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Meine Reise nach Washington

13. September 2000

(Minghui.de) Vor etwa einem Monat fragte mich ein westlicher Praktizierender und ein Freund von mir, ob ich zusammen mit zwei anderen Praktizierenden, die oft nach Washington fuhren, mit nach Washington fahren wollte, um an verschiedenen Aktivitäten teilzunehmen. Ich hatte ein bisschen Angst, dass ich, wenn ich dorthin fahre, die Dinge verderben würde, weil ich die konkrete Situation Chinas nicht gut kannte und überhaupt keine Ahnung von Politik habe.

Wenn mich jemand vor zwei Monaten gefragt hätte, ob ich dorthin fahren wollte, hätte ich mit Sicherheit „nein” gesagt. Ich habe den Hinweis von Meister Li, „die Wahrheit den Menschen zu erklären”, sehr langsam verstanden. Was interessant ist, ist dass sich fast alle Praktizierenden von meiner englischsprachigen Gruppe schon zu Beginn der Unterdrückung voll und ganz für die Bewahrung des Fa eingesetzt haben. Jedes Mal, als die anderen in dem vergangenen Jahr UNO oder Washington D.C. erwähnten, stand ich auf und ging fort. Das Zögern war anscheinend die gesamte Verkörperung meines Eigensinns. Außerdem war ich dafür noch nicht vorbereitet. Zu Beging dieses Frühlings hatte ich plötzlich das Gefühl, dass die Zeit gekommen ist. Was interessant war, dass ich nicht mehr so viel Arbeit und nun mehr Freizeit hatte.

So entschloss ich mich, nach Washington zu fahren. Wenn nicht, würde ich später vielleicht nie wieder solche Erlebnisse und Erfahrungen haben können. Ich dachte auch, dass es besser wäre, wenn die Politiker sehen, dass ein amerikanischer Praktizierender mehr dabei ist.

In den Nächten vor der Abreise hatte ich ein bisschen Angst. Als ich darüber nachdachte, wo ich hingehen werde, kam viel Eigensinn hoch. Ich hatte Angst, mit den wichtigen Personen zu reden. Ich hatte Angst, überprüft zu werden, weil ich selbst auch nicht wusste, was ich sagen sollte. Ich hatte Angst vor Misserfolg. Ich hatte Angst, dass ich ungeeignete Kleidung anhaben würde. Kurz gesagt, ich fand, dass ich dafür nicht so geeignet war.

Um die Vorbereitung zu treffen, über die politischen Sachen geschickt reden zu können, wollt ich alle Artikel aus der „Vierteljahresschrift des Falun Dafa” lesen. Das wollte ich im Zug von New York nach Washington machen. Schließlich hatte ich aber die ganze Zeit mit anderen Praktizierenden geredet. Obwohl ich nicht einmal in die „Vierteljahresschrift des Falun Dafa” hineingeschaut hatte, erfuhr ich viel Konkretes über Washington und etwas von den Menschen, mit denen wir sprechen sollten.

Nachdem wir vier angekommen waren, diskutierten wir beim Abendessen über den Sachverhalt von morgen. Obwohl die politischen Worte in meinem Kopf auftauchten und wieder blitzschnell verschwanden, bekam ich ein ganzheitliches Verständnis über die Dinge, die wir erledigen sollten. Klar war, dass ihre Anteilnahme, egal aus welchem Grund die Politiker Falun Gong akzeptieren, von hohen Ebenen her gesehen ein „Glückwunsch” für ihr Leben ist.

Am nächsten Morgen bereiteten wir uns für das Treffen mit den Politikern vor. Ich zog mir den besten und auch anscheinend den professionellsten Anzug an. Als wir einen anderen Praktizierenden sahen, sagte er aber, dass wir denjenigen gleich sahen, die im Parlament mit einer Idee hausieren gehen. Den ersten Menschen, den wir sehen wollten, war Herr M., der Assistent eines Abgeordneten.

Als wir ins Büro hineingingen, fanden wir, dass viele Menschen nur normale Arbeitsanzüge anhatten. So kam mir der komische Gedanke, dass wir vielleicht kritisiert und ausgefragt werden könnten. Deshalb entschloss ich mich, wenig zu reden und mehr zu nicken, so dass die anderen das Gefühl haben, dass ich es verstehe.

Als ich gerade ins Büro des Herrn M. eintrat, bemerkte ich mit Erstaunen, dass dieses Büro dem eines Professoren gleich war. Die Wand war voller Hefte. Das erleichterte mich ein bisschen. Sobald wir eintraten, fingen wir mit dem Gespräch an. Ich sah, dass Herr M. sich für die neusten Nachrichten aus China sehr interessierte, das freute mich. Er wollte auch, dass wir an einigen Aktivitäten teilnehmen, bei denen auch Journalisten dabei sind. Als das Gespräch zu Ende war und wir aus dem Büro herauskamen, fühlte ich mich erleichtert. Was ich komisch fand, war, dass während dieses ganzen Prozess bei mir ohne Grund so viele Missverständnisse und so viel Angst entstanden sind. Jetzt habe ich einen weiteren Schritt gemacht. All diese Missverständnisse und Ängste sind schon verschwunden.

Danach eilten wir zum „Parlament Berg”, um einen anderen Assistenten des Abgeordneten Herrn B. zu treffen. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Frage, ob dieser Abgeordnete uns moralisch unterstützen könnte. Herr B. war nicht sicher mit der Einstellung und fing an, uns nach der derzeitigen Lage Chinas zu fragen. Erst als wir über die Geschichte der chinesischen Politik sprachen, zeigte Herr B. großes Interesse. Aber ich verstand nicht so viel und wurde deshalb müde. Ich schaute zu den anderen, sie wollten schon schlafen. So ging das Gespräch zu Ende. Herr B. war für die derzeitige Lage Chinas nicht interessiert. Der Nächste war Herr J., ein Assistent des Unterhauses. Im letztem Jahr half er uns, die Deklaration zu schreiben. Einer von uns hat ihm sehr schnell über die derzeitigen Aktivitäten erzählt und ihm eine „Vierteljahresschrift des Falun Dafa” gegeben, die er gerne annahm. Als wir darüber redeten, wie wir weiter machen sollten, sagte er, dass wir keine zufriedenstellenden Beweise hatten, dass wir keine „Sekte” sind. Ich war darüber ein bisschen erstaunt. Aber er sagte weiter, dass wir keine konkreten und offiziellen Dokumente hatten, um die Meinung der chinesischen Regierung zu widerlegen. Er sagte, dass er die „Häufig gestellten Fragen” in der „Vierteljahresschrift des Falun Dafa” lesen wollte. Nach dem Lesen sagte er, dass diese Fragen für ihn zu einfach waren. Dass wir keine Tempel bauen und keine Gebühren kassieren, bedeutete für ihn nicht, dass wir keine „Sekte” sind. Denn viele „Sekten” rechtfertigen sich am Anfang mit denselben Gründen, aber wenn man später tiefer hineinblickt, bemerkt man, dass das nicht wahr ist. Danach sagte er, dass wir zwar kein Geld kassieren, aber von den Broschüren, die wir verteilen, und von der gut gemachten „Vierteljahresschrift des Falun Dafa” her gesehen müssten wir wirklich etwas Geld haben. So schlug er uns vor, einen genauen Widerlegungsbericht gegen das Tadeln der chinesischen Regierung zu schreiben, so wie Rechtsanwälte es machen.

Nach dem Mittagessen gingen wir zum Staatsrat, um 9 Vertreter von China-Dest, von der Organisation der „Freiheit der Religion” und auch noch vom Einwanderungssamt zu treffen. Wir fingen mit der Bekanntmachung der Veröffentlichung der Vierteljahresschrift des Falun Dafa an, danach berichteten wir ihnen die neusten Ereignisse aus China. Anschließend stellten die Vertreter Fragen. Auffällig war, dass sie dicht auf die Ereignisse in China folgten. Worüber ich erstaunt war, war dass sie sehr wenig über Falun Gong wussten. Ein Herr aus der „Freiheit der Religion” fragte uns, ob wir die „reine Philosophie” des Falun Dafa erklären konnten. Wir erklärten ihm, dass das Wichtigste der Kultivierung die Beseitigung des Eigensinns (Festhaltens) und die Erhöhung des Xinxing (Herzensnatur, Herzensqualität) ist; und die Praktizierenden verhalten sich als gute Menschen und richten sich so gut wie möglich nach „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachricht”. Dieser Herr sagte weiter, dass er in den New York Times etwas über „Ehe zwischen verschiedenen Rassen” und „Außerirdischen” gelesen hatte. Wir sagten, dass wir der Meinung sind, dass dieser Autor die Worte von Meister Li aus dem Zusammenhang gerissen hatte. Danach sagte er: „Wenn ich die Artikel in den New York Times immer so ohne weiteres akzeptieren würde, würde ich aus dem Hochhaus herausspringen.” Ein anderer Beamter fragte uns nach dem „Hongkong” Ereignis. Wir erklärten, dass diese Menschen keine Falun Dafa Praktizierende sind; und sie werden sehr wahrscheinlich von der chinesischen Regierung gesteuert.

Eine junge Dame fragte: „Warum machen die Falun Gong Praktizierenden nicht zuhause die Übungen sondern gehen zum Tiananmen Platz?” Ein langjährig Praktizierender gab ihr eine sehr lange Antwort, die mit der chinesischen Geschichte und Kultur begründet war. Ich dachte, dass es für die Amerikaner leichter zu verstehen ist, wenn man die chinesischen Praktizierenden mit Martin Luther King, dem Leiter der Menschenrechtskampagnen der 60en Jahren in den USA in Verbindung setzt. Aber ich hatte Angst, die Sache zu verderben, so schwieg ich. Als ich danach im Taxi meine Meinung sagte, fand dieser Praktizierender, dass meine Antwort besser als seine war und ich sie hätte sagen sollen.

Zum Schluss trafen wir Herrn S., der Assistent eines Abgeordneten. Ich war ein bisschen erstaunt, dass er aus Taiwan und fast so alt wie ich ist. Schon von Beginn der Unterdrückung half uns Herr S. und er kannte die Lage in China auch sehr gut. Wir haben ihm die neusten Materialien gezeigt. Danach diskutierten wir, wie wir das Unterhaus motivieren können. Während des Gesprächs wendete sich Herr S. mir zu und fragte mich, wie ich zum Falun Gong gekommen war. Ich sagte ihm sehr einfach: „Nachdem ich bemerkt hatte, dass ein Kollege von mir vom Falun Dafa profitiert hatte, wollte ich etwas über Falun Dafa wissen. Danach machte ich selbst diese Erfahrung und ich fand Falun Dafa sehr gut.” Er fragte mich, wie ich von Falun Dafa profitiert habe. Ich sagte ihm, dass ich mich jetzt körperlich sehr gut fühle und dass ich seit dem Praktizieren keine Krankheiten mehr habe. Ich sagte ihm weiter, dass ich mich auch im Herzen wohl fühle, weil beim Falun Dafa auf die Beseitigung des Eigensinns geachtet wird, wie z.B. Neid, starkes Streben, Gier. Ich freue mich auch darüber, dass ich einige schlechte Gewohnheiten beseitigt habe, die ich früher beseitigen wollte aber nicht konnte.

Als er mich nach dem letztlichen Ziel des Falun Dafa fragte, dachte ich, dass er ein Asiatennachkomme ist und gewisse Kenntnisse über Buddhismus haben musste. So sagte ich, dass man im Falun Dafa die Ebene ständig erhöht und zum Schluss zur „Erleuchtung” kommt. Er hat das anscheinend verstanden und hat viele weitere Fragen gestellt. Später sind wir auf das Thema gekommen, ob die Menschen aus verschiedenen Religionen Falun Gong praktizierenden könnten. Wir sagten, dass Falun Dafa alles erklären kann. Ich fügte hinzu, dass Falun Dafa für alle Menschen aus verschiedenen Berufen und Völkern vorteilhaft ist. Ich sagte zu ihm: „Niemand ist noch amerikanischer als ich. In der Mittelschule war ich der Leiter der Fußballmannschaft. An der Uni habe ich Molekularbiographie studiert. Aber jetzt bin ich ein Falun Gong Praktizierender.” Zum Schluss sagte ich: ”Wenn Sie in Gedanken die Einschränkung bezogen auf Falun Dafa in China überschreiten, werden Sie finden, dass Falun Dafa ein Fa (kosmisches Gesetz) für jeden ist.” Er hatte anscheinend auch Interesse an Falun Dafa und wollte es vielleicht auch einmal probieren. Danach fragten wir ihn, ob er die Falun Gong Bücher hatte. Er hatte sie schon. Nach diesem Gespräch fanden wir, dass es dieses Mal sehr erfolgreich war. Wir dachten so, nicht weil wir einen Einfluss auf das Unterhaus ausgeübt hatten, sondern weil wir einen Menschen, der einen sehr großen Einfluss hat, verstehen ließen, was Falun Dafa ist. Das war eine sehr gute Verbreitung des Fa.

Resultat:

Wenn ich zurückschaue, freue ich mich, diese Reise nach Washington gemacht zu haben. Diese Reise hat mich vom Zögern und von der Angst befreit, die ich für eine längere Zeit gehabt hatte.

Ein sehr großes Problem war, dass die Beamten in Washington überhaupt nichts von der „geistigen Seite” des Falun Dafa wussten. Sie wussten nur, was in China geschah. Aber weil sie nichts von der geistigen Seite des Falun Dafa wussten, hatten sie große Angst, uns zu helfen. Falun Dafa ist für die westlichen Menschen ein neuer Begriff. Ich denke, sie zögerten und überlegten, ob sie uns helfen sollten, weil sie die Falun Gong Praktizierenden nicht kannten.

In diesem Bereich habe ich zwar nicht vieles beigetragen, aber ich habe immerhin gewisse positive Einflüsse ausgeübt. Ich denke, je ruhiger, ausgeglichener, je gutherziger und fröhlicher wir in den Augen der Regierung sind, desto schneller werden sie uns kennen lernen und uns dann ohne zu zögern helfen. Es ist sehr wichtig, ihnen zu ermöglichen, mit noch mehr westlichen Praktizierenden zu reden und noch mehr westliche Praktizierende zu sehen. Denn dadurch kann diese Angelegenheit „konkret und persönlich” werden, so dass sie die derzeitige Lage verstehen und uns noch besser damit in Verbindung setzen können.

Was das angeht, die Wahrheit zu enthüllen: Ich denke, dass es anscheinend effektiver ist, die Wahrheit den Beamten der Regierung zu erklären. Denn sie haben einen großen Einfluss und sie sind viele. Natürlich sollen wir gleichzeitig besonders vorsichtig sein, so dass wir nicht wegen kleiner Fehler einen negativen Einfluss hervorbringen. Jetzt verstehe ich, wie wichtig und wie riesengroß die Arbeit in Washington ist. Die Politiker dort brauchen die Antworten von den Praktizierenden, ansonsten würden sie mit den Medien und der chinesischen Regierung mitlaufen. Wenn wir nichts machen und immer die schwierige Lage vermeiden, ist es natürlich einfach. Aber letztendlich sollen wir herauskommen und unseren Eigensinn überwinden. Meine Reise nach Washington hat mir geholfen, meinen Eigensinn sehr schnell herauszufinden und zu beseitigen.