Im Reich der Mitte kann ein Mausklick im Ernstfall das Leben kosten. Laut Amnesty International wanderten in China mindestens 33 Menschen hinter Gitter, weil sie das Internet genutzt hatten. Zwei derjenigen, die wegen Internet-bezogener Vergehen inhaftiert worden sind, sind in der Haft gestorben, offenbar als Folge von Folter oder schlechter Behandlung durch die Polizei, berichtete die Menschenrechtsorganisation und forderte am Mittwoch die sofortige und bedingungslose Freilassung der übrigen Häftlinge.
Elf Jahre Haft wegen Download von Artikeln
Bei den Gefangenen handele es sich unter anderem um politische Aktivisten, Schriftsteller und Mitglieder inoffizieller Organisationen wie der Falun-Gong-Bewegung. Ein ehemaliger Polizist sei wegen Herunterladens von Artikeln der Websites chinesischer Demokraten zu elf Jahren Haft verurteilt worden.
Sicherheitsministerium überwacht User
Während sich die Internet-Industrie in China weiter ausbreite, verstärke die Regierung die Kontrolle für Online-Informationen, so Amnesty International. Die Behörden hätten unter anderem bestimmte Websites und Suchmaschinen blockiert und eine spezielle Internet-Polizei geschaffen. Die Menschenrechtsorganisation weiß von Berichten, wonach das Sicherheitsministerium Internet-Nutzer überwache. Alle Internet-Cafés seien verpflichtet, die Polizei über ihre Kunden zu informieren.
Quelle: http://focus.msn.de/G/GN/gn.htm?snr=113954&streamsnr=241