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Ein Antwortbrief von einem österreichischen Praktizierenden an die chinesische Botschaft in Wien

10. November 2000


Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich habe Ihre Zusendung erhalten. Mit Schrecken habe ich erkennen müssen, daß Sie bedauerlicherweise wohl nicht richtig informiert sind. Sie nennen viele Beispiele von Menschen, die angeblich von Falun Gong psychische oder physische Schäden erlitten haben. Ihre Art, darauf zu reagieren, ist die erbarmungslose Verfolgung rechtschaffener Menschen, die von Freiheitsentzug über Folter bis hin zum Tod führt.

Lassen Sie mich aufgrund meiner eigenen Erfahrungen konkret Stellung nehmen.
Durch Zufall bekam ich das Buch "Zhuan Falun" in die Hände. Schnell erkannte ich, daß die von Herrn Li Hongzhi aufgestellten Grundsätze "Wahrhaftigkeit (Zhen), Barmherzigkeit (Shan) und Nachsicht (Ren)" für mich - und wohl auch für jedermann - nur Vorteile bringen können, da es den Körper stärkt, die Gesundheit verbessert und die Moral erhöht. Diesen Effekt hat, so denke ich, ein Großteil der chinesischen Bevölkerung an sich selbst erfahren, was meiner Meinung nach für das gesamte chinesische Volk von Nutzen ist.

Seit 1996, insbesondere nach dem Verbot der Bücher "Zhuan Falun" und "China Falun Gong" in China, haben die dortigen Falun Gong Praktizierenden mit großer Nachsicht und Barmherzigkeit die dadurch entstandenen Erschwernisse im alltäglichen Leben ertragen. Mit dem Herzen, für die Gesellschaft verantwortungsvoll zu sein, haben sie sich bemüht, die wahren Fakten über Falun Gong mittels ihrer eigenen Erfahrungen und Erlebnisse darzustellen. Aber was sie daraufhin im April 1999 in der Stadt Tianjin für ihre Gutherzigkeit bekommen haben, sind brutale Mißhandlungen und Verhaftungen. Während der schrecklichen Verfolgung in den letzten 14 Monaten gibt es immer mehr Praktizierende in China, die die Gefahr, persönliche Vorteile und sogar ihr Leben zu verlieren, mit großer Nachsicht auf sich nehmen, um über die Wahrheit, was Falun Gong wirklich ist, und über die wahren Geschehnisse bezüglich der grausamen Verfolgung in China mit einem rechtschaffenen Herzen zu sprechen und die Welt darauf aufmerksam zu machen. Ich kann mit einem aufrichtigen Herzen sagen, ich bin stolz auf sie!

Die Menschen in China, die Falun Gong praktizieren, sind Menschen, die persönliche Interessen immer leichter nehmen und nach den Prinzipien "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht" leben. Solche Menschen böswillig zu verfolgen, ist nicht nur schockierend, sondern verdreht auch den moralischen Maßstab in China. Die Folgen für ein Land, in welchem die Guten verfolgt und unterdrückt werden, sind unermeßlich.

Ich möchte hier auch betonen: alle Falun Gong Praktizierenden, sowohl die in China, als auch die außerhalb Chinas, sind NICHT gegen die chinesische Regierung.

Ich - und ich darf im Namen aller Praktizierender meiner Heimatstadt sprechen - würde mir wünschen, daß jeder, der unüberlegt vorgefertigte Meinungen übernimmt, zuerst bei der primären Quelle (das Buch "Zhuan Falun") recherchiert, und so wird man wohl ohne Umwege zu der Erkenntnis kommen, daß "Zhen, Shan und Ren" keinesfalls verfolgungsbedürftig ist, sondern einsichtigerweise nur zu befürworten ist. Und daher eine Empfehlung an Ihr Heimatland China: die böswillige Verfolgung von Falun Gong zu stoppen, die unschuldigen Falun Dafa Praktizierenden wieder freizulassen, und den Ruf von Herrn Li wieder herzustellen.

Ich hoffe auf Ihre Menschlichkeit.

Mit freundlichen Grüßen.

Hellmut Lumpi