Mingpao(eine der größten Zeitung in Hongkong) berichtet am 16. Dezember: Gruppen, die die Demonstration gegen den Artikel 23 organisiert haben, behaupteten, dass sechzigtausend Bürger an der gestrigen Demonstration teilgenommen haben, wobei man die Anzahl vorher nur auf fünf tausend geschätzt hatte. Seit der Rückkehr Hongkongs zu China ist das nun der höchste Rekord. Das soll die Kraft symbolisieren, welche hinter der Bevölkerung steckt, die gegen das Antisubversionsgesetz ist. Nach dem Massaker im Jahre 1989 war dieses die größte Demonstration gewesen. Die Polizei in Hongkong schätzte die Anzahl der Demonstranten allerdings nur auf zwölftausend.
Ein Regierungsbeamter sagte Gesternabend bei einem Interview, dass die Regierung eigentlich nur ein tausend Demonstranten erwartet hatte. Nun liegt das Ergebnis aber weit über dieser Einschätzung. Wahrscheinlich werden Dong Jianhua (Chef von der Hongkongregierung; Anmerkung d. Redaktion) und einige Regierungsbeamte heute beim Morgengebetstreffen Selbstkritik üben, was die Lage betrifft. Wahrscheinlich wird auch die Befürchtung geäußert, dass die Aufstellung des Anti-Subversionsgesetzes die Gesellschaft in Hongkong aufspalten wird. Aber wie auch immer, ist die Aufstellung des Artikels 23 eine Sache, die geschehen muss. Deshalb haben die Unterstützer eine Gegendemo am 22. 12 organisiert.
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Der Zug der Demonstration fing vom Victoriapark an, gingen durch einige große Straßen von Hongkong und erreichte schließlich den zentralen Regierungssitz Hongkong. Da es so viele Menschen waren, war das Ende des Zuges noch im Tongluowan, als der vordere Zug die Regierung schon erreicht hatte.
Als der Zug den Regierungssitz erreicht hatte, riefen die Vertreter der Demo aus: Regierungsmacht, die den Willen der Bürger missachtet und missbraucht, wird schließlich von den Bürgern und von der Geschichte ausgestoßen. Eine große Menge von schwarzen Luftballons, die böses Gesetz färbt Hongkong schwarz symbolisieren, wurden zum Platzen gebracht, um den Widerwillen der Demonstranten zum Ausdruck zu bringen.
Insgesamt ist die Demonstration friedlich verlaufen. Auf dem Weg sind viele Bürger hinzugekommen. Fahrgäste, die sich wegen der Demo im Bus nicht fortbewegen konnten, winkten den Demonstranten zu. Beide Seiten stießen Jubelrufe aus.