Ich bin eine Falun Gong Praktizierende aus der Stadt Haiyang, Provinz Shandong. Am 05.11.2000 ging ich nach Beijing zur Petition und wurde auf dem Tiananmen Platz festgenommen. Nachdem ich in der Polizeiwache der Stadt Haiyang für 15 Tage eingesperrt wurde, wurde ich zu einem "Falun Gong Umerziehungskurs" verlegt, der von dem Komitee für Politik und Recht der Stadt Haiyang veranstaltet wurde.
Als ich im "Umerziehungskurses" war, starb meine Mutter. Mein Freund kam zum Umerziehungskurs und bat der Leitung darum, mir zu erlauben nachhause zu gehen. Eine Leitung namens Ren sagte zu mir: "Deine Mutter starb. Aus unserer Menschlichkeit heraus, erlauben wir dir, nachhause zu gehen. Aber wir müssen zuerst bei dem Vorgesetzten Anweisungen einholen." So warteten wir darauf. Am nächsten Tag sagten sie mir: "Wenn du keine Garantieerklärung schreibst und einfach so nachhause gehst, was machen wir, wenn du wieder zur Petition nach Beijing gehst?" Die Leiche meiner Mutter lag zwei Tage lang zuhause. Meine Familienangehörigen merkten, dass ich nicht nachhause durfte, dann ließen sie die Leiche einäschern.
Eines Tages kamen mein Bruder, meine Schwägerin und meine Schwester zum "Umerziehungskurs" und sagten mir weinend, dass Vater krank sei. Sie wollten unbedingt, dass ich nachhause komme. Die Leitung des Komitees für Politik und Recht lehnte aber ab, es sei denn, ich schreibe eine Garantieerklärung. Zum Schluss schrieb ich: "Weil meine Mutter gestorben ist und mein Vater krank ist, bitte ich um die Genehmigung, nachhause gehen zu dürfen." Sie sagten aber, dass das so nicht gehe. Erst durch die nachdrücklichen Bitten meiner Familienangehörigen wurde mir erlaubt, nachhause zu gehen.
Als mich mein Vater sah, sagte er mir weinend: "Deine Mutter suchte nach dir vor dem Tod." Damals fragte Vater meine Mutter: "Suchst du nach der kleinsten Tochter? Sie ist nicht da." Meiner Mutter kamen die Tränen und sie ging dahin.
Am nächsten Tag rief mich die Leitung des Komitees für Politik und Recht mehrere Male an und wollte mich zurückholen. "Begleitet" von meinen Familienangehörigen ging ich zurück zum "Kurs". Die Leitung sagte, dass wenn ich die Garantieerklärung nicht schreibe, bleibe ich weiter im "Umerziehungskurs". Mein Vater versuchte mich auch zu zwingen, die Garantieerklärung zu schreiben. Er hatte hohen Blutdruck und fiel mehrmals in Ohnmacht.
Nachdem ich letztendlich wieder zuhause war, rief die Leitung mich wieder zurück. Sie sagten, dass sie mit mir reden wollten. Als ich von meinen Familienangehörigen zum Umerziehungskurs gebracht wurde, erfuhren wir, dass sie überhaupt nicht mit mir reden sondern nur Geld in Höhe von 1000 Yuan von uns verlangen wollten. Ansonsten würde ich eingesperrt werden. Meine Familienangehörigen haben mit Mühe 1000 Yuan besorgt. Das war die "Menschlichkeit", von der die Leitung des Komitees für Politik und Recht sprach.
Eine Praktizierende aus Shandong
Erschien in Minghui am: 10.02.2001