New York, 30. September 2001 (Falun Dafa Informationszentrum)- Nach chinesischen Quellen starb eine 32jährige Frau, die von der Polizei aus ihrem Dorf im Nordosten Chinas abgeholt worden war, nach 6 Tagen Gefangenschaft und Folter, weil sie sich geweigert hatte, eine Erklärung zu unterschreiben, in der sie auf ihren Glauben an Falun Gong verzichtet. Diese Nachricht erreichte uns unmittelbar vor den Feierlichkeiten zum Chinesischen Nationalfeiertag, zu einer Zeit, in der Tausende von Falun Gong Praktizierende willkürlich in Umerziehungslagern festgehalten werden, wo sie verschiedenen Folterpraktiken ausgesetzt, und sogar vom Tod bedroht sind.
Dies ist, allein in den letzten beiden Wochen, der zwanzigste Mord an einem Falun Gong Praktizierenden.
Frau Yu Xiuling, eine 32 Jahre alte Dorfbewohnerin aus dem 7. Block von Qichengzi Village in Damiao Town, Chaoyang County, Liaoning, wurde von Beamten des Sicherheitsbüros des Bezirks Longcheng am 14. September 2001 aus ihrem Haus abgeholt, weil sie Falun Gong praktiziert. Sie wurde in die Haftanstalt Shijiazi eingewiesen.
Nach dem sechsten Hafttag, am 19. September um 8 Uhr, wurde Frau Yu aus der Haftanstalt Shijiazi zum Unterbüro für Öffentliche Sicherheit im Distrikt Longcheng gebracht. Dort versuchte die Polizei sie zu zwingen, sich vom Falun Gong Praktizieren loszusagen, und die Quellen des gedruckten Materials preiszugeben, in dem Chinas Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden dargestellt wird. Praktizierende und Unterstützer von Falun Gong verbreiten laufend Flyer und anderes Dokumentationsmaterial über die Verfolgungskampagne in China, um der von staatlich kontrollierten Medien verbreiteten falschen Propaganda entgegenzuwirken. Frau Yu weigerte sich die Herkunft des Materials zu nennen.
Von einer ausländischen Quelle wird berichtet, dass während der Vernehmung die Offiziere Huang und Sun von der Abteilung für politische Sicherheit bis 21 Uhr ununterbrochen auf Frau Yu einschlugen. Nach 13 Stunden brutaler Folter, mit Handschellen an eine Heizung gekettet, umgeben von Polizisten die immer wieder auf sie einschlugen, war Frau Yu ihrem Ende nahe. Eine Person schlug vor, sie in ein Krankenhaus zu bringen, um lebensrettende Maßnahmen einzuleiten. Doch ein anderer Offizier sagte: "Bringt sie nicht ins Krankenhaus, falls die Maßnahmen sie nicht mehr retten, wird es uns schwer fallen, eine Erklärung zu finden."
Um ihr Verbrechen zu vertuschen, warfen die Offiziere Huang und Sun Frau Yu Xiuling aus dem Fenster des vierten Stockes. Sie starb an ihren Verletzungen. Ihr Körper wurde eilig noch am selben Tag um Mitternacht zur Einäscherung gebracht.
Herr Feng Dianxiang, ihr Ehemann, erhielt von der Polizei die Nachricht, dass seine Frau an einem "Sprung von einem Gebäude" gestorben sei. Er erhielt die Erlaubnis, ihren Leichnam kurz zu sehen. Die Offiziere wollten den Körper dringend noch am selben Abend einäschern lassen. Er konnte sehen, dass ihre Arme gebrochen waren, und ihr Gesäß blau und schwarz. Ihm wurde jedoch keine Zeit gelassen, ihre Wunden weiter zu untersuchen. Die Offiziere Huang und Sun sagten ihm: "Wenn sie ein Verfahren einleiten wollen, steht ihnen das frei, wo auch immer sie wollen. Wir haben die Verfügung von Oben, dass keine Maßnahme beim Umgang mit Falun Gong Praktizierenden übertrieben ist." Die Polizei von Chaoyang dokumentierte den Tod Frau Yu's als "Selbstmord".
"Das ist entsetzlich", sagt Gail Rachlin, Sprecherin des Falun Gong Informationszentrum. "Das ist absolut entsetzlich, der Tod von Frau Yu ist keineswegs zufällig oder das Ergebnis böser Absichten einzelner Individuen." Frau Rachlin erklärt weiter: "Wobei wir hier Zeugen sind, ist die Durchführung der von Jiang Zemin's Regime verhängten "Vernichtung" von Falun Gong [Praktizierenden], einfach nur, weil sie die friedliche spirituelle Praxis Falun Gong praktizieren."
Frau Rachlin fährt weiter fort: "Wir fordern die Chinesische Regierung dazu auf, das 'Büro 610' zu schließen, das sich einzig mit der Verfolgung von Falun Gong befasst, und dass Luo Gan [Leiter des Büros 610] unverzüglich vor Gericht gestellt wird. Wir fordern weiter, dass China eine unabhängige Untersuchungskommission zulässt, die sich über die Verfolgung informieren kann und der freier Zugang zu den Arbeitslagern gewährt wird."
Seit 1999 die Verfolgung von Falun Gong begann, bezeichnet die Polizei routinemäßig jeden Todesfall entweder als "natürlichen Tod" oder "Selbstmord". In mehr als 20% der Fälle gibt die Polizei an, das Opfer sei aus einem Haus, vor einen Zug, oder vor ein anderes Fahrzeug "gesprungen". Amnesty International bezeichnet diese Berichte als nicht überzeugend, und stellt heraus, dass jeder, der versucht, über diese Tode nachzuforschen, unter verschiedenen Repressalien zu leiden hat.
Die Gesamtzahl der dokumentierten Todesfälle aus der über zwei jährigen Verfolgung stieg damit auf 289. Aus Quellen chinesischer Regierungskreise wurde bekannt, dass die tatsächliche Anzahl der Opfer 1.000 übertrifft.
Übersetzt aus: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2001/10/1/14305.html