Gu Yalou, 32 Jahre alt, wurde am 10.08.2001 nachts um 24 Uhr festgenommen, als er draußen Infozettel mit Informationen über Verfolgung aufhängte. Am Vormittag des folgenden Tages (11.08.01) wurde er in die Renqiu-Polizeibehörde gebracht. Von da an forderten seine Angehörigen immer wieder, ihn zu sehen, wurden aber immer abgelehnt. Durch Beziehungen erfuhren die Angehörigen, dass Gu Yalou am Nachmittag des 13.08.01 verhört werden sollte. Die Polizei verlangte 20 000 Yuan (ca. 5000 DM) und versprach Gus Freilassung nach dem Verhör. Als die Angehörigen am 14.08.01 das Geld mitbringen wollten, wurde ihnen jedoch von der Polizei mitgeteilt, dass Gu Yalou um 19:30 Uhr am 13.08. beim Verhör im Verwaltungsgebäude der Polizeibehörde aus dem Fenster in den Tod gesprungen sei.
Eine Untersuchung seines Leichnams ergab: Er hatte eine Delle an seinem Kopf und sein Gesicht war voller Blutspuren. An seiner linken Schulter waren zwei dunkle Flecken, vermutlich von elektrischen Schlägen. An seinem Körper gab es Spuren vom Schlagen mit einem Gummistab und in seiner linken Wade war ein ca. 5 cm tiefes Loch. Das Fleisch an seinen Fersen war zerfetzt und man konnte schon die Knochen sehen. Beide Unterschenkel waren schwarz und die Beine gebrochen. Nach dem Sturz lag er auf dem Rücken.
Kaum 30 Minuten nachdem die Angehörigen den Leichnam gesehen hatten, drängte die Polizei, Gus Leichnam anzuziehen und einzuäschern und gab keine direkten Antworten auf Anfragen der Angehörigen. Vertreter aus der Renqiu-Staatsanwaltschaft, Leiter der Renqiu-Polizeibehörde sowie ein Beamter von der oberen Verwaltung waren dabei und zwangen die Angehörigen für die Einäscherung zu unterschreiben. Als die Angehörigen dies verweigerten, kamen zwei Gruppen von Soldaten. So wurde Gus Leichnam unter Zwang innerhalb von 15 Minuten angezogen und eingeäschert.
Die Behauptung, dass Gu Yalou aus dem Fenster zu Tode gestürzt sei, ist offensichtlich eine Lüge: