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IGFM: Deutsche Demonstranten in Peking verhaftet

20. November 2001

Die 8 deutschen Inhaftierten vor ihrem Abflug auf dem Frankfurter Flughafen am 16. November 2001,von rechts nach links: Marion Ogorek, Wolfgang Gumpold, ein Schweizer Teilnehmer, Nina Gumpold, Vitali Uhl, Dominik Henselmann, Matthias Schmelz und Peter Recknagel. Von Monika Weiss,die ebenfalls verhaftet wurde, gibt es leider kein Foto (foto ifm).


Peking / Frankfurt/M. (20. November 2001) - Auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking sind heute um ca. 7.20 Uhr MEZ (16.20 Uhr Pekinger Zeit) acht deutsche Staatsbürger verhaftet und in einem Bus abtransportiert worden, weil sie sich an einer nach vier Minuten gewaltsam beendeten friedlichen Demonstration für freie Religionsausübung in der VR China beteiligt haben, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt.

An der Demonstration haben sich auch Falun Gongs aus der Schweiz, Frankreich, Großbritannien, Schweden, USA Israel, Australien, Irland und Kanada beteiligt. Eine Person wurde verletzt. Vier der acht verhafteten Deutsche stammen aus der Region Frankfurt. Die deutschen Demonstranten Peter Recknagel, Monika Weiss, Dominik Henselmann, Matthias Schmelz, Nina Gumpold, Wolfgang Gumpold, Marion Ogorek und Vitali Uhl haben kurz vor ihrem Abflug eine Stellungnahme abgegeben, in der sie ihren Schritt begründen.

Vor allem möchten sie auf die seit zweieinhalb Jahren anhaltende unbarmherzige Verfolgung von Falun Gong in China hinweisen und die Auflösung des "Büro 610" erreichen. Die deutsche Regierung schweigt sich über das für die systematische Menschenrechtsverletzungen an Falun Gong Praktizierenden verantwortliche "Büro 610" bisher aus. Geführt wird das Büro 610 vom KP-Spitzenfunktionär Luo Gan in Peking, der gleichzeitig das mächtige Komitee für Politik und Rechtswesen der KP Chinas leitet. Das "Büro 610" verfügt als selbständiges System über ein flächendeckendes Netz von Zweigbüros bis hin zur lokalen Ebene. Die Anweisungen des Büros 610 haben Vorrang gegenüber den Grundsätzen der Justiz.

Die IGFM fordert Außenminister Joseph Fischer auf, sich umgehend für die Freilassung der inhaftierten Demonstranten sowie aller Gewissensgefangenen in China einzusetzen.