Der für beinahe zwei Jahre wegen seiner Mitgliedschaft zur verbotenen spirituellen Bewegung Falun Gong in einem chinesischen Arbeitslager inhaftierte Trinity College Student soll im März freigelassen werden, schreibt Miriam Donohoe.
Die Nachricht von der Freilassung von Zhao Ming wurde Außenminister Cowen während seines zweienhalbstündigen Gespräches mit dem chinesischen Außenminister Tang Jiaxuan gestern in Peking mitgeteilt.
Zhao, ein Postgraduate Informatikstudent der Trinity Universität in Dublin, wird seit Mai 2000 im Arbeitslager von Tuan He im Kreis Daxin außerhalb Pekings festgehalten.
Premierminister [Taoiseach] Ahern und Präsidentin McAleese brachten die Sache letzten September beim Besuch des chinesischen Premierministers Zhu Rongji in Irland zur Sprache. Menschenrechtsorganisationen, - darunter auch die Irische Abteilung von amnesty international und die Menschenrechtskomissarin der Vereinten Nationen, Fr Mary Robinson, - haben ebenfalls ihre Besorgnis bezüglich des Falles zum Ausdruck gebracht.
Cowen erklärte der "Irish Times", dass laut einer Aussage von Tang, Zhao am 12. März entlassen werde, da er ausreichend "umerzogen" worden sei.
Er meinte, es wurde ihm versichert, dass es Zhao frei gestellt sei, nach Irland zurückzukehren, um sein Studium fortzusetzen. "Es wurde mir auch versichert, dass es keine physische Schlechtbehandlung während der Inhaftierung gegeben habe und er medizinischen Untersuchungen unterzogen worden sei. Ich begrüße, dass nun seine Inhaftierungszeit zu Ende geht und es ihm offensteht zurückzukehren, falls er das wünscht", so Cowen während
seines dreitägigen offiziellen Besuches in China.
Falun Gong Mitglieder behaupten, dass Zhao während seiner Inhaftierung gefoltert, von Wachen mit Elektroschockgeräten geschlagen und ihm nur täglich 2 Stunden Schlaf erlaubt wurden. Weiterhin meinen sie, dass die Wächter ihn einmal zwingen wollten eine Anti-Falun-Gong-Erklärung zu unterschreiben und er, weil er sich weigerte, beinahe zu Tode geprügelt
worden sei.
Zhao (31) kehrte im Dezember 1999 aus Dublin für die Weihnachtszeit nach China zurück. Er wurde in Peking für seine Proteste gegen die Unterdrückung von Falun Gong inhaftiert, sein Reisepaß wurde eingezogen und er konnte nicht mehr nach Dublin zurückkommen, um seine Studien fortzusetzen.
Er wurde dann für vier Monate inhaftiert, nachdem man ihm zur Wohnung eines befreundeten Falun Gong Praktizierenden gefolgt war. Danach gab es für mehrere Monate keine Lebenszeichen mehr von ihm, bis seine Familie herausfand, dass er in einem Arbeitslager außerhalb Chinas interniert war.
Falun Gong behauptet, dass 5.000 ihrer Mitglieder in Arbeitslager in ganz China inhaftiert sind und Hunderte aufgrund von Folter bereits getötet worden wären.