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Wie eine Familie, die Falun Gong praktiziert, durch die Verfolgung in China zerstört wurde

5. November 2000


Im Liulin-Dorf der Provinz Sichuan gab es eine dreiköpfige Familie, die seit Juli 1995 Falun Gong praktiziert. Huang Tianming, der Ehemann, hatte früher chronische Darmentzündung, eine chronische Bronchitis und Arthritis in den Beinen gehabt. Seine Frau litt an einer schwerer Frauenkrankheit. Kurz nach dem Praktizieren von Falun Gong waren die Krankheiten völlig verschwunden. Die ganze Familie baute drei Hektar Feld an, welches sie vom Staat zugeteilt bekam und trat jedes Jahr rechtzeitig ihre Pflichtmenge des geernteten Getreides an den Staat ab, während aufgrund der schlechten Dorfverwaltung manche andere Bauern dies nicht taten. Daneben unterhielt die Familie noch recht erfolgreich einen Gemüsegarten. Herr Huang arbeitete bei zwei Fabriken und hatte ein relativ gutes Einkommen. Die Tochter gehörte zu den Besten in der Klasse und wurde jedes Jahr zur Klassensprecherin gewählt. Es war eine sehr glückliche und harmonische Familie.

Am 30. Dezember 1999, als Herr Huang bei seiner Arbeit in der Fabrik war, kamen plötzlich einige Polizisten, brachten ihn weg und sperrten ihn dann für 48 Tage ein. Seine Frau wurde ebenfalls für 45 Tage inhaftiert, weil sie nach Peking gegangen war, um eine Petition abzugeben und der Regierung zu erklären, dass Falun Gong kein „böser Kult” sei. Die 12-jährige Tochter blieb zum chinesischen Neujahr allein zu Hause. Zwei Polizisten kamen immer wieder zu ihr und drohten ihr mit Schulverbot, damit das Mädchen die Namen anderer Praktizierenden in der Gegend nennt. Es kamen sogar Polizisten manchmal in die Schule und wollten dadurch das Mädchen einschüchtern, was in der ganzen Schule bekannt wurde. Trotz allerlei Drohungen verriet das Mädchen ihnen keinen einzigen Namen.

Am 29. Juni 2000, gegen 17:00 Uhr, arbeitete Herr Huang im Getreidefeld. Es kamen zwei Sicherheitskräfte des Dorfes und zwei Polizisten, zwangen ihn in einen Polizeiwagen, ohne irgendeine Formalität eingehalten bzw. ausgewiesen zu haben. Im Wagen gab ein Polizist ihm sofort zwei Faustschläge in das Gesicht. In einem Untersuchungsgefängnis wurde er anschließend für einen Monat eingesperrt. Am 28. Juli nach seiner Freilassung aus dem Untersuchungsgefängnis ließen ihn die Zuständigen der Dorfverwaltung, Yang und Zhou, noch nicht nach Hause gehen. Sie fesselten ihn mit Handschellen an einem Baum im Hof der Dorfverwaltung, so dass die starke Sommersonne ihn verbrannte. Sie drohten ihn mit einem hohen Bußgeld und verlangten eine schriftliche Abschwörung von ihm. Und er müsse auch Meister Li beschimpfen, was auf Tonband aufgenommen werden sollte. Huang Tianming verweigerte all dies. So wurde er auf den Treppen zum Hof bis nachts um 2:00 Uhr im Stehen gefesselt. Später bei einem Gewitter wurde er erst im Zimmer erneut gefesselt.

Der Parteichef der Dorfverwaltung sagte zu ihm: die chinesische Regierung spricht nicht von Menschenrechten - Menschenrechte sind Sachen der Ausländer; die Regierung hat das Sagen, auch wenn wir dich heute totprügeln sollten, wäre das auch nichts besonderes; selbst wenn eines Tages Falun Gong wieder anerkannt werden sollte, bräuchte man höchstens ein wenig Bußgeld zahlen - aber du wärst dann schon längst tot; Tu lieber das, was wir von dir verlangen ... Da Huang Tianming sich nicht einschüchtern ließ, griffen sie schließlich auf noch grausamere Foltermethoden zurück.

Am Abend des 29. Julis gegen 20:30 kam ein Schläger vor allen Augen in das Haus der Dorfverwaltung. Als Foltermittel legte er eine Huoma (eine sehr giftige Pflanze, die zu starker allergischen Reaktion wie Hautausschlag und sogar zu Schock führen kann) an das Gesicht, die Brust und den Rücken von Huang Tianming. Danach prügelte der Schläger ihm mit einem dicken Bambusstock auf den Kopf und den Rücken. Dann stieß er Huangs Kopf gegen eine Glaswand, warf ihn auf den Boden und gab ihm heftige Fußtritte gegen seinen Kopf und in sein Gesicht, bis der Kopf und das Gesicht ganz angeschwollen und deformiert waren. Mit seinen Augen konnte Huang kaum noch etwas sehen. Überall am Körper waren Verletzungen zu sehen. Alle Dorfbewohner erfuhren, wie ein Falun Gong Übender, jemand der ein guter Mensch sein will, auf diese Weise von der Dorfverwaltung gefoltert wurde.

Die Kader der Dorfverwaltung, die eigentlich nach dem Gesetz handeln müssten, schickten statt dessen weiterhin Schläger zu Huangs Haus, welche die Familie beschimpften, bedrohten und die Fenster kaputtschlugen. Huangs Onkel, der für die Familie das Haus hütete, wurde auch vertrieben. Das ursprünglich glückliche und harmonische Zuhause ist nun zerstört und verödet.

Ob Huang Tianming zur Zeit noch lebt, konnten wir nicht herausfinden. Ebenfalls weiß man nicht, wo seine Frau und seine Tochter sich z. Z. befinden. Im September hat die Schule wieder angefangen, die Tochter ist aber nicht erschienen. Das alles haben die Kader des Dorfes angerichtet. Eine Familie, die das Gesetz einhielt und immer nett zu den anderen war, ist so durch die böswillige Verfolgung kaputt gemacht worden.

Ein anonym bleibender Insider
28.10.2000