie für eine höhere Bezahlung oder eine geringere Arbeitsbelastung. Ihre Kolleginnen und Kollegen arbeiteten gerne mit ihr zusammen in der Hauswirtschaft. Sie bezeichneten sie liebevoll als ihre „Falun-Dafa-Schwester“. Ihre Auftraggeber bemerkten oft, dass sie bessere Hausarbeit leistete als viele jüngere Menschen.

Fünf Verhaftungen

Überall, wo Li hinging, sprach sie mit den Menschen über das Gute von Falun Dafa und die Unrechtmäßigkeit der Verfolgung. Sie kaufte auch Telefonkarten, um die Bevölkerung anzurufen und auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Dieses einfache Engagement wurde im Laufe der Jahre mit fünf Verhaftungen und zwei Zwangsarbeitstrafen bestraft.

15 Tage Haft nach der ersten Verhaftung im Mai 2000

Li reiste im Mai 2000 nach Peking, um das Recht auf die Ausübung von Falun Dafa einzufordern, wurde jedoch bei ihrer Ankunft am Pekinger Bahnhof verhaftet. Man brachte sie zum Pekinger Verbindungsbüro der Stadtregierung von Jiamusi, wo mehrere Beamte sie durchsuchten und ihr Falun-Dafa-Buch sowie 300 Yuan (etwa 40 Euro) in bar beschlagnahmten. Später gaben sie das Buch und das Geld zurück, nachdem sie sie aufgefordert hatte, sich nicht an der Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden zu beteiligen.

Nachdem sie zurück nach Jiamusi eskortiert worden war, wurde sie 15 Tage lang in einem Eisenbahngefängnis festgehalten und um 1.000 Yuan (etwa 130 Euro) erpresst.

Zwei Jahre Zwangsarbeit nach der zweiten Verhaftung im November 2002

Nachdem Li wegen der Verteilung von Falun-Dafa-Informationsmaterialien angezeigt worden war, wurde sie im November 2002 verhaftet. Die Polizisten brachten sie in ein Untersuchungsgefängnis und hielten sie dort mehr als einen Monat lang fest. Da sie sich weigerte, ihrem Glauben abzuschwören, überführte man sie in das Drogenrehabilitationszentrum der Provinz Heilongjiang, wo sie zwei Jahre lang Zwangsarbeit leisten musste.

Li wurde ständig unter Druck gesetzt, ihren Glauben aufzugeben. Sie weigerte sich, Erklärungen über den Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben, und die Wärter drohten, ihrem Sohn das Leben schwer zu machen. Sie stifteten auch andere Häftlinge an, sie zu beschimpfen. Li beugte sich schließlich und gab gegen ihren Willen eine Erklärung über die Abkehr von Falun Dafa ab. Danach empfand sie große Reue.

Dann erlitt sie bei einem Unfall schwere Verletzungen an ihrem Bein. Die Wärter wiesen ihren Sohn an, Geld für ihre Behandlung zu schicken. Sie sagte: „Ich habe nur einen Sohn. Er hat kein Geld. Lassen Sie mich die Falun-Dafa-Übungen machen, und ich werde mich bald erholen.“ Die Wärter willigten ein, und nach nur zwei Wochen konnte sie das Bett verlassen und wieder gehen.

Li und andere Häftlinge mussten jeden Tag ohne Bezahlung schwere Arbeit verrichten und Einweg-Essstäbchen und Zahnstocher herstellen. Der für die Werkstatt zuständige Teamleiter Liu Zhujie drohte den Praktizierenden: „Ich werde eure Haftzeit verlängern, wenn ihr eure Arbeitsquote nicht erfüllt!“

Einige Häftlinge waren von der Zwangsarbeit befreit, und ihre einzige Aufgabe bestand darin, Falun-Dafa-Praktizierende zu überwachen und sicherzustellen, dass sie die ihnen zugewiesene Arbeit verrichteten. Diese Häftlinge befahlen den Praktizierenden auch, Worte zu schreiben, die Falun Dafa und seinen Begründer verleumdeten. Wenn die Praktizierenden sich weigerten, drohten ihnen diese Häftlinge mit einer Verlängerung der Haftzeit.

Ein Jahr und sieben Tage Zwangsarbeit nach der dritten Verhaftung im Jahr 2007

Im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele 2008 verschärfte das kommunistische Regime 2007 die Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden in ganz China. Auch Li war davon betroffen. Die Polizeiwache von Anqing ließ sie von einem Beamten überallhin beschatten, auch wenn sie ihrem Teilzeitjob in einem Supermarkt nachging.

Eines Tages brachten der stellvertretende Polizeichef Sun Wenyi und drei Beamte Li dazu, ihre Tür zu öffnen, indem sie vorgaben, ihren Wasserzähler zu überprüfen. Als sie erkannte, dass es sich um Polizisten handelte, warf sie ihnen vor, sie belogen zu haben, und weigerte sich, ihre verschlossene Schlafzimmertür zu öffnen.

Sun rief daraufhin seinen Polizeichef herbei, bevor er die Tür des Hauptschlafzimmers mit einem Fußtritt öffnete. Lis Mutter, die bei ihr lebte und bereits einen Herzinfarkt erlitten hatte, als sie Zeuge der beiden vorangegangenen Verhaftungen geworden war, war erneut entsetzt. Die Polizei beschlagnahmte Lis Falun-Dafa-Bücher und Informationsmaterialien.

Zwei einheimische Praktizierende, die Li zufällig besuchten, wurden ebenfalls verhaftet. Die drei wurden zur Polizeistation von Anqing gebracht, wo sie aufgefordert wurden, ihre Fingerabdrücke abzugeben. Alle drei weigerten sich, dem nachzukommen. Am Abend wurden sie zur ärztlichen Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Danach kamen sie in ein lokales Untersuchungsgefängnis, wo die Wärter ihre Füße aneinanderfesselten. Acht Tage später wurden sie in das Arbeitslager Xigemu verlegt, um eine einjährige Haftstrafe abzuleisten.

Im März 2008 befahlen die Wärter des Arbeitslagers Li und drei weiteren Praktizierenden, Erklärungen zu schreiben, um Falun Dafa zu verleumden. Sie weigerten sich alle und wurden daraufhin von Hauptmann Liu Yadong gezwungen, zwei Wochen lang jeden Tag mehrere Stunden lang unbeweglich auf einem kleinen Plastikhocker zu sitzen. Später zogen die vier Praktizierenden aus Protest ihre Häftlingsuniform aus. Liu befahl zwei Wärtern, sie brutal zu schlagen, bevor er sie in Isolationshaft steckte.

Die Isolationszellen hatten jeweils zwei Metallringe, die an der Wand verankert waren. Die Hände der vier Praktizierenden waren ständig mit Handschellen an die Ringe gefesselt. Außerdem wurde ihnen der Schlaf entzogen, und sie mussten in ihren jeweiligen Isolationszellen essen und sich erleichtern. Erst 15 Tage später kamen sie aus den Isolationszellen heraus.

Li hielt dennoch an ihrem Glauben fest und bekam als Bestrafung eine Verlängerung ihrer Zwangsarbeitszeit um sieben Tage. Ende 2008 kam sie frei.

Fünf Tage Haft nach der vierten Verhaftung im Jahr 2014

Im Jahr 2014 bereiste ein Inspektionsteam die Provinz, um die lokalen Behörden zu überprüfen. Als sich das Team in Harbin, der Hauptstadt der Provinz Heilongjiang, aufhielt, ging Li dorthin, um eine Petition für die Freilassung von Wang Yanxin, einer Mitpraktizierenden im landwirtschaftlichen Betrieb Jiansanjiang, einzureichen.

Li bekam das Inspektionsteam überhaupt nie zu Gesicht. Innerhalb des Gebäudes der Provinzregierung in Harbin gab es drei Kontrollpunkte. Liu Changhe, ein Beamter des Jiansanjiang-Betriebs, war dort, um lokale Praktizierende festzunehmen, die sich für Wang einsetzten. Er hielt Li an einem der Kontrollpunkte an. Er fand ihre Ausweisnummer in der Polizeidatenbank und forderte sechs Spezialagenten an, um Li aus dem Gebäude zu tragen.

Beamte der Polizeidienststelle Wenhua in Harbin kamen dann und brachten Li in ihr Büro, wo sie durchsucht wurde. Sie benachrichtigten das Verbindungsbüro der Stadtverwaltung von Jiamusi in Harbin, um einen Wagen zu organisieren, der sie zurück nach Jiamusi bringen sollte. Nachdem sie zurückgebracht worden war, warteten mehr als 20 Personen, darunter ein Ortssekretär der Kommunistischen Partei, auf dem Polizeirevier von Anqing auf sie. Sie verhörten sie mehr als drei Stunden lang, bevor sie für fünf Tage in eine örtliche Haftanstalt gesperrt wurde.

Tod nach fünfter Verhaftung

Am Morgen des 11. Oktober 2020 nahmen einige Beamte Li fest, sobald sie ihr Haus verließ, um Lebensmittel einzukaufen. Sie sagten, sie seien von der Polizeistation Anqing und hätten ihr Haus seit 5 Uhr morgens überwacht.

Li weigerte sich, mit ihnen zu gehen und setzte sich auf den Boden. Die Polizei schaltete daraufhin einige Spezialagenten ein. Diese konnten sie jedoch nicht hochziehen. Schließlich ließen sie sie von drei Beamten den ganzen Weg zu ihrem Streifenwagen tragen.

Die Polizei hielt sie in einem dunklen Raum in der Polizeistation fest. Sie fanden ihren Schlüssel in ihrer Handtasche und durchsuchten ihre Wohnung. Ihre Falun-Dafa-Bücher, ihr Computer, ihr Mobiltelefon, ihr Bargeld und ihre Satellitenschüssel wurden ebenfalls beschlagnahmt.

Das örtliche Untersuchungsgefängnis weigerte sich, Li aufzunehmen, nachdem sie die erforderliche körperliche Untersuchung nicht bestanden hatte. Die Polizei behielt sie über Nacht in ihrer Polizeistation und ließ sie erst wieder frei, nachdem ihre Familie eine Kaution von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) hinterlegt hatte.

Der psychische Druck durch die andauernde Verfolgung forderte seinen Tribut an Lis Gesundheit. Sie starb elf Monate später am 2. September 2021.